DE521305C - Pressform zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Platten plastischer Massen - Google Patents

Description

• Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1928 ab Die Erfindung bezieht sich ,auf eine Preßform zur Herstellung von Hohlkörpern beliebiger Form aus Platten von plastischer Masse, wie z. B. Kunsthorn, Kunstharz, Kasein u. dgl. Gegenüber den bisher hierfür verwendeten Preßformen besteht das Neue der Erfindung im wesentlichen darin; daß der zwischen der Hohlform und dem in bekannter Weise eingespannten Preßling befindliche Hohlraum mit Wasser angefüllt ist, welches bei dem durch heißes Wasser bewirkten Einpressen des Preßlings durch diesen unter Ausübung eines Gegendrucks aus :dem Hohlraum verdrängt wird. Infolgedessen bildet dieses Wasser während des Preßvorganges ein als Polster wirkendes Wasserkissen für den Preßling, welches ein gleichmäßiges Auseinanderziehen des plastischen Materials gewährleistet und auch bei verwickelten Preßformen ein Aufplatzen des Preßlings verhindert.
• In der Zeichnung ist eine hydraulische Presse ;gemäß der Erfindung im Schnitt, von der Seite gesehen, in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
• Die Preßform besteht aus dem zweiteiligen Gehäuse i mit dem Verschlußdeckel k, der durch einen Bügel l und eine Schraube in fest auf das Gehäuse gepreßt werden kann und gleichzeitig zum Einspannen der Materialplatte :dient. Das zweiteilige Gehäuse i ist mit Rippen n versehen, die sich keilartig auf die Grundplatte o auflegen, so daß beide Gehäuseteile durch den senkrechten Druck des Deckels fest gegeneinandergad'rückt werden. Zum Zusammenhalten der beiden Gehäuseteile i dienen außerdem .die beiden Druckschrauben p. In den Deckel k mündet die Wasserzuführungsleitung q, die sich .in eine Warm- und Kaltwasserleitung mit den beiden Ventilen r und s gabelt. Ferner mündet in den Deckel k eine Leitung v, die mit einem Hahn ü sowie mit einem Manometer t zum Messen des Preßdrucks versehen .ist.
• Die Arbeitsweise ist folgende: Die Form wird auf :der Grundplatte o aus den bei-den Hälften i zusammengesetzt und mit Hilfe .der beiden Druckschrauben p zusa imnengedrückt. Bevor der gegebenenfalls bereits gemäß der Zeichnung vorgepreßte Preßling d hineingelegt wird, wird der Hohlraum der Form mit heißem Wasser gefüllt, so daß nach :dem Hineinlegen des Preßlings der Hohlraum unter demselben gänzlich mit Wasser ausgefüllt :ist. Nunmehr wird der Verschlußdeckel k aufgesetzt und durch den Klemmbügel l und die Klemmschraube m fest auf seine Unterlage gepreßt, so d.aß ein wasserdichter Abschluß stattfindet. Hierauf wird durch Öffnen des Ventils r aus- der Leitung q zuerst heißes Wasser in die Preßform gebracht, wobei der Entlüftungshahn u der Ableitung v so lange geöffnet bleibt, bis alle Luft ans dem Formgehäuse heraus ist und Wasser nachläuft. Jetzt wird der Entlüftungshahn u geschlossen und der Wasserdruck langsam bis auf einige Kilogramm pro Quadratzentimeter gebracht. Das zu Anfang eingefüllte und unter demPreßlin@g befindliche Wasser kommt hierbei ebenfalls auf Druck und bildet ein Polster für den Preßling, welches es ermöglicht, ,den Preßling gleichmäßig auseimanderzuzieh.en. Ohne dieses Wasserkissen würde der Preßli.ng aufplatzen. In dem gleichen Maße, wie oberhalb des Preßlings Druckwasser eintritt, muß unterhalb des Preßlings Wasser von dem Wasserkissen entweichen. Dieses Wasser entweicht am einfachsten durch die Teilfuge der beiden Gehäusehälften i, welche, sauber bearbeitet, fest gegeneinanderliegen, aber gegen einen Preßdruck von .mehreren Atmosphären nicht wasserdicht halten. Nachdem das Wasserkissen durch,den Wasseraustritt gänzlich verschwunden ist, hat sich der Preßling stramm an die Wand der Preßform gelegt und seine endgültige Form angenommen. Damit er diese Form beibehält, wird jetzt durch Schließen des Warmwasserv entils r und Offnen .des Kaltwasserventils s von Warmwasser auf Kaltwasser übergegangen, und der Entlüftungshahn u wird langsam geöffnet, damit das heiße Wasser entweichen und kaltes Wasser dauernd nachtreten kann. Das kalte Wasser .steht ebenfalls unter Druck, und erst allmählich wird durch weiteres Öffnen des Emtlüftungahahnes u der Druck in dem Preßgehäuse verringert. Nach einer bestimmten Zeit wird die Form :geöffnet und der fertige Preßling herausgenommen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Preßfonm zur Herstellung von Hohlkörpern aus Platten plastischer Massen, z. B. Kunsthorn, dadurch gekennzeichnet, d.'aß .der zwischen der Hohlform und .dem in bekannter Weise eingespannten Preßling befindliche Hohlraum mit Wasser ausgefüllt ist, welches bei dem durch heißes Druckwasser bewirkten Einpressen des Preßlings durch diesen unter Ausübung eines Gegendruckes aus d em Hohlraum verdrängt wird. a. Preßform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, .daß :die Hohlform geteilt ist,und die beiden Teile (i,, i) durch Druckschrauben (p) o. dgl. mit solchem Druck aneinandergepreßt werden, daß sie bis zu dem beirr Einpressen des Preßlings .gewünschten Gegendruck dicht halten, bei Überschreitung ,dieses Druckes aber das Wasser durch die Teilfuge austreten lassen.