DE532553C - Schalter mit Lichtbogenloeschung durch stroemendes Druckgas - Google Patents
Schalter mit Lichtbogenloeschung durch stroemendes DruckgasInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/70—Switches with separate means for directing, obtaining, or increasing flow of arc-extinguishing fluid
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- Arc-Extinguishing Devices That Are Switches (AREA)
Description
Die Abschaltleistung eines Schalters steigt im allgemeinen mit der Geschwindigkeit, mit
der die Kontakte getrennt werden. Ein Abweichen von dieser Regel ist bei den· Schaltern
zu bemerken, bei denen als Löschmittel Druckgas benutzt wird, und besonders bei solchen, bei denen die Kontakte in einer
Hülle angeordnet sind, in deren Innerem das Druckgas der Unterbrechungsstelle zuströmt.
Nimmt man an, daß die Kontakte getrennt werden, gerade nachdem der Strom durch
Null hindurchgegangen ist, und daß der Lichtbogen mindestens bis zum nächsten Durchgang
durch Null stehenbleibt, dann erhält bei großer Kontaktgeschwindigkeit der Lichtbogen
innerhalb des Schaltraumes ein so großes Volumen und erzeugt hier einen solchen
hohen Druck und eine so große Wärmemenge, daß das Druckgas nicht mehr genügend zur Wirkung kommen kann.
Um diese Nachteile zu vermeiden, werden erfindungsgemäß die Kontakte des Druckgasschalters
derart ausgebildet, daß die den Lichtbogen führenden Kontaktflächen mindestens
während eines Teiles der Ausschaltbewegung voneinander konstanten Abstand besitzen. Hierdurch wird erreicht, daß der
Lichtbogen innerhalb der Hülle keine größere Länge annimmt, als zur sicheren Stromunterbrechung
erforderlich ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Kontakte hat den weiteren Vorteil, daß die Lichtbogenfußpunkte
mit Sicherheit an den zur Führung des Lichtbogens bestimmten Kontaktflächen
verbleiben und nicht auf etwa noch vorhandene Hauptkontaktflächen übertreten können, die nur zur Führung des Dauerstromes
dienen.
Bildet man die den Lichtbogen führenden Kontaktflächen so aus, daß sie während des
Aüsschaltvorgangs parallel zueinander liegen, so streicht der Druckgasstrom in einem vollen
Strahl zwischen sie hindurch und ist hierbei durch die Kontaktflächen selbst geführt. Der
Lichtbogen kann nicht ausweichen und wird mit Sicherheit zerrissen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt
eine Schaltvorrichtung, bei welcher sich das bewegliche Schaltstück 2 innerhalb eines festste'henden
ringförmigen Kontaktes 1 bewegt, dessen Außenfläche bei der Abschaltung den
Unterbrechungslichtbogen führt. Die Gegenkontakte 3 sind an der Wandung eines Isoliergehäuses
9 gelenkig befestigt und nehmen im eingeschalteten Zustand die in der Zeichnung
· dargestellte Lage ein. Die Zuleitung des Stromes erfolgt bei 4, die Abnahme vermittels
eines am Boden des Isoliergehäuses 9 angeordneten Schleifkontaktes 6 vermittels
der Ableitung 7. An dem Schaltstück 2 ist ein scheibenförmiges Kontaktstück 12 befestigt;
das sich gegen die nach unten abgeschrägten Kontaktflächen der Kontakte 3 legt.
An: der Scheibe 12 sitzen noch Kontakthörner
17, die - im eingeschalteten -Zustand eine
leitende Verbindung- zwischen den Kontakten 3 einerseits und dem ringförmigen Kontakt
ι andererseits vermitteln. Die Kontakte 3 werden« in der-gezeichneten Lage entgegen
dem Druck von Federn 10 durch ein im Innern-des· Gehäuses .9 in vertikaler. Eich-
tung verschiebbares Isolierstück 8 festgehalten. Die Zuleitung des Druckgases, das zur
Lichtbogenlöschung dient, erfolgt vermittels der Rohre 5.
In der Einschaltstellung fließt der Strom von der Leitung 4 zu den Kontakten 3 und
von hier aus sowohl über die Kontakthörner 17 nach dem Ringkontakt 1 und von da nach
dem Stiftkontakt 2 als auch unmittelbar von den Kontakten 3 über die Scheibe 12 nach
dem Schaltstück 2, von wo die Weiterleitung über das Anschlußstück 6 nach der Leitung· 7
erfolgt. Beim Ausschalten wird das Schaltstück 2 nach unten bewegt. Hierbei löst sich
zunächst die Scheibe 12 von den Kontakten 3, und der Strom wird nur noch· von den Kontakten
3 durch die Kontakthörner 17 abgenommen. Erst wenn diese, die abhängig
von der Überschlagspannung entsprechend dünn gehalten sind, aus dem Zwischenraum
zwischen den Kontakten 3 -und 1 herausbewegt sind, tritt ein · Überschlag zwischen 3
und ι ein, wobei der Lichtbogen in der so gebildeten Funkenstrecke unter Wirkung des
zwischen den parallelen Elektrodenflächen mit großer Geschwindigkeit durchströmenden
Druckgases zum Erlöschen gebracht wird. Da der Elektrodenabstand konstant bleibt, so
wird der Lichtbogen nicht in die Länge oder in den unteren Teil des Schaltraumes hineingezogen.
Wenn das Schaltstück 2 einen gewissen Weg zurückgelegt hat, so stößt die Scheibe 12 gegen Ansätze 13 des Isolierkörpers
8 und nimmt diesen mit, so daß die Kontakte 3 unter der Wirkung der Federn 10
nach außen klappen und der Elektrodenabstand der Funkenstrecke entsprechend vergrößert
wird. In diesem Zustand muß der Lichtbogen unter allen Umständen abreißen, wenn er nicht schon vorher erloschen ist.
■ Durch die beschriebene Anordnung wird also die Stromunterbrechung von den eigentlichen,
den Stromübergang vermittelnden Kontaktflächen, weggenommen und in die gut beblasenen
Kontaktflächen 1 und 3 verlegt, die leicht für die Verhältnisse, wie sie für die Lichtbogenlöschung
am günstigsten sind, eingestellt werden können und bequemer unterhalten werden können als eingepaßte Schaltgo
kontakte.
In Abb. 2 ist eine vereinfachte Form des Erfindungsgegenstandes angegeben. Hier vermittelt
die an dem Schaltstück 2 befestigte Kontaktscheibe 12 den Stromübergang zu dem
hier ringförmig ausigebildeten, feststehenden Kontakt 3. Der Unterteil des Schaltstückes 2
und des Isoliergehäuses 9 ist in gleicher Weise ausgebildet wie bei Abb. 1 und in der
Zeichnung nicht dargestellt. An dem Schaltstück 2, dessen Oberteil als Zylinder mit in
der Bewegungsrichtung liegender Achse ausgebildet ist, sind Polhörner 17 angeordnet,
die sich in Schlitze der Kontaktringe 3 kontaktgebend klemmen.
Beim Ausschalten wird zunächst die Kontaktscheibe 12 von der Unterfläche des Ringkontaktes
3 gelöst. Der Strom fließt dann von 3 zu den Polhörnern 17 und von da über
das Schaltstück 2 in der bei Abb. 1 beschriebenen Weise nach außen. Beim Weiterbewegen
des Schaltstückes 2 wird der Strom an den Polhörnern unterbrochen, so daß zwischen
dem Schaltstück 2 und den inneren zylindrischen Flächen des Kontaktringes 3 der Unterbrechungslichtbogen
entsteht und in der so gebildeten, von parallelen Elektrodenflächen begrenzten Funkenstrecke durch die Druckgasbeblasung
g-elöscht wird. Der Elektrodenabstand für den Lichtbogen ist hierbei gleich
dem radialen Abstand zwischen der Zylinder- So fläche des Schaltstückes 2 und den inneren
zylindrischen Flächen des Kontaktringes 3. Dieser Abstand ändert sich nicht, solange der
zylindrische Teil des Schaltstückes 2 sich noch innerhalb des Ringkontaktes befindet. Der
Zeitraum, währenddessen der Kontaktabstand konstant ist, errechnet sich demnach als Quotient
aus der axialen Länge des Zylinders 2 und.der Schaltgeschwindigkeit. Erst wenn
dieser Zylinder ganz aus dem festen Kontakt herausgeglitten ist, vergrößert sich der wirksame
Kontaktabstand. Die Beblasung des Lichtbogens gestaltet sich dadurch besonders günstig, daß der Kontakt 3 an seiner inneren
Fläche, wo die Polhörner 17 zwischengeschoben waren, mit Schlitzen versehen ist.
Abb. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher ein feststehender Stiftkontakt
i, zu dem der Strom bei 4 geführt wird, und ein gleichfalls feststehender,
ringförmiger Kontakt 3 angeordnet sind. Die Kontaktträger 18 und 23 sind an einem Isolierkörper
20 befestigt. Durch das bewegte ringförmige Schaltstück 2 werden bei der Bewegung
nach oben die beiden Kontakte leitend miteinander verbunden. Beim Ausschalten wird das Schaltstück 2 nach unten bewegt
und durch das Druckgas, das in die Hülle 22 durch die Rohre 5 eingeleitet wird und von
da der Unterbrechungsstelle zuströmt, der zwischen den Elektroden 1 und 3 entstehende
Lichtbogen gelöscht. In dem Schaltstück 2 sind geneigte Öffnungen 21 vorgesehen, so daß
das Druckgas auch, durch das hohle Innere dieses Schaltstückes der Unterbrechungsstelle
zuströmen kann und, falls sich zwischen dem Schaltstück 2 und dem Kontakt 1 ein Lichtbogen
ausbilden sollte, dieser mit Sicherheit in den Zwischenraum zwischen den Kontakten
ι und 3 geblasen wird. Die Hülle 22 ist so geformt, daß sie den Druckgasstrom zusammenhalt
und lenkt. Sie besteht zweck-
mäßig aus Isoliermaterial ebenso wie der kegelförmige Überwurf 25 des Stiftkontaktes
i.
In Abb. 4 ist ein Schalter mit Mehrfachunterbrechung dargestellt, bei welchem außer
dem Kontaktring 3 noch ein weiterer Ring 24 angeordnet ist, der durch das in diesem Falle
mehrteilige Schaltstück 2 die leitende Verbindung von dem Kontakt 3 nach dem Konto
takt ι herstellt. Statt eines einzigen Ringes könnten auch mehrere solcher Ringe angeordnet
werden, so daß bei geringem Abstand der einzelnen Zwischenelektroden der Gesamtabstand
in Luft zwischen den Kontakten 3 t5 und ι zur Vermeidung von Rückzündungen
noch groß genug wird. Die einzelnen Abstände können auch verschieden groß gewählt
werden, so daß an einzelnen Stellen der Lichtbogen leichter gelöscht wird als an anderen
Stellen. Ebenso kann man die Enden des Schaltstückes 2 verschieden lang wählen, um
so den Endlichtbogen an bestimmten Stellen entstehen zu lassen. Unter Umständen ist es
auch zweckmäßig, die zu dem Schaltstück 2 gehörenden einzelnen Ringe über zwischengeschaltete
Widerstände bzw. Reaktanzen mit diesen zu verbinden, so daß bei der Endunterbrechung
der Strom bereits verringert ist.
Der Abstand der Unterbrechungskontakte muß so gewählt sein, daß nach Beendigung
des Ausschaltvorganges ein Wiederzünden des Unterbrechungslichtbogens nicht mehr stattfinden
kann. Man. kann statt dessen auch die Anordnung so treffen, daß die Gesamtüberschlagsstrecke
einer geringeren Spannung entspricht als der Betriebsspannung und daß in Serie mit der gesamten Schaltvorrichtung
eine Trennstelle liegt, die nach öffnung des Schalters geöffnet wird, während sie bei geschlossenem
Schalter und während des Ausschaltvorganges geschlossen bleibt. Dieser
Trennschalter wird zweckmäßig mit der Schaltvorrichtung derart verriegelt, daß er
erst dann geöffnet werden kann, wenn der Lichtbogen in dem Druckgasschalter erloschen
ist.
