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Schmiervorrichtung für die Schleifbügel von Stromabnehmern elektrischer
Fahrzeuge Es sind bereits Schmiervorrichtungen für (lie Stromabnehmer elektrischer
Fahrzeuge bekannt (so z. B. französische Patentschrift 59 8b9), bei welchen die
mit dem Fahrdraht in Berührung stehenden Kontaktkörper aus in sich federnden drahtartigen
Bogenstücken gebildet sind, deren Enden in die als Schmierinittelbehälter ausgebildeten
Träger mit nach oben offenem U-förmigem Querschnitt tauchen und beim federnden Nachgeben
des Kontaktkörpers als Verdränger des Schmiermittels wirken, um dieses gegen die
oberen Kontaktflächen zu fördern.
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Diese bekannten Vorrichtungen entsprechen jedoch nicht den an sie
gestellten Anforderungen. Zunächst ist die Schmierung unzugänglich, weil die lediglich
mit ihren Enden als Schmiermittelverdränger wirkenden und dabei in schmale Schmiermittelbehälter
tauchenden drahtartigen Kontaktkörper eine genügende Schmiermittelmenge zu fördern
und diese dein obersten Teil des Kontaktkörpers zuzuführen nicht imstande sind.
Andererseits ist die eigene Federung der Kontaktkörper im Gebrauche unzuverlässig
und insbesondere nach einer gewissen Abnutzung der Kontaktfläche auch unbeständig.
Schließlich sind derartige Kontaktkörper vom Gesichtspunkte der Stromabnahme nachteilig,
weil sie zu einer richtigen betriebssicherer Stromabnahme, insbesondere bei hohen
Stromstärken, ungeeignet sind.
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Demgegenüber ,geht die Erfindung von' Kontaktplatten aus, die in der
Richtung des Fahrdrahtes eine beträchtliche Breite aufweisen. Im Sinne der Erfindung
wird die selbsttätige Schmierung der Kontaktflächen unter Vermeidung der bisherigen
Nachteile dadurch erreicht, daß die in an sich bekannter Weise eine beträchtliche
Breite auf"veisende flache Kontaktplatte oder deren Teile als starre Gebilde unter
der Wirkung von besonderen Federn ihre pumpenkolbenartige Bewegung ausführen.
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Gemäß der Erfindung wird ferner für einen verhältnismäßig großen und
von allen Teilen der Kontaktplatte ausgenutzten Schmiermittelbehälter dadurch Sorge
getragen, daß der Behälter einerseits durch die untere Seite der Kontaktplatte (oder
deren Teile) und andererseits die im gewissen lotrechten Abstande von ihr liegende
obere Seite des im Profil der Gestaltung der Kontaktplatten angepaßten Trägers gebildet
wird.
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Die Kontaktfläche wird zweckmäßig in an sich bekannter Weise in mehrere
parallele Abschnitte unterteilt. Bei derartigen Kontaktflächen werden gemäß der
Erfindung die Abschnitte der flachen, breiten Kontaktplatte durch Schiniermittelförderwege
bildende Zwischenräume (Fugen) voneinander getrennt und je für sich mit federbelasteten
Führungsansätzen versehen. Durch diese Ausbildung wird eine sichere Förderung und
Verteilung des Schmiermittels auf die ganze obere Kontaktfläche gewährleistet.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird eine mit
flüssigem
Schmiermittel in verhältnismäßig großem Vorrat arbeitende,
d. h. für eine lange Gebrauchsperiode und für die stärkste Beanspruchung geeignete
Schmiervorrichtung erzielt, die aus einem unter dem Schleifbügel angeordneten, geschlossenen
Behälter und einer in diesem angeordneten und mit ihm kommunizierenden Pumpe mit
federbelastetem Kolben besteht, dessen Hohlstange mit ihrem oberen Ende den Schleifbügel
durchsetzt und mit diesem derart verbunden ist, daß die Abwärtsbewegung des Bügels
die Saug- bzw. Druckperiode veranlaßt, auf die unter dem Einflusse der den Kolben
belastenden Feder die Druck- bzw. Saugperiode folgt.
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Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird eine für alle in der
Praxis vorkommenden Fälle ausreichende, betriebssichere, selbsttätige Schmierung
gewährleistet, wodurch die Lebensdauer der Schleifbügel und der Fahrdrähte, insbesondere
die Lebensdauer von Kohlenschleifbügeln, wesentlich erhöht und ein zuverlässiger
Betrieb gewährleistet wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere beispielsweise Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. i zeigt die Schmierung eines in seiner Breite unterteilten Metallschleifbügels
mit einer Kontaktfläche im Querschnitt, Abb.2 die Schmierung eines Kohlenschleifbügels,
Abb.3 einen Schnitt durch einen Metallschleifbügel mit abwechselnd zur Anlage kommenden
zwei Kontaktflächen, Abb. q. einen Schleifbügel mit ungeteilter Kontaktfläche mit
Ölschmierung.
