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Verfahren zur Entwässerung von naßverkohlter Torfmasse Die vorliegende
Erfindung beabsichtigt, ein Verfahren um einen minderwertigen Brennstoff zu einem
hochwertigen Brennstoff dadurch zu veredeln, daß Wasser aus solchen Substanzen,
wie naßverkohltem oder auf andere Weise behandeltem Torf, Sägespänen, Holzabfällen,
Gräsern, Grasabfällen u. a. m., entfernt wird. Bei der Abscheidung von Flüssigkeit
aus einem fein zerteilten. Produkt liegt die Schwierigkeit darin, einen genügenden
Austrocknungsgrad zu erreichen, da ein fein zerteiltes Produkt eine größere Kapillarkraft
besitzt, die Flüssigkeit festzuhalten als ein grobkörniges Produkt. ,Damit die Austrocknung
durch mechanische Einwirkung effektiv sein soll, ist es erforderlich, daß diese
nach einem Prinzip geschieht, welches eine Einwirkung auf die Flüssigkeit mit einem
Maximum an Kraft ermöglicht, sowohl wenn der größere Teil entfernt werden soll als
auch wenn die letzten Reste entfernt werden sollen. Die vorliegende Erfindung bietet
eine Lösung dieses Problems und besteht in der Hauptsache .darin, daß die auf gewisse
Weise vorbehandelte, beispielsweise naßverkohlte Substanz bei der ersten Behandlung
zur Entwässerung, wenn die Hauptmenge der Flüssigkeit entfernt werden soll, aus
der Flüssigkeit hinausgeschleudert wird. Bei der zweiten Behandlung, wenn die übrigbleibende
geringere Menge Flüssigkeit entfernt werden soll, wird dagegen die Flüssigkeit aus
der Substanz hinausgeschleudert. Dieses wird so ausgeführt, daß Flüssigkeit enthaltende
oder aufgeschlämmte Substanz durch Zentrifugierung zuerst von der Hauptmenge der
Flüssigkeit dadurch getrennt wird, daß in einer Zentrifuge die Substanz durch die
in derselben erzeugte Zentrifugalkraft durch die Flüssigkeit hindurch nach außen
gegen die homogenen Wände der Zentrifuge geschleudert wird und sich an denselben
lagert, wobei das Wasser nach innen verdrängt und nach der Mitte der Zentrifuge
abgeleitet wird, und daß die Substanz danach gegen perforierte oder poröse Außenwände
anliegend weiter zentrifugiert wird, so daß die in der Flüssigkeit erzeugte Zentrifugalkraft,
die Flüssigkeit durch die Substanz und weiter durch die perforierten Wände hindurchpreßt.
Auf diese Weise gelangt man zu dem hinsichtlich der Abscheidung idealen Verhältnis,
daß die Kraft, welche für die Trennung der Bestandteile voneinander erforderlich
ist, gerade da angebracht wird, wo sie am besten und am effektivsten wirken kann,
nämlich direkt im Material. Bei der ersten Behandlung in der Zentrifuge kann es
vorteilhaft sein, das gegen ,die Wände der Zentrifuge gelagerte Produkt in verschiedene
Schichten aufzuteilen, welches entweder mittels perforierter Zwischenwände oder
durch Ausscheiden der Substanz aus
der Zentrifuge in verschiedenen
Schichten geschieht. Bei Abscheidung gewisser Substanzen kann nämlich die der Außenwand
am nächsten liegende Schicht einen so geringen Wassergehalt haben, daß sie in der
zweiten Stufe nicht weiterbehandelt zu werden braucht.
