DE533933C - Vorrichtung zum Strecken von auf ein Kuehlbett gelangenden Stabeisen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Strecken von auf ein Kühlbett gelangenden Stabeisen Das in Feinwalzwerken hergestellte Rund-, Quadrat-, Flacheisen usw. gelangt bei neuzeitlichen Anlagen in hellrotwarmem Zustande auf einen Rollgang und von diesem mittels unter den Walzstab greifender, mechanisch angetriebener Rechen oder ähnlicher Mittel auf das Kühlbett. Die Geradheit dieser dem Kühlbett angeführten Walzstäbe läßt in den meisten Fällen sehr viel zu wünschen übrig. Entweder werden die Stäbe, ehe sie auf das Kühlbett gelangen, krumm oder aber während deren Lagerns auf dem Kühlbettrost, da die hocherwärmten und infolgedessen weichen Stäbe sich der nicht immer ebenen Fläche des Rostes anpassen. Diese Mängel sind nur durch ein Nachrichten zu beseitigen, was immer mit erheblichen Unkosten und großem Zeitverlust verbunden ist.
• Durch die Erfindung werden diese Mängel beseitigt, es wird erreicht, daß die Walzstäbe vor dem Ablegen auf das Kühlbett vorgerichtet werden und daß sie auf dem Kühlbett während ihres Abkühlens fertiggerichtet werden, um als durchaus gerade Stäbe zur Teilschere zu gelangen.
• Es sind bereits Vorrichtungen zum Strekken von auf ein Kühlbett gelangenden Stabeisen mittels! einer an den Kühlbettrechen angebrachten Bremsvorrichtung bekannt.
• Das Neue besteht darin, daß an beiden Enden des Kühlbettes je ein Klemrrikörper angeordnet ist, in die die Überheberechen des Bettes die noch weichwarmen, schrumpfenden Stäbe hineinlegen, um auf diese Weise gestreckt zu werden. Diesem Fertigstrecken geht ein Vorstrecken voraus, dem der in der Zulaufrinne ankommende Stab durch plötzliches Festgehaltenwerden in einer dem Kühlbett vorgelagerten Bremsvorrichtung unterworfen wird.
• Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigen die Abb. z bis 3 die Vorrichtung in verschiedenen Stellungen.
• Zur selbsttätigen Ingangsetzung der Vor-und Fertigstreckvorrichtung wird erfindungsgemäß die Bewegung der Kühlbettrechen--benutzt.
• An einem dieser Rechen 3, etwa am letzten der den Walzenstraßen zugekehrten, ist ein zangenartig ausgebildeter zweiarmiger Hebel z um den Punkt 17 drehbar angeordnet (Abb. r), dessen kürzerer Arm 16 die Gegenbacke zu dem mit dem Rechen 3 starr verbundenen Ansatz 15 bildet. Der längere Arm trägt am Drehpunkt 18 pendelnd ein Gewicht- r9, das beim Hochheben des Rechensystems frei vom Boden pendelt und mit seiner Last durch Übertragung auf den zwischen den Backen 15 und 16 liegenden Stab klemmend und bremsend einwirkt. Das Gewicht ist so angeordnet, daß dasselbe so lange auf dem Boden aufliegt und hierdurch die Racken 15 und 16 offen hält, bis letztere den Stab beim Hochheben des Rechens erfaßt haben. Das Festklemmen des aus der Rinne 8 gehobenen und von der zangenartigen Bremse r erfaßten Stabes geschieht durch das plötzliche Einwirken des freipendelnden,Gewichtes ig. so schnell, däß der wä-hrerid-des Aushebens noch in Bewegung befindliche Stab sofort abgebremst wird und hierdurch einen Ruck erfährt, der das gewünschte Vorstrecken hervorruft. Außerdem wird hierdurch ein zu weites Auslaufen des Stabes über die Rechen hinaus verhindert.
