DE514882C

DE514882C - Vorrichtung zum Fuellen und Schliessen von Schachteln, insbesondere Faltschachteln

Info

Publication number: DE514882C
Application number: DEJ31176D
Authority: DE
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1927-05-15
Filing date: 1927-05-15
Publication date: 1930-12-19

Description

Vorrichtung zum Füllen und Schließen von Schachteln, insbesondere Faltschachteln Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Füllen und Schließen von Schachteln, insbesondere Faltschachteln, bei denen die an den Kopfseiten offene Schachtel auf einen Führungstrichter für die durch diesen in die Packung einzubringende Füllung geschoben und durch Anschläge in der Füllstellung gehalten wird. Nach der Erfindung wird die Schachtel von einem quer zur Zuführungsbahn der Schachtel vorbewegten, hinter diese sich legenden Falter festgelegt, der gleichzeitig zum Einschlagen eines Seitenzipfels der Schachtel dient und die Schachtel beim Einschieben der stramm in sie passenden Füllung auf breiter Fläche abstützt. Da also die Abstützung der Packung nicht wie bei den bekannten Vorrichtungen auf den Kanten der Packung erfolgt, so kann ein Eindrücken der Packung nicht eintreten.
Die Vorrichtung ist weiter erfindungsgemäß in der Weise ausgebildet, daß die Füllung in ihrer eingeschobenen Lage in der Schachtel so lange von dem das Einschieben bewirkenden Kolben gehalten wird, bis der Führungstrichter aus der Schachtel herausgezogen ist, und daß die die Seitenzipfel der: Schachtel einschlagenden Falter beim Vorgehen im Bogen von außen nach innen gegen die Schachtel bewegt werden, wodurch ein Eindrücken oder Zerreißen der Seitenzipfel der Schachtel vermieden wird. Die Erfindung besteht ferner darin, daß der Falter zum ersten Umlegen des Seitenzipfels der Schachtel und zum Stützen derselben die vorbewegte Schachtel von einem Zubringer «übernimmt, sie beim Einfalten des Seitenzipfels in die endgültige Füllstellung bringt und sie in dieser ausrichtet. Hierdurch werden Beschädigungen vermieden, die durch das Aufschieben der Packung auf den Führungstrichter durch den starren Zubringer entstehen können. Mit dem zweiten Seitenzipfelhalter wird ein Auswerfer vorbewegt, der die Schachtel aus der Füllstellung in gleichmäßiger Beschleunigung in die Geschwindigkeit der die Weiterführung der Schachtel übernehmenden Mitnehmer versetzt, um auch hierbei schädliche Druckwirkungen auf die Packungen zu vermeiden. Insgesamt wird bei der neuen Vorrichtung ein besonders schnelles und trotzdem sicheres und schonendes Einfüllen von stramm in den Schachtelquerschnitt passenden Gegenständen erzielt.
Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung in Abb. i im senkrechten Längsschnitt, in Abb. 2 im Grundriß und in Abb. 3 im senkrechten Querschnitt dargestellt.
Abb. q. bis 9 zeigen die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung, und Abb. i o zeigt eine fertige Schachtel.
Auf einer Gleitbahn i werden an beiden Kopfseiten noch offene Faltschachteln 2 durch Mitnehmer 3 einer Förderkette ,¢ bis kurz vor die Füllstelle gebracht, worauf die Schachteln auf dem weiteren Teil des Zufuhrweges durch einen oberhalb derselben schwenkbaren, die von der Faltschachtel abgleitenden Mitnehmer 3 ablösenden Zubringer 5 zur Füllstelle vorbewegt werden. Die zu verpackenden Gegenstände, z. B. mit pulverförmiger Masse gefüllte Papierbeutel 6, werden auf einer zweiten Gleitbahn 7 durch Mitnehmer 8 einer Förderkette 9 zugeführt. Auch hierbei sind Zubringer i o vorgesehen, durch die die Papierbeutel 6 in einem dem Querschnitt der Schachtel 2 etwa entsprechenden, an der einen Längsseite offenen, dem Ende der Gleitbahn i mit Bezug auf die Füllstelle gegenüberliegenden Kasten i i geschoben werden, der an der der Füllstelle zugekehrten Kopfseite in einen Trichter 12 mit federnden Wandungen übergeht und schlittenartig und durch ein Gestänge 13 beweglich in einem Bock 14 geführt ist. In letzterem ist ferner ein Kolben 15 gleitend und durch ein Gestänge 46 beweglich geführt, der zum Ausstoßen der Pakkung 6 aus dem Kasten i i bzw. Trichter 12 in die Schachtel dient. Quer zur Gleitbahn i sind Falter 16, 17 auf Schlitten 18, i g mittels der Gestänge 2o, 21 verschiebbar gehalten. Die Falter 16, 17 stecken doppelhebelartig auf Drehzapfen 22, 23, und Rollen 24, 25 der Hebelansätze gleiten beim Verschieben der Falter in Kurvennuten 26, 27 einer Führungsplatte 28. Am Schlitten ig ist noch ein Auswerfer 29 befestigt, der zum Verschieben der Schachtel 2 in eine den Faltern 16, 17 gegenüberliegende Gleitbahn 3o dient. Vor dieser ist eine federnde Klappe3i angeordnet, und die als Gleitbahnlängswände dienenden Führungszungen 32 tragen