DE509513C

DE509513C - Koksofen

Info

Publication number: DE509513C
Application number: DES91592D
Authority: DE
Original assignee: KARL SASSENHOFF
Current assignee: KARL SASSENHOFF
Priority date: 1929-03-15
Filing date: 1929-05-11
Publication date: 1930-10-09
Also published as: DE491312C

Description

Koksofen Gegenstand des Hauptpatentes 491 312 ist ein Verfahren zum Verkoken von Brennstoffen in mittelbar beheizten. Verkokungskammern, bei welchem jede zweite Heizwand. nur so weit beheizt wird, daß die von ihr abgegebene Wärmemenge ausreicht, um die in der frisch eingefüllten. Kohle enthaltene Feuchtigkeit auszutreiben und höchstens die Kohle in den plastischen Zustand überzuführen, jedoch ohne daß es zur Bildung einer Teernaht oder Koksbildung in dem von dieser Heizwand aus beheizten Teil des Kokskuchens kommt. Vorzugsweise sollen dabei die entstehenden Destillationsgase durch die schwächer beheizte Wand abgezogen «-erden.
Die Erfindung bezweckt, einen zur Ausführung dieses Verfahrens, besonders geeigneten Koksofen zu schaffen und besteht im wesentlichen darin, daß die Wandstärke der Binder zwischen den einzelnen Heizzügen der schwächer beheizten Wände ein Mehrfaches der Wandstärke der Binder der stark beheizten Wände beträgt und daß in den Bindern der schwächer beheizten Wände zur Abführung der Des,.tillationsgase dienende Schlitze vorgesehen sind, die sich im wesentlichen über die ganze Höhe der Destillationskammer erstrecken.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung . veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten. Querschnitt durch die in Betracht kommenden Teile der Koksofenanlage, Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch eine schwächer beheizte Wand nach Linie 2-2 der Fig. i und.
Fig. 3 einen waagerechten Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2.
Die mit a bezeichneten. Destillationska.mmern wechseln in der üblichen Weise mit Heizwänden b bzw. c ab. Jede Heizwand c wird schwächer beheizt, wie im folgenden noch näher erläutert ist, und dient zugleich zum Abführen der Destillations.gase. Jede Heizwand b enthält eine Vielzahl von senkrechten Heizzügen d, die durch. Binder bI (Fig. 3) voneinander getrennt sind. Im übrigen ist die besondere Art der Behcizung der Wände b für die Erfindung gleichgültig. Die Wände c sind ebenfalls mit senkrechten Heizzügen versehen, doch beträgt die Wandstärke der Binder e zwischen diesen Heizzügen. ein Mehrfaches der Wandstärke der Binder b1, wie aus Fig. 3 ohne weiteres ersichtlich ist. In jedem Binder e sind zwei Reihen von senkrechten Kanälen f angeordnet, von denen jede Einzelreihe durch sich im wesentlichen über die ganze Höhe der Kammern a. erstreckende Schlitze g mit der zugehörigen Kammer a in Verbindung steht. Die Kanäle f jeder Einzelreihe münden oben in einen waagerechten Sammelkanal la, der in der Ofendecke untergebracht ist und mit einer in das Steigrohr mündenden Gasabführung i versehen ist. Die zwischen den Bindern e der Wände c liegenden Heizzüge sind als Doppelheizzüge k, k1 ausgebildet, u.tn die verhältnismäßig große Breite der Wände c nach Möglichkeit auszunutzen. Die für jeden Heizzug der Wände b und c erforderliche Gas- und Luftzufuhr bzw. Abgasabfuhr ist nicht gezeichnet, da sie in beliebiger Weise erfolgen kann.
Die Erfindung kann bei jeder Art von Koksöfen mit liegenden Kammern und dazwischen angeordneten Heizwänden angewendet werden. Bei dem Ausführungsbeispiel ist die bekannte Zwillingszugbeheizung angenommen, doch kann auch jede andere Unterteilung der Heizzüge vorgenommen werden; es kann ferner der Ofen als Regenerativ-, Rekuperativ- oder auch als Abhitzofen ausgebildet sein.