• Am unteren Ende des Rechens 3 befindet sich ein mit ersterem starr verbundener Ansatz 1q., welcher eine Rolle 7 trägt, die bei Bewegung des Rechens in der Pfeilrichtung gegen den in Punkt 13 beweglich angebrachten Zangenkörper der Klemm- und Streckvorrichtung 2 bei Fläche 6 anstößt und hierdurch die Klemmvorrichtung öffnet. Durch dieses Öffnen wird der Walzstab. der zwischen der festen Backe io und der beweglichen i i eingeklemmt lag, frei und durch den Rechen herausgehoben, der hierdurch einen nächsten Walzstab aus der Rinne 8 hebt und zwischen io und i i bringt.
• Während des Hochhebens des Rechens, das ist dessen Weiterbewegung in der Pfeilrichtung (Abb. i), gleitet die Rolle 7 die Fläche 6 entlang und hat die Klemmvorrichtung bei i o und i i geöffnet, um hier den nächsten überhobenen Stab aufzunehmen. Beim weiteren Tiefgehen des Rechens verläßt die Rolle 7 die Fläche 6, nähert sich der kurvenförmigen Fläche 5 (Abb. 2), läuft diese entlang, etwa bis Punkt 21, wo die Rolle 7 die Fläche 5 verläßt, und der Klemmkörper schnappt, durch Einwirkung der Feder 2o oder eines an deren Stelle sinngemäß angeordneten Gewichtes, zu, den Walzstab zwischen 1o und ii einklemmend (Abb. 3). Während dieses Tiefgehens des Rechens hat sich das Gewicht i9 der Stabbremse i auf den .Boden aufgesetzt (Abb. 3), hierdurch die Backen 15 und 16 geöffnet und stehen letztere in Bereitschaft, um den nächsten aus der Rinne zu hebenden Stab zu erfassen. Der Walzstab bleibt so lange zwischen den Backen io und i i, bis die nächste Aufwärtsbewegung des Rechens erfolgt. Dadurch, daß am vorderen und hinteren Ende des Kühlbettes je eine oder gar mehrere solcher Klemmvorrichtungen 2 angebracht sind, in welchen der Walzstab eingeklemmt liegt, muß sich der abkühlende und dadurch schrumpfende Stab selbst geraderichten. Die Vorrichtung kann auch so ausgebildet werden, daß das Öffnen und Schließen der Klemmvorrichtung :2 durch Kontaktschluß oder Ventilbetätigung, immer aber durch die Drehbewegung des Rechens betätigt, elektromagnetisch oder durch Preßluftorgane geschieht.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Strecken von auf ein Kühlbett gelangenden Stabeisen mittels einer an den Kühlbettrechen angebrachten Bremsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung aus einem zweiarmigen Hebel (i) besteht, dessen kürzerer Arm die Gegenbacke (16) zu der am Rechen selbst befindlichen festen Grundbacke (15) bildet und dessen längerer Arm an seinem äußeren Ende ein Gewicht (i g) trägt, das bei der aufwärtigen Bewegung des Rechens mit seiner ganzen Last die eine Backe (16) auf die andere feststehende (15) zu bewegt und somit das sich noch bewegende Walzgut derart fest und plötzlich anhält, daß es einen Ruck erfährt, hierdurch also vorgestreckt wird, und daß weiter die so vorgestreckten, von der Bremsvorrichtung selbstwirkend losgelassenen, noch im Erkalten, d. i. im Verkürzen, begriffenen Stäbe durch zeitweises Festeinspannen in besonderen, an jedem der beiden Kühlbettenden angeordneten Klemmkörpern (2, io, i i) fertiggestreckt werden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckvorrichtung aus einer Klemmvorrichtung (2, io, i i) mit Kurvenscheibenführung (5, 6) besteht, die durch die Rechenbewegung zur Wirkung gebracht wird.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabbremse (15, 16) und die Streckvorrichtung (io, ii) abwechselnd in Tätigkeit kommen, d. h. die erstere läßt den Walzstab los, während die letztere denselben festklemmt und umgekehrt. q.. Vorrichtung nach Anspruch i bis, 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabbremse (i) sowohl als auch die Streckvorrichtung (2) durch die Rechen (3) selbst, die gleichzeitig das Streckgut den Vorrichtungen zubringen, betätigt werden.