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Schmierfähige und plastische masse zum Einfüllen in die Aussparungen
von metallschleifstücken für Stromabnehmer elektrischer Gleisfahrzeuge Es ist bereits
bekannt, bei Metallschleifstücken für Bügelstromabnehmer, insbesondere Bügelstromabnebmer
elektrischer Bahnen, die Reibung zwischen dem Schleifstück und der Strom zuführenden
Leitung dadurch zii vermindern, daß die eigentlichen Schleifstücke mit Einrichtungen
versehen sind, die die Aufnahme eines Schmiermittels zur Selbstschmierung zwischen
Schleifkontakt und Fahrdraht gestatten. Diese Schleifstücke haben den Nachteil,
daß das Schmiermittel wegen des fehlenden Gegendruckes selbst bei hoher Konsistenz
keine einwandfreie Schmierung des Leitungsdrahtes, wie sie für eine größere Lebensdauer
der kostspieligen Oberleitung unbedingt erforderlich ist, bewirkt, daß bei hohen
Fahrgeschwindigkeiten leicht ein Herausschleudern von Fettteilchen stattfindet,
die ein Verschmutzen des Wagens verursachen.
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Es ist deshalb versucht worden, die Metallschleifstücke mit Selbstschmierung
aus Kohle oder aus einem Metallrahmen mit eingesetzter Kohle zu ersetzen, bei welchem
die Kohle aus einzelnen Stücken zusammengesetzt ist, um eine dem Rahmen entsprechende
gekrümmte Lauffläche zu erhalten. Diese Schleifstücke, die bei richtiger Auswahl
der Kohle eine Glättung des Fahrdrahtes herbeiführen, haben den Nachteil, daß die
einzelnen Kohlenstücke an den Kanten leicht ausbröckeln, wodurch ein Festhaken des
Schleifstückes an der Oberleitung sehr leicht möglich ist. Außerdem ist ein Verschmutzen
des Wagens durch die abgeschliffene Kohle besonders bei Regen oder feuchtem Wetter
nicht zu vermeiden. Hinzukommt, daß der Kohlebügel infolge seines großen Querschnittes,
seiner unerläßlichen Metallarmaturen, die einerseits zur Rufreihung und Befestigung
der einzelnen Kohlestücke, andererseits zur Verbindung des Bügels mit dem Haltegestell
dienen, etwa das Doppelte und mehr als ein gewöhnlicher Schleifbügel wiegt. Diese
Kohlebügel sind daher in den wenigsten Fällen ohne bedeutende Umänderungskosten,
die durch Auswechselung der meist zu schwachen Gestänge und der zu schwachen Federn
entstehen, verwendbar. Nicht zu unterschätzen ist der geringe Wert der verschlissenen
Kohlebügel sowie auch die Unzweckmäßigkeit bei Linien mit vielen Kreuzungen und
Unterführungen. Bei Kurzschluß besteht die Gefahr, daß nicht der Bügel, sondern
die Oberleitung durchbrennt. Bei Schleifstücken, bei welchen die Kohle in einen
Metallrahmen eingefügt ist, besteht ferner der Nachteil, daß das Einbringen und
Einpassen der Kohlestücke in den gebogenen Metallrahmen, der in den verschiedensten
Profilen hergestellt wird, viel Zeit in Anspruch nimmt, wodurch der Preis des Schleifstücks
zu hoch wird und seine wirtschaftliche Ausnutzung in Frage stellt. Auch bei dieser
Anordnung ist der verschlissene Bügel, falls der zur Einfassung dienende Metallrahmen
dünn ist, fast wertlos. Ist der Metallrahmen dagegen
dick, so ist
das Herausbringen der eingekitteten Kohle, die im Querschnitt schwalbenschwanzförmig
ist, so umständlich und kostspielig, daß der Metallwert kaum eine Bedeutung hat;
daher haben diese Kohlebügel praktische Verwendung nicht gefunden.
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Die gleichen Nachteile wie die Kohlebügel besitzen auch die aus Metallkohlekörpern
hergestellten Schleifstücke. Sie bestehen aus Graphit, der, mit Metallpulver vermischt
oder mit Metall überzogen, unter Druck und Hitze zu einer festen bronzeartigen Masse
gepreßt ist. Bügel aus solchem Stoff können wegen der Sprödigkeit des Materials
mir gerade hergestellt werden.
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Es sind auch Schleifbügel bekannt, deren Schleiffläche durchgehend
aus Weichmetall besteht. Diese Schleifbügel haben den Nachteil der leichten Durchschmelzbarkeit
und geringer Festigkeit. Außerdem tritt Rillenbildung ein und damit die Gefahr für
das Reißen des Fahrdrahtes. Weiterhin ist es bekannt, bei Schleifstücken mit Aussparungen
ein Weichmetall als Füllmasse zu verwenden.
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Demgegenüber wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, -zum Einfüllen
in die Aussparungen von Metallschleifstücken eine schmierfähige und plastische Masse
zu verwenden, der metallische Stoffe in der Weise beigemengt sind, daß die Masse
stromleitend wird. Diese stromleitende und schmierende Masse kann beispielsweise
aus einem formbaren Gemenge aus fein gezupfter, mit einem Schmier- und Bindemittel
imprägnierter Asbestwolle und fein geschnittener oder gestanzter Metallfolie oder
Metallpulver sowie Graphit bestehen und durch hydraulischen oder anderen Preßdruck
oder in einer sonstigen geeigneten Weise in die Nuten des Schleifstücks eingeführt
werden.
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Durch ein mit solcher Füllung versehenes Schleifstück, welches alle
Vorzüge des bisher verwendeten Kohle- oder Metallschleifstücks unter Ausschaltung
ihrer Nachteile besitzt, werden die bisher von elektrischen Bahnen hervorgerufenen
Störungen im Rundfunk vermieden. Auf der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele
des neuen Schleifstücks im Querschnitt dargestellt.
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Das aus Aluminium, Kupfer oder anderem Metall bestehende Schleifstück
q. ist in bekannter Weise mit einer oder mehreren in der Längsrichtung verlaufenden
Nuten 5 versehen (Abb. r und 2). Diese Nuten werden an Stelle von Fett mit einer
plastischen, schmierenden und leitenden Masse 6 durch hydraulischen oder anderen
Preßdruck oder in einer sonstigen geeigneten Weise so ausgefüllt, daß die die stromzuführende
Leitung 7 berührende Schleiffläche zum Teil von dem Metall des Schleifstücks q.
und zum Teil von der plastischen Masse 6 gebildet wird (Abb. 3). Die plastische
Masse 6 kann aus einem Gemenge von fein gezupfter, mit einem Schmier- und Bindemittel
imprägnierter Asbestwolle und fein geschnittener oder gestanzter Metallfolie oder
-pulver sowie Graphit oder aber aus Weichmetall bestehen. An Stelle der plastischen
Masse kann auch ein mit einem Schmiermittel versehenes, aus Graphit präpariertes
Metallgewebe oder Geflecht verwendet werden.