DE52269C - Einrichtung an Mantelrohr-Gewehren tür genauen Einstellung des vorderen Laufendes - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

. . Bei Gewehren kleinen Kalibers, z. B. von 8 mm, wird der Lauf, um ihn tragbar zu machen, so schwach im Material, dafs er sich durch das Einlegen in den Schaft, sei es mit Mantelrohr oder ohne, sehr leicht unmerkbar und in vorher nicht zu bestimmender Weise zwängt, krümmt oder sonstwie verzieht. Die Folge davon ist stets, dafs der Treffpunkt des Geschosses von dem Zielpunkt abweicht. Nun könnte diesem Uebelstand zwar durch Verstellen des Kornes nach _ rechts oder links in etwas abgeholfen werden; aber abgesehen davon, dafs diese Hülfe den Fehler nur, wenn er in horizontaler Richtung vorkommt, beseitigen kann, so hat sie auch den Nachtheil, dafs durch Zufall oder absichtlich der Stand des Kornes verändert werden kann.

Die vorliegende Erfindung bringt nicht blos den falschen Treffpunkt schnell und sicher, ganz gleich nach welcher Richtung hin er falsch liegt, genau in den Zielpunkt, sondern gestattet diese Berichtigung in solcher Weise, dafs das Korn ganz unbeweglich und unberührt bleibt.

Die Zeichnung stellt den vorderen Theil eines Gewehres, an welchem die Erfindung angebracht ist, in vergröfsertem Mafsstabe dar, und zwar in Fig. 1 im axialen Schnitt und in Fig. 2 in der Vorderansicht.

Die Stellvorrichtung ist im vorderen Theil des an dieser Stelle innen verstärkten Mantels a angebracht. Dieselbe besteht aus zwei gleichmäfsig excentrischen Ringen b und c und einem hufeisenförmigen Haltestück d. Der kleinere Ring (Mundring) b, der vorn den Lauf I genau umschliefst und nach hinten konisch erweitert ist, ist in den gröfseren Ring (Excenterring) c gut eingepafst und wird in diesem durch das Haltestück d an der Längsbewegung gehindert. Der Excenterring c dreht sich geschlossen in der Verstärkung des Mantels α und wird in' ihm am einfachsten durch eine in die nach vorn verlängerte Kornwarze k eingefügte Halteschraube f gehalten, welche in eine Ringnuth des Excenterringes c eingreift. In der vorderen Fläche des Excenterringes c befinden sich auf der starken Seite zwei Bohrungen und im Mundring b auf der stärksten Seite, in dem in die Bohrung der Parirstange eingreifenden Theil, eine Bohrung zur Aufnahme eines Gabel- (g) bezw. Stiftschlüssels (h) zum Stellen der Ringe b und c.

Die Wirkung der Ringe ist nun eine solche, dafs die Mündung des Laufes / genau in der Mitte des Mantels α steht, wenn die beiden Schlüssel gegenüberstehend eine gerade Linie bilden, d. h. die Excentricitäten der Ringe b und c sich aufheben. Die Laufachse steht am weitesten vom Mittelpunkt des Mantels α entfernt, wenn beide Schlüssel sich decken. Bei ersterer Stellung der Ringe gelangen die Gewehre zum Anschufs.

Beim Berichtigen des Treffpunktes nun ist die Halteschraube f ein wenig zu lösen und die Stellvorrichtung im Ganzen so zu drehen, dafs die Schlüssel rechtwinklig zu der Lihie x-x des zu berichtigenden Treffpunktes zu stehen kommen. Hierauf sind je nach der gröfseren oder geringeren Abweichung des letzteren die

Schlüssel gleichmäfsig mehr oder weniger nach der Seite des zu berichtigenden Treffpunktes hinzudrehen (in Fig. 2 nach g¹ und h^l), wodurch die Laufmündung von dem falschen nach dem mit der Visirlinie übereinstimmenden Treffpunkt hinbewegt wird, in der Zeichnung durch m angedeutet. Um ein unbeabsichtigtes Drehen der Ringe zu verhindern, wird die Halteschraube f mäfsig stark angezogen, wodurch die Ringe b und c unverrückbar festgestellt werden. Der Soldat ist nun, da die Schlüssel in den Händen des Büchsenmachers verbleiben, nicht im Stande, die Stellung der Ringe zu ändern.

Zur Erkennung des ' richtigen Standes der Ringe b und c unter sich und zum Mantel a des durchgeschossenen Gewehres wird eine gemeinschaftliche Marke auf den kleinen Bund des Mundringes b und die vordere Fläche des Excenterringes c, sowie auf den äufseren Rand des letzteren und den Mantel α geschlagen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einrichtung an Mantelrohr - Gewehren zur genauen Einstellung des vorderen Laufendes, bestehend in zwei gleichmäfsig excentrischen, in einander bewegbaren Ringen (b und c), von denen der innere (Jb) sich um das vordere Ende des Laufes (I), der äufsere (c) im Mantelrohr (a) drehen läfst, und die durch angemessenes Verdrehen gegen einander das vordere Ende des Laufes so in Beziehung- zum Mantelrohr verschieben, dafs dadurch der Treffpunkt in die Verticalebene der Visirlinie gebracht werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.