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Verfahren zur Eierstellung der Ausschachtungen für langgestreckte
Gründungskörper aus Beton o. dgl. mit verbreitertem Fuß Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Ausschachtungen für langgestreckte Gründungskörper
aus Beton o. dgl. mit verbreitertem Fuß. Um die Fußverbreiterung bewirken zu können,
müssen die zur Herstellung der Gründungskörper abgeteuften Hohlformen oder niedergebrachten
Spundwände einen solchen Abstand voneinander haben, daß Arbeiter in den Hohlraum
niedersteigen und die Bodenwassen zwecks Bildung der Fußverbreiterung ausgraben
können.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden nach der Entfernung der zwischen
den abgeteuften Hohlformen oder niedergebrachten Spundwänden befindlichen Bodenmassen
in die so entstandenen Rillen Daggermaschinen hinabgelassen und alsdann gedreht,
so daß ihre Löffel oder Messer die unterhalb der Hohlformen oder Spundwände liegenden
zeitlichen Erdwände angreifen und lösen.
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Das Verfahren bietet ' den Vorteil, daß man den Spundwänden nur einen
verhältnismäßig geringen Abstand zu geben braucht und daß das Ausheben der für die
Fußverbreiterung erforderlichen Bodenteile bedeutend einfacher und rascher sowie
mit geringeren Kosten vorgenommen werden kann. Die zur Durchführung des Verfahrens
verwandte und in der nachfolgenden Beschreibung beispielsweise erläuterte Baggermaschine
gehört nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen von Gründungen nach
dem neuen Verfahren dargestellt.
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Abb. i bis d. zeigen vier verschiedene Formen von Eisenbetonbalken
oder Gründungen im Grundriß, Abb. 5 zeigt den unteren Teil eines Eisenbetonbalkens
während der Herstellung, Abb.6 zeigt einen fertigen Eisenbetonbalken in verkleinertem
Maßstab, Abb. 7 zeigt den Querschnitt durch einen hohlen Eisenbetonbalken, Abb.
8 und 9 zeigen einen waagerechten Schnitt bzw. einen senkrechten Schnitt durch mehrere
Eisenbetonbalken, die miteinander durch Überbrückungen verbunden sind, Abb. io zeigt
die Seitenansicht eines zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Baggers, Abb.
i i ist ein Grundriß des Grabgerätes des Baggers nach dem Hinablassen in die Baugrube.
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Abb. i2 ist ein Grundriß des Grabgerätes nach Drehung um etwa 45°,
Abb. 13 ist ein Grundriß des Grabgerätes nach Drehung um 9o°.
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Die einfachste Form der Gründung ist in Abb. i dargestellt. An Stelle
einer Reihe von
senkrechten in das Erdreich eingebrachten Eisenbetonpfählen
wird hier ein im wesentlichen waagerecht liegender Balken mittels abgeteufter Hohlform
in dem Erdboden erzeugt. Der Balken kann einen rechteckigen oder jeden beliebigen
anderen dem jeweiligen Zweck und der Belastung angepaßten Querschnitt haben. Zweckmäßig
gibt man dem Balken einen Doppel-T-Querschnitt, wie er beispielsweise in Abb. 6
dargestellt ist.
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Die Herstellung der Ausschachtung kann beispielsweise so erfolgen,
daß man eine aus Blechen a. und Verbindungslaschen b bestehende Hohlform in den
Erdboden vortreibt und den von der Hohlform eingeschlossenen Raum mittels Grab-
oder Baggermaschinen von den Erdmassen befreit. Wenn die Hohlform die genügende
Tiefe erreicht hat, so wird die Verbreiterung für den Fuß des Balkens ausgehoben.
Dies kann mit Hilfe der in Abb. io bis 13 dargestellten Baggermaschine geschehen.
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Die Baggermaschine besteht aus einem senkrechten Rahmengestell k,
das in einem Fahrgestell l drehbar ist. Zu diesem Zweck besitzt der Rahmen k an
dem Oberende eine Plattform m, die mittels Rollen- oder Kugellager auf dem Fahrgestell
l drehbar ist. Das Fahrgestell ruht auf kleinen Wagen n, die zweckmäßig auf Gleisen
laufen, die parallel zu der Baugrube verlegt sind.
