DE528882C - Verfahren und Form zur Herstellung von Formstuecken aus Metallen und Legierungen - Google Patents

Verfahren und Form zur Herstellung von Formstuecken aus Metallen und Legierungen

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DE528882C
DE528882C DEH114155D DEH0114155D DE528882C DE 528882 C DE528882 C DE 528882C DE H114155 D DEH114155 D DE H114155D DE H0114155 D DEH0114155 D DE H0114155D DE 528882 C DE528882 C DE 528882C
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Vacuumschmelze GmbH and Co KG
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Heraeus Vacuumschmelze AG
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D21/00Casting non-ferrous metals or metallic compounds so far as their metallurgical properties are of importance for the casting procedure; Selection of compositions therefor
    • B22D21/02Casting exceedingly oxidisable non-ferrous metals, e.g. in inert atmosphere
    • B22D21/022Casting heavy metals, with exceedingly high melting points, i.e. more than 1600 degrees C, e.g. W 3380 degrees C, Ta 3000 degrees C, Mo 2620 degrees C, Zr 1860 degrees C, Cr 1765 degrees C, V 1715 degrees C

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren und Form zur Herstellung von Formstücken aus metallen und Legierungen Die Formgebung von Metallen und Legierungen, insbesondere solchen, die sich durch große Widerstandsfähigkeit in chemischer, thermischer oder mechanischer Beziehung auszeichnen, begegnet sehr häufig erheblichen Schwierigkeiten. Beispielsweise gelingt es bis heute nicht, Chromnickellegierungen mit Chromgehalten von über 3o bis 35 °/o Chrom zu walzen oder zu ziehen, geschweige denn, sie etwa zu nahtlosen Rohren o. dgl. zu verarbeiten. Ebenso gelingt es häufig nicht oder nur mit außerordentlicher Mühe, sogenannte Hartmetalle, also beispielsweise Wolfrarnkarbid, zu solchen Werkzeugen zu formen, für die sie infolge ihrer vorzüglichen mechanischen und thermischen Festigkeit geeignet wären. Bei Metallen und Legierungen mit besonders hohen Schmelzpunkten bereitet bereits das Gießen häufig große Schwierigkeiten oder gelingt überhaupt nicht. Die nachstehende Erfindung gibt einen Weg an, auf dem sich ohne nennenswerte Mühe Formstücke der verschiedensten Art aus beliebigen Metallen und Legierungen gewinnen lassen.
  • Die Erfindung sei- zunächst an dem Beispiel eines einseitig geschlossenen Rohres erläutert. Zu diesem Zwecke führt man in das geschmolzene Metall oder die geschmolzene Legierung mit regelbarer Geschwindigkeit ein Rohr a (Abb. i) aus einem gut wärmeleitenden metallischen Baustoff ein. Dieses Rohr ist mit einer Kühlvorrichtung versehen, bei spielsweise derart, daß durch ein seitliches Ansatzrohr b am oberen Ende Kühlwasser einströmt und dieses in einem konzentrisch im Innern des eingeführten Rohres a befindlichen Hohlzvlinder c nach oben abfließt. Beim Eintauchen dieses Kühlrohres a in die Schmelze bildet sich sofort eine allmählich wachsende Kruste d des erstarrten Metalls oder der Legierung an ihm. Durch die beschriebene Kühlvorrichtung wird erzielt, daß stets der Teil des eingeführten Rohres, der gerade mit dem flüssigen Metall in Berührung kommt, am stärksten gekühlt wird, so daß die Erstarrung an dieser Stelle einsetzt. Es ist für diesen Zweck nicht notwendig, daß das einzutauchende Rohr a aus einem Baustoff besteht, dessen Schmelzpunkt über dem des geschmolzenen Metalls liegt. Es gelingt z. B. ohne weiteres, eine geschmolzene Chromnickellegierung, deren Schmelzpunkt bei etwa i 500° -liegt, an einem Kupferrohr erstarren zu lassen. Gegenüber üblichen Gießverfahren gewinnt man mit dieser Arbeitsweise noch den Vorteil, daß man mit einer Form, also beispielsweise einem Rohr a, Formstücke verschiedener Wandstärke herstellen kann. Die Wandstärke der sich um das Rohr a bildenden Hülle d kann dabei auf verschiedene Weise variiert werden. Zunächst läßt sich eine beliebige Wandstärke dadurch erreichen, daß man das Rohr nur für eine bestimmt abgemessene Zeit in die Schmelze hält. Eine andere Möglichkeit ist die, das Rohr bis zum Eintritt eines stationären Zustandes zwischen dem flüssigen und festen Anteil des Schmelzgutes in diesem zu belassen, die Wandstärke aber dadurch zu regeln, daß man