DE514698C - Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes (Auftriebes) und des Widerstandes von Koerpern, die sich relativ zu einer Fluessigkeit bewegen, durch Einwirken auf die Grenzschicht - Google Patents
Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes (Auftriebes) und des Widerstandes von Koerpern, die sich relativ zu einer Fluessigkeit bewegen, durch Einwirken auf die GrenzschichtInfo
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- DE514698C DE514698C DEB142678D DEB0142678D DE514698C DE 514698 C DE514698 C DE 514698C DE B142678 D DEB142678 D DE B142678D DE B0142678 D DEB0142678 D DE B0142678D DE 514698 C DE514698 C DE 514698C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C23/00—Influencing air flow over aircraft surfaces, not otherwise provided for
Description
Es ist bekannt, daß man durch Absaugen von Grenzschicht an einem geeigneten Körper,
der sich relativ zu einer Flüssigkeit (worunter hier auch Gase zu verstehen sind) bewegt,
den Widerstand vermindern oder einen Quertrieb (Auftrieb) erzeugen oder einen vorhandenen
Quertrieb (Auftrieb) vermehren kann. Alan kann solche Wirkungen auch
durch Ausblasen von Flüssigkeiten in die
ίο Grenzschicht erzielen. Das letztere Verfahren
setzt aber eine ganz bestimmte Art" des Ausblasens voraus, so daß dabei die kinetische
Energie der Grenzschicht erhöht wird. Bläst man nicht in dieser bestimmten Weise aus,
so tritt die umgekehrte Wirkung ein: Der Widerstand wird erhöht, der Auftrieb vermindert.
Auch diese Erscheinung dürfte hinreichend bekannt sein. Die Erfindung sieht nun die Kombination von Widerstandsverminderung
oder Auftriebsvermehrung bzw. -erzeugung an bestimmten Stellen eines Körpers durch Grenzschichtabsaugung und von
Widerstandsvermchrung oder Auftriebsverminderung an anderen Stellen desselben Körpers
durch Ausblasen von Flüssigkeit vor.
Diese Kombination kann in vielen Fällen zur Erzielung bestimmter Wirkungen von Vorteil
sein. Diese Wirkungen können insbesondere in folgender Richtung liegen:
i. Es kann wünschenswert sein, QuertriebsfAuftriebs-)
Unterschiede, welche an verschiedenen Stellen eines Körpers bestehen, auszubleichen. Zu diesem Zwecke wird man
den Auftrieb an Stellen, wo er zu hoch ist. durch Ausblasen von Flüssigkeit vermindern.
an Stellen, wo er zu niedrig ist. durch Absaugen der Grenzschicht erhöhen.
2. Es kann wünschenswert sein, die Quertriebs- (Auftriebs-") Unterschiede an verschiedenen
Stellen eines Körpers möglichst groß zu machen. Zu dem Zwecke wird man 3a absaugen,
wo man großen Quertrieb, und da ausblasen, wo man kleinen Quertrieb haben will. Dieses Verfahren kann z. B. dann von
Bedeutung sein, wenn man ein Drehmoment auf einen Körper ausüben will. Es kann aber
auch dazu dienen, um Quertriebskräfte, welche an einem Körper so angreifen, daß sie sich
gegenseitig ganz oder zum großen Teil aufheben, durch Schwächung der einen und Ver-Stärkung
der anderen zur Geltung zu bringen, wobei man dann unter Umständen besonders
große Quertriebskräfte erzielen kann.
Zur näheren Erläuterung d?s Verfahrens sind im nachstehenden einige Anwendungsbeispiele
dargestellt, ohne daß damit die Möglichkeiten erschöpft sind.