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Die Erfindung ist insbesondere dazu geeignet, naßverkohlten Torf vom
mitgeführten Wasser zu trennen. Dies geschieht gemäß dem oben Angeführten derart,
daß der Torf zuerst von der Hauptmenge des Wassers durch Zentrifugieren in einer
Zentrifuge mit homogenen Außenwänden getrennt wird, so daß der Torf sich an den
Außenwänden, desselben ansammelt und das Wasser nach innen verdrängt wird. Danach
wird der Torf in einer anderen Zentrifuge mit perforierten oder porösen Außenwänden
zentrifugiert, so daß das Wasser durch diese entfernt wird. Eine besondere Ausführungsform
der Erfindung, um den Betrieb soweit wie möglich automatisch zu gestalten, besteht
darin, daß der Torf zuerst auf oben angegebene Weise von der Hauptmenge des Wassers
getrennt wird, wonach die homogenen Wände der Zentrifuge dadurch zu perforierten
Wänden umgewandelt werden, daß in denselben öffnungen auf geeignete Weise gebildet
werden" wonach der Torf weiterhin zentrifugiert wird, so daß das Wasser durch die
genannten öffnungen entfernt wird. Eine andere Ausführungsform der Erfindung, um
den Betrieb zu vereinfachen und nur einen einzigen Separator für den ganzen Prozeß
zu gebrauchen, besteht darin, daß der Torf zuerst von der Hauptmenge des Wassers
auf oben beschriebene Weise getrennt wird und daß dabei gewisse Ansammlungen von
Torfsubstanz in Hohlräumen gebildet werden, die in den äußeren Wänden vorhanden
sind, so daß beim späteren Zentrifugieren das übrigbleibende Wasser durch die .Torfsubstanz
in diese Hohlräume hindurchtritt. Um beim Zentrifugieren die Leistungsfähigkeit
zu erhöhen, kann es in gewissen Fällen und je nach der Beschaffenheit des zu zentrifugierenden
Produktes vorteilhaft sein, den feinsten Schlamm bei der ersten Zentrifuglerung
mit der Flüssigkeit aus dem Separator abgehen zu lassen, um entweder wieder von
dem Rohprodukte aufgesaugt zu werden, welches nach. und nach dem Separator zugeführt
wird, oder in Ruhe gelassen zu werden, so daß sich der Schlamm absetzen kann, um
in mehr konzentrierter Form dem Separator wieder zugeleitet zu werden.
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Auf der Zeichnung werden zur Verdeutlichung der Erfindung einige Ausführungsformen
der Apparatur zur Ausführung des Verfahrens gezeigt. Abb. i zeigt schematisch im
Vertikalschnitt eine Apparatur, welche aus zwei Zentrifugen besteht. Von diesen
Zentrifugen hat,die-Vorzentrifugei homogene Außenwände 2, während die Nachzentrifuge3
mit perforierten oder porösen Außenwänden 4 versehen ist. Die Perforierung oder
Porosität kann mittels Siebplatten oder Filter geeigneter Beschaffenheit erhalten
werden. Diese Apparatur wirkt auf solche Weise, daß die Flüssigkeit enthaltende
Substanz dem Behälter 5 zugeführt wird und aus diesem in für jede Beschickung geeigneten
Mengen der Zentrifuge i durch das Rohr ( zugeleitet wird. Die abgeschiedene Flüssigkeit
wird durch die öfffnungen 7 und den Sammler 8 abgeleitet. Die auf den Außenwänden
der Zentrifuge -gebildete Torfsubstanzschicht wird in den Trichter 9 heruntergekratzt
und von ihm aus durch die Rinne io in die Zentrifuge 3 geleitet, in welcher die
ganze oder ein Teil der übrigbleibenden Flüssigkeit durch die perforierten Außenwände
q. zum Sammler i.i .und weiter durch den Ablaß 12 abgeführt wird. Das nach der Zentrifugierung
trockene Produkt wird auf die Ebene 13 heraus-befördert und wird weiter zum Trockenofen
geführt.
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Abb. 2 zeigt schematisch im Vertikalschnitt eine Zentrifuge 1q., welche
mit doppelten, perforierten Wänden 15 und 16 versehen ist, die derart
beschaffen sind, daß die äußere Wand 16 der inneren Wand 15 gegenüber verschoben
werden kann, wodurch die Wände abwechselnd homogen. und perforiert gemacht werden
können. Die Flüssigkeit enthaltende Substanz wird vom Trichter 17 durch das Rohr
18 eingeführt. Während der ersten Separationsperiode wird die Flüssigkeit durch
die Löcher ig und den Behälter 2o abgeleitet. Während der zweiten Separationsperiode
wird die Flüssigkeit durch die perforierten Wände abgeleitet und wird auf geeignete
Weise gesammelt und abgeführt. Auf der Zeichnung werden die Zentrifugen liegend
mit horizontaler Drehachse gezeigt, sie können aber auch mit senkrechten oder beliebig
geneigter Achse ausgeführt werden. Eine Weise, das Produkt aus der Zentrifuge zu
entfernen, besteht darin, die Zentrifugtrommel abnehmbar anzuordnen, so daß die
Trommel nach jeder Füllung und Zentrifugierung abgenommen wird, von .der Zentrifugscheibe
entfernt und entleert wird. In diesem Falle ist es zweckmäßig, die Trommel abnehmbar
an die Zentrifugscheibe beispielsweise mittels eines Bajonettverschlusses zu befestigen.