DE535940C

DE535940C - Glocke oder Scheibe fuer nasse oder wasserlose Gasbehaelter

Info

Publication number: DE535940C
Application number: DEH124195D
Authority: DE
Original assignee: FRANZ HERZBERG DIPL ING
Current assignee: FRANZ HERZBERG DIPL ING
Publication date: 1931-10-17

Description

Glocke oder Scheibe für nasse oder wasserlose Gasbehälter Es ist bekannt, die Decken von nassen oder trockenen Gasbehältern durch Gewichte aus irgendeinem Material, die auf die Fläche der Decke verteilt werden, zu- belasten und so eine Erhöhung des Behälterdruckes zu erreichen. Hierdurch wird aber das Eisenfachwerk der Decke höher beansprucht. Da die Gaswerke gegenwärtig beginnen, den Druck im Gasrohrnetz weit über den bisher üblichen Gasbehälterdruck hinaus zu erhöhen, setzt die hierzu erforderliche Belastung der Gasbehälter meist eine wesentliche und kostspielige Verstärkung der Deckenkonstruktion voraus. Diese kann bei vorhandenen Behältern im allgemeinen erst nach Außerbetriebnahme des Behälters erfolgen, da die Stützkonstruktion der Behälterdecke im Gasraum liegt.
Um diese Nachteile zu vermeiden, erfolgt die Belastung der Behälterdecke bei der vorliegenden Erfindung durch eine freitragende Betondecke aus beliebigem Material mit oder ohne Armierung. Diese Betondecke ist am Umfang der Decke abgestützt und so berechnet, daß sie allein die ganze Belastung oder wenigstens einen so großen Teil der Belastung der Behälterdecke aufnimmt, daß die etwa vorhandene eiserne Stützkonstruktion der eisernen Behälterdecke nicht überlastet wird. Die Betondecke kann mit der eisernen Decke normaler nasser und trockener Gasbehälter fest verbünden sein oder lose ganz oder teilweise auf ihr aufliegen.
Die Vorteile dieser Neuerung bestehen darin, daß die Belastung ohne Betriebsunterbrechung aufgebracht werden kann, daß ferner die Baukosten und die Unterhaltungskosten der Betondecke geringer sind, und daß endlich der Druck beliebig vergrößert werden kann.
Bei neuen Gasbehältern bietet die vorliegende Neuerung den weiteren Vorteil, daß die eiserne Stützkonstruktion der Glockendecke oder Scheibe schwächer ausgeführt oder ganz fortgelassen werden kann, wenn die Betondecke entsprechend tragfähig ausgebildet wird. Im letzten Falle kann die eiserne Decke fortfallen oder nur zu dem Zwecke einer zuverlässigen Abdichtung der Decke belassen werden. Durch verschiedene Zusammensetzung und Ausführungsart des Betons kann (las Deckengewicht und sö der Behälterdruck in weiten Grenzen verändert werden. In den beiliegenden Zeichnungen sind einige Beispiele der möglichen Ausführungsarten dargestellt.
Fig. i zeigt einen nassen Gasbehälter mit der Glocke a, deren Decke b in Beton mit Armierung freitragend ausgebildet ist. Die Betondecke ist in diesem Fall so stark bemessen, daß sie ihr Eigengewicht und die übliche Schneelast trägt. Sie kann mit oder ohne innere und äußere Rippen hergestellt sein.
Fig. a zeigt einen nassen Gasbehälter a, auf dessen normale Glockendecke eine armierte Betondecke b lose oder fest mit ihr verbunden aufgebracht ist. Diese Betondecke ist so ausgeführt, daß sie selbst ihr eigenes Gewicht ganz oder teilweise trägt, die eiserne Decke also ohne Verstärkung nicht über das zulässige Maß hinaus beansprucht und ihr ganzes Gewicht auf die senkrechte Glockenwand überträgt.
Die Wand der Glocke wird im Betrieb nur auf Zerreißfestigkeit durch den inneren Überdruck beansprucht und hält bei vorhandenen Behältern der höheren Beanspruchung durch den gestiegenen Innendruck im allgemeinen ohne Verstärkung stand, da ihre normale Wandstärke mit Rücksicht auf die Rostsicherheit und Formbeständigkeit größer ist, als die Berechnung nach dem Innendruck erfordert. In Ausnahmefällen würde die erforderliche Verstärkung der Wand durch einfache Maßnahmen, z. B. durch Aufziehen einiger Bandeisenringe, erreicht werden.
Die Anwendung der Neuerung bei den beweglichen Scheiben wasserloser Gasbehälter ist in derselben Weise möglich wie bei nassen Behältern und bedarf keiner besonderen Darstellung.

Claims

PATRNTANSPRUCFI Glocke oder Scheibe für nasse oder wasserlose Gasbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß das Belastungsgewicht als tragfähige sich am Rande abstützende Betondecke ausgebildet ist, die entweder auf der gewöhnlichen eisernen Behälterdecke lose oder mit dieser fest verbunden ganz oder teilweise aufliegt oder frei tragend ausgebildet ist.