Die Anordnung dieser Vielzahl von zur Abfuhr der entstehenden Destillationsgase dienenden Schlitzen g und Kanälen f in jeder schwächer beheizten Wand c gewährt den Vorteil, daß auch bei Zusetzen einzelner Schlitze noch genügend viel Öffnungen für die Gasabfuhr vorhanden sind, so daß keine Stauung der Destillationsgase und damit eine Druckerhöhung in den Kammern a eintreten kann. Da ferner die Schlitze g sich im -%vesentlichen über die ganze Höhe der Kammern a erstrecken; werden entsprechend die Destillationsgase aus allen Teilen der Kammer abgeführt, es ist daher ein örtlicher Überdruck in den Kammern, besonders in dem unteren Teil, ausgeschlossen, vielmehr bewirken die Schlitze g einen Druckausgleich. Um ein Zusetzen der Schlitze g nach Möglichkeit zu vermeiden. sind diese ferner schräg angeordnet, wie vermeiden'. zeigt, und zwar nach der sogenannten Koksseite der Kammern a zu. Wenn daher beim Einfüllen der Frischkob:le in die Kammern einzelne Kohlenstückchen in die Schlitze g eingedrungen sein sollten, so werden sie beim Ausdrücken der Kammer teilweise von dem Kokskuchen mitgenommen, oder brechen von diesem ab, fallen auf die Kammersohle und geben die Schlitze g wieder frei.
Wenn man auf die vorteilhafte Anordnung des beschriebenen Ausführungsbeispiels, daß die Destillationsgase aus jeder Kammer getrennt abgeführt werden können, verzichten will, können natürlich auch die Kanäle f und Gasabführungen 1a und i. der Doppelreihe zu einer einzigen Reihe vereinigt werden, der dann die Destillationsgase aus zwei benachbarten Kammern zuströmen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß sämtliche zur Gasabführung dienenden Kanäle u. dgl. in verhältnismäßig schwach beheizten Teilen des Ofens liegen, so daß die Gefahr einer Gasüberhitzung und -zersetzung vermieden ist.
Die Anordnung der zur Abführung der Destillationsgase dienenden Schlitze, schräg in der Bewegungsrichtung des Kokskuchens gerechnet, ist bereits bekannt. Ebenso ist bei einseitig beheizten Kammeröfen auch schon vorgeschlagen worden, in jeder nicht beheizten, Wand zwei voneinander unabhängige Reihen. von zur Abführung der Destillationsgase dienenden Schlitzen o. dgl. anzuordnen, so daß die entstehenden Destillationsgase aus jeder Ofenkammer getrennt abgeführt werden können. Die Anwendung dieser an sich bekannten Maßnahme bei dem Koksofen nach der Erfindung ist insofern von besonderer Bedeutung, als hier im Gegensatz zu den nur einseitig beheizten Koksöfen jede Heizwand, wenn auch unterschiedlich, beheizt wird und daher für eine .möglichst rasche und stauungsfreie Abführung der entstehenden Destillationsgase gesorgt werden muß, um Teerz_ersetzungen in den Abführungsschlitzen und -kanälen zu vermeiden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Koksofen zur Ausführung des Verfahrens nach Patent 491 3i2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Binder zwischen den Heizzügen der schwächer beheizten Wände ein Mehrfaches der Wandstärke der Binder der stark beheizten Wände betragen, und daß in den Bindern der schwächer beheizten Wände zur Abführung der Dest.illationsgase dienende Schlitze vorgesehen sind, die sich im wesentlichen über die ganze Höhe der Destillationskammern erstrekken.
2. Koksofen mit liegenden Kammern nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Abführung der Destillationsgase dienenden Schlitze schräg, in der Bewegungsrichtung des Kokskuchens gexechnet, angeordnet sind.
3. Koksofen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede schwächer beheizte Wand zwei voneinander unabhängige Reihen von zur Abführung der Destillationsgase dienende Schlitze o. dgl. enthält, so daß aus jeder Kammer die bestehenden Destillationsga:e getrennt abgeführt «-erden können. .1.
Koksofen nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Abführung der Destillationsgase dienenden, in den schwächer beheizten Wänden angeordneten Schlitze und Kanäle in einen in der Ofendecke liegenden Sammelkanal münden, der mit dem Steigrohr in Verbindung steht.
5. Koksofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizzüge der schwächer beheizten Wände in an sich bekannter Weise als Doppelheizzüge ausgebildet sind.