DE514482C - Relaisanordnung fuer den ueber Widerstaende von einer Gleichspannungsquelle aufladbaren und ueber eine Elektronenroehre entladbaren Zeitkreis eines Kathodenoszillographen - Google Patents

Description

• Relaisanordnung für den über Widerstände von einer Gleichspannungsquelle aufladbaren und über eine Elektronenröhre entladbaren Zeitkreis eines Kathodenoszillographen Während bei kathodenoszillographischen Aufnahmen willkürlicher Vorgänge Zeit- und Spannungsablenkung durch den Schaltvorgang beide zum Ablauf gebracht werden, muß bei einfallenden unwillkürlichen Vorgängen der Ablauf der Zeitablenkung durch den zu registrierenden Vorgang selbst eingeleitet werden.
• Die bisher vorgebrachten Lösungen dieses Problems leiden an gewissen Mängeln; so z. B. benötigt eines der vorgeschlagenen Kipprelais vier Elektronenröhren. Davon sind drei Doppelgitterröhren. Infolgedessen ist nicht nur eine Anodenbatterie, sondern als Spannungsquellen der Schutznetz- und Steuergitter sind noch weitere fünf Batterien erforderlich. ZurVermeidung des ungünstigen Einflusses gegenseitiger Kapazität sowie der Erdkapazität dieser Batterien sind besondere Schaltmaßnahmen (Zuführung der Spannung über Hochohmwiderstände und Kondensatoren) zu treffen.
• Andere Zeitkipper erfordern, um auf beliebige Spannungsrichtungen anzusprechen, die Anordnung zweier Funkenstrecken mit gekreuzten Koppelleitungen (Rogowski und Wolff, Arch. f. Elektrot., Band 21, 1929, Seite 648, Absatz 2), und es ist insbesondere zu ihrer Auslösung eine relativ hohe Spannung erforderlich.
• Das hier vorgeschlagene Relais stellt gegenüber diesen Lösungen einen technischen Fortschritt insofern dar, als es nur drei Elektronenröhren mit je drei Elektroden und eine einzige Anodenbatterie benötigt. Letztere ist mit den Heizbatterien so verbunden, daß nur eine gemeinsame Kapazität gegen Erde vorliegt, die jedoch auf den Ablauf des Kippvorganges keinen Einfluß hat. Die Anordnung von Koppelleitungen ist nicht nötig, und zur Auslösung des Relais genügt bereits eine sehr kleine Spannung, deren Richtung beliebig sein kann.
• Das Rückkippen des Relais in seinen betriebsbereiten Zustand erfolgt automatisch, wobei die Rückkippzeit eingestellt werden kann.
• Die Schaltung des Zeitrelais gemäß der Erfindung ist in den Abb. 1 und 2 dargestellt. Eine Gleichspannungsquelle a, b lädt den Zeitkreis, bestehend aus dem Zeitkreisplattenpaar des Oszillographen c nebst einem zu diesem parallel geschalteten Kondensator d, über zwei Widerstände e, f auf. In Reihe mit der Zeitkreisanordnung ist ein Widerstand g und eine Elektronenröhre (Sperröhre) mit drei Elektroden h geschaltet. Die Anodenströme zweier Elektronenröhren (Steuerröhren) i und k erzeugen an einem Widerstand L einen Spannungsabfall, welcher so bemessen ist und eine derartige Richtung besitzt, daß im Ruhezustand die Steuerröhre k gesperrt ist, eine Entladung des Zeitkreises somit nicht erfolgen kann.
• Im Gitterkreis der Steuerröhren i und k liegen die Widerstände f, g, m, n. Die das Zeitrelais anstoßende Spannung trifft zwischen den Punkten o und p ein. Ist die Anodenbatterie q derart bemessen, daß die Röhrenströme von i und k sich den statischen Sättigungsströmen nähern, so wird eine Spannungsänderung zwischen den Punkten o und P, welche Richtung diese auch haben möge, das Gitterpotential einer der Steuerröhren i und k senken. Das bedeutet für diese Röhre eine Abnahme ihres Anodenstromes, somit auch eine Abnahme des Spannungsabfalles am Widerstand 1, d. h. das Gitterpotential der Steuerröhre la hebt sich. Ist das Gitterpotential dieser Röhre mittels der Batterie y so eingestellt, daß es vor Eintreffen der Spannungsänderung bei o, _P gerade so groß wie die erforderliche Sperrspannung von h ist, so bewirkt eine Erhöhung des Gitterpotentials von h eine Entladung des Zeitkreises. Der Entladungsstrom erzeugt seinerseits einen Spannungsabfall am Widerstand g, welcher, im Gitterkreis von i und k liegend, deren Gitterpotentiale heruntersetzt. Dieser Vorgang verläuft nach Art eines Kippvorganges mit großer Geschwindigkeit, bis die Steuerröhren i und k vollkommen gesperrt sind und der Zeitkreis c, d mit dem Sättigungsstrome der Sperröhre h entladen ist. Nach beendeter Entladung, verschwindet der Spannungsabfall an g.
• Ein sofortiges Rückkippen in den betriebsbereiten Zustand kann verhindert werden z. durch geeignete Bemessung des Widerstandes f, da nach beendeter Entladung des Zeitkreises ein Teil der Spannung von a, b am Widerstand f liegt, deren zeitliche Abnahme erst eine allmähliche Freigabe der Steuerröhren i und k gestattet, oder a. dadurch, daß man (Abb. 2) die Entladung des Zeitkreises c, d über die Sperröhre h, den Widerstand g und einen Kondensator f' mit parallel geschaltetem Widerstand f" erfolgen läßt, so daß nach beendeter Entladung die Sperrung der Steuerröhren i und k allmählich mit einer Geschwindigkeit, welche durch die Entladungsgeschwindigkeit von f' über f" bedingt ist, aufgehoben wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: x. Relaisanordnung für den über Widerstände von einer Gleichspannungsquelle aufladbaren und über eine Elektronenröhre (Sperröhre) entladbaren Zeitkreis eines Kathodenoszillographen, dadurch gekennzeichnet, daß die anstoßende und im Oszillographen aufzunehmende Spannung an dieüber Widerstände miteinander verbundenen Gitter zweier parallel geschalteterElektronenröhren (Steuerröhren) angeschlossen ist, so daß der Spannungsabfall, welchen der gesamte Anodenstrom beider Steuerröhren an einem Widerstand erzeugt, unabhängig von der Richtung der Anstoßspannung abnimmt, und daß durch den Spannungsabfall an diesem Widerstande die Entriegelung der Sperröhre und somit Entladung des Zeitkreises erfolgt, daß ferner der vom Entladestrom des Zeitkreiskondensators an einem Widerstand hervorgerufene Spannungsabfall die Gitter der parallel geschalteten Steuerröhren in dem Sinne beeinflußt, daß die Wirkung der anstoßenden Spannung unterstützt wird. a. Relaisanordnung nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, nach der der betriebsbereite Zustand wiederhergestellt ist, durch Veränderung eines Widerstandes, über den der Zeitkreis aufgeladen wird, einstellbar ist. 3. Relaisanordnung nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, nach der der betriebsbereite Zustand wiederhergestellt ist, durch Veränderung der Zeitkonstante eines Kondensators mit parallel geschaltetem Widerstand, welcher durch den Entladestrom des Zeitkreises aufgeladen wird, einstellbar ist.