DE525954C - Gewinnung von Zinn aus Cassiterit - Google Patents

Gewinnung von Zinn aus Cassiterit

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DE525954C DEA54183D DEA0054183D DE525954C DE 525954 C DE525954 C DE 525954C DE A54183 D DEA54183 D DE A54183D DE A0054183 D DEA0054183 D DE A0054183D DE 525954 C DE525954 C DE 525954C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description

  • Gewinnung von Zinn aus Cassiterit Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Gewinnung von Zinn aus Cassiterit. Die Erfindung ist bei der Gewinnung von Zinn aus Erzen oder Konzentraten brauchbar, die es als Cassiterit enthalten, wie aus den bekannten, in Gängen anstehenden oder alluvialen Zinnerzen, die überall vorkommen, oder aus irgendeiner Art von deren Konzentraten.
  • Die Erfindung wird durch die Anwendung einer etwa gerade ausreichenden Menge von zerteiltem oder gepulvertem Eisen, Aluminium oder Magnesium zur Reduktion der Zinnoxyde zu Metall oder zu niederen Oxyden gekennzeichnet.
  • An Stelle der Metalle Eisen, Aluminium oder Magnesium kann man zerteilte oder gepulverte Legierungen von Eisen und Zinn, Nickel und Zinn oder Nickel, Eisen und Zinn verwenden.
  • Bei der Ausführung der Erfindung wird der Staub eines der genannten Metalle mit einem der vorerwähnten Materialien gemischt, das Gemisch in einem geeigneten Ofen oder nen Retorte oder einem geschlossenen Betung nicht oxydierender Bedingungen wie in einem geschlossenen Ofen, einer geschlossenen Retorte oder einem geschlossenen Behälter unter Abschluß von Luft oder Feuchtigkeit oder in einem Ofen mit vollkommen reduzierender Atmosphäre. Bei Eisen ist die Reduktion bei 6oo° C fast vollkommen, bei goo° C ist sie vollständig und verläuft sehr schnell; diese Temperatur soll vorteilhaft nicht überschritten werden, da die Charge gemäß der Erfindung im Falle von Eisen nicht gesintert oder verschlackt werden darf, was für die sich an den Prozeß anschließenden Arbeiten nachteilig sein würde. Jedoch ist im Falle von Aluminium oder Magnesiumstaub die Reaktion so erheblich exotherm, daß eine viel höhere Temperatur erreicht werden und die Gangmasse zu Schlacke zusammenschmelzen kann.
  • Bei der Behandlung von reichem Material mit Eisenstaub, wie beispielsweise von Standard-Zinnkonzentraten, welche gewöhnlich geschmolzen werden und 5o bis 70 % Zinn enthalten können, ist es empfehlenswert, die Masse während oder nach der Reduktion umzurühren. Der größere Teil des Zinnes wird sich dann als Metall sammeln, während das durch die Reaktion erzeugte Eisenoxyd und die Gangmasse des -Konzentrates auf dem geschmolzenen Metall schwimmen. Das schwimmende Material kann gesammelt und reduziert werden, dadurch, daß man es mit mehr oder weniger Kohle auf ungefähr Soo° C erhitzt; das reduzierte Eisen kann von der Gangmasse magnetisch oder auf andere Weise abgetrennt und wiederum verwendet werden. Wenn zinnhaltige, arme Erze oder Materialien oder Abfallprodukte behandelt werden, so ist es empfehlenswert, die beschriebene Reduktion in Verbindung mit der einen oder der anderen der verschiedenen neueren Aslicroft-Methoden anzuwenden.
  • Die bei der Reduktion von Cassiterit mittels Metallstaub stattfindenden Reaktionen können empirisch folgendermaßen beschrieben werden: (M bedeutet das reduzierende Metall) i. Reduktion von Sn O. zu niederem Oxyd Sn04+M=SnO+MO. 2. Reduktion von Sn O. zu metallischem Zinn Sn02+2M=Sn+2M0. 3. Reduktion von Sn O zu Metall SnO+M-Sn+MO.
  • Die Verwendung von Metallstaub als Reduktionsmittel in der vorerwähnten Weise hat viele Vorteile gegenüber den bekannten Reduktionsmethoden durch kohlenstoffhaltige oder gasförmige Reagenzien, beispielsweise die Verminderung des im geschlossenen Arbeitsgang erforderlichen kohlenstoffhaltigen Brennstoffs, leichte Handhabung und Abwesenheit von irgendwelchen während der Reaktion entstehenden Gasen oder Stoffen, abgesehen von speziellen Fällen, bei welchen gasförmige Stoffe entstehen, welche jedoch andere dies ausgleichende Vorteile besitzen.
  • Wenn Eisenstaub als Reduktionsmittel für Cassiterit verwendet wird, kann das entstandene Eisenoxyd wieder zu Metall reduziert werden, und zwar entweder vor oder nach Abtrennung von der Gangmasse mittels fester oder gasförmiger, kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel. Im geschlossenen Arbeitsgang ergibt sich eine erhebliche Verringerung der endgültig erforderlichen reduzierenden Kohle mit Rücksicht auf die Tatsache, daß Eisenoxyd durch Kohle zu Metall leicht bei solchen Temperaturen reduziert werden kann, bei denen als Hauptreaktionsprodukt C 02 entsteliit, während bei der für die direkte Reduktion von Cassiterit durch Kohle erforderlichen Temperatur in der Hauptsache CO entsteht und demzufolge doppelt soviel Kohlenstoff gebraucht wird.
