DE511985C - Geraeuschloses Waelzlager - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 4. NOVEMBER 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 511 KLASSE 47 b GRUPPE 12 ^l

Geräuschloses Wälzlager Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1930 ab

Bei Wälzlagern ist es notwendig, die Welle mit einem gewissen Spiel zwischen den Wälzkörpern zu lagern, weil sich infolge des großen Flächendruckes zwischen Wälzkörpern und Laufringen kein Ölfilm bilden kann, wie dies bei Gleitlagern zwischen Welle und Lagerschale der Fall ist. Die Folge dieses Lagerspiels ist, daß Schwingungen auftreten, die ein singendes Geräusch verursachen.

to Die Erfindung betrifft nun ein Wälzlager, bei dem zur Dämpfung der durch das Lagerund Wälzkörperspiel verursachten Geräusche zwischen Welle und Lauffläche elastische, nur an einzelnen Stellen unterstützte Wälzkörper angeordnet sind. Diese Wälzkörper können beispielsweise aus Schraubenfedern bestehen. Es ist allerdings bereits bekannt, Wälzkörper als Schraubenfedern auszubilden; diese dienen jedoch anderen Zwecken und sind auch im Gegensatz zu der Erfindung nicht an einzelnen Stellen unterstützt, sondern liegen in ihrer ganzen Länge auf den Lagerschalen auf. Bei dem Lager gemäß der Erfindung rollen die Schraubenfedern nur an beiden Enden

«5 auf im Lagerkörper festsitzenden Lauf ringen, während der auf der Welle festsitzende Laufring auf dem mittleren Teil der Schraubenfeder aufliegt. Hierdurch kann den Schraubenfedern eine Vorspannung gegeben werden, so daß sie das Wellenende tonnenartig umgeben und auf diese Weise das Spiel zwischen Lauf ringen und Wälzlagern aufgehoben wird. Die Schraubenfedern selbst können dabei sowohl zylindrisch als auch mit nach der Mitte hin zunehmendem oder abnehmendem Durchmesser ausgebildet sein.

Außer der Vermeidung des Lagergeräusches wird durch die Erfindung der weitere Vorteil erreicht, daß die Welle in ihren Lagern gut gefedert ist, was bei schneilaufenden Motoren zum Ausgleich von etwaigen Unbalancen oder von auf die Welle wirkenden Stößen und Erschütterungen von Bedeutung ist.

In den Abbildungen sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung im Längs- und Querschnitt dargestellt.

Abb. ι und 2 zeigen eine Welle 10, auf der ein Laufring 11 fest aufgezogen ist. Zwischen diesem Laufring und den im Lagerkörper 15 festsitzenden Laufflächen 9 sind Schraubenfedern 12 angeordnet. Im Innern der Feder ist ein Bolzen 13 angeordnet, dessen Durchmesser an den Enden gleich dem Innendurchmesser der Schraubenfeder ist, während sich ein mittlerer Durchmesser so weit verringert, daß sich die Schraubenfeder nach Maßgabe der gewünschten Vorspannung durchbiegen kann. An den Enden ist der Bolzen 13 mit Zapfen 19 versehen, mit denen er in dem Rollenkäfig 20 gelagert ist. Die feststehenden Laufflächen sind in einer im

*·) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Rudolf G. Berthold in Berlin-Siemensstadt.

Lagerkörper 15 befestigten Büchse 14 angeordnet, die in der Mitte mit einer Ausdrehung 18 versehen ist und am Herausgleiten nach außen durch eine mit den Schrauben 16 auf dem Lagerkörper festgeschraubten Platte 17 verhindert wird.

Abb. 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich von dem ersten dadurch unterscheidet, daß der im Innern der Schraubenfeder angeordnete Bolzen fehlt. Um die Schraubenfedern in dem Rollenkäfig zu lagern, ist dieser mit Kegeln 22 versehen, die mit ihrer Spitze in die Schraubenfedern hineinragen und diese so in ihrer Lage zu dem Rollenkäfig 21 festhalten. Die übrige Ausbildung dieser Ausführungsform entspricht dem ersten Beispiel.

Abb. 5 und 6 zeigen eine Ausbildung des Lagers, bei dem der Durchmesser der Schraubenfeder nach der Mitte hin zunimmt. Die Schraubenfeder 30 ist, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, innen durch einen in diesem Falle zylindrischen Bolzen 31 gestützt, der an seinen Enden ebenfalls mit dem Zapfen 19 in dem Rollenkäfig 20 gelagert ist. Die feststehenden Laufflächen 32 sind der Form der Schraubenfedern entsprechend kegelig ausgebildet. Die übrigen Teile des Lagers sind wieder dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechend ausgebildet.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Geräuschloses Wälzlager, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Welle und Laufflächen elastische, nur an einzelnen Stellen unterstützte Wälzkörper angeordnet sind.

2. Geräuschloses Wälzlager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufringe der Welle zwischen an beiden Enden gelagerten Schraubenfedern angeordnet sind.

3. Geräuschloses Wälzlager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfedern zylindrisch ausgebildet sind.

4. Geräuschloses Wälzlager nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Schraubenfedern nach der Mitte hin zunimmt.

5. Geräuschloses Wälzlager nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern der Schraubenfedern ein Bolzen angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen