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Strumpfuntersuchungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Untersuchungsvorrichtungen
für Strumpfwaren, insbesondere für lange, gewirkte Strümpfe, die es gestatten, die
verschiedenen Teile einer starken Streckung auszusetzen und dadurch etwaige Mängel
in Erscheinung treten zu lassen.
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Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen ein im wesentlichen
kegliger Körper mit konkaver Stirnfläche mit zwei im Vorderteil angeordneten, seitlich
nach außen druckbaren Spreizen versehen ist und außerdem in dazu senkrechter Ebene
eine weitere Spreize aufweist. Diese Spreizen können dabei durch ein Antriebsgestänge
in oder außer Spreizlage gebracht werden.
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Die Erfindung bezweckt eine Weiterbildung derartiger Vorrichtungen.
Sie enthält Einrichtungen, die teils für sich und teils in Verbindung mit den bekannten
Einrichtungen die Leistung der Untersuchungsvorrichtung erhöhen sollen. Insbesondere
hat sich herausgestellt, daß die bekannten Vorrichtungen es nicht gestatten, bestimmte
Teile eines Strumpfes zu untersuchen, an denen Mängel gerade besonders leicht eintreten,
wenn nicht der untersuchende Arbeiter erhebliche Kraft anwendet. Auch die gemeinsame
Streckung des Strumpfgewirkes durch die mechanische Streckvorrichtung einer bekannten
Anordnung und die von Hand durch den Arbeiter ausgeübte Streckung gestatten keine
vollständige und gründliche Untersuchung, wie sie notwendig ist.
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Die bekannte Vorrichtung enthält eine Form mit dagegen spreizbaren
Gliedern in solcher Lage, daß sie bei ihrer Spreizung auf alle nahtbildenden und
Minderungsstiche in den verschiedenen Strumpfteilen einwirken. Da Ferse und Spitzenteil
eines Strumpffußes gewöhnlich einzeln, gewirkt und dann durch Überdeck-bzw. Überwendlichstiche
miteinander vernäht werden müssen, soll die Erfindung besonders gestatten, diese
Teile neben den Minderungen im Gewirke einer strengen Prüfung zu unterwerfen. Dabei
sollen mit der Vorrichtung sowohl der Fuß wie andere Teile des Strumpfes einer stärkeren
Streckung ausgesetzt werden können, als es mit der bekannten Vorrichtung möglich
ist.
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Während es nun die Hauptaufgabe der Erfindung ist, einen Strumpf einer
verhältnismäßig starken Streckung auszusetzen, um auch die kleinsten Mängel ausfindig
zu machen, ist es klar, daß etwaige größere Fehler durch diesen Vorgang erheblich
vergrößert werden können. Derartige größere Fehler können aber schon durch eine
leichte Streckung erkannt werden, und es ist deshalb wünschenswert, den Strumpf
in gewissen Teilen zunächst nur wenig zu strecken und dann, wenn keine Mängel erscheinen,
die Streckung zu verstärken, um solche Fehler festzustellen, die nur dadurch erkannt
werden können, daß man den Strumpf einer starken Beanspruchung aussetzt. Deshalb
soll die Erfindung auch eine Untersuchungsvorrichtung schaffen, bei der die streckenden
Teile so angeordnet und in Beziehung zueinander gesetzt sind, daß die Streckung
der verschiedenen Teile eines Strumpfes stufenweise oder allmählich zunehmend bewirkt
werden kann, ohne daß Gefahr besteht, vorhandene Fehler zu vergrößern.
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Gemäß der Erfindung sollen am Stirnende der Vorrichtung vor den seitlichen
Spreizen und oberhalb dieser Spreizen zwei nasenartige Vorsprünge
vorgesehen
sein. Ferner soll das Gestänge zum Verschieben der Spreizen mit einer durch die
hohle Stirnfläche der Vorrichtung hindurchtretenden Spitze versehen sein. Gemäß
der Erfindung sollen auch neben den üblichen Spreizen durch das Gestänge mehrere
auf den Strumpfsaum wirkende, am Umfang der Vorrichtung verteilte Spreizen bewegbar
sein.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar ist Abb. i ein Längsschnitt durch eine Untersuchungsvorrichtung, die im
Mittellängsschnitt gezeigt ist, um die verschiedenen Spreizen und ihre Antriebsglieder
sichtbar zu machen.
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Abb. 2 ist eine ähnliche Darstellung in einem Winkel von go ° zu der
nach Abb. i.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt nach Linie 3-3 der Abb. i.
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Abb. 4 zeigt einen Vorderteil der in Abb. 2 wiedergegebenen Anordnung
in einer anderen Stellung der Spreizen.
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Abb. 5 zeigt schaubildlich eine Untersuchungsform in der Ruhelage
der Spreizen, Abb.6 eine gleiche Darstellung, jedoch mit sämtlichen Spreizen in
Arbeitslage.
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Abb. 7 zeigt die Einrichtung in Seitenansicht und läßt ihre Anbringung
und eine Ausführung der Antriebsvorrichtung erkennen.
