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Eierkocher Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Eierkocher
mit einer selbsttätig wirkenden Einrichtung zur Unterbrechung des Kochvorganges.
Es sind Eierkocher dieser Art bekannt, bei welchen eine Dose verwendet wird, die
gleichzeitig mit den zu kochenden Eiern in die Kochflüssigkeit taucht, wobei eine
'Membran der Dose durch Ausdehnung ihres Inhalts sich durchbiegt und die Sperrvorrichtung
einer die Eier aus der Kochflüssigkeit heraushebenden Vorrichtung auslöst. Die bekannten
Eierkocher dieser Art verwenden als Doseninhalt entweder gasförmige Stoffe oder
Flüssigkeiten, welche verdampft werden, und weisen dadurch den Nachteil ,auf, daß
bei geringster Undichtheit der Dose keine die Auslösung der Sperrvorrichtung bewirkende
Druckerhöhung erreicht werden kann. Weiter tritt auch der Nachteil in Erscheinung,
daß ein von der Temperatur des Kochwassers und der Kochdauer abhängiges wahlweises
Bereiten von weichen oder halbweichen Eiern mit einem und demselben Eierkocher nicht
möglich ist.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, ist gemäß der Erfindung die Dose
mit einem festen Stoff, z. B. Naphthalin o. dgl., angefüllt, dessen Volumvergrößerung
bei dem durch die Wärmewirkung der Kochflüssigkeit bewirkten Übergang aus dem festen
in den Flüssigen Aggregatzustand einerseits eine Dauerwirkung gewährleistet, anderseits
eine genaue Einstellung des Auslösezeitpunktes gestattet. Feste Stoffe, wie z. B.
Naphthalin o. dgl., eignen sich in besonderer Weise dafür, da bei bestimmter, leicht
einzuhaltender Zusammensetzung des Stoffes und bei bestimmter Menge die Verflüssigung
nach Erreichung eines bestimmten Temperaturgrades eintritt und als feste Grenze
gegeben ist. Ebenso bildet die Beendigung der Verflüssigung eine genau bestimmbare
Grenze nach Zuführung einer bestimmten Wärmemenge. Die Ausdehnung des festen Stoffes
vor der Verflüssigung wie auch der Flüssigkeit nach vollständigem Schmelzen des
festen Stoltes ist nur äußerst gering und praktisch zu vernachlässigen, während
in der reichlichen Zeit zwischen dem Beginn der Verflüssigung und der vollständigen
Verflüssigung eine ansehnliche Volumvergrößerung eintritt und daher sowohl der Zeit
nach als durch die Raumvergrößerung der Auslösezeitpunkt je nach dem gewünschten
Kochzustand der Eier leicht bestimmt werden kann.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigen: Abb. i in Seiten- und Abb, 2 in Vorderansicht eine Ausführungsform,
bei
welcher die Eier nach Beendigung des Kochvorganges aus der Flüssigkeit herausgehoben
werden; Abb. 3 veranschaulicht in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine zweite
Ausführungsform, bei der die Erreichung des gewünschten Zustandes der Eier durch
einen Hörzeichengeber angezeigt wird, welcher in Abb.:i in Draufsicht dargestellt
ist.
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In den Abb. i und 2 ist mit i der Kochtopf bezeichnet, an welchen
die Klemme 2 angesteckt wird. An dieser ist ein Blechstück 22 befestigt, das die
beiden miteinander verbundenen U -Stücke 2 i umgreift. Eine sich an diesen abstützende,
ebenfalls an der Klemme 2 befestigte Blattfeder 29 bewirkt den nötigen Reibungsschluß.
Die in einem Flansch eines U-Stückes 2 i ausgesparte Kerbe 2 3 gestattet dem Hakenfortsatz
2o des Doppelhebels 8, 9, sich einzuhaken. An den U-Stücken 2 i ist ferner ein Tragblech
17 gleitbar angeordnet, das unten in eine Platte 4 fortgesetzt ist. Letztere trägt
die Dose 5, welche mit einem bombierten Deckel6 versehen und mit einem geeigneten
Stoff, beispielsweise Naphthalin, gefüllt ist. In qsen 26 eines auf der Platte 4
aufgenieteten Bleches 25 sind an ihren Enden ringförmig gebogene Tragbügel
27 für die Eier verschw enkbar, welche strichpunktiert angedeutet sind. Der
Doppelhebel 8, 9 ist mittels des Bolzens 7 am Tragblech 17 verschwenkbar, wobei
eine Feder 18 den Arm 8 gegen den Deckel 6 der Dose 5 drückt. Eine Stellschraube
28 am Arm 8 gestattet, die Auslösung dem gewünschten, also etwa dem weichen oder
halbweichen Zustand der Eier entsprechend einzustellen.
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In Abb. i sind die auf den U-Stücken 21 verschiebbaren Teile in dem
in die Kochflüssigkeit eingetauchten Zustande voll ausgezogen dargestellt, während
sie in angehobener Stellung gestrichelt angedeutet sind. Eine Feder 12, die einerseits
an den U-Stücken 21 und anderseits an dem Tragblech 17 eingehängt ist, sucht letzteres
und damit auch die Dose 5 samt den Eiern nach aufwärts zu ziehen. Die Feder 12 ist
von einer zylindrischen Hülse 24 umgeben.