die Schmelze auf eine genau einstellbare Temperatur erhitzt. Je nach der Höhe dieser Temperatur wird die Kühlvorrichtung zur Erzielung einer mehr oder minder großen Wandstärke des erstarrenden Metalls oder der erstarrenden Legierung ausreichen. Nachdem die gewünschte Wandstärke erreicht ist, wird das eingetauchte Rohr a mitsamt der anhängenden Kruste d aus der Schmelze herausgezogen und das Kühlrohr a von seiner Hülle d entweder auf mechanischem Wege durch Abschlagen oder, wenn das erstarrte Metall an ihm zu fest haftet und beispielsweise aus einer säurebeständigen Legierung besteht, durch Herauslösen des Kühlrohres a von diesem entfernt. In den Fällen, in denen diese letzte Maßnahme erforderlich ist, empfiehlt es sich, nicht die ganze Kühlvorrichtung aus einem Stück zu arbeiten, sondern den unteren Teil des Außenmantels, also das einzutauchende Rohr a, beispielsweise durch Verschrauben mit dem oberen Teil e bzw. der eigentlichen Kühlvorrichtung zu verbinden, so daß also jeweils nur das untere Rohrstück a ersetzt zu werden braucht. Um eine möglichst intensive Kühlwirkung zu erzielen, ist es zweckmäßig, den inneren Hohlzylinder c, der zur Ableitung des Kühlwassers dient, außenseits mit Rippen f zu versehen, die in dem Zwischenraum zwischen Außenmantel a und Hohlzylinder c eine schraubenförmige Bewegung des Kühlwassers verursachen. Da es sich nun durch Versuche herausgestellt hat, daß ein Schmelzen des Außenrohres a am leichtesten an den Stellen eintritt, die diesen Rippen f gegenüberliegen, da dort eine Verhinderung des Wärmeüberganges auftritt, empfiehlt es sich,, diese Rippen f an ihrem freien Ende spitz zulaufen zu lassen, um die Stellen der Wärmestauung im Kühlwasser möglichst gering zu halten. Zur Erhöhung der Kühlwirkung kann-man noch zwischen Hohlzv linder c und Außenmantel a propellerartige Leitbleche einbauen, die eine Wirbelung des Kühlwassers bewirken und dadurch dafür sorgen, daß das erwärmte Wasser von der Außenwand nach dem Inneren zu fließt und das zunächst dem inneren Hohlzylinder c anliegende nach der Außenwand a strömt.
  • Nach dem Abschlagen bzw. Ablösen des erstarrten Metalls von dem Kühlrohr kann das gebildete rohe Formstück gegebenenfalls durch Abdrehen, Schleifen oder andere spanabhebende Methoden fertig bearbeitet werden.
  • Selbstverständlich erstreckt sich die Erfindung nicht ausschließlich auf die Herstellung einseitig geschlossener Rohre, die lediglich als Beispiel gewählt wurde. In entsprechender Weise ist es beispielsweise auch möglich, nicht ein gekühltes Rohr in die Schmelze einzutauchen, sondern einen gekühlten Stab, beispielsweise von rechteckigem Querschnitt, von dem dann nach erfolgter Erstarrung mehrere flache Formstücke abgeschlagen werden können.
  • Eine besonders geschickte Anwendung des Verfahrens ist ferner die in Abb. 2 wiedergegebene. Die Kühlvorrichtung wird dabei in Gestalt eines aus beispielsweise vier Flachstäben gebildeten Rahmens ausgeführt bzw. aus vier rechteckigen Hohlkörpern g, deren jeder für sich gekühlt werden kann. Als Schlußstück führt man einen beispielsweise ebenfalls rechteckigen Hohlkörper la ein, so daß also gewissermaßen ein Kasten ohne Boden entsteht, dessen fünf Wände aus wassergekühlten Quadern bestehen. Bei genügend intensiver Kühlung wird der ganze Innenraum dieses Kastens mit festem Metall d erfüllt. Um die Bildung von Luftblasen beim Einführen der Form in die Schmelze zu vermeiden, kann beispielsweise der Deckel der Form mit einer Bohrung versehen sein, in die ein Rohr i eingesetzt ist, das mit einer Luftpumpe verbunden ist. Auf diesem Wege läßt es sich erreichen, daß die Form vollständig mit Metall erfüllt wird. Nach dem Herausziehen der Form aus der Schmelze kann man die Form in die Seitenwände g und den Dekkel la zerlegen und das gebildete Formstück herausnehmen, wie dies bei üblichen Gießformen bereits bekannt ist. Man kann aber auch die Seitenwände g dauernd fest miteinander verbunden lassen und den Deckel lt beweglich anordnen, so daß das entstandene Formstück nachträglich durch das Einschieben des Deckels h in die Form nach unten herausgestoßen werden kann. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn die Seitenwände der Form konisch angeordnet sind.