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Abb. 8 ist eine Ansicht einer Strumpfspreize, in der die Vorrichtung
die Ruhelage nach Abb. 5 einnimmt, während Abb. g eine gleiche Darstellung ist,
wobei jedoch die Spreizen nach Abb. 4 in Arbeitslage sind, in welcher die ganze
Fußspitze des Strumpfes stark angespannt ist.
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Bei der Ausführung der Erfindung nach Abb. i und 2 dient die Form
io zur Aufnahme eines Strumpfes im ausgebreiteten Zustande. Eine Buchse ii, die
in einem langgestreckten Lagerkörper i2 drehbar gelagert ist, der in Verbindung
mit dem Hinterende der Form steht, gestattet, die Form an einer Tragvorrichtung
so zu befestigen, daß sie frei drehbar ist und somit eine Beobachtung des Strumpfes
von allen Seiten gestattet. Die Form besitzt eine Mehrzahl von in der Längsrichtung
verlaufenden Aussparungen oder Ausschnitten, in denen Streckkörper liegen. Um die
Dehnung des Saumes und des Beines des Strumpfes zwischen Saum und Wade zu gestatten,
sind mehrere Aussparungen 13 am Umfang verteilt vorhanden, in welchen gleichartige
Spreizglieder 14 liegen, die an das hintere Formende bei 15 angelenkt sind. Bei
der dargestellten Vorrichtung sind drei solche Spreizen vorgesehen, doch kann auch
eine andere Zahl verwendet werden. An einem Zwischenpunkt der Form liegt in solcher
Stellung, daß die Strumpfwade darüber angeordnet werden kann, eine Aussparung 16,
in welcher eine Spreize 17 liegt, die den Strumpf von der Wade bis zum Fuß dehnen
kann, damit die Beinnaht und die Minderungen untersucht werden können. Um eine Untersuchung
von Fuß und Ferse der Strümpfe zu ermöglichen, ist das vordere, engere Ende der
Form verjüngt oder keilförmig gestaltet und besitzt eine ausgehöhlte vordere Stirnfläche.
Nahe diesem Formende und an gegenüberliegenden Seiten der Form befindet sich ein
Paar Aussparungen 18 und x9 mit so herausdrückbaren Spreizen 2o, 2i, daß diese beiden
Glieder sich in einer Ebene spreizen, die rechtwinklig zur Ebene der Bewegung des
die Wade dehnenden Spreizgliedes liegt. Die Spreizen 2o, 21 können Ferse und Spitze
dehnen, je nachdem das eine oder andere Stück darübergelegt wird.
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Das hohle Stirnende der Form dient zum Strecken der Teile der Ferse
und der Spitze, die ein Widerlager an den Kanten der Endfläche finden. Um aber eine
weitere Verbesserung der Beobachtungsmöglichkeit zu schaffen, sind zwei nasenartige
Glieder 22 am Stirnende der Vorrichtung so angeordnet, daß sie auf die Wendestellen
der Nähte an Ferse und Spitze wirken. Außerdem machen sie es auch möglich, die anderen
Teile von Ferse und Spitze in richtiger Lage am Ende der Form zu halten, und sie
sorgen daher dafür, daß die Spreizglieder auf die richtigen Stellen des Fußes einwirken.
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Von besonderem Wert ist für die genaue Untersuchung eine Ausdehnungsstange
23 mit einem abgestumpften Ende, die sich nach außen durch ein Loch 24 in der hohlen
Stirnfläche bewegen kann. Diese Stange vermag das Ende der Naht an Ferse und Fußspitzenteil
zu erfassen, um so eine sorgfältige Prüfung zu ermöglichen. Wenn sie bewegt wird,
wird in Verbindung mit den Spreizen 2o, 21 die Quernaht gestreckt, und es kann die
Spannung vergrößert werden, die auf die Minderungspunkte zwischen Fersenspitze und
eigentlichem Fuß ausgeübt wird. Abb. 8 läßt deutlich erkennen, in welcher Weise
die Seitenspreizen 2o, 21 zusammen mit den nasenartigen Vorsprüngen 22 die Spitze
eines Fußes strecken. In Abb. g ist gleichzeitig noch die Spitzenspannstange 23
nach außen gebracht, und man erkennt, in welcher Weise diese Stange die Zugbeanspruchung
vergrößert, da diese Vorrichtung die Spreizwirkung der in Abb.8 nach außen bewegten
Spreizen verstärkt, und man erkennt auch, wie der Mittelteil und das Nahtende besonders
gestreckt werden.
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Die verschiedenen Spreizglieder nehmen normalerweise die Lage ein,
die in Abb. 5 wiedergegeben ist und in der sie größtenteils in das Innere der Form
io zurückgezogen sind. Nach völliger Spreizung befinden sie sich in der Lage gemäß
Abb. 6. Um die Saumspreizen 14 in der normalen eingezogenen .Stellung zu halten,
können
beliebige Vorrichtungen, wie beispielsweise Federn 25 (Abb. i), vorgesehen sein.