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Träger i (Abb. i), der an dem nicht veranschaulichten üblichen Stromabnehmerrahmen
angeordnet ist, trägt die Metallkontaktfläche, die in ;U-förmige Schienen 2 unter
Belassung von Zwischenräumen 7 unterteilt ist. Das Profil des Trägers i schmiegt
sich im Wesen der Gestaltung der Kontaktflächen 2 an und weist zwischen den in gewissem
Abstande von den Schienen angeordneten Ausbuchtungen Hohlräume auf, wobei zwischen
den Schienen :2 und dem Träger i zur Aufnahme des Schmiermittels dienende Räume
3 entstehen. Die Schienen 2 sind an dem Träger i federnd befestigt. Zu diesem Zwecke
sind die Schienen 2 mit Zapfen 4 versehen, die Durchbrechungen des Trägers i durchgreifen,
unter dem Einflusse von an diesem befestigten Blattfedern 5 stehen und die Arbeitslage
der Schienen 2 begrenzende Anschläge 6 aufweisen.
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Wenn die Schienen unter dem Einflusse des durch den vom Fahrdraht
auf sie ausgeübten Druckes entgegen der Wirkung der Federn 5 zeitweise nach abwärts
bewegt werden, verdrängen sie das Schmiermittel aus dem Raum 3, so daß es gegen
die Oberfläche der Schienen befördert und dort in der üblichen Weise verteilt wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.2 bezeichnet 2 die in seiner Breite
ungeteilte Kontaktplatte, z. B. Kohlenplatte, die mit schrägen Ouerkanälen 12 und
einer Längsschmiernut i3 versehen ist. Die Metallfassung io weist Durchbrechungen
ii auf. Der U-förmige Träger i ist in seiner Mitte mit einer Durchbrechung für den
Führungszapfen 4 versehen, der unter dem Einflusse der Blattfeder 5 steht und mit
einem Anschlag 6 versehen ist. Der Zwischenraum 3 zwischen Kontaktplatte und Träger
i dient auch hier zur Aufnahme des konsistenten Schmiermittels, das bei der Abwärtsbewegung
der Kontaktplatte :2 aus dem Raum 3 verdrängt wird und durch die Durchbrechungen
io und dieKanäle 12 in die Schmiernut 13 gelangt. Dabei enthalten auch die seitlichen
Zwischenräume g zwischen Träger i und Kontaktstück :2 ausreichende Schmierung.
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Die Ausführungsform nach Abb.3 stellt einen Schleifkörper mit doppelter
Kontaktfläche dar. Träger i ist in bekannter Weise als Rohr ausgebildet, das an
zwei gegenüberliegenden Seiten mit Kontaktflächen versehen ist, die durch Umkippen
des Stromabnehmerschleifstücks abwechselnd in die Arbeitslage gelangen. Die Kontaktfläche
ist auch hier unterteilt, und zwar in die mittlere, nach unten abgebogene Mittelschiene
2 und die beiden an diese unter Belassung eines Zwischenraumes 7 anschließenden
Seitenschienen 2a. Die Mittelschienen 2 sind auch hier mit Zapf en 4 versehen,
die je einen Anschlag 6 tragen. Das Profil des Trägers i ist derart ausgebildet,
daß zwischen den Mittelschienen 2 und den mittleren Trägerteilen Hohlräume 3 für
das Schmiermittel entstehen. Die Mittelschiene 2 wird durch die Spiralfeder in der
Arbeitslage gehalten und durch den Fahrdraht zeitweise entgegen der Wirkung der
Spiralfeder 5 nach abwärts bewegt, wobei sie in der oben geschilderten Weise als
Verdränger dient und das Schmiermittel durch die Schlitze 7 gegen die Oberfläche
der Kontaktplatte fördert.
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Die Ausführungsform gemäß Abb. 4 stellt die Ölschmierung eines ungeteilten
Metallschleifstückes 2 dar, dem das flüssige Schmiermittel durch eine im Ölbehälter
i angeordnete Pumpe 22, 23 bzw. ihrer hohlen Kolbenstange 2o zugeführt wird. Der
unter dem Einflusse der Feder 22 stehende Kolben 23 ist in dem auf einer Einschnürung
a7 des Bodens des Behälters i festsitzenden Zylinder 2i geführt, der durch ein als
Saugventil dienendes Kugelventil 25 und eine Öffnung 26 mit dem Öl-
raum
des Behälters i kommuniziert. Die untere Mündung der hohlen Kolbenstange 20 ist
durch ein als Druckventil dienendes Kugele entil 24 abgeschlossen.
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An die mit ihrem oberen Ende in der Durchbrechung 14 des Schleifbügels
2 geführten Kolbenstange 2o ist das eine Ende i9 des um Gelenk 18 drehbaren Winkelhebels
17 angelenkt, dessen anderes Ende 16 an den Lappen 15 der Kontaktfläche angeschlossen
ist.
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Wirkungsw eise Zufolge des vom Fahrdraht auf die Kontaktplatte (2)
ausgeübten Druckes wird diese abwärts bewegt, was durch Vermittlung der Winkelhebel
17 eine Aufwärtsbewegung der Kolbenstange 20 samt Kolben 23 zur Folge hat (Saugperiode),
wobei Öl in den unteren Zylinderraum gelangt. Sobald der auf die Kontaktplatte einwirkende
Druck aufhört, wird der Kolben unter Einwirkung der Feder 22 abwärts bewegt, so
daß nach Öffnung des Druckventils 24 das Öl gegen die Oberfläche der Kontaktplatte
2 befördert wird.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt.