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Notenschreib-Verfahren und -Vorrichtung Gegenstand der Erfindung ist
ein Notenschreib-Verfahren und eine -Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
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Beim Schreiben von Partituren für mehr-oder vielstimmige Musikstücke,
beispielsweise für Orchesterstücke, besteht das übliche Notenschreib-Verfahren darin,
daß der Komponist die Partitur auf einem zusammenhängenden Blatt aufschreibt, auf
dem eine der Stimmenzahl entsprechende Anzahl von Notenliniensystemen untereinander
angeordnet sind. Nach Beendigung der Niederschrift der Partitur müssen die :einzelnen
Stimmen durch Abschreiben herausgezogen und vervielfältigt werden. Hiermit ist eine
sehr große Arbeit verknüpft. Außerdem liegt hierin eine Quelle für Fehler, 'was
sich schon häufig unangenehm bemerkbar gemacht hat.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung dadurch behoben, daß das.Notenschreib-Verfahr
en so durchgeführt wird, daß man nach einer Niederschrift der Partitur durch den
Komponisten sofort die einzelnen Stimmen für sich hat und gegebenenfalls weiter
vervielfältigen kann. Dies wird dadurch erreicht, daß bei Anfertigung der Partiturniederschrift
:einzelne Stimmen bzw. jede einzelne Stimme für sich so auf besonderen untereinander
angeordneten Blättern aufgeschrieben werden, daß sie zusammen das Ablesen der Partitur
ermöglichen, die aber nach Beendigung der Niederschrift der Partitur für sich einzeln
herausnehmbar sind und dann die Niederschrift der Noten der betreffenden Stimme
darstellen. Zur Ausübung dieses Verfahrens dient zweckmäßig ein Gestell o. dgl.,
in dem für jede einzelne Stimme ein Notenblatthalter vorgesehen ist, der das Schreiben
der Stimme auf dem Notenblatt und das Weiterrücken des Notenblattes ermöglicht.
Die Notenblatthalter sind in dem Gestell so untereinander angeordnet, daß der Schreiber
sämtliche Notenblätter der untereinanderliegenden Stimmen vor Augen hat und dadurch
die beschriebenen Notenblätter den Eindruck einer Partitur erwecken. Zweckmäßig
ist jeder Notenblatthalter seitlich verschiebbar und für sich herausnehmbar. Weiter
sind vorzugsweise neben den untereinanderliegenden Notenblatthalternebenfalls untereinanderliegende
Platten vorgesehen, die zusammen eine Auflagefläche für den schreibenden Arm bilden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt das Gestell mit den No;tenblatthaltern und mit den Auflageplatten
in Draufsicht.
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Abb.2 ist .ein Schnitt nach Linie II-II der Abb. i.
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Abb.3 ist ein Schnitt nach Linie III-III der Abb. i.
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Abb. q. stellt eine Einzelheit in vergrößertem Maßstabe dar.
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In einem Gestell, das im wesentlichen zwei Seitenteile i und i' enthält
und beispielsweise aus Holz bestehen kann, sind Notenblatthalter 2, 2' usw. angeordnet.
Diese Notenblatthalter
können ebenfalls aus Holz oder aus einem
beliebigen andere Werkstoff- bestehen. Im Ausführungsbeispiel haben die Notenblatthalter
ün wesentlichen viereckigen Querschnitt. Nur die oberen Kanten sind abgerundet,
damit die über die Notenblatthalter gelegten Notenblätter 3, 3' usw. beim Verschieben
nicht zerrissen oder beschädigt werden. Die Notenblätter werden auf den Notenblatthaltern
durch geeignete Mittel festgehalten bzw. festgeklemmt. so daß sie eine zum Schreiben
geeignete glatte Fläche darbieten. Zum Festhalten können Drahtklammern q., ,1' usw.
und Rahmen 5, 5' usw. dienen, die rechteckige Form haben und die oberen Teile der
Notenblatthalter übergreifen (vgl. insbesondere Abb. 4.). Die Drahtklammern ¢, q.'
usw. sind zweckmäßig an den Rahmen 5, 5' befestigt.
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Unten weisen die Notenblatthalter je zwei Führungsleisten 6, 6' auf,
mit denen sie über im Gestell ungeordnete Tragleisten 7, 7' so greifen, daß sie
auf diesen Leisten 7 usw. verschoben werden können. In Abb. i ist von den untereinanderli?genden
Notenblatthaltern der vierte Halter von oben nach rechts verschoben. Dies wird dann
notwendig sein, wenn in der betreffenden Stimme eine Pause von mehreren Takten vorhanden
ist und wenn man nach Beendigung der Pause dieses Stimmenblatt wieder zu den übrigen
Stimmenblättern in die richtige Lage bringen will.