Das Wadenspreizglied 17 ist an einem Punkt 26 eines Gabelarmes 27 verschwenkbar.
Dieser ist durch eine Stange 28 mit einem Gelenk 29 an einen Vorsprung 3o des Lagerkörpers
12 angehängt. Eine Blattfeder 31, die an der Stange 28 befestigt ist und gegen die
Innenseite der Form io drückt, hält die Stange 28 und infolgedessen die Spreize
17 normalerweise in der zurückgezogenen Stellung. Das Paar Fersen- und Spitzenspreizer
2o kann dadurch in eingezogener Stellung gehalten werden, daß die Stücke mit Flanschen
32 versehen werden, auf welche Blattfedern 33 wirken, die an der Innenseite des
Gehäuses befestigt sind.
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Zur Spreizung der verschiedenen Spreizglieder dient eine durch den
inneren Teil 35 des Lagers i2 frei hindurchtretende Stange 34 (s. Abb. 3). Auf der
Stange 34 sitzt ein Keilstern 36 mit der Anzahl der damit zusammenarbeitenden Spreizen
entsprechenden Keilrippen, deren Schrägflächen auf entsprechend geneigte Unterflächen
der Spreizen 14 wirken, so daß sie diese bei Axialverschiebung der Stange 34 nach
außen drücken. Die Spreizstange geht hinter dem Keil 36 in eine Gabel 37 über, an
die das Ende eines Lenkers 38 angeschlossen ist. Dieser greift mit dem anderen Ende
an einem Paar doppelflächiger Keile 39 und 4o an, deren Schrägflächen gegen keilförmige
Aussparungen 41 in der Form bzw. Schrägfläche 42 an der Unterseite der Spreize 17
wirken. Das Ende des Keils 40 ist an die zum Dehnen der Spitze dienende Stange 23
angelenkt. Auf dieser Stange a3 sitzt ein Spreizkegel 44 (Abb. i bis 4), der gleichzeitig
die Spreizen 2o und 21 nach außen zu drücken vermag.
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Beim Bewegen der Spreizstange 23 in axialer Richtung in der Form wirken
die verschiedenen Teile 36, 39, 40 und 44 auf die Spreizen 14, 17, 2o und 21 und
bringen sie nach außen in die Spreizstellung. Gleichzeitig tritt die Spitzendehnstange
23 durch das Loch 24 im Formende nach außen.
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Es ist aber manchmal nicht zweckmäßig, daß . alle Spreizglieder gleichzeitig
nach außen gehen, weil manche Fehler ohne oder bei mäßiger Spreizung festgestellt
werden können, während andere nur bei der stärksten Spreizung des Strumpfgewebes
hervortreten. Deshalb werden die Keile 36 und 44 auf ihren Antriebsstangen in solcher
Weise eingestellt und die Längen der Stangen 23, 34 und 38 so gewählt, daß die Streckung
der Glieder nacheinander eintritt. Den Spreizen 14 und 17 kann man auch eine gleichzeitige
Spreizbewegung erteilen, dagegen die Spreizen 2o und 21 erst in Tätigkeit treten
lassen, nachdem die Spreizen 14 und 15 ihre größtmögliche Bewegung nach außen ausgeführt
haben, zumal die Teile 2o und 2i nur den engen Teil des Beines und die Teile von
Ferse und Spitze einer starken Dehnung unterwerfen und weil in diesen Teilen erhebliche
Fehler des Strumpfes ermittelt werden können, wenn Saumteil und Wade geprüft sind,
so daß es also nicht mehr nötig ist, die örtlicheStreckung in den Fersen- und Spitzenteilen
vorzunehmen. Insbesondere ist es wünschenswert (s. Abb. 8 und 9), die Spitzendehnstange
23 durch das Ende der Form erst hindurchtreten und auf die Spitze von Ferse und
Fußspitze erst dann wirken zu lassen, um eine Längsdehnung hervorzurufen, nachdem
beide Teile nur durch seitliche Streckung mittels der Spreizen 2o und 21 in deren
stärkster Spreizlage geprüft worden sind.
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Eine Anordnung zum Stützen der Form und zum Bewegen der Dehnungswerkzeuge
zeigt Abb. 7. Ein Tragarm 45 ist mit der Buchse ix verbunden, so daß die Form infolge
der drehbaren Lagerung im Lagerkörper 12 sich um ihre Längsachse drehen läßt. Damit
die Stange 34 verschoben werden kann, kann ihr Ende mit Gewinde versehen und durch
Muttern 46, 47 mit einem Arm 48 fest verbunden werden, der fest mit einer Stange
49 verbunden ist. Diese irgendwie gelagerte Stange 49 ist durch einen Winkelhebel
50 und eine Zugstange 51 mit einem Fußtritt 52 verbunden. Ein Druck auf den
Tritt bewirkt eine Bewegung der Stange 49 in Richtung auf die Formspitze.