Wenn ein Flugzeug eine enge Kurve beschreibt, so erfahren die äußeren Flügelteile
wegen der höheren Geschwindigkeit, mit der sie sich durch die Luft bewegen, einen größeren
Auftrieb als die inneren FlügelteiL·. Außerdem verlieren die inneren Flügelteile
infolge zu großen Anstellwinkels vielfach die charakteristischen Flügeleigenschaften; ihr
Auftrieb wird klein, der Widerstand verhält-
nismäßig groß. Man bezeichnet diese Erscheinung als Abreißen. Die Kräfteverteilung
auf das Flugzeug in diesem Zustand ist so daß sie auf eine Verstärkung der Drehbewegung
hinwirkt, gegen die unter Umständen die vorhandenen Steuerorgane nicht mehr aufkommen
können, so daß das Flugzeug abstürzt. Man nennt diesen Vorgang Trudeln.
Mittels der Erfindung kann man diese Neigung zum Trudeln verhindern oder wenigstens
stark vermindern. Alan versieht zu diesem
Zwecke die Flügelenden mit geeigneten Schlitzen oder anderen Absauge- und Ausblaseöffnungen
und verbindet dieselben untereinander. Sobald nun eine Flügelseite mehr Auftrieb hat als die andere, wird auch an den
betreitenden öffnungen ein niedrigerer Druck herrschen als an den entsprechenden öffnungen
der anderen Seite. Die Luft wird daher selbsttätig durch die Schlitze und ihre Verbindungsleifung
von der Seite kleineren Auftriebes nach der Seite größeren Auftriebes
hingesaugt. Hierbei wird also auf der Seite kleineren Auftriebes Grenzschicht abgesaugt,
was eine Erhöhung des Auftriebes bewirkt und die Gefahr des Abreißens vermindert,
während auf der Seite des höheren Auftriebes Luft austritt und den Auftrieb vermindert.
Die Einrichtung wirkt daher in dem Sinne regelnd, daß die Verschiedenheit der Kräfte
an den beiden Flügelcnden vermindert und damit die Neigung zum Trudeln herabgesetzt
wird, was auch durch Versuche bestätigt wird. Dieses Verfahren ist natürlich nicht auf die
geschilderte Verminderung der Neigung zum Trudeln bei Flugzeugen beschränkt, sondern
läßt sich immer da anwenden, wo trotz verschiedener Strömungsverhältnisse angenähert
gleiche Auftriebe erzielt werden sollen.
Man kann das selbsttätige Überströmen der Flüssigkeit auch durch besondere Hilfsmittel
(Pumpen) verstärken und dadurch die beabsichtigte Wirkung erhöhen. Weiterhin
kann man aus der Überströmleitung Flüssigkeit besonders absaugen oder besonders zupumpen.
Im ersteren Falle wird die Absaugung auf der Seite kleineren Auftriebes
verstärkt, das Ausblasen auf der Seite größeren Auftriebes vermindert. Dies hat unter
Umständen Bedeutung, wenn man die Vergleichmäßigung des Auftriebes erreichen .will,
ohne dabei durch Ausblasen die Flügcleigenschaften zu stark zu verschlechtern. Durch
Zupumpen wird die entgegengesetzte Wirkung erzielt. Der Ausgleich erfolgt hauptsächlich
durch Verschlechterung der Flügeleigenschaften. Auch dies kann unter Umständen erwünscht
sein, insbesondere z. B. bei der Landung von Flugzeugen.
Andere Anwendungen des Verfahrens bestehen darin., daß man durch das gleichzeitige
Absaugen und Ausblasen an verschiedenen Stellen eines Körpers die Wirkung einer dieser
Maßnahmen verstärkt. Wenn man z.B. bei einem Flugzeugflügel am einen Ende
Grenzschicht absaugt, am anderen Luft ausbläst, so vermehrt man dadurch auf der einen
Seite den Auftrieb, auf der anderen vermindert man ihn. man erhält also die gleiche
Wirkung wie bei einer Betätigung der Querruder und kann also durch eine solche Einrichtung
zum Absaugen und Ausblasen die Querruder ersetzen.
