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Verfahren zum Trocknen von Papptafeln und sonstigen plattenförmigen
Körpern Beim Trocknen von Papptafeln, Furnieren und anderen plattenförmigen Körpern,
sei es im Hängetrockner, sei es im Bandtrockner, zeigt sich der Übelstand, daß die
Ränder der Tafeln am schnellsten trocknen, die Mitte zurückbleibt, so daß die Tafeln
durch das Nachtrocknen der Mitte sich werfen und wellig werden. Hinzu kommt, daß
sich beim Aufhängen der Tafeln die Feuchtigkeit im unteren Teile derselben ansammelt,
so daß beim Trocknen im unteren Drittel der Tafel sogenannte Bäuche entstehen. Die
Berührung der Bäuche nebeneinanderhängender Platten erschwert das Trocknen und verlängert
die Trockendauer.
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Zur Beseitigung dieses Nachteiles wird erfindungsgemäß jede Tafel
oder jeder Stapel zwischen zwei hohlen Rahmen angeordnet, welche als Abstandshalter
dienen und so ausgebildet, nämlich durchbrochen sind, daß auch die eingespannten
Ränder der Tafel der Einwirkung des Trockenmittels ausgesetzt sind. Durch die Rahmen
wird jedoch die Trocknung der Tafelränder so verlangsamt, daß sie mit der Trocknung
der übrigen Teile nahezu Schritt hält, wodurch das Wellipirerden der Ränder verhütet
wird.
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Zweckmäßig dienen zum Einspannen der Tafeln hohle, dem Plattenformat
entsprechende durchbrochene Rahmen, bei denen zwei gegenüberliegende Leisten aus
nach innen zu offenen, U-förmigen Teilen bestehen, die durch nach dem Rahmeninneren
und nach außen offene Querstege miteinander verbunden sind. Die Rahmenleisten werden
vorteilhaft aus Drahtgeflecht hergestellt oder bestehen aus durchbrochenen bzw.
gelochten Platten.
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hm ein dichtes Anliegen der Tafelränder an den Rahmenleisten zu erzielen,
werden die Rahmenleisten gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung mit Vertiefungen
versehen, in welchen die Klammern oder sonstigen Mittel zur Befestigung der Tafeln
des davorliegenden Rahmens Platz finden.
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Es sind bereits Versuche mit Trockenrahmen ausgeführt worden, auf
welchen die Pappe auf allen vier Seiten oder nur auf zwei Seiten eingespannt wurde.
Die so getrockneten Pappen verzogen sich jedoch nach dem Herausnehmen. Bei einer
anderen Trockeneinrichtung wird die nasse Pappe auf eine beheizte Platte aufgelegt
und mittels Rahmen an den Rändern festgespannt, so daß die Pappe fest gegen die
Heizplatte gepreßt wird. Die strahlende Wärme der Platte verdampft nun das Wasser
auf der Innenseite der Tafel, ohne daß die entstehenden Wasserdämpfe wegen der Anpressung
der Pappenränder entweichen können. Infolgedessen entsteht in der Mitte der Platte
ein sogenannter Bauch, hervorgerufen durch den Überdruck des Wasserdampfes, der
sich zwischen der Papptafel und der Heizplatte ansammelt. Die Pappe ist nach dem
Trocknen unbrauchbar, weil sie sich in der Mitte gestreckt hat und die Ränder zu
kurz sind. Die Folge davon ist, daß die Pappe beim Satinieren Quetschfalten erhält
und unbrauchbar wird. Erfindungsgemäß
wird jede Papptafel zwischen
zwei hohlen durchbrochenen Rahmen eingespannt, durch welche die Heißluft hindurchströmt.
Die Tafel wird daher auf beiden Seiten gleichmäßig getrocknet. Außerdem trocknen
die Ränder etwas später als die Mitte, weil letztere unmittelbar von dem Trockenluftstrom
getroffen wird. Die Pappe bleibt daher flach liegend und kann gleichmäßig getrocknet
abgenommen werden.
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Diese gleichmäßige Trocknung läßt sich auch nicht mit den bekannten
Zentrifugaltrocknern erreichen, bei welchen die Pappen in radial zur Achse liegenden
Armen auf mit Geflecht versehenen Rahmen aufgelegt werden, um durch den von innen
nach außen streichenden Windstrom die zu starke Anpressung der Pappe an ihre Unterlage
zu vermeiden. Es ist bei diesen Trocknern trotzdem zu beobachten, daß sich das Geflecht
mehr oder weniger tief in die Pappe eindrückt. Die Beseitigung dieser Eindrücke
ist aber nachträglich nicht möglich, so daß eine derartige Pappe unverkäuflich ist.
