-
Druck- und Prägepresse mit nachgiebigem Widerlager, insbesondere zum
Prägen von Stereotypiematrizen Die Erfindung betrifft eine Druck- und Prägepresse
mit nachgiebigem Widerlager, insbesondere zum Prägen von Stereotypiematrizen, und
sie besteht im wesentlichen in der Verwendung einer am Pressengestell oder Pressentisch
befestigten, gegen seitliches Ausweichen gesicherten Widerlagerplatte aus dickem
Gummi oder ähnlichem Material, das entsprechend dem Arbeitsdruck zusammengepreßtwird
und hierdurch als Druckspeicher wirkt.
-
Die Verwendung eines nachgiebigen Widerlagers gemäß der Erfindung
bietet den Vorteil, daß sich die Prägefläche genau zur Oberfläche des Satzes o.
dgl. einstellen kann und claß der Druck mit dem das Werkstück, z. B. Maternmaterial,
gegen den Satz o. dgl. gepreßt wird, sich entsprechend dem Zusammendrücken des Widerlagers
allmählich steigert, da das nachgiebige Widerlager seitlich nicht ausweichen kann.
-
Bei vielen Prägearbeiten, beispielsweise beim Prägen von Stereotypiematrizen,
ist es erforderlich, die Presse einige Zeit unter Druck stehen zu lassen, damit
die Heizung genügend zur Wirkung kommen und die Matrize trocknen kann. Bei den bekannten
Prägepressen ergab sich hierbei meist der Nachteil, daß infolge des Trocknens des
Matern,-materials der Prägedruck nachließ und das Material nicht mehr genügend belastet
wurde. Bei der Presse nach der Erfindung dagegen wird die nachgiebige, entsprechend
dem Arbeitsdruck zusammengeprellte Widerlagerplatte zu einem Druckspeicher, der
in Wirkung tritt, sobald der Druck zwischen den beiden Flächen, zwischen denen der
Arbeitsvorgang stattfindet, geringer wird. Das nachgiebige Widerlager drückt dann
das Maternmaterial mit gleichbleibendem Druck gegen den Satz, so daß die gleichen
Druckverhältnisse bestehen bleiben.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Bleimatrizen
zeitweilig eine dünne Gummieinlage zwischen Bleimatrize und Preßstempel einzufügen.
Diese Gummieinlage mußte aber, in derselben Weise wie die beim Prägen von Stereotypiematrizen
allgemein übliche Filzzwischenlage, nach jedesmaliger Beendigung des Prägevorganges
wieder entfernt werden, und ihre Wirkung als nachgiebiges Widerlager war insofern
unvollkommen, als sie beim Prägevorgang seitlich ausweichen konnte. Einen Druckspeicher
konnte sie daher auch nicht bilden, zumal es sich nur um eine dünne Gummieinlage
handelte.
-
Es ist ferner bei Prägepressen vorgeschlagen worden, das Werkstück
mittels einer durch Luft- oder Flüssigkeitsdruck belasteten Gummimembran gegen den
Schriftsatz o. dgl. zu pressen.
-
Ganz abgesehen davon, daß dabei die Wirkung eines Druckspeichers im
Sinne der Erfindung
nicht erreicht werden konnte, weil ein seitliches
Ausweichen der Gummimembran nicht verhindert wurde, ergaben sich die Schwierigkeiten
der Zu- und Abführung des Druckmittels und der Abdichtung des Druckbehälters bei
den verschiedenen Drücken.
-
Auf der Zeichnung sind in den Abb. i bis 3 drei verschiedene Ausführungsformen
der Presse nach der Erfindung in Ansicht bzw. senkrechtem Schnitt dargestellt.
-
Abb. q. zeigt die in Betracht kommenden Teile einer Presse als weiteres
Ausführungsbeispiel.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i ist der Druck- oder Prägetisch
i auf einem Kolben 2 angeordnet, der sich in dem Zylinder 3 führt. In dem feststehenden
Pressenkopf 4. ist das aus Gummi o. dgl. bestehende nachgiebige Widerlager 5 angeordnet,
das durch einen unterschnittenen Ring 6 festgehalten wird.
-
Wird durch die Rohrleitung 7 ein Druckmittel in den Zylinder 3 eingeführt.
so hebt sich der Kolben 2 mit dem Tisch i, und der auf diesem befindliche Satz s
wird zusammen mit dem zu verarbeitenden Blatt b, beispielsweise einer Mater, gegen
das nachgiebige Widerlager gedrückt, wobei der Abdruck oder die Prägung vollzogen
wird.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 ist das nachgiebige Widerlager
51 schwalbenschwanzartig in einem im Pressengeste118 geführten Querhaupt 9 befestigt.
Dieses kann mittels der Spindel io gegen den auf dem feststehenden Tisch 11 ruhenden
Satz s und die auf diesem liegende Mater b gepreßt werden.
-
Um beim Arbeitsvorgang ein seitliches Ausweichen des nachgiebigen
Widerlagers 51 zu verhindern, ist dieses von einem am Querhaupt 9 befestigten Rahmen
i i umgeben.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 ist der Drucktisch i-' auf
einem Querträger 12 befestigt, der an den Säulen 13 des Pressengestelles 81 senkrecht
geführt ist.
-
Der Pressenkopf .4' besitzt einen Flüssigkeitsraum iq., der nach unten
durch das nachgiebige Widerlager 52 abgeschlossen bzw. abgedichtet ist. Der Raum
14. ist mit einer Flüssigkeit vollständig ausgefüllt, so daß das elastische Widerlager
52 nicht nach innen durchgedrückt werden kann. Falls durch Temperaturschwankungen
oder bei etwaigen Flüssigkeitsverlusten der Flüssigkeitsraum nicht mehr vollständig
ausgefüllt ist, kann durch Nachstellen eines Kolbens 15 mittels der Schraubenspindel
16 der Flüssigkeitsraum verkleinert werden.
-
Der Tisch 12 kann mittels eines Kniehebels 17 gehoben werden,
wobei der auf dem Tisch befindliche Satz s mit dem darauf liegenden Blatt b gegen
das Widerlager 5= gepreßt wird. Der Druck, mit dem die zu verarbeitende Mater o.
dgl. gegen das Widerlager gepreßt wird, tritt auch im Flüssigkeitsraum 14 auf, so
daß der Flansch 18 des Widerlagers 52 mit demselben Druck gegen die umliegenden
Wandungen des Flüssigkeitsraumes gepreßt und somit eine vollständige Abdichtung
erzielt wird.
-
Gemäß Abb. q. ist das nachgiebige Widerlager 53 durch Anvulkanisieren
oder in anderer Weise am Pressenkopf 42 befestigt und besitzt deren Größe.