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Jeder Notenblatthalter ist für sich leicht herausnehmbar und kann
ebenso leicht in das Gestell eingesetzt und auf seine Führungsleiste aufgebracht
werden. Jedes Notenblatt wird so über den Halter gelegt, daß nur ein Liniensystem
auf der Oberfläche des Halters sichtbar ist, wenn es sich um eine einzige Stimme
handelt. Sollen dagegen mehrere Stimmen auf einem Notenblatt vereinigt werden (z.
B. zwecks Herstellung eines Klavierauszuges), dann verwendet man breitere Notenblatthalter,
auf denen jeweils zwei Liniensysteme vorhanden sind. Dies ist im Ausführungsbeispiel
nach Abb. i bei den beiden unteren Notenblatthaltern 8 und 9 der Fall.
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Zweckmäßig werden einige der Tragleisten fest mit den Seitenteilen
i und i' verbunden, um dem Gestell die nötige Steifigkeit zu geben. Dies ist der
Fall bei der siebenten, neunten und elften Leiste dieser Abbildung. Die Leisten
i o, i i, i --" 13 und 1 ¢ dagegen sind nicht fest mit den Seitenteilen des Gestelles
verbunden, sondern lose in Ausschnitte dieser Seitenteile eingesteckt. Sie sind,
wie die Draufsicht der Abb. i erkennen läßt, mit Ansätzen 15 bzw. 15' und 16 bzw.
16' an den Enden versehen. Sind diese Ansätze (wie es beispielsweise bei den mit
15 bzw. 15' und 16 bzw. 16' bezeichneten Ansätzen der Abb. i der Fall ist) gegeneinander
gerichtet, so können breite Notenblatthalter nach Art der mit 8 und 9 bezeichneten
unteren Notenblatthalter an schmale Notenblatthalter angeschlossen werden. Sind
dagegen die seitlichen Ansätze der Leisten gleichgerichtet, so sind die Abstände
nur zur Aufnahme schmaler Notenblatthalter geeignet. Diese Möglichkeit des Umsteckens
der Tragleisten ergibt die Möglichkeit, breitere Notenblatthalter mit je zwei Liniensystemen
schon unter drei oder vier Notenblatthaltern mit je einem Liniensystem anzuordnen,
was dann nötig sein wird, wenn ein Musikstück mit weniger Stimmen geschrieben werden
soll.
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Jeder Notenblatthalter ist stur so lang, daß er die in der üblichen
Breite gehaltenen Notenblätter bequem aufnehmen und halten kann. Man könnte den
Seitenteil i' unmittelbar neben bzw. teilweise unter den freien Enden der Notenblatthalter
anordnen, d. h. das Gestell im wesentlichen nur so breit machen, daß die N otenblatthalter
in der üblichen Länge darauf gehalten werden können. Zweckmäßig ist @es jedoch,
die Seitenteile i und i' in größerer Entfernung voneinander anzuordnen, so daß neben
den Notenblatthaltern noch ein freier Raum entsteht, über den sich die Tragleisten
7, 7' usw. erstrecken. Dies dient einmal zur Ermöglichung der erwähnten Verschiebung
der Notenblatthalt-er, bei Pausen in der betreffenden Stimme. Außerdem kann man
diesen freien Raum durch Platten o. dgl. überdecken, die ebenfalls mit Füllungsleisten
auf die Tragleisten aufgeschoben werden und auf denen der Arm der schreibenden Hand
ruhen kann. Diese Platten sind in Abb. i mit 17, 17' usw. bezeichnet.
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Bei dem gezeigten Beispiel muß, wenn das auf dem Notenblatthalter
befindliche Notenblatt weitergerückt werden soll, nach Abnahme des Rahmens 5 mit
den Halteklammern das Notenblatt verschoben und der Rahmen wieder aufgesetzt werden.
Man könnte auch die Einrichtung so durchbilden, daß jeder Notenblatthalter um eine
Längsachse drehbar ist, so daß man durch Drehen des Halters um di.es,e Achse das
Notenblatt in der gewünschten Weise weiterschieben kann.
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Wird die Partitur geschrieben, so hat der Schreiber das Partiturbild
infolge der untereinander angeordneten Notenliniensysteme in der üblichen Weise
vor sich. Ist die Niederschrift beendet, kann jedes Notenblatt für sich mit
der auf ihm befindlichen Stimme herausgenommen und auf beliebigem Wege vervielfältigt
werden. Hierdurch wird gegenüber dem üblichen Partiturschreib- und Stimmenvervielfältigungsverfahren
wesentlich an Arbeit
gespart und an Genauigkeit unter Fehlervermeidung
gewonnen. Werden beispielsweise die Noten mit Kopiertinte o. dgl. geschrieben, dann
können die einzelnen Stimmen durch Herstellung von Abzügen in beliebiger Anzahl
vervielfältigt werden. Gegebenenfalls können zum Schreiben der Noten auch besondere,
an sich bekannte Notenschreibmaschinen verwendet werden.