DE515502C - Durchgangsventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Durchgangsventil, das in beiden Richtungen durchströmt werden kann. Es weist in bekannter Weise einen oberhalb des Abschlußraumes befindlichen Entlastungsraum auf. Die Erfindung besteht darin, daß der Entlastungsraum bei geschlossenem Ventil mit dem Raum vor und hinter dem Abschlußorgan durch in Abhängigkeit von dem Druckunterschied gegenüber dem Druck im Entlastüngsraum selbsttätig öffnende und schließende Elemente in Verbindung gebracht werden kann. Zweckmäßig wird der Ventilsitzkörper mit einer Bohrung versehen, die eine Verbindung zwischen dem Abschlußraum und dem Entlastungsraum herzustellen gestattet und die durch einen zweiten Ventilkörper abgeschlossen ist, der durch eine Feder auf seinen Sitz gedrückt wird. Weiter kann der Ventilkörper eine elastische Abschlußplatte besitzen, die sich bei Druckanstieg von ihrer Sitzfläche abhebt und dadurch den Durchtritt von Dampf gestattet.

Ein Ausführungsbeispiel, an dem die Wirkungsweise eines solchen Ventils beschrieben werden soll, ist in der Abbildung dargestellt. In dem Ventilgehäuse 1 kann der Dampf durch die Leitung 2 zur Leitung 3 strömen oder auch umgekehrt von der Leitung 3 zur Leitung 2. Die Unterbrechung des Dampfstromes wird durch den doppelsitzigen Ventilsitzkörper 4 bewirkt, der durch die Ventilspindel 5 auf seinen Sitz gepreßt werden kann. Angenommen sei, daß der Dampf von der Leitung 2 zur Leitung 3 strömt. Ist das Ventil geschlossen, so lastet auf der Unterseite des Ventilsitzkörpers ein großer Druck, der sich auf die Spindel überträgt. Um dennoch ein Dichthalten des Ventils zu gewährleisten, müßte die Spindel einen großen Durchmesser besitzen, damit ein genügend großer Dichtungsdruck erzeugt werden kann. Nach dem Prinzip der Erfindung soll nun aber die Spindel dünn gehalten werden und der Dampf selbst einen Teil des Dichtungsdruckes liefern. Zu diesem Zwecke ist der Ventilsitzkörper 4 mit den Bohrungen 6 und 7 versehen, die den Raum unterhalb des Sitzkörpers mit dem Raum 8 oberhalb des Sitzkörpers verbinden. Diese Verbindung wird unterbrochen durch den Körper 9, der eine kugelige Sitzfläche aufweist und durch eine Feder 10 auf seinen Sitz gepreßt wird. Ist nun der Drück unterhalb des Ventilsitzkörpers sehr groß, so wird der Körper 9 etwas angehoben, und eine geringe Menge Dampf kann dann durch die Bohrungen 6 und 7 in den Raum 8 gelangen, bis sich auch im Raum 8 derselbe Druck eingestellt hat, der in der Leitung 2 herrscht. Ist dieses Gleichgewicht hergestellt, ist der Ven-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Hans Miller in Berlin.

tilsitzkörper entlastet, und der im Raum 8 befindliche Dampf unterstützt die Spindel beim Aufbringen des nötigen Dichtungsdruckes.

Strömt der Dampf in der umgekehrten Richtung von der Leitung 3 zur Leitung 2, so wird ebenfalls eine geringe Menge Dampf zwischen Ventilsitzkörper und Führung hindurch in den Raum 8 oberhalb des Ventilsitzkörpers gelangen, und zwar dadurch, daß der obere Teil

ίο des Sitzkörpers als elastische Platte 11 ausgeführt ist, die so lange nachgiebig wirkt, wie noch auf die Platte von unten her ein größerer Druck lastet. Hat sich im Räume 8 derselbe Druck eingestellt wie in der Leitung 3, ist der Ventilsitzkörper von oben her dem hohen Druck ausgesetzt, der wiederum den Schließdruck erhöht. Soll nun das Ventil geöffnet werden, wird die Spindel herausgedreht und hebt zunächst den kugelförmigen Körper 9 an, bis der

Bund 12 gegen die Kante 13 der Überwurfmutter 14 stößt. Dadurch wird eine Verbindung zwischen dem Raum 8 und der Leitung 2 hergestellt, der im Raum 8 befindliche Dampf entweicht und stellt der Öffnungsbewegung keinen Widerstand entgegen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Durchgangsventil, das in entgegengesetzten Richtungen durchströmt werden kann, mit einem oberhalb des Abschlußorgans befindlichen Entlastungsraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlastungsraum bei geschlossenem Ventil mit dem Raum vor und hinter dem Abschlußorgan durch in Abhängigkeit von dem Druckunterschied gegenüber dem Druck im Entlastungsraum selbsttätig öffnende und schließende Elemente in Verbindung gebracht werden kann.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den durch das Abschlußorgan führenden, den Entlastungsraum mit dem Raum unterhalb des Abschlußorgans verbindenden Kanal ein federbelastetes Hilfsventil eingeschaltet ist.

3. Ventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der obere Ventilsitz als federnder Kragen ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen