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Ofen zur Tieftemperatur-Verkokung von Brennstoffen Das Patent 525
¢oo betrifft einen Ofen zur Tieftemperatur-Verkokung von Brennstoffen, unter Ausnutzung
der Fliehkraft, bei Bewegung des Gutes über Rotationskörper, wobei die Rotationskörper
aus trichterförmigen Tellern bestehen, die das staubförmige oder feinkörnige Behandlungsgut
in dünner Schicht von innen nach außen wandern lassen. In solchen Öfen kann die
Behandlung des Gutes entweder durch mittelbare Beheizung oder durch unmittelbar
mit dem Behandlungsgut in Berührung kommende Gase oder Dämpfe erfolgen. Bei unmittelbarer
Beheizung hat sich gezeigt, daß oft der feinste Staub mit den Gasen aus der Vorrichtung
hinausgetragen wird, so daß sich die Nachschaltung eines beheizten Staubabscheiders
als notwendig erwies.
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Nach der Erfindung läßt sich ein besonderer Staubabscheider hinter
dem Ofen vermeiden, indem für die Staubabscheidung im Ofen selbst gesorgt wird.
Erfindungsgemäß werden unter den Tellern Gebläseräder, Rippen o. dgl. angeordnet,
die dem von außen nach innen zu ziehenden heißen Gasstrom entgegenarbeiten und ohne
wesentliche Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit des zentral abziehenden Gas-
und Dampfstromes eine Abscheidung der feinsten Teilchen durch Fliehkraft bewirken.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die Unterseite von Zerstäubungstellern
mit Rippen zu versehen, jedoch haben diese Rippen nicht den Zweck, eine Staubabscheidung
herbeizuführen, vielmehr dienen sie lediglich zur Durchwirbelung des Gutes. Es ist
ferner bei anderen Zerstäubungsvorrichtungen vorgeschlagen worden, unter den Tellern
abgeschlossene Räume zu schaffen, aus welchen die durch Rohre zugeführte Luft in
radialer Richtung ausströmt. Diese Vorrichtung hat jedoch mit der Erfindung nichts
zu tun, da bei ihr nicht eine Abscheidung des Staubes bezweckt wird und da der Luftstrom
in entgegengesetzter Richtung wie bei der vorliegenden Erfindung geführt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung im Schnitt dargestellt, die nicht nur zum Schwelen von feinkörnigen
oder staubförmigen bituminösen Stoffen, sondern auch zum Trocknen oder zur Aufbereitung
beliebigen Gutes sowie zur Durchführung chemischer Reaktionen dienen kann.
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Die Vorrichtung besteht aus einem doppelwandigen Gehäuse i, das aus
mehreren Schüssen zusammengesetzt ist. Im Innern dieses Gehäuses befinden sich trichterförmige
Zwischenböden 2. Die Heizgase treten durch den Stutzen io ein, durchströmen den
Gehäusemantel und treten durch die Schlitze i i, die sich unter den Zwischenböden
2 befinden, in das Innere des Ofens über, wo sie als Spülgase wirken. Um ein Hineinschleudern
des zerstäubten -Gutes in diese Schlitze zu vermeiden, sind die Zwischenböden mit
Rippen 21 versehen. Gegen Wärmestrahlung nach außen ist das Gehäuse durch eine wärmeisolierende
Schicht
i9 geschützt. Die ganze Vorrichtung ist auf einem Bock 9 gelagert, der zugleich
das nicht gezeichnete Drucklager für die Welle 2o sowie die Antriebsvorrichtung
trägt. Auf diese Welle 2o ist unten der Teller 14 aufgeschoben, auf den sich eine
beliebige Anzahl Teller 15 stützen, die oben durch den Teller 13, der lose über
die Welle geschoben ist, abgeschlossen sind. Diese Teller sind so gestaltet, daß
in ihrem Innern ein zentraler Hohlraum 16 zur Abführung der Gase in den Raum 17
und weiter in den Austrittsstutzen 12 gebildet wird. Oben ist dieser Hohlraum durch
eine Deckplatte 24 abgeschlossen, während am unteren Ende eine Abdichtung 25 gegen
den Behandlungsraum vorgesehen ist, die als Labyrinthstopfbüchse ausgebildet sein
kann. An der Unterseite der das Gut tragenden Tellerflächen sind Rippen oder Gebläseräder
23 angeordnet, durch die der Gasstrom ins Innere des Hohlraumes 16 gelangt. Die
Welle ist oben im Lager 7, unten in einem nicht gezeichneten Drucklager gelagert
und kann gegebenenfalls wassergekühlt sein. Weiterhin ordnet man um die Welle zweckmäßig
einen Mantel 26 an, der mit Isoliermaterial27 ausgekleidet ist, um die Welle vor
Wärmestrahlung zu schützen. Der untere Durchtritt der Welle durch das Gehäuse ist
durch eine Stopfbüchse 28 abgedichtet. Der Antrieb der Welle erfolgt durch einen
Motor oder über Riemenscheiben mit Hilfe der obenerwähnten Antriebsvorrichtung.