Außerdem aber ist die Trocknung nicht gleichmäßig, weil die Luft in den vollständig
geschlossenen Hohlraum zwischen den Innenflächen zweier Tafeln stagniert. Die Tafeln
werden also nur außen, d. h. einseitig, getrocknet und müssen sich daher verziehen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung.
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Abb. i zeigt im Auf-, Seiten- und Grundriß schematisch die Trockenvorrichtung
gemäß der Erfindung.
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Abb. 2 bis 5 stellen schematisch verschiedene Ausführungsformen der
gesamten Trockeneinrichtung mit Spannrahmen gemäß der Erfindung dar. .
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Abb. 6 ist eine Vorderansicht eines einzelnen Rahmens in vergrößertem
Maßstabe.
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Abb. 7 ist ein Schnitt auf der Linie VI-VI der Abb. 6.
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Abb. 8 und 9 sind Schnitte auf den Linien VII-VII bzw. VIII-VIII der
Abb. 6.
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Jede zu trocknende Tafel, beispielsweise Papptafel io, (oder ein Stapel
von mehreren Platten) wird zwischen zwei Rahmen ii und 12 eingeklemmt, welche die
in Abb.5 bis 8 in größerem Maßstabe dargestellte Ausgestaltung besitzen. Jeder Rahmen
besteht aus hohlen Leisten und ist derart ausgestaltet, daß das Trockenmittel, also
etwa warme Luft, in Richtung der Pfeile 13 gemäß Abb. z durch die Rahmen hindurchgeleitet
werden kann. Durch dieses Einspannen der Ränder der Tafeln io zwischen den Seitenflächen
der Rahmen 11, 12 wird erreicht, daß die Trocknung der Ränder der Tafeln verlangsamt
wird und nahezu gleichen Schritt hält mit der Trocknung des übrigen Teiles der Tafeln.
Die Rahmen können aus beliebigem Baustoff bestehen, beispielsweise aus U-förmigen,
nach dem Inneren des Rahmens zu offenen vertikalen Leisten 14, welche durch horizontale
Leisten 16 und 17 miteinander verbunden sind. Die mit den Papptafeln in Berührung
kommenden Flächen der Leisten oder sämtliche Flächen des Rahmens können durchbrochen
sein, wie bei 18 veranschaulicht. Der ganze Rahmen kann aus Drahtgeflecht oder durchlochtem
Blech hergestellt sein. Es können aber auch Holz oder andere geeignete Baustoffe
verwendet werden. Jeder Rahmen ist auf der einen Seite mit Klammern beliebiger Konstruktion
zum Aufhängen der Tafeln versehen. Die Querstreifen 16 jedes Rahmens besitzen Vertiefungen
ig, in welche die Klammern oder sonstigen Tragorgane der Tafeln des davorliegenden
Rahmens eingreifen. Gegebenenfalls kann der Rahmen mit Querstangen 2o versehen sein,.
welche ein Verziehen des mittleren Teiles der zwischen den Rahmen eingeklemmten
Platten verhüten. Die Länge und bzw. oder die Breite jedes Rahmens kann durch geeignete
Ausgestaltung in gewissen Grenzen veränderbar sein, uni die gleichen Rahmen für
Platten verschiedener Größe verwenden zu können.
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In Abb. 2 ist dargestellt, daß mehrere Gruppen 2o, 21, 22 von Rahmen
mit Hilfe von Wagen 23 durch die Trockenkammer 24 hindurchgeführt werden. Die Rahmen
können entweder senkrecht- oder schräghängend, senkrecht- oder schrägstehend, waagerecht-
oder schrägliegend angeordnet werden.
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Bei den Trockenvorrichtungen nach Abb. 3 und 4 sind die Rahmen ii,
ia an einem endlosen Bande, Kette 25 o. dgl. angeordnet. Die Antriebs- und Führungsräder
oder -walzen 26 des Trägers 25 sind bei dem Trockner nach Abb. 3 um horizontale
Achsen 27 und bei dem Trockner nach Abb. 4 um senkrechte Achsen 28 drehbar. Die
Rahmen ii, i2 können, wie im linken und rechten Ende der Abb. 3 und 4 dargestellt,
rechtwinklig zur Ebene des Trägers 25 liegen oder schiefwinklig, wie bei 29 und
30 veranschaulicht.
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Die Verbindung der Rahmen mit dem Träger 25 ist zweckmäßig derart,
daß Platten verschiedener Wandstärke zwischen je zwei Rahmen sicher eingespannt
werden können.
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Abb. 5 zeigt einen Trockner, bei welchem die Rahmen 31 bzw. Rahmenstapel
32 neben- oder bzw. und hintereinanderliegend eine endlose Trockenbahn bilden, welche
horizontal (wie dargestellt), schräg oder vertikal verläuft.