DE50634C - Neuerung in dem Verfahren und den Einrichtungen zur Herstellung von geprefsten Glaswaaren - Google Patents
Neuerung in dem Verfahren und den Einrichtungen zur Herstellung von geprefsten GlaswaarenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B11/00—Pressing molten glass or performed glass reheated to equivalent low viscosity without blowing
- C03B11/06—Construction of plunger or mould
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
k Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
eine Neuerung an dem Verfahren und den zugehörigen Einrichtungen, durch welche durch
Pressung herzustellende Glaswaaren' auf eine Weise erzeugt werden, welche sich für die
Massenfabrikation kleiner Gegenstände besonders eignet.
Bei der Herstellung von geprefsten Glaswaaren vermittelst der Glaspresse wurde bis
jetzt in der Regel für jeden Körper eine besondere Gufsform angewendet. In diese kommt
die flüssige Glasmasse, alsdann wird durch den Druck des Stempels auf das flüssige Glas (bei
Herstellung von massiven Glaswaaren) und in das flüssige Glas hinein (bei Herstellung von
Hohlglaswaaren) der zu fertigende Glasgegenstand gebildet und auf diese Weise ein Stück
der Waare nach dem anderen hergestellt.
Der Erfinder hat nun gefunden, dafs bei der Herstellung von geprefsten Glaswaaren —
in ähnlicher Weise wie etwa bei der Uebertragung des hydraulischen Druckes — aus
demjenigen Gefäfs, in welchem sich das geschmolzene Glas befindet, das letztere durch
nur kleine Oeffnungen in die für die herzustellenden Körper gebildeten Formen eingeprefst
werden kann, so dafs dadurch der Vortheil erreicht wird, dafs auch eine gröfsere
Anzahl gleicher oder ungleicher Gegenstände, massiver oder hohler Körper in beliebiger Gestalt
in einer einzigen Form mit einer einzigen Ausübung des Druckes hergestellt werden kann.
Der hierbei entstehende Verlust an dem erhärtenden Glase, welches in dem Behälter, aus
dem das geschmolzene Glas herausgedrückt wird, verbleibt, wird durch die Vereinfachung
der Arbeit, sowie durch die Ermöglichung einer Massenfabrikation in reichem Mafse wieder,
ersetzt.
Ein fernerer Vortheil des neuen Verfahrens besteht darin, dafs durch dasselbe auch solche
Hohlglaswaaren geprefst werden können, deren obere Oeffnung kleiner ist als der innere
Raum derselben, was mit dem bis jetzt bekannten Verfahren nicht möglich war.
Das neue Verfahren soll in nachstehendem an Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert
werden, in welcher die Formen für die Ausführung des Verfahrens dargestellt sind. Diese
Formen bestehen, wie aus der einen Querschnitt darstellenden Fig. 1 ersichtlich ist, aus
einer unteren Platte C, auf welcher ein Mittelstück B, das die eigentliche Form für die her-,
zustellenden Körper enthält, aufsitzt. Dieser Theil B kann eventuell auch theilweise mit
der unteren Platte C aus einem Stück hergestellt werden. Auf diesem Theil B ruht der
Eingufsbehälter A, welcher mit dem Formentheil B auch durch ein Scharnier derart verbunden
sein kann, dafs der Eingufsbehälter auf- bezw.' umklappbar ist. In diesen Eingufsbehälter
A wird der Stempel S auf einer der bekannten Pressen, wie solche beispielsweise
in Fig. 6 dargestellt ist, eingeprefst.
Der eigentliche Formentheil B besitzt im Innern verschiedene Querstücke und Querwände,
von denen die Form des herzustellenden Körpers, wenn derselbe massiv ist, bezw. die äufsere Form dieses Körpers, wenn derselbe
hohl ist, gebildet wird. Im letzteren Falle müssen noch Kerne F eingesetzt werden,
welche entweder, wie bei F1 und .F2, fest mit
der Unterplatte C verbunden sein können oder, wie bei F3, derart angebracht sind, dafs
dieselben von oben herausgezogen werden, oder dieselben können auch aus besonderen
Kernkörpern bestehen, welche, wie bei F*, an
der unteren Platte C in beliebiger Weise befestigt sind. Es giebt aber auch derartig geformte
Glaskörper, zu