-
Nahtverbindung für Metalltücher, insbesondere für die Papierherstellung
Die Enden der bei der Papier- und Pappenherstellung oder der Zellstoffentwässerung
verwendeten Papiermaschinensiebe werden bekannterweise durch Nähdrähte zu endlosen
Sieben miteinander verbunden, nachdem an jedem Siebende der letzte Schußfaden oder
die letzten Schußfäden mit den Enden der Kettendrähte verlötet, verschweißt oder
verschmolzen sind. Bei den früher verwendeten Drahtsieben wurde der Nähdraht ebenso
stark gehalten wie die Kettendrähte, da die Maschenweite groß genug war, um auch
einen derart starken Nähdraht zwischen den Kettendrähten so einzubetten, daß er
nicht über die Sieboberfläche hinausragt und eine :Markierung der Nahtverbindung
im Papier zuverlässig vermieden wird. Mit den in stets höherem Maße an die Metallsiebe
gestellten Anforderungen, insbesondere mit der immer schnelleren Arbeitsweise und
mit der Verwendung von Zusatzrohstoffen bei der Papierherstellungmußte der Durchmesser
der Kettendrähte ständig vergrößert werden, wobei sich die freie, für die Einbettung
des Nähdrahtes zur Verfügung stehende Maschenweite verringerte. Infolgedessen sah
man sich genötigt, schwacher als die Kettendrähte gehaltene Nähdrähte zu verwenden,
beispielsweise einen Nähdraht von o,:8 bis o,2o mm bei Kettendrähten von 0,24 mm,
um eine gleichmäßig glatte Oberfläche des Siebes auch an der Stelle der Nahtverbindung
zu erzielen und eine Markierung der Nahtverbindung im Papier zu vermeiden.
-
Ein aus diesem Gesichtspunkt im Verhältnis zum Kettendraht dünn gehaltener
Nähdraht von geringerem Querschnitt hat naturgemäß eine durch den geringeren Querschnitt
bedingte geringere Zugfestigkeit. Außerdem führt der mechanische und korrodierende
Verschleiß verhältnismäßig schnell zur Zerstörung des Nähdrahtes. Besonders auf
der unteren Seite des Siebgewebes ist der Nähdraht beim Hinübergehen über die Sauger,
die mit ihren Belägen und Kanten den Nähdraht angreifen und abschleifen, einer besonders
starken mechanischen Beanspruchung und Abnutzung ausgesetzt und verliert hierdurch
auf dieser Seite noch mehr an seiner Haltbarkeit. Es ist demnach von Vorteil, an
dieser Stelle einen Nähdraht von größerem Querschnitt zur Verfügung zu haben, als
es bisher möglich war.
-
Erfindungsgemäß wird zur Beseitigung dieser Nachteile ein etwa ebenso
stark,wie die Kettendrähte bemessener Nähdraht verwendet, der an sich über die Oberfläche
der Kettendrähte hinausragen würde, aber auf der Oberseite des Siebes wenigstens
bis zur Höhe der benachbarten Kettendrähte abgeschliffen und gegebenenfalls an den
Schleifkanten abgerundet ist. Dieser Nähdraht hat auch nach dem Abschleifen einen
wesentlich größeren Querschnitt als ein runder Nähdraht von solchem Durchmesser,
daß er nicht über die Kettendrähte hinausragt. Der Nähdraht nach der Erfindung besitzt
naturgemäß eine bedeutend höhere Zugfestigkeit und bietet infolge seines wesentlich
größeren Querschnittes dem mechanischen oder gegebenenfalls korrodierenden Verschleiß
wesentlich länger Widerstand. Da die Oberseite des
Siebes bei weitem
nicht in demselben Maß der Abnutzung unterworfen ist wie die Unterseite, so hat
die Schwächung des Querschnittes auf der Oberseite keinen nachteiligen Einfluß auf
die Haltbarkeit der Siebnaht, zumal die Drähte auf der Unterseite verhältnismäßig
bald infolge der mechanischen Beanspruchung' auf den gleichen Durchmesser abgeschliffen
sind, während sie sich auf der Oberseite kaum abnutzen.
-
Auf der Zeichnung ist eine Siebnaht mit einem erfindungsgemäß abgeschliffenen
Nähdraht beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i die Naht vor dem
Abschleifen des Nähdrahtes, während Abb. 2 die fertige Naht darstellt, Abb.3 gibt
den Nähdraht nach dem Abschleifen und Abb. q. nach dem Abrunden der beim Abschleifen
entstehenden scharfen Kanten wieder. Wie Abb. i zeigt, tritt der erfindungsgemäß
verwendete . Nähdraht c auf der Oberseite des Siebes infolge seines großen Querschnittes
über die Oberfläche des Siebes hervor und würde in dieser Form im Papier eine Markierung
hervorrufen. Um dieses zu vermeiden, wird der Nähdraht, wie aus Abb. 2 ersichtlich,
auf der Oberseite des Siebes so abgeschliffen und abgerundet, daß' er die Gesamtoberfläche
des Siebes nicht mehr überragt, sondern abgeschliffen und abgerundet zwischen den
Kettendrähten eingebettet liegt, wobei seine Oberkante vorzugsweise etwas tiefer
angeordnet ist, als die Oberkante der seitlich vorbeiführenden Kettendrähte b. Durch
dieses Abschleifen des Nähdrahtes an den Stellen d wird eine vollkommen glatte Oberfläche
des Siebes auch an der Stelle der Nahtverbindung erzielt, so daß eine Markierung
einer solchen Naht im Papier unmöglich ist, ohne daß aber der Querschnitt des Nähdrahtes
und damit seine Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Abnutzung wesentlich verringert
wird.
-
Das Abschleifen des Nähdrahtes erfolgt vorzugsweise nach Herstellung
der Naht. Zu diesem Zwecke wird nach Anbringung des Nähdrahtes das endlose Sieb
auf zwei Walzen mit einem Durchmesser von je etwa 6oo mm (f gebracht, und zwar so,
daß die Naht fest auf einer Walze liegt. Der über die Gesamtoberfläche des Siebes
hervortretende starke Nähfadendraht wird alsdann mit allerfeinstkörnigen Polierplättchen
bis zur Höhe der Gesamtsieboberfläche bzw. der nebenliegenden Kettenfäden von Hand
abgeschliffen. Die solchermaßen abgeschliffene Oberfläche ergibt nach Abb. 3 scharfe
Kanten f, welche für eine gute Entwässerung des Papierstoges nachteilig sind. Diese
scharfen Kanten werden wiederum durch feinst gehaltene kleinere Polierplättchen,
die scharf genug auslaufen, beiderseitig abgerundet, wie aus Abb. q. hervorgeht.
Durch diese Abrundung wird die Möglichkeit einer besseren Entwässerung erreicht,
was bei der Nahtverbindung gemäß der Erfindung von großem Vorteil ist.