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Bei Gebrauch wird die Klemme 2 an den Kochtopf i angesteckt und die
Einstellung der U-Stücke 21 durch deren Verschieben in der Blechführung 22 bewirkt.
Hierauf wird die Dose 5 nach abwärts gedrückt, bis der Fortsatz 2o des Hebels 9
in die Kerbe 23 des U-Stückes einschnappt. Während des Kochens verändert sich der
Aggregatzustand des Inhalts der Dose 5, also z. B. bei Verwendung von Naphthalin
wird eine Verflüssigung desselben eintreten. Durch die damit verbundene Volumvergröß.erung
wird der Deckel 6 der Dose 5 ausgebaucht und verschwenkt dadurch je nach der Einstellung
der Stellschraube 28 früher oder später den Hebel 8, 9 so weit, daß der Fortsatz
2o aus der Kerbe 23 tritt und das Tragblech 17 und damit die Dose 5 samt den Eiern
aus der Flüssigkeit herausgehoben werden.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 3 und 4 ist an dem Kochtopf
i mittels der Klemme 2 eine rohrförmig ausgebildete Stütze 3 vorgesehen, die an
einer Platte 4 die Dose 5 trägt, welche mit einem bombierten Deckel 6 versehen und
beispielsweise mit Naphthalin gefüllt ist. An dem Rohr 3 sitzt um den Bolzen 7 drehbar
ein Winkelhebel, dessen Arm 8 auf dem bombierten Decke16 der Dose 5 aufruht, während
der zweite Arm 9 mit einem hakenförmigen Ansatz io einer Schiene i i zusammen arbeitet,
welche in dein Rohr 3 längsverschiebbar geführt ist. Die Schiene i i wird durch
eine Feder 12 hochgehalten und kann unter Spannung der Feder nach abwärts gedrückt
werden, bis der Arm 9 des Wüikelhebels die nach abwärts geschobene Stellung der
Schiene i i an dem Ansatz io sperrt. Der Winkelhebel wird durch eine nicht gezeichnete
Feder gegen den bombierten Deckel 6 der Dose 5 und gegen die Schiene i i ,gehalten.
Das obere Ende der Schiene i i ist zahnstangenförmig ausgebildet und greift in die
beeiden Zahnräder 13, 14 ein, an deren Achsen federnde Klöppel 15 sitzen,
welche bei Drehung der Zahnräder in bekannter Weise gegen die Glocke 16 schlagen.
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Bei dieser Ausführungsform wird gleichzeitig mit den zu kochenden
Eiern die Vorrichtung in die Kochflüssigkeit eingetaucht und mittels der Klemme
2 am Rande des Kochtopfes i angebracht. Durch die eImtretende Volumvergrößerung
des schmelzenden Naphthalins wird der Deckel 6 der Dose 5 aus der konkaven in die
konvexe Form übergeführt, der Winkelhebel 8, 9 verschwungen, die Schiene i i ausgelöst
und durch die Feder 12 nach aufwärts bewegt, wobei die Klöppel 15, an die Glocke
16 anschlagend, ein Hörzeichen geben, welches die Beendigung des Kochvorganges anzeigt,
so daß die Eier aus der Kochflüssigkeit gehoben werden können.
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Die Anordnung kann insbesondere bei Kochern für eine größere Anzahl
von Eiern auch so getroffen werden, daß, ein die Eier aufnehmender Einsatz vorgesehen
ist, dessen Handgriff den thermostatischen Körper und den Zeichengeber tragen kann.
Statt einer Glocke kann auch eine Pfeife oder ein anderer Hörzeichengeber verwendet
werden, auch können Lichtzeichengeber Verwendung finden.
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Um mit der gleichen Vorrichtung wahlweise weiche oder halbweiche Eier
zu bereiten,
können gemäß der vorliegenden Erfindung auch zwei Dosen
verwendet werden, deren Abmessungen bzw. Inhalt derart gehalten sind, daß die eine
Dose die Auslösung früher bewirkt als die andere. Die Dosen können hierbei auswechselbar
an der Vorrichtung angebracht oder auch beide dauernd an der Vorrichtung befestigt
sein, wobei der die Auslösung bewirkende Sperrhebel durch Umstellung einmal mit
der einen und das andere Mal mit der anderen Dose zusammen arbeitet.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist der gewünschte Zustand der Eier,
falls sowohl diese wie auch der Thermostat gleichzeitig in die Kochflüssigkeit eingebracht
werden, von der Temperatur der Kochflüssigkeit beim Einbringen in dieselbe unabhängig,
da der Thermostat erst dann die Sperr- bzw. Anzeigevorrichtung auslöst, wenn tr
jene Wärmemenge aufgenommen hat, die derjenigen gleich ist, welche die Eier zur
Erreichung des gewünschten Zustandes benötigen, und wenn die im Thermostaten enthaltene
Masse sowohl ihrer Eigenschaft als auch ihrer Menge nach so bemessen worden ist,
daß sie die erforderliche Wärmemenge in derselben Zeit aufnimmt, die auch die Eier
hierzu benötigen.