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Das zu behandelnde Gut fällt durch den Stutzen 18 in den Vorbunker
6 und von hier aus durch die Öffnungen 5 auf den Teller 13, wird von diesem zerstäubt
und fällt auf den obersten Zwischenboden 2, der es dem darunterliegenden Teller
15 zuführt, wo es wiederum zerstäubt wird, worauf sich dasselbe Spiel wiederholt.
Das schließlich von dem Teller 14 zerstäubte Gut fällt in den Koksaustragbunker
3, aus dem es durch den Stutzen 4 abgezogen wird. Die SpiiIgase und die mit ihrer
Hilfe aus der Kohle ausgetriebenen Teerdämpfe nehmen den Weg durch die Gebläseräder
23, durch den Hohlraum 16 weiter durch den Raum 17 und werden durch den Stutzen
i2 abgezogen. Selbstverständlich ist es möglich, ebenso wie bei der Vorrichtung
des Hauptpatents, die Kohlenzufuhr durch ein Zellenrad zu regeln, wobei gleichzeitig
eine Abdichtung gegen das Innere der Vorrichtung erfolgt. Eine gleiche Abdichtung
kann bei dem Koksaustrag vorgesehen sein. Durch Einregulierung der Drehzahl des
Gebläses, das den Gas- und Dampfstrom aus dem Schwelofen abzieht, ist es möglich,
bei einer bestimmten Drehzahl der Zerstäubungsvorrichtung ohne nennenswerte Herabminderung
der Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases dahin zu gelangen, daß der feinste Staub
nicht mit dem Spülgasstrom mitgerissen wird und in das Innere des Hohlraumes 16
gelängt, sondern wieder in das zerstäubte Material hineingeschleudert wird.
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Die Abb. 2 und 3 zeigen ein Gebläserad in größerem Maßstabe im Schnitt
und in Draufsicht. Der Zer stäubungsteller 15 ist gewissermaßen mit einem zweiten
Boden ausgerüstet, und zwischen den beiden Böden oder Kränzen befinden sich schräg
gestellte Rippen 23, die die Böden oder Kränze miteinander verbinden und beim Rotieren
eine Gebläsewirkung ausüben. Die Drehzahl dieser Teller, die zugleich als Gebläseräder
wirken, wird nun so geregelt, daß ohne nennenswerte Herabsetzung der Spülgasgeschwindigkeit
der feinste Staub nicht mit den Spülgasen mitgerissen wird und daher nicht in den
inneren Abzugsraum gelangen kann, der von den senkrechten Kränzen der Teller bzw.
Gebläserädern begrenzt wird. Infolge seiner größeren Masse wird der Staub durch
die Gebläseräder nach außen geschleudert und vereinigt sich mit dem übrigen Rückstand
des feinkörnigen Behandlungsgutes.