am Einlauf Aufbiegungen 33, während die anschließenden Längswände 34 mit Leitflächen 35 versehen sind. Es sind noch Anleimscheiben 36 mit Gegenhalteleisten 37 vorgesehen, an die eine Gleitbahn 38 mit Längswänden 3.9 sich anschließt. Zwischen den Längswänden 39 ist ein Hebel 40 zum Umlegen der Schachteln von einer Gleitbahn in die andere vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Zubringer 5 mit der geöffneten Schachtel 2 bewegt sich gleichzeitig mit dem die zugeführte Packung 6 enthaltenden Kasten i i nach der zwischen ihnen liegenden Füllstelle hin, wobei der Trichter 12 sich in den vorderen Teil der zugeführten Schachtel hineinbewegt (Abb.4). Es wird hierdurch verhindert, daß die schnell vorwärts bewegte Schachtel sich über ihr Ziel hinausbewegt. Sofort nach dem Eintreffen der Schachtel an der Füllstelle wird der eine Falter 16 vorbewegt, der sich im Bogen von außen nach innen vorschiebt und den Seitenzipfel 41 der Schachtel nach innen umlegt (Abb. 5). Hierdurch wird die Schachtel gleichzeitig noch etwas in Richtung des vorbewegten Trichters 12 verschoben, wodurch die Schachtel in bestimmter Lage zwischen Falter und Trichter gehalten wird. Der Falter 16 bzw. der umgelegte Seitenzipfel 41 bilden dann einen Anschlag für die Schachtel bzw. die einzuschiebende Packung 6, damit diese sich nicht zu weit verschieben kann. Alsdann drückt der Kolben 15 die Packung 6 in die Schachtel e und bleibt so lange in der vorbewegten Stellung, bis der Trichter i2 wieder aus der Schachtel zurückgezogen ist. Die Reibung der durch den Kolben 15 vorgedrückt gehaltenen und sich dadurch unter Druck gegen die Schachtelwände legenden Packung verhindert dabei ein Mitnehmen der Schachtel. Sofort nach dem Entfernen des Trichters geht auch der Kolben 15 zurück, und der Falter 17 schließt den zweiten Seitenzipfel 42 (Abb. 6), worauf der gleichzeitig mit dem Falter 17 vorgehende Auswerfer 29 die Schachtel 2 auf die Gleitbahn 3o zwischen die Zungen 32 bringt, wobei die Aufbiegungen 33 die beiden anderen Seitenzipfel nach innen umlegen. Während des Vorschubs der Schachtel werden die Seitenzipfel der Schachtel von den Faltern 16, 17 so lange gehalten, bis die Leitflächen 33 die Führung übernehmen. Ferner erhalten die Schachteln durch den Auswerfer 29 eine Bewegungsbeschleunigung, die der Laufgeschwindigkeit vom Mitnehmer 43 der Gleitbahn 3o angepaßt ist. Die von den Mitnehmern 43 vorbewegten Schachteln werden mit den unteren Seitenklappen 44 über die Leitflächen 35 hinbewegt, die diese Klappen an die Stirnseiten anlegen (Abb. 7), und anschließend werden die oberen Seitenklappen 45 mit Leim versehen (Abb. 8) und durch das überführen von der Gleitrinne 3o in die Rinne 38 durch deren Seitenwände 39 ebenfalls angelegt (Abb.9), wodurch die fertige Schachtel gemäß Abb. io entsteht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Füllen und Schließen von Schachteln, insbesondere Faltschachteln, bei der die an den Kopfseiten offene Schachtel auf einen Führungstrichter für die durch diesen in die Packung einzubringende Füllung geschoben und durch Anschläge in der Füllstellung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtel (2) von einem quer zur `Zuführungsbahn der Schachtel vorbewegten, hinter diese sich legenden Falter (16) in der Füllstellung festgelegt wird, der gleichzeitig einen Seitenzipfel (4i) der Schachtel .einschlägt und die Schachtel beim Einschieben der stramm in sie passenden Füllung auf breiter Fläche abstützt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung (6) in ihrer eingeschobenen Lage in der Faltschachtel (2) so lange von dem das Einschieben bewirkenden Kolben (15) gehalten wird, bis der Führungstrichter (12) mit seinen Zungen aus der Faltschachtel herausgezogen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Seitenzipfel der Schachtel einschlagenden Falter (16,17) beim Vorgehen im Bogen von außen nach innen gegen die Schachtel (2) bzw. die Seitenzipfel (41, 42) bewegt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Falter (16) die vorbewegte Schachtel (2) von dem Zubringer (5) übernimmt, beim Einfalten des Seitenzipfels (4i) in die endgültige Füllstellung bringt und sie in dieser ausrichtet.
5. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Seitenzipfelhalter (17) ein Auswerfer (i 9) vorbewegt wird, der die Schachtel äus der Füllstellung in gleichförmiger Beschleunigung in eine Geschwindigkeit versetzt, die der Vorschubsgeschwindigkeit der die Weiterführung der Schachtel übernehmenden Mitnehmer (43) angepaßt ist, wobei die Falter (16, 17) die eingeschlagenen Seitenzipfel der Schachtel so lange halten, bis die Seitenwände der Gleitbahn (3o) die Führung übernehmen.