DE539718C

DE539718C - Schaltung zum schnellen Abschalten von Gleichrichteranlagen bei Stoerungen im Gleichrichter

Info

Publication number: DE539718C
Application number: DEL75541D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-06-27
Filing date: 1929-06-27
Publication date: 1931-12-01

Description

Bei Rückzündungen in einer Gleichrichteranlage genügt es oft nicht, den Schalter im Gleichstromkreis auszulösen, auch der Primärschalter muß in manchen Fällen geöffnet werden, um die Rückzündung auszuschalten. Eine raschere Abschaltung gewährleistet ein mehrpoliger Schalter in den Anodenleitungen, denn diese führen, mit Ausnahme der rückzündenden Anode, auch bei einer Rückzündung intermittierende Gleichströme, die bei leichterer Konstruktion des Schalters in kürzerer Zeit abgeschaltet werden können als mit dem ölschalter auf der Primärseite des Transformators.

»S Um eine Überlastung dieses mehrpoligen Schalters in den Anodenleitungen durch Ströme, welche durch die Rückwirkung des Gleichstromnetzes auf den Gleichrichter hervorgerufen werden, zu vermeiden, soll der

ao mehrpolige Schalter in den Anodenleitungen erst geöffnet werden nach beendigtem Abschaltvorgang des Schalters im Gleichstromkreis.

Gegenstand der Erfindung ist daher eine Schaltung für Glühkathoden- oder Metalldampfgleichrichter mit zwei oder mehr Anoden und mit wenigstens einem Schalter im Gleichstromkreis, bei welcher erfindungsgemäß in Leitungen, welche betriebsmäßig intermittierenden Gleichstrom führen, ein der Zahl der Entladungsstrecken entsprechend mehrpolig ausgebildeter Trennschalter zur Unterbrechung des Gleichstromkreises sich befindet, mit welchem Trennschalter nur bei offener Stellung und erloschenem Abschaltlichtbogen eines Schalters ■ im Gleichstromkreis abgeschaltet wird.

Die Abb. 1 und 2 zeigen zwei Ausführungsbeispiele. A sind die Anoden, K die Kathode des Gleichrichters. G ist der Schalter im Gleichstromkreis. Bei Abb. 1 ist der mehrpolige Trennschalter M im Sternpunkt des Transformators angeordnet, bei Abb. 2 in den Verbindungsleitungen der Anoden mit den Transformatorphasen. Bei komplizierteren Schaltungen sind mehrere Sternpunkte möglich, und es können dann in einzelnen oder auch in allen Trennschalter angeordnet sein. Konstruktiv können diese getrennt oder zweckmäßigerweise zusammengebaut sein.

Bei einer Rückzündung schickt das primäre Wechselstromnetz über den Schalter M ein mehrphasiges, unsymmetrisches System von intermittierenden Strömen, die durch den leichtgebauten Schalter M bequem abgeschaltet werden können. Das Gleichstromnetz dagegen liefert, sofern noch andere Gleichstromquellen mit dem Gleichrichter parallel arbeiten, über die rückzündende Anode und damit über den Schalter M einen Rückstrom, der ein Gleichstrom ist und der von dem leichtgebauten Schalter M nicht abgeschaltet werden kann.

Um nun im Falle einer Rückzündung die Abschaltung eines länger dauernden Gleich stromes durch den Trennschalter M zu ver-

hindern, wird Vorsorge getroffen, daß dieser nur bei offener Stellung und erloschenem Abschaltlichtbogen des Schalters G auslösen kann. Das kann dadurch bewerkstelligt werden, daß die Schalter G und M durch ein und dieselbe Relaisrichtung ausgelöst werden oder daß der Abschaltvorgang des Schalters G dazu benutzt wird, den Trennschalter M zu öffnen. Eine spezielle Ausführung kann darin ίο bestehen, daß die Schaller M und G mechanisch oder elektrisch gekoppelt sind.

Durch dieselbe Relaiseinrichtung wie der Schalter M kann auch der Primärschalter des Transformators ausgelöst werden. Dieser ist zumeist, z. B. als ölschalter, ein im Verhältnis zu den Schaltern M und G sehr träge arbeitender Schalter, und es sind daher je nach den Verhältnissen alle die folgenden Fälle denkbar, nämlich, daß der Primärschalter des ao Transformators kurz vor, mit oder kurz nach G ausgelöst wird. Die Auslösung des Primärschalters des Transformators kann auch unmittelbar vom Trennschalter M abhängig, sein, indem der Primärschalter durch as den Abschaltvorgang von M ausgeschaltet wird.

Um den mehrpoligen Trennschalter M möglichst einfach zu gestalten, ist es zweckmäßig, das Einschalten in der Weise vorzunehmen, daß zuerst M, dann der Primärschalter des Transformators und schließlich der Schalter G im Gleichstromkreis eingelegt werden. Diese Reihenfolge schließt das Einlegen des Schalters M auf einen bestehenden Kurzschluß aus. Falls die Schalter zum Schließen mechanisch oder elektrisch miteinander gekoppelt sind, was insbesondere bei selbsttätigem Betrieb der Fall sein wird, kann diese Reihenfolge mit Vorteil befolgt werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Schaltung zum schnellen Abschalten von Gleichrichteranlagen mit zwei oder mehr Entladungsstrecken und wenigstens einer Unterbrechungsstelle im Gleichstromkreis bei Störungen im Gleichrichter, dadurch gekennzeichnet, daß in Leitungen, welche betriebsmäßig intermittierenden Gleichstrom führen, ein der Zahl der Entladungsstrecken entsprechend mehrpolig ausgebildeter Trennschalter angeordnet und durch den gleichstromseitigen Schalter derart verriegelt ist, daß er nur bei offener Stellung und erloschenem Abschaltlichtbogen des Schalters im Gleichstromkreis betätigt werden kann.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrpolige Trennschalter in Sternpunkten der Sekundärwicklung des Transformators angeordnet ist.
3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrpolige Trennschalter in den Anodenleitungen angeordnet ist.
4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrpolige Trennschalter unmittelbar durch den Abschalt* Vorgang des Schalters im Gleichstromkreis oder von derselben Relaiseinrichtung wie der Schalter im Gleichstromkreis ausgelöst wird.
5. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrpolige Trennschalter mit dem Schalter im Gleichstromkreis mechanisch oder elektrisch gekoppelt ist.
6. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärschalter des Transformators unmittelbar durch den Abschaltvorgang ■ des mehrpoligen Trennschalters oder durch dieselbe Re- ■» laiseinrichtung wie der mehrpolige Trennschalter ausgelöst wird.
7. Schaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei mechanisch oder elektrisch gekoppelten Schaltern, insbesondere bei selbsttätigem Betrieb, der mehrpolige Trennschalter vor dem Primärschalter des Transformators einschaltet.
8. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mechanisch oder elektrisch gekoppelten Schaltern, insbesondere bei selbsttätigem Betrieb, der mehrpolige Trennschalter vor dem Schalter im Gleichstromkreis einschaltet.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen