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Nasser Glockengasmesser Die Erfindung bezieht sich auf Gasmesser,
bei denen je zwei Meßräume durch zwei sich gegenläufig bewegende, in Sperrflüssigkeit
getauchte Glocken gebildet werden, die einander gegenseitig entlasten.
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Anstatt diese gegenseitige Entlastung in der üblichen Weise durch
Lenker, Waagehebel o. dgl. zu bewerkstelligen, werden die beiden Glocken der Erfindung
nach voneinander völlig unabhängig auf und ab beweglich gemacht, daffir aber die
von ihnen gebildeten, von den Meßräumen abgeschlossenen Luftkammern unter sich verbunden,
so daß die Glocken, die gleiches Gewicht haben, beim Eintauchen in die Sperrflüssigkeit
auch gleiche Tauchtiefe haben und nur durch den auf sie abwechselnd einwirkenden
äußeren Gasüberdruck und Unterdruck in gegenläufige Bewegung versetzt werden.
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Alle durch mechanische Auswuchtungsmittel bedingten Störungsursachen
sind hierdurch vermieden, so daß finit wesentlich größerer Genauigkeit der Messung
gerechnet werden kann, In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Die Abb. i und 2 betreffen einen im Grundriß kreisförmigen Gasmesser,
und zwar zeigt Abb. i einen lotrechten Mittelschnitt, Abb. 2 einen Grundriß bei
abgehobenem Deckel des Gasmessers. Die Abb. 3 bis 6 betreffen Gasmesser mit rechteckigem
Grundriß und zeigen in -Abb. 3, 5 und 6 Hauptschnitte durch das Gasmessergehäuse
mit verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten der Gas- und Lufträume. Abb. ,4 ist ein
zu Abb. 3 gehöriger Grundriß.
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Bei dem Gasmesser nach Abb. i sind in einem zylindrischen Gehäuse
i zwei Glocken 2 und 3 angeordnet, deren Achsen in der Achse des Gehäuses liegen.
An der Glocke 2 ist außen eine ringförmige Kammer 4 angebracht, wogegen die Glocke
3 ein zentrales Führungsrohr 5 besitzt. Im unteren Teil des Gehäuses ist Sperrflüssigkeit
eingeffillt, in welche die beweglichen Hohlräume eintauchen. Der oberhalb der Glocke
2 und der Kammer q. liegende Raum a des Gehäuses i bildet den äußeren Gasmesserr
aum und der bei der Auseinanderbewegung der Glocken 2 und 3 entstehende Raum b den
inneren Gasmesserraum. Mit dem Boden 6 sind konzentrisch liegende Zylinderwände
7 und 8 verbunden, welche die Sperrflüssigkeit auf den Ringraum zwischen der Gehäusewand
i und der Zylinderwand 7 und den Innenraum des Zylinders 8 beschränken. Beide Flüssigkeitsräume
sind durch eine unterhalb des Bodens liegende, nicht dargestellte Röhre miteinander
verbunden.
Mittels einer Schraube g wird die Einfüllöffnung abgeschlossen und durch die Höhe
dieser öffnung der Stand der Flüssigkeit im Gasmessergehäuse bestimmt.
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Die Innenräume - der -Glock e 3 und der Kammer 4 sind mit Luft gefüllt
und durch ein kommunizierendes Rohr 15 miteinander verbunden, so daß, sobald die
eine Glocke nach abwärts gedrückt wird, die andere um den gleichen -Betrag gehoben
wird und umgekehrt. Der wirksame waagerechte Querschnitt der Kammer 4. und der wirksame
Querschnitt der Glocke 3 sowie die Gewichte der beiden Teile sind gleich groß, wobei
zur Ausgleichung auf der Decke der Glocke 3 ein Gewicht io angebracht sein kann.
Es entfallen daher beim Gasmesser nach der Erfindung die sonst zur Ausbalancierung
verwendeten Hebel, Ketten und Rollen. Der innere und äußere Gasraum a und
b werden durch eine gemeinsame Absperrvorrichtung abwechselnd mit dem Einlauf-
und Auslaufstutzen i i bzw. 12 in Verbindung gebracht, so daß in ihnen abwechselnd
der Druck der Gaszuführung und der der Gasabführungsleitung zustande kommt. Durch
den Druckunterschied werden die Glocken in lotrechter Richtung auf und ab bewegt.
Das zentrale Rohr 5 der Luftglocke 3 wird dabei an der Außenseite eines in der Mitte
des Bodens 6 fest eingesetzten lotrechten Rohres 13 geführt. Innerhalb dieses Rohres
sind Führungsringe14 angebracht, in denen ein mit der Glasglocke 2 fest verbundenes,
unten abgeschlossenes Führungsrohr 16 gleitet.
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Die Gaszuleitung zu den beiden Gasmeßräumen a und b und die Ableitung
in den Verbrauchsrohrstrang wird mittels einer vom Hube der Glocke 2 und ihrem Führungsrohre
16 abhängigen Absperrvorrichtung gesteuert, die im äußeren Gasraum a eingebaut ist.
Vom Gasanschlußstutzen i i führt eine Leitung 31 zu einem Ventil- oder Schiebergehäuse
1 7 mit dreifachem Gaswege und von diesem die Ableitung 32 zum Abströmstutzen 12.
Durch Übertragung der Hubbewegung des Führungsrohres 16 mittels Anschlagstifte auf
einen Umsteuerhebel 51 und von diesem über eine Spitznockenscheibe 54 auf den Stellarm
61 des Ventilhebels 30 wird die Gaszuleitung 11, 31 abwechselnd unmittelbar
mit dem Gasmeßraum a und durch die Rohrleitung 33, 34 und das Innenrohr 13 mit dem
Meßraum b verbunden und immer zu gleicher Zeit der eben gefüllte Gasraum mit dem
Ableitungsrohr 32, 12 in Verbindung gebracht. Durch den unter Federdruck stehenden
Arm 56, der mit seinem Stifte 57 gegen die beiden Seiten der Spitznockenscheibe
54 zur Wirkung kommt, wird die Umsteuerung der Gaswege ruckweise vollzogen, wodurch
Druckschwankungen in den Gasableitungsrohren nahezu gänzlich vermieden werden.
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Bei den im nachfolgenden erläuterten Ausführungsformen der Erfindung
ist die Umsteuereinrichtung die. gleiche; an ihnen soll nur gezeigt werden, in welcher
verschiedenen Weise die Gasmeßräume, Luftglocken und Flüssigkeitsräume innerhalb
der Erfindung ausgestaltet werden können.
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In den Abb. 3 und 4 ist ein Gasmesser dargestellt, dessen Gehäuse
wie die in diesem eingesetzten Hohlgefäße im waagerechten Schnitt rechteckig sind.
Zwischen der Glocke go und der Glocke gi ist ein unten mit dem Gehäuseboden 92 fest
verbundener Hohlkörper 93 eingebaut. Der äußere Gasmeßraum a wird durch das Gasmessergehäuse
und der innere Gasmeßraum b durch den veränderlichen Raum zwischen Glocke gi und
dem Hohlkörper 93 gebildet. Die Innenräume beider Glocken go und gi_.sind mit Luft
gefüllt und durch an gegenüberliegenden Seiten angeordnete U-förmige, unter den
Gehäuseboden reichende und an diesem befestigte Rohrführungen 94 verbunden, so daß
sich die eine Glocke in demselben Maße hebt, wenn sich die andere senkt.
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Die äußere Wand 95 und die innere Wand 96 engen die Sperrflüssigkeit
auf einen äußeren rechteckigen und einen inneren zylindrischen Tauchraum ein, und
der zwischen den Wänden 95 und 96- liegende Raum ist mit Ersatzflüssigkeit angefüllt,
welche, da die oberhalb befindliche Luft vollständig abgeschlossen ist, am Verdunsten
verhindert ist. -Sie dient dazu, die in dem Tauchraum verdunstende Flüssigkeit mittels
einer von den beweglichen Glocken betätigen Pumpeinrichtung ständig zu ergänzen,
so daß ein Nachfüllen von Sperrflüssigkeit erst nach längerer Zeit erforderlich
wird.
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Bei dem in Abb. 5 dargestellten Gasmesser besitzt die im Grundriß
rechteckige Gaßmeßglocke 135 seitlich zwei mit ihr verbundene Luftkammern 136. Innerhalb
der Gasglocke 135 ist eine zweite mit Luft gefüllte Glocke 137 mit einem zentralen
Rohr 138 beweglich. Vom Boden des Gasmessergehäuses 139 ragen die Scheidewände 14o
bis 144 empor, welche den festen Teil der Luftkammern 145, 145' und 145'.' bilden
und diese von der zwischen ihnen eingebrachten Sperrflüssigkeit trennen. Durch unter
dem Boden .des Gasmessergehäuses angebrachte Rohre 146 stehen die Luftkammern, durch
das Rohr 144 steht der Innenraum der Gasglocke 135 mit der Umsteuervorrichtung in
Verbindung. Der äußere Gasmeßraum a wird durch das Gasmessergehäuse, der innere
Gasmeßraum b durch Glocke 135 gebildet. Die Glocke 135 ist analog wie in Abb. i
im Gasleitungsrohr
geführt. Sowohl die äußere Glocke 135 als auch
die innere Glocke 137 sind durch Ansätze in bekannter Weise gegen Verdrehen gesichert.
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Abb. 6 zeigt einen Gasmesser, bei dem in das Gasmessergehäuse ein
Hohlkörper 155 unbeweglich eingesetzt ist, der an seinem unteren Rande Flüssigkeit
durchtreten läßt. Von den beiden mit Luft gefüllten Glocken 156, 157 ist die eine
außerhalb, die andere innerhalb des Hohlkörpers 155 angeordnet. Sie bewegen sich
über oben offenen, unten mit dem Gehäuse des Gasmessers dicht verbundenen, die Sperrflüssigkeit
verdrängenden Zylindern 158, die unterhalb des Bodens durch ein Rohr 159 verbunden
sind. Die Glocke 157 wird durch ein unten geschlossenes, an ihr befestigtes Rohr
162 an einem an der Decke des Hohlkörpers 155 -befestigten Stab 16o, die Glocke
156 durch eine Stange 16o in dem am Boden des Gehäuses befestigten Rohr 161 geführt.
An der Decke des Hohlkörpers 155 mündet die von der Umsteuereinrichtung herabkommende
Leitung 163. Der äußere Gasmeßraum a wird von dem Gasmessergehäuse, der innere b
durch den Hohlkörper 155 gebildet. Das Spiel der Glocken ergibt sich nach dem Vorausstehenden
von selbst.
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Wie aus den Ausführungsbeispielen ersichtlich, bleibt die Berührung
des Gases mit der Sperrflüssigkeit auf äußerst schmale Ringflächen beschränkt, so
daß die Verdunstung der Sperrflüssigkeit sehr vermindert ist und eine Nachfüllung
erst nach längerer Zeit erforderlich wird.