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Stoßdämpfungsvorrichtung für hin und her bewegte Siebe Stoßdämpfungsvorrichtungen
für hin und her bewegte Siebe sind bekannt, die aus einem ein Pufferungsmedium enthaltenden
Zylinder und einem mit dem Siebkasten verbundenen, im Zylinder hin und her bewegten
Kolben bestehen.
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Es ist auch ferner bekannt, daß im Dämpfungszylinder zwei Stoffe,
eine Flüssigkeit und ein gasförmiger Stoff, vorhanden sind.
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Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie sich im Betriebe übermäßig
überhitzen und eine Vermischung der beiden Stoffe herbeiführen, die das gute Arbeiten
der Vorrichtung stört.
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Erfindungsgemäß bewegt sich ein Kolben in einem Zylinder, der eine
Flüssigkeit und ein Gas enthält. Oberhalb des Zylinders und zu beiden Seiten des
Kolbens sind zwei vertikale zylindrische Kompressionskammern angeordnet, so daß
das Gas in diesen Kammern eingeschlossen ist, ohne sich mit der Flüssig-].zeit zu
vermischen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Querschnitt der
Kammern kleiner als der des Zylinders, um den Gasdruck zu vergrößern.
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Diese Kammern, die Fortsätze im Zylinder bilden, können in an sich
bekannter Weise durch eine Rohrschlange verbunden sein, deren öifnung mittels eines
Ventils einstellbar ist. Dieses Ventil dient dazu, den Durchtritt des Gases in der
Rohrschlange zu regeln, deren besondere Form die Abgabe der Kompressionswärme erleichtert.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Abb. 1 ist ein Schnitt der Einrichtung. Abb.2 ist ein Schnitt in größerem
'Maßstabe durch den Zylinder der Dämpfungsvorrichtung.
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Die Siebeinrichtung besteht aus den beiden Kästen 1 und 2, welche
durch zwei Lenker 3 und 5 in bekannter Weise angetrieben sind.
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Die die Trägheitskräfte ausgleichende Vorrichtung ist wie im folgenden
beschrieben zusammengesetzt: Die Lenker 3 und 5 sind über die Winkelstücke 4, mit
welchen sie an den Siebkästen befestigt sind, hinaus verlängert. Die 1_enker 3 sind
an einer Traverse rd. und die Lenker 5 an einer Traverse 15 befestigt. An der letzteren
ist ein Zylinder 16 befestigt, der in Abb.2 in größerem Maßstabe dargestellt ist.
In diesem Zvlinder verschiebt sich ein Kolben 17, der aus einem oder mehreren Teilen
bestehen kann und an der Traverse rd. durch die Kolbenstange 18 befestigt ist. Der
Zylinder 16 ist an jedem seiner beiden Enden durch zwei senkrechte Druckrohre 1g
und 20 nach oben verlängert, deren Querschnitt viel kleiner
als
die Oberfläche des Kolbens 17 ist, z. B. ein Zehntel derselben beträgt. Diese Rohre
sind an ihrem oberen Teile geschlossen und ihre Deckel mit einer kleinen Öffnung
21 versehen. Die Kolbenstange 18 geht durch die beiden Zylinderdeckel und wird durch
die Stopfbüchsen 22 und 23 geführt. Der Zylinder 17 ist ebenso wie die Rohre i9
und 2o bis zu einer gewissen Höhe mit Glycerin gefüllt. Der Spiegel des Glycerins
ist in den beiden Rohren i9 und 2o gleich hoch, wenn sich der Kolben in seiner mittleren
Stellung befindet.
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Bei der normalen sehr großen Geschwindigkeit der Siebeinrichtung entstehen
am Ende jedes Hubes große Beschleunigungskräfte, die von der Masse der in Bewegung
befindlichen Kästen hervorgerufen werden. Der Hub des, Kolbens ist sehr klein, aber
bei einer geringen Verschiebung des Kolbens verschiebt sich der Spiegel des Glycerins
in den senkrechten Rohren i9 und 2o wegen des geringeren Querschnittes derselben
um den zehnfachen Betrag. Wenn die Öffnungen 21 nicht vorhanden wären, könnte man
durch diese Verschiebung des Glycerins in den Rohren i9 und 2o die in dem oberen
Teile der Rohre eingeschlossene Luft auf einen beträchtlichen Druck, z. B. 2o kg,
zusammendrücken.
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Die Öffnungen 2i können ziemlich klein gehalten werden, damit während
der Verdichtung nur eine geringe Luftmenge Zeit findet, durch die Öffnungen zu entweichen
,weil die Geschwindigkeit der Siebeinrichtung sehr groß ist.
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Am Ende jedes Hubes «wirkt die auf die eine oder andere Fläche des
Kolbens 17 drückende Kraft der Trägheitsbewegung der Siebkästen entgegen. Man kann
den Zylinder so bemessen, daß man die Trägheitskräfte annähernd als ausgleichende
Kräfte erhält und so diese letzteren aufheben.
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Beim Anlassen würde, wenn die Öffnungen 21 nicht vorhanden wären,
eine sehr beträcbtliche Kraft notwendig sein, um die Siebeinrichtung in Bewegung
zu setzen; denn die durch die Kästen hervorgerufenen Trägheitskräfte sind im Augenblick
des Anlassens gleich Null und «-erden nicht durch die Luftverdichtung in den Rohren
i9 und 2o ausgeglichen. Obgleich die zum Antrieb der Siebeinrichtung erforderliche
Kraft während der normalen Geschwindigkeit sehr gering ist, würde man genötigt sein,
zum Anlassen der Siebeinrichtung einen sehr starken Motor zu verwenden, wofern man
nicht besondere Vorrichtungen anwendet, z. B. den Hub der Kästen im gleichen Maße
wie die Geschwindigkeit steigert. Durch die Anwendung der öffnungen 2i wird dieser
Übelstand vermieden.
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Beim Anlassen ist die Geschwindigkeit sehr gering, und die Luft hat
genügend Zeit, durch die Öffnungen 21 zu entweichen. Der am Ende jedes Hubes in
den Rohren i9 und 2o hervorgerufene Luftdruck wächst in dem gleichen Maße wie die
Geschwindigkeit der Siebeinrichtung, d. h. wie die aufzuhebenden Trägheitskräfte.
Diese Kräfte werden daher bei allen Geschwindigkeiten der Siebeinrichtung ausgeglichen.
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Durch die Öffnungen 2r wird noch ein anderer Vorteil erreicht. Wenn
diese Öffnungen nicht vorhanden wären, würde sich die Luft infolge der aufeinanderfolgenden
Zusammenpressungen und Entspannungen ebenso wie durch die Reibung erwärmen. Durch
die Öffnungen2i kann eine gewisse Luftmenge in die Rohre i9 und 2o eintreten und
aus denselben austreten, so, daß ein Ansteigen der Lufttemperatur vermieden wird.
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Es ist möglich, die O$nungen 21 durch ein Rohr 26 zu verbinden.