Da die von der Schaltvorrichtung zu bewältigende Schaltleistung beim Einschalten
meist geringer ist als beim Ausschalten, so kann man durch geeignete Vorrichtungen bewirken,
daß eine Beblasung, wie es bei Druckgasschaltern an sich bekannt ist, nur bei der
Ausschaltung erfolgt. Ebenso kann man besondere Anzeigevorrichtungen anbringen, welche den jeweiligen Betriebszustand der
Schaltvorrichtung von außen erkennbar machen.
Claims (6)
1. Schalter mit Lichtbogenlöschung durch strömendes Druckgas, gekennzeichnet
durch eine derartige Ausbildung der Kontakte, daß die den Lichtbogen beim Abschaltvorgang führenden Kontaktflächen
mindestens während eines Teiles der Ausschaltbewegung voneinander konstanten
Abstand besitzen.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei feststehende
Gegenkontakte (1 und 3) mit mindestens zwei zueinander parallelen Kontaktflächen
angeordnet sind, zwischen die beim Einschalten leitende Zwischenstücke (2 bzw. 17) eingeführt werden.
3. Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der
beiden Gegenkontakte (3) derart beweglich angeordnet ist, daß er sich, wenn das Zwischenstück (17) einen Teil des Ausschaltweges
zurückgelegt hat, von dem ·8ο Gegenkontakt (1) weiter wegbewegt.
4. Schalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Kontaktflächen,
die den Lichtbogen führen, noch besondere, zur Übertragung des Dauerstromes dienende Kontaktflächen
(12) vorgesehen sind.
5. Schalter nach Anspruch 1 bis 4 mit einer feststehenden, ringförmig ausgebildeten
und die bewegliche Elektrode in der g0 ■Einschaltstellung umschließenden Elektrode,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der beweglichen Elektrode (2) einen kleineren Durchmesser besitzt als
die öffnung der feststehenden, ringförmigen Elektrode (3) und im Einschaltzustand
über die engste Stelle der Ringelektrode axial hinausragt, derart, daß bei der Ausschaltbewegung der wirksame Elektrodenabstand
sich so lange nicht wesentlieh ändert, bis das Ende der bewegten
Elektrode die öffnung der Ringelektrode verläßt.
6. Schalter nach Anspruch 2, bei welchem die eine der beiden feststehenden
Elektroden ringförmig ausgebildet und am oberen Ende eines das Druckgas zuführenden
Isoliergehäuses sitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite feststehende, stiftförfnige Gegenelektrode (1) n.o
von außen in die öffnung der ringförmigen Elektrode (3) hineinragt und daß das
bewegte Zwischenstück (2) ringförmig ausgebildet ist (Abb. 3, 4).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE532553T | 1927-07-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE532553C true DE532553C (de) | 1931-08-29 |
Family
ID=6555495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1927532553D Expired DE532553C (de) | 1927-07-21 | 1927-07-21 | Schalter mit Lichtbogenloeschung durch stroemendes Druckgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE532553C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE902151C (de) * | 1934-01-16 | 1954-02-11 | Frida Strauss Geb Ruppel | Druckgasschalter |
DE972025C (de) * | 1932-03-01 | 1959-05-06 | Electr & Allied Ind Res Ass | Elektrischer Wechselstromunterbrecher |
DE1086321B (de) * | 1956-07-20 | 1960-08-04 | Licentia Gmbh | Hochspannungs-Leistungsschalter mit in Reihe liegendem, angebautem Spannungstrenner |
DE1165128B (de) * | 1961-03-23 | 1964-03-12 | Liebknecht Transformat | Druckgasschalter mit unmittelbar an der Trennstelle angeordnetem Blasventil |
DE2350890A1 (de) * | 1973-01-12 | 1974-07-18 | Sprecher & Schuh Ag | Druckgasschalter |
-
1927
- 1927-07-21 DE DE1927532553D patent/DE532553C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972025C (de) * | 1932-03-01 | 1959-05-06 | Electr & Allied Ind Res Ass | Elektrischer Wechselstromunterbrecher |
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DE1165128B (de) * | 1961-03-23 | 1964-03-12 | Liebknecht Transformat | Druckgasschalter mit unmittelbar an der Trennstelle angeordnetem Blasventil |
DE2350890A1 (de) * | 1973-01-12 | 1974-07-18 | Sprecher & Schuh Ag | Druckgasschalter |
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