DE526519C - Elektrischer Antrieb fuer Ringspinn-, Ringzwirn- und Fluegelspinnmaschinen - Google Patents

Description

• Elektrischer Antrieb für Ringspinn-, Ringzwirn- und Flügelspinnmaschinen Für den elektrischen Antrieb von Textilmaschinen, insbesondere Ringspinn-, Ringzwirn- und Flügelspinnmaschinen, werden Drehzahlregelung des Motors in kleinen Grenzen, erhöhtes Anlauf- und Überlastungsmoment, sanfter Anlauf und stabile Ausführung des Antriebsmotors gefordert. Die bisher für diese Antriebe verwendeten Motoren genügten diesen Anforderungen nur unvollkommen. Entweder konnten sie in elektrischer Hinsicht nicht die gestellten Bedingungen erfüllen (umschaltbarer Kurzschlußankermotor), oder sie waren zu unwirtschaftlich und teuer (Schleifringankermotor).
• Erfindungsgemäß wird ein Kurzschlußankermotor mit hohem Ankerwiderstand und geringer Streuung verwendet, dessen Drehzahl durch Änderung der Magnetisierung geregelt wird. Induktionsmotoren mit verhältnismäßig hohem Ankerwiderstand von kleiner magnetischerStreuung, deren Geschwindigkeit durch Änderung des Kraftflusses geregelt wird, sind an sich schon bekannt geworden, jedoch ist ihre Anwendung für Textilmaschinenantriebe neu und zeitigt in diesem Falle besondere Vorteile.
• Die vorzügliche Eignung des neuen Antriebes für Textilmaschinen soll an Hand des Beispiels einer Ringspinnmaschine erläutert werden.
• Für diese Maschine kommen im wesentlichen zwei Arbeitsvorgänge in Frage: das Spinnen des Ansatzes und die Hauptspinnperiode. Mit Rücksickt auf den Fadenzug ist es erforderlich, die Drehzahl während des Ansatzspinnens geringer zu halten als während der Hauptspinnperiode, jedoch dürfen die Drehzahlen nicht zu weit auseinanderliegen. Durch die Kraftflußänderung werden die geringen Drehzahlabweichungen erzielt, die etwa zo bis 15% von der Leerlaufdrehzahl abweichen. Die Regelung selbst ist praktisch verlustlos und denkbar einfach.
• Das Anlaufmoment muß ferner groß genug sein, um auch mit Sicherheit einen Anlauf der ganzen Ringspinnmaschine zu gewährleisten. Beim Anfahren sind nämlich erhebliche Reibungswiderstände, die in den zahlreichen Lagerstellen auftreten, zu überwinden und zahlreiche Massen (Spindeln) zu beschleunigen. Infolge des erhöhten Ankerwiderstandes wird ein starkes Anlaufdrehmoment erzeugt. Gleichzeitig wird damit auch ein sanfter Anlauf gewährleistet, da das Drehmoment mit zunehmender Drehzahl abfällt. Einen solchen sanften Anlauf verlangen die Spinnmaschinen, um ein Abreißen der Fäden zu vermeiden.
• Beim Betrieb ist zu beachten, daß der Kraftbedarf der Spinnmaschine stark von der Temperatur abhängig ist. Eine durch Lauf erwärmte Maschine erfordert den geringsten Kraftaufwand. Dagegen benötigen die Maschinen in der kalten Jahreszeit, besonders nach langem Stillstand, höhere Drehmomente. Durch Auslegung des Motors mit geringer Streuung ist der Antriebsmotor daher auch diesen Überlastungen gewachsen.
• Der Motor selbst ist als Kurzschlußankermotor in seiner Konstruktion außerordentlich stabil und daher äußerst zuverlässig. Der neue Antrieb erfüllt also vollkommen die für den Betrieb von Textilmaschinen gestellten Bedingungen und ist dabei billig und betriebssicher.
• Die Änderung des Kraftfeldes kann nach verschiedenen an sich bekannten Methoden vorgenommen werden, so beispielsweise durch Vorschalten von Widerständen oder Drosselspulen oder Transformatoren vor die primäre Wicklung. Man kann auch eine gleichwertige Umschaltung der Statorwicklung selbst vornehmen. Durch Abstufen der vorgeschalteten Widerstände o. dgl. sind dementsprechend verschiedene Vollastdrehzahlen erzielbar. Wenn erforderlich, können diese Widerstände auch vorteilhaft zum Anlassen benutzt werden.
• Die Verkleinerung des Kraftfeldes kann selbstverständlich auch für polumschaltbare Motoren, beispielsweise für eine zweite oder dritte Wicklung des Motors anderer Polzahl, angewendet werden, so daß man einen in sehr weiten Grenzen regulierbaren Asynchronmotor mit Kurzschlußanker erhält. In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. a ist der Motor mit Kurzschlußanker c und b der regulierbare Ständervorschaltwiderstand. R S T sind die Sammelschienen des Netzes.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCIIE:- x. Elektrischer Antrieb für Ringspinn-, Ringzwirn- und Flügelspinnmaschinen, gekennzeichnet durch einen asynchronen Kurzschlußankermotor mit hohem Widerstand und geringer Streuung, dessen Drehzahl durch Änderung der Magnetisierung geregelt wird. z. Elektrischer Antrieb nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Magnetisierung des Motors durch Vorschalten von Widerständen, Drosselspulen, Transformatoren vor die primäre Wicklung oder aber durch eine entsprechende Umschaltung der Statorwicklung selbst erzielt wird. 3. Elektrischer Antrieb nach Anspruch z und z, dadurch gekennzeichnet, daß der -Motor polumschaltbar mit einer oder mehreren Ständerwicklungen ausgeführt ist.