  • Man kann, anstatt der Charge das Eisen in metallischer Form zuzuführen, dieses auch als Oxyd beigeben und genügend kohlenstoffhaltigen Brennstoff hinzufügen, um das Oxyd in situ zu Metall zu reduzieren; der Gesamtbetrag dieses in der Charge vorhandenen Metalls läßt sich in manchen Fällen erheblich gegenüber demjenigen verringern, der nach den angegebenen Reaktionen erforderlich wäre, und zwar wegen der fortlaufenden Regeneration des Eisens durch Vermischen der Charge mit einer ausreichenden Menge von kohlenstoffhaltigem Brennstoff. Natürlich muß aber der Eisenanteil der Beschikkung so hoch gehalten werden, daß er zur Reduktion des Zinngehaltes ausreicht. Man läßt die Charge nie eine Temperatur erreichen, bei der sie sintern oder verschlakken würde.
  • Alle solche Verfahren können im Rahmen der Erfindung angewendet werden.
  • Es ist zwar ein Verfahren bekannt, wonach zinnhaltiges Gut, wie Zinnstein, im Gemisch mit fein gepulverter Kohle bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen ohne Schlakkenbildung reduziert wird. Der natürliche Eisenoxydgehalt des Zinnsteins wird dabei ebenfalls reduziert und soll durch magnetische Scheidung entfernt werden. Dieses bekannte Verfahren sieht aber nicht einen Zusatz von Eisenoxyd zu der Beschickung vor. Erst durch eine bestimmte Einstellung der Eisenmenge in der Beschickung wird es aber möglich, das Verfahren gemäß der Erfindung durchzuführen.
  • Nach der Reduktion des Zinnoxyds oder in manchen Fällen gleichzeitig hiermit, insbesondere wenn armes Material behandelt wird, aus welchem das Zinn sich nicht leicht in geschmolzenem Zustande abscheiden läßt, kann das reduzierte Zinn in einer geeigneten Form mittels eines der in anderen neueren Ashcrof-Verfahren oder in sonstiger Weise gewonnen werden.
  • Das metallische Zinn bildet in solchen Materialien bei der Reduktion zahlreiche kleine Kügelchen, deren Größe je nach den Bedingungen der Reduktion verschieden ist und beispielsweise durch die bei der Reduktion angewendete Temperatur beeinflußt wird. Es hat sich herausgestellt, daß bei höheren Temperaturen größere Kügelchen entstehen. Man kann infolgedessen mittels Regulierung der Reduktionstemperaturen die Form des reduzierten Produktes so regeln, wie es am geeignetsten für das gewählte Verfahren der Weiterbehandlung ist.
  • Die Ausdrücke Ofen oder Retorte sollen horizontale schräge oder vertikale Muffelöfen oder offene Öfen mit oder ohne Rührvorrichtungen, Drehöfen, Röstöfen, Tunnelöfen oder irgendeine Art von Heizvorrichtungen umfassen, bei welchen die Hitze durch festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoff oder Elektrizität erzeugt werden kann.
  • Es war bereits bekannt, Zinnschlacken mittels Legierungen von Eisen und Zinn oder Eisen oder Eisenerzen und eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels zu reduzieren. Demgegenüber zeigt die vorliegende Erfindung aber - den Unterschied, daß das Eisen in zerteilter oder gepulverter Form verwendet und eine nicht schlackenbildende Temperatur eingehalten wird, d. h. eine Temperatur, bei welcher die Charge nicht erweicht oder sintert, sondern ihren ursprünglichen Zustand als .eine pulvrige Gangmasse beibehält.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Zinn aus Cassiterit mittels Reduktion durch Metall in nicht oxydierender oder reduzierender Atmosphäre und unter Wärmezufuhr, dadurch gekennzeichnet, daß a) der Cassiterit in Mischung mit einer zur Reduktion des Zinngehaltes etwa gerade ausreichenden Menge von Aluminiumstaub oder Magnesiumstaub erhitzt wird, wobei En,stehung von Schlacke infolge von Reaktionswärme nicht notwendig vermieden zu werden braucht; oder b) der Cassiterit in Mischung mit einer zur Reduktion des Zinngehaltes etwa gerade ausreichenden Menge von Eisenstaub auf eine nicht schlackenbildende Temperatur erhitzt wird, wobei auch pulvrige Legierungen von Eisen und Zinn, Nickel und Zinn oder Nickel, Eisen und Zinn verwendet werden können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch ib, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschikkung während der Erhitzung gerührt und dadurch mindestens ein Teil des reduzierten Zinns zur Ansammlung gebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch ib oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Eisenstaubes bzw. der pulvrigen Eisenlegierung Mischungen von Eisenoxyd und kohlenstoffhaltigem Material, wie Holzkohle oder Anthrazit, treten.
DEA54183D 1927-06-24 1928-05-17 Gewinnung von Zinn aus Cassiterit Expired DE525954C (de)

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