DE527080C

DE527080C - Verfahren zur Erzeugung von Kaelte

Info

Publication number: DE527080C
Application number: DES80788D
Authority: DE
Original assignee: CITOGEL GES fur CHEMISCHE und
Current assignee: CITOGEL GES fur CHEMISCHE und
Priority date: 1927-07-15
Filing date: 1927-07-15
Publication date: 1931-06-13

Description

Verfahren zur Erzeugung von Kälte Die Erfindung betrifft eine Absorptionskältemaschine, bei der in an sich bekannter Weise wasserlösliche Alkohole, insbesondere Methylalkohol, verdampft werden und die Wasserleitung als Arbeitsquelle Verwendung findet. Während aber bisher die Alkoholdämpfe direkt aus dem Verdampfer in eine Wasserstrahlpumpe hineingesaugt wurden, ist nach vorliegender Erfindung bei der Kältemaschine zwischen dem Verdampfer und der Wasserstrahlpumpe ein größeres, der Absorption dienendes Gefäß, ein Absorber, vorgesehen. Das Wasser aus der Wasserleitung wird zuerst durch diesen Absorber geführt und so verteilt, daß es eine große Oberfläche bildet und die Hauptmenge der aus dem Verdampfer abgesaugten Dämpfe absorbieren kann. Es gelangt also in die Wasserstrahlpumpe nicht reines Wasser und Dampf, wie bisher, sondern Wasser, in dem Alkoholdampf aufgelöst ist. Die in den Absorber aus dem Verdampfer gelangende Luft kann durch eine weitere Wasserstrahlpumpe abgesaugt werden, die auch zur Entlüftung des . Wassers aus der Leitung dienen kann.
Das Kältemittel wird zweckmäßig aus einem Sammelbehälter mit Hilfe des äußeren Luftdruckes durch eine Leitung in den Verdampfer befördert.
Fig, i zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, im Schema gezeichnet. i ist der Absorber, 2 der Verdampfer der Kältemaschine. Das Kältemittel wird in einem Reservoir 3 aufbewahrt, aus welchem das Kältemittel unter dem Einfluß des Atmosphärendruckes durch die Leitung q. in den Verdampfer 2 aufsteigt. Von da werden die Dämpfe des Kältemittels durch die Leitung 5 nach dem Absorber i abgesaugt, und die dort gebildete `väßrige Lösung des Kältemittels im Wasser fließt aus dem Absorber über die Leitung 6 zu der tiefer gelegenen Wasserstrahlpumpe 7. Eine zweite Wasserstrahlpumpe 8, die unter Umständen auch fortbleiben kann, saugt dauernd ein Dampfluftgemisch aus dem Absorber ab. Die abgesaugte Dampfmenge ist freilich nur gering gegenüber der im Wasser aufgelösten Dampfmenge. Das Wasser aus der Wasserleitung gelangt im Betriebszustand über die Leitung g unter dem Einfluß des äußeren Luftdruckes in den Absorber. Es kann ein Zwischengefäß io angeordnet sein, das durch die Leitung ii mit der Wasserstrahlpumpe 8 in Verbindung steht und in welchem das Wasser noch vor Eintritt in den Absorber entlüftet wird. Dem Behälter 12 wird von der Wasserleitung her dauernd Wasser zugeführt. Zur Speiseeisbereitung u. dgl. ist der Verdampfer mit einem Behälter 13 umgeben, und zum Umrühren des gekühlten Gutes wird die Wasserturbine 1q. in Tätigkeit gesetzt: 15 ist ein Kühlmantel, der den Absorber umgibt und der in den meisten Fällen entbehrlich ist.