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An dem Unterende trägt das Rahmengestell k eine drehbare Welle o mit
zwei Messerscheiben p. An den äußeren Stirnseiten dieser Messerscheiben sind löffelartige
Schneidemesser q gleichlaufend zu der Achse o angeordnet. In der Mitte der Welle
o sitzt eine Riemenscheibe r, die mittels eines Treibriemens von einer Riemenscheibe
s am Oberende des Rahmengestelles k angetrieben wird. Man kann auf die Welle o auch
einen Elektromotor mittels eines Vorgeleges einwirken lassen.
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Das Grabgerät wird in den engen Fundamentgraben in der aus den Abb.
io und i i ersichtlichen Stellung versenkt. Alsdann wird der Rahmen k um seine senkrechte
Achse gedreht, so daß das Grabgerät die in Abb. 12 dargestellte Lage einnimmt. Man
kann das Grabgerät in dieser Schräglage arbeiten lassen, wenn man nur eine verhältnismäßig
geringe Verbreiterung des Fußes des Gründungskörpers herzustellen wünscht. Soll
die Verbreiterung dagegen möglichst groß werden, so wird die Welle o senkrecht zu
der Längsrichtung der Baugrube gestellt.
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Oberhalb der Oberkante der Form hebt man alsdann den Erdboden ebenfalls
aus, um den Raum für den oberen Kopf des Balkens zu schaffen. Alsdann bringt man
Bewehrungen in den Hohlraum ein, die zweckmäßig aus senkrechten Teilen c und waagerechten
Teilen d bestehen. Zwecks besserer Verbindung der senkrechten Teile c kann man Ringe
oder Bügel e anwenden.
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An Stelle des doppel-T-förmigen Querschnitts kann man dem Balken auch
einen sich nach unten verbreiternden keilförmigen Querschnitt geben. Bei dieser
Ausführungsform ist ein Wegbrechen des unteren Fußes von dem Steg des Eisenbetonbalkens
nicht möglich.
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Entsprechend dem vorliegenden Zweck der Gründung kann der Balken f
mit seitlichen Ansätzen g, h. bzw. i gemäß Abb. 2, 3 und .4 versehen werden, so
daß man einen T-förmigen, winkelförmigen oder kreuzförmigen Grundr iß erhält.
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Da. gegenüber den gebräuchlichen Fundierungen mittels Pfähle durch
das neue Verfahren erheblich größere Auflagerflächen erzielt werden, so kann man
nicht nur weniger tragfähige Untergrundflächen für die Fundierung heranziehen, sondern
man braucht auch die Fundierung nicht bis in die tiefliegenden tragfähigen Schichten
abzusenken. Zur Verminderung des Eigengewichts der Balken empfiehlt es sich, sie
aus möglichst leichten Baustoffen, z. B. aus Leichtbeton oder als Hohlkörper, herzustellen,
was zweckmäßig mit Hilfe von doppelwandigen Formen oder durch Aufblasen von Mörtel
geschieht. In Abb.7 ist ein hohler Eisenbetonbalken beispielsweise im Ouerschnitt
dargestellt.
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In den seltensten Fällen werden die aufzunehmenden Lasten so schwer
und die beanspruchten Untergrundschichten so wenig tragfähig sein, daß die Gründungsbalken
in einem ununterbrochenen Zuge fortlaufend hergestellt werden müssen. Man wird die
Länge der Balken vielmehr auf bestimmte Strecken beschränken können, die durch Lücken
getrennt sind, wie es beispielsweise in Abb. ä und g dargestellt ist. Da nun aber
auch oberhalb dieser Lücken Auflasten sich befinden, so werden sie in bekannter
Weise überbrückt. Das Überbrücken kann durch Träger, Eisenbetonbalken oder durch
Gewölbebogen geschehen. Diese Überbrückungen können in dem aufgehenden Bauwerk angeordnet
werden, so daß also durch die Herstellung der Überbrückungen keine besonderen Kosten
entstehen; die Überbrückungen bilden vielmehr einen Teil des aufgehenden Mauerwerks.