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Blindstichnähmaschine mit einem Sperrzahn für den Stoffvorschub Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine Blindstichnähmaschine zum Pikieren von Stoffen
und Fellen, «-elche einen Blindkettenstich herstellt. Bei diesen Maschinen wird
der Stoff unter eine Stoffdrückerplatte gebracht, welche mit einem kreisbogenförmigen
Nadelkanal versehen ist und in der Mitte einen schmalen Schlitz hat. In dem Nadelkanal
wird die kreisbogenförmige Nadel von links nach rechts bewegt. Wenn nun der Stoff
durch den Schlitz der Stoffdrückerplatte hindurchgedrückt wird, so durchsticht die
Nadel den aufgebeulten Stoff. Beim Zurückgehen der Nadel erfaßt ein gabelförmiger
Greifer die Fadenschleife über der Nadel rechts neben dem Durchstich. Dazu macht
der Greifer eine Bewegung quer zur Nadel nach vorn. Während der weiteren Rückwärtsbewegung
der Nadel wird der Greifer um etwa 9o° gedreht und nach der linken Seite so tief
geschwungen, daß die Fadenschleife in der Höhe des Nadelkanals der Stoffdrückerplatte
steht. Bei der nächsten Nachrechtsbewegung der Nadel tritt diese in die Gabel des
Greifers und fängt die Fadenschleife; der Greifer geht rückwärts aus der Fadenschleife
heraus. Der Stoff wird von einem Stoffschieber 27, welcher von oben durch den Schlitz
der Stoffdrückerplatte auf den Stoff drückt, von vorn nach hinten gezogen, und gleichzeitig
bewegt sich ein Nocken 13 in derselben Richtung von unten gegen der. Stoff und drückt
diesen durch den Schlitz der Stoffdrückerplatte hindurch, damit die Nadel ihn bis
zu irgendeiner einstclll)aren Tiefe fassen kann. Hat der Stoffschieber 27 den Stoff
nach hinten gezogen, so hebt sich derselbe von dein Stoff ab und geht über denselben
wieder nach vorn. Während dieser Zeit ist der Stoff nur durch die Pressung zwischen
Stoffdrückerplatte und Stoffauflage 2d. festgehalten. Wenn nun der Nocken 13, welcher
den Stoff aufgebeult hat, wieder unter dem Stoff nach vorn geht, so verursacht dies
eine gewisse Reibung entgegen der Richtung des Stoffvorschubes. Bei größeren Werkstücken
erhöht sich die Gefahr des Zurückgleitens entgegen der Richtung des Stoffvorschubes
durch die Schwere des Werkstückes. Wenn der Stoff durch den Stoffschieber 27 in
der Richtung des Stoffvorschubes gezogen wird, so wird derselbe je nach der Dichte
des Gewebes mehr oder weniger gespannt. ' Nach Beendigung des Stoffvorschubes, d.
h. wenn sich der Stoffschieber 27 vom Stoff abhebt, löst sich diese Spannung, und
der Stoff will in seine natürliche Lage zurückgleiten. Dagegen ist eine Sperrung
des Werkstückes durch einen Sperrzahn r9 vorgesehen, welcher durch eine Feder in
den Stoff hineingepreßt wird und das Zurückgleiten desselben verhindert.
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Bei den bekannten Maschinen dieser Art ist der Sperrzahn vorn auf
oder über der Stoffdrückerplatte drehbar angeordnet. Der Weg, in welchem der Sperrzahn
auf den Stoff niedergedrückt wird, ist meist nicht nur eine Aufundniederbewegung,
sondern in einem gewissen Grade eine Bewegung von hinten
nach vorn,
also entgegen der Richtung des Stoffvorschubes, 'so' 'däß ein Zurückgleiten desselben
begünstigt ist.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist der Sperrzahnhalter 2o am Kopf
der Maschine drehbar unter Federwirkung befestigt. Der Sperrzahn ig ist in dem Halter
2o einstellbar festgespannt, und der kreisbogenförmige Weg, in welchem der Sperrzahn
19 auf den Stoff niedergedrückt wird, ist zum Teil eine Bewegung. von vorn nach
hinten, so daß das Zurückgleiten des Stoffes, welches Fadenreißen und Nadelbrechen
verursacht, vollständig verhindert ist.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt die Maschine von der linken Seite, Fig. 2 in Ansicht
von oben.
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Fig. 3 ist eine Ansicht von vorn.
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Fig.:I ist eine schaubildliche Darstellung des Maschinenkopfes beim
Aufnehmen der Fadenschleife.
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Fig. 5 ist eine schaubildliche Darstellung des Maschinenkopfes beim
Einstich der Nadel in die auf dem Greifer gespreizte Schleife.
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Fig. 6 ist eine schematische Darstellung der Bewegung des Sperrzahns.
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In dem Ständer i ist die Antriebswelle 2 und die Nadelhalterwelle
3 gelagert. Auf der Antriebswelle sitzt auf der rechten Seite das Handrad d., auf
der linken das Exzenter 5, welches die Vorschubexzenterstange 6, die Pleuelstange
7 und die Greif erwelle 8 bewegt. An der Vorschubexzenterstange 6 ist der Stoffschieber
27 befestigt, die Greiferwelle 8 trägt vorn den gabelförmigen Greifer 28. Die Pleuelstange
7 greift mit dem Kreuzgelenk 9 am Zapfen io an, welcher mittels der Kurbel i i die
Welle 3 und den auf derselben befestigten Nadelhalter 12 Schwingt. In denn \adelhalter
12 ist der Kolben der kreisbogenförrnigen Nadel befestigt, diese durchsticht den
Stoff oberhalb der Stoffdrückerplatte da, wo ;lerselbe von dem segmentförrnigen
-Nocken 13 der Welle i¢ durch die Stoffdrückerplatte hindurchgedrückt wird. Die
Welle 1d. erhält ihre Bewegung von dem Exzenter 15 und der zweiteiligen Exzenterstange
16, i7, die an der Kurbel i8 der Welle 14 angreift. Der Sperrzahn i9, welcher das
Zurückgleiten des Stoffes verhindert, ist in dem Halter 2o befestigt, welcher seinerseits
unter Wirkung der Feder 21 um den Bolzen 22 drehbar ist. Das Gehäuse 29 ist mit
dein Ständer i durch die Welle 30 drehbeweglich verbunden. In demselben ist der
Winkelhebel 23 mit der Stoffauflage 2.1 und die Welle 1q. mit dem \ ocken 13 angebracht.
Die auf der Welle 30 gehaltene Schenkelfeder 31 wird durch die Spannschraube
32 gespannt und drückt das Gehäuse mit der Stoffauflage 24 gegen die Stoffdrückerplatte.
Diese Bewegung wird durch die Stellschraube 33 begrenzt, die in einem nach unten
gehenden Ansatz des Gehäuses 29 sitzt und sich gegen den Ständer i legt. Mit der
Stellschraube 33 wird der Abstand des Nockens 13 von der ,Tadel und damit die Tiefe
des Nadeleinstichs in dem Stoff geregelt. Das Gehäuse 29 wird zum Einspannen des
Werkstücks entgegen dem Druck der Feder 31 niedergezogen und der Stoff über das
Gehäuse 29 auf die Stoffauflage 2.I gelegt.