Die Absorption von Dämpfen bei Kältemaschinen durch Flüssigkeiten, und zwar von Wasserdämpfen durch konzentrierte Schwefelsäure und von Ammoniakdämpfen durch -Wasser, ist bei Kältemaschinen mit geschlossenem Kreislauf bereits beschrieben worden. Da aber bei diesen Kältemaschinen die Flüssigkeit, welche den Dampf absorbiert hat, also die Wasser enthaltende Schwefelsäure oder die wäßrige Ammoniaklösung, immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird, so sind die Apparaturen bei diesen Kälteapparaten, bei denen das Betriebsmittel rundgepumpt wird, unvergleichlich viel komplizierter als bei der Vorrichtung nach vorliegender Erfindung, bei der eine an die kommunalen Wasserleitungen angeschlossene Wasserstrahlpumpe die Betriebskraft liefert und die Absorption durchführt.
Die rationelle Kälteerzeugung mit Hilfe eines organischen Kältemittels, dessen Dämpfe abgeführt werden sollen, ist bisher nur in dem Patent 441 752 vorgeschlagen, nach dem, wie bereits eingangs der Beschreibung erwähnt, die Alkoholdämpfe zusammen mit der Luft aus dem Verdampferraum durch eine Wasserstrahlpumpe abgeführt werden.
Die Zwischenschaltung des Absorbers gemäß vorliegender Erfindung bringt nun den großen Vorteil, den Wasserverbrauch auf etwa 1/3 dessen herabzusetzen, der ohne diesen Absorber zur Erzeugung der gleichen Kältemenge erforderlich ist.
Außerdem wird durch die Absorption mit Absorber der Druck im Absorptionsraum und damit auch im Verdampfer so herabgesetzt, daß die Eiserzeugung auch dann möglich wird, wenn die Temperatur des Betriebswassers 2o' übersteigt.
Zur Eiserzeugung ist nämlich eine Temperatur von - 5 ° C im Verdampfer erforderlich, wie sie durch Verdampfung von Methylalkohol bei 21 mm Quecksilber erreicht wird.
Hat schon das Frischwasser eine Temperatur von 2,1' und steigt seine Temperatur infolge der Absorption des Methylalkohols (Methanols) auf 23', so übersteigt der Dampfdruck des Methylalkoholwasserdampfgemisches die Grenze von 21 mm Quecksilber, während bei Zwischenschaltung eines Gefäßes zum Absorbieren der Methanoldämpfe die Methanoldruckkonzentration so niedrig gehalten werden kann, daß der Dampfdruck der wäßrigen Lösung die 2i-mm-Grenze nicht übersteigt.
Bei Kühlapparaten mit geschlossenem Kreislauf sind diese Verhältnisse gar nicht zu berücksichtigen, weil weder die Kosten des Absorptionsmittels eine Rolle spielen, da es zurückgeführt wird, noch es auch auf wenige Millimeter betragende Druckunterschiede ankommt.

Claims

PATENT ANSL'LZÜi.LIE: i. Verfahren zur Erzeugung von Kälte, bei dem wasserlösliche Kältemittel, insbesondere Methylalkohol, verdampft und aus der Kältemaschine entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfe in einem Absorber in Wasser gelöst werden und die Lösung durch eine besondere Pumpe gegen den Druck der Atmcsphäre aus ihm entfernt wird.
2. Absorptionskältemaschine für das Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorber (i) zwischen dem Verdampfer (2) und einer Wasserstrahlpumpe (7) vorgesehen ist und von Wasser unter Bildung einer möglichst großen Oberfläche durchflossen wird.
3. Absorptionskältemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine zweite Wasserstrahlpumpe (8) Gase aus dem Absorber (i) und nötigenfalls auch aus einem für das Frischwasser vorgesehenen Zwischenbehälter (io) abgesaugt werden. q.. Absorptionskältemaschine nach Anspruch 2 und 3, dadurchlfgekennzeichnet, daß das Kältemittel in einem Behälter (3) untergebracht ist, aus dem es unter dem Einfluß des äußeren Luftdruckes beim Inbetriebnehmen der Maschine und auch während des Betriebes durch eine Leitung (q.) in den Verdampfer (2) gelangt.