Die Erzeugung von Querkräften (AuftriebV
durch einseitiges Absaugen von Grenzschicht ist bekannt. Die Wirkung dieser Maßnahme
ist aber dadurch beschränkt, daß bei zu starker Durchführung dieser Maßnahme die
Wirkung der Absaugung auch auf die gegenüberliegende Seite des Körpers (die Druckseite)
hinüberreicht und so die beabsichtigte Wirkung vermindert. Mittels der Erfindung
kann man die Wirkung der einseitigen Absaugung wesentlich verstärken und insbesondere
den erwähnten Übelstand der Ein; wirkung der Absaiigung auf die Druckseite
verhindern, indem man gleichzeitig auf der Druckseite Flüssigkeit austreten läßt.
An den Stellen, wo sich, die Absauge- und
Ausblaseöffnungen befinden müssen, um gut wirksam zu sein, herrscht in der vorbeifiießenden
Strömung meist ein erheblicher L'nterdruck, der das Absaugen erschwert. Man
kann diesen unangenehmen Umstand dadurch λ*εΛε33επι, daß man an den Öffnungen durch.
geeignete Formgebung eine örtliche Drucksteigerung bewirkt, z. B. in der Weise, daß
man bei Schlitzöffnungen die der Strömung entgegenstehende Kante gegenüber der anderen
etwas vorstehen läßt. Dadurch staut sich hier die Strömung etwas und drängt von selbst in den Schlitz hinein.
Claims (5)
1. Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes fAuftriebes) und des Widerstandes · von Körpern, die sich relativ zu
einer Flüssigkeit bewegen, durch Einwirken auf die Grenzschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß an gewissen Stellen der Körperoberfläche zur Erhöhung des Quertriebes
oder zur Verminderung des Widerstandes Grenzschicht abgesaugt lind gleichzeitig
an anderen Stellen zur Verminderung des Quertriebes· oder zur Vermehrung
des Widerstandes Flüssigkeit ausgeblasen wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Öffnungen auf der Saugseife des Körpers durch eine überstrom-
leitung· so miteinander verbunden sind,
daß bei ungleichen Querkräften in der Leitung eine Strömung entsteht, welche
die Ungleichheit der Querkräfte selbsttätig herabsetzt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch Vorrichtungen an der Überströmleitung, durch die die Strömung zwischen den öffnungen künstlich unterstützt
wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,- gekennzeichnet durch Vorrichtungen, durch
die aus der Überströmleitung zwischen· den Öffnungen Flüssigkeit besonders abgesaugt
oder zugepumpt wird.
5. Einrichtung zur Unterstützung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Vorrichtungen an den Absaugeschlitzen, durch die die voi'bciströmcnde Flüssigkeit aufgestaut wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB142678D DE514698C (de) | 1929-03-21 | 1929-03-21 | Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes (Auftriebes) und des Widerstandes von Koerpern, die sich relativ zu einer Fluessigkeit bewegen, durch Einwirken auf die Grenzschicht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB142678D DE514698C (de) | 1929-03-21 | 1929-03-21 | Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes (Auftriebes) und des Widerstandes von Koerpern, die sich relativ zu einer Fluessigkeit bewegen, durch Einwirken auf die Grenzschicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE514698C true DE514698C (de) | 1930-12-15 |
Family
ID=7000394
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB142678D Expired DE514698C (de) | 1929-03-21 | 1929-03-21 | Verfahren zur Beeinflussung des Quertriebes (Auftriebes) und des Widerstandes von Koerpern, die sich relativ zu einer Fluessigkeit bewegen, durch Einwirken auf die Grenzschicht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE514698C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1426317B1 (de) * | 1963-06-25 | 1970-07-23 | Bendix Corp | Vorrichtung zur UEberwachung des Stroemungszustands an einem Fluegel |
-
1929
- 1929-03-21 DE DEB142678D patent/DE514698C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1426317B1 (de) * | 1963-06-25 | 1970-07-23 | Bendix Corp | Vorrichtung zur UEberwachung des Stroemungszustands an einem Fluegel |
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