  • Um in dem letzten Beispiel zu verhindern, daß das flüssige Metall auch an den Außenwänden der Form zum Erstarren kommt, kann man diese mit einer wärmeisolierenden Masse k, z. B. Korund, belegen. Eine solche Belegung ist naturgemäß auch überall dort vorzunehmen, wo etwa Aussparungen des Formstückes erzielt werden sollen. Die Fertigbearbeitung der Formstücke erfolgt dann, wie in dem ersten Beispiel angegeben.
  • Vorstehend sind einige wenige Ausführungsbeispiele gegeben. Die Möglichkeit der Ausbildung und des Aufbaues der Formen, der Regelung der Kühlung bzw. der Wärmeisolierung an einzelnen Stellen der Form zur Erlangung verschieden großer Wandstärken und schließlich die Art und Weise der Entfernung des fertigen Formstückes aus der Form ist so mannigfaltig, daß es nicht möglich ist, sämtliche einzelne Ausführungen anzugeben.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formstücken aus Metallen und Legierungen. insbesondere aus schwer verarbeitbaren oder schwer gießbaren, dadurch gekennzeichnet, daß die Form in das flüssige i%-letall oder die flüssige Legierung eingetaucht und so lange in der Schmelze belassen wird. bis das rohe Formstück in oder an der kälteren, vorzugsweise während des Eintauchens gekühlten Form erstarrt ist und dann mit dem rohen Formstück zusammen aus der Schmelze gezogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte Form zur Erzeugung einer vorgeschriebenen Wandstärke des Formstückes eine bestimmte Zeit lang in die Schmelze getaucht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorgeschriebene Wandstärke des Formstückes dadurch erhalten wird, daß die gekühlte Form bis zur Erreichung eines stationären Zustandes zwischen dem flüssigen und dein festen Anteil des Schmelzgutes in diesem belassen und die Temperatur des geschmolzenen Anteils je nach der zu erreichenden Wandstärke geregelt wird. .
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile der Form, an denen ein Erstarren nicht stattfinden soll, mit einer wärmeisolierenden Schicht bedeckt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß an verschiedenen Stellen der Form verschiedene Wandstärken erreicht werden, indem die Form an einzelnen Stellen mehr, an anderen weniger gekühlt wird. C.
  6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine gekühlte Form benutzt wird aus einem gut wärmeleitenden Baustoff, dessen Schmelzpunkt niedriger liegt als der des Schmelzgutes.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis E, insbesondere zur Herstellung einseitig geschlossener Rohre, dadurch gekennzeichnet, daß eine Form aus einem mit Rippen versehenen Holilzvlinder verwendet wird, der außenseits mit einem gut wärmeleitenden Mantel umgeben ist. B.
  8. Ausführung der Form nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen an ihrem äußeren Rande zugespitzt sind.
  9. 9. Ausführungsart der Form nach Anspruch 7 und S, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Raum zwischen Hohlzvlinder und Außenmantel Leitbleche zur Bewirkung einer Wirbelung des Kühlmittels angeordnet sind. io.
  10. Ausführungsart der Form für die Ansprüche i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Form auseinandernehmbar eingerichtet ist. i i.
  11. Ausführungsart der Formen für die Ansprüche i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß die Form bzw. jeder einzelne gekühlte Formteil aus zwei Stücken besteht, derart, daß der Teil des Außenmantels der Form, der mit festem Metall bedeckt wird, von dem übrigen Formteil abnehmbar ist und somit leicht ausgewechselt werden kann. 1z.
  12. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Formstück nach dem Herausziehen aus der Schmelze auf chemischem Wege von der Form befreit wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch i bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstück mittels eines an oder in der Form beweglich angeordneten Teils aus der Form herausgestoßen wird.
DEH114155D 1927-12-02 1927-12-02 Verfahren und Form zur Herstellung von Formstuecken aus Metallen und Legierungen Expired DE528882C (de)

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