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Decksteinfassung an Uhrwerken In der Taschenuhrentechnik ist es in
neuester Zeit üblich geworden, bei besseren Uhrwerken den Deckstein, d. h. das hintere
Widerlager der Unruhewelle, in einer federnden Fassung so anzuordnen, daß der Deckstein
gegen axiale Drücke oder Stöße der Unruhwelle elastisch reagiert. Hierzu ist bereits
die Anwendung entweder von Schrauben- oder Flachfedern vorgeschlagen worden, die
sich einerseits fest und andererseits gegen eine Fassung des Decksteins abstützen.
Auch hat man bereits eine Erhöhung der Elastizität bei. Flachfedern dadurch zu erreichen
versucht, daß der in der Mitte gegen die Decksteinfassung anliegende Teil der Feder
als Scheibenring ausgebildet ist, von dem mehrere Arme radial nach außen verlaufen,
mit denen die Feder durch Einsprengen in eine Unterdrehung des Rückerplättchens
ihre feste Stütze findet.
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Sowohl der Schraubenfeder als auch der sternförmigen Flachfeder haftet
der gemeinsame Übelstand an, daß das Stoßproblem bezüglich Vermeidung schädlicher,
den guten Gang feiner Werke beeinflussender Wirkungen nicht restlos gelöst ist,
abgesehen davon, daß die Schraubenfedern wegen zu großen Platzbedarfs und die Sternfedern
wegen des schwierigen Einsetzens und der damit verbundenen Ungenauigkeit bei kleinen
und kleinsten Werken niemals verwendet werden. Gemäß der Erfindung werden nicht
nur die den bekannten Vorrichtungen anhaftenden Nachteile umständlicher Bauart und
Montage beseitigt, sondern eine den Anforderungen einwandfrei entsprechende Stoßdämpfung
dadurch erreicht, daß der aus einem Ring hebestehende Halter des Decksteines nach
innen vorspringende, über den Rand des Decksteines greifende, federnd nachgiebige
Zungen aufweist und zwischen dem Rückerplättchen und einem Steinfutter unmittelbar
über dem Deckstein angeordnet ist, welcher frei auf einer Schulterung des Steinfutters
sitzt, das seinerseits in einer Unterdrehung des Rückerplättchens liegt und durch
letzteres zusammen mit dem Halter und dem Deckstein auf dem Unruhkloben festgehalten
wird. Durch diese Anordnung und Form des Decksteinhalters wird eine vollkommene
Stoßdämpfung erzielt, und zwar durch die besondere Federwirkung des Halters. Die
kleinen Stöße (die üblichen Erschütterungen, Vibrationen usw.) der Welle auf den
Deckstein werden durch die verhältnismäßig stark federnden Zungen des Halters aufgenommen.
Bei stärkeren Stößen (Anschlagen, Fallenlassen der Uhr usw.) tritt dann der ringförmig
in sich geschlossene Teil des Halters als widerstandsfähigere Federung in Wirkung.
Die stets der Zunahme der Stoßkraft entsprechende Zunahme des Widerstandes bzw.
der Stoßdämpfung wird
ferner dadurch unterstützt, daß beim Verschieben
des Decksteines in der Stoßdichtung der Hebelarm zwischen dem Berührungspunkt einer
Zunge mit dem Deckstein und dem entsprechenden festen Abstützpunkt des Ringes verkürzt
und der Widerstand erhöht wird.
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Die weiteren durch die Gesamtanordnung erzielten Vorteile ergeben
sich aus der Beschreibung.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Abb. i im Querschnitt und in Abb. 2 in Draufsicht.
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Auf dem Rücken des Unruhklobens i ist mittels Schrauben 2 der Teil
3 eines zweiteiligen Rückerplättchens befestigt. Auf dem Teil 3 ist der Rücker q.,
dessen Reif bei 5 durchschnitten ist, aufgesprengt und mit Reibung drehbar.
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Die Öffnung 6 des Teiles 3 weist eine Aussparung 7 auf, in welche
der andere innere Teil, 8, des Rückerplättchens eingepaßt ist. Der Teil 8, der durch
den Teil 3 auf dem Unruhkloben festgehalten wird, besitzt eine Schulterung, auf
welcher der Deckstein 9 frei aufliegt. io bezeichnet einen Lochstein, der in den
Unruhkloben sertiert ist und dem hinteren Zapfen der Unruhwelle als Lager dient.
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Zwischen den beiden Teilen 3 und 8 des Rückerplättchens ist der ringförmige
Halter ii des Decksteines festgeklemmt. DieserHalter besitzt nach innen vorspringende
federnde Zungen 12, die elastisch am Rand der gewölbten Fläche des Decksteines anliegen
und bestrebt sind, letzteren auf seinen Sitz zu drükken bzw. gegen die Stirnfläche
des Zapfens der Unruhwelle 13, so daß axiale Stöße oder Drücke der Unruhwelle vom
elastisch reagierenden Deckstein 9 aufgenommen und gedämpft werden.
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Die Elemente 3, q., 8 und i i sind gewöhnlich aus Stahl hergestellt,
der Halter i i bisweilen aus Edelmetall zwecks Erzielung einer schönen dekorativen
Wirkung.
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Als besonderer praktischer Vorteil der beschriebenen Decksteinfassung
ist hervorzuheben, daß die Verbindung sämtlicher Elemente ausschließlich durch die
beiden Schrauben 2 gesichert ist. Die Vorrichtung kann folglich mit größter Leichtigkeit
zerlegt und wieder zusammengesetzt werden, was zur Vornahme von Reparaturen, Reinigungsarbeiten
usw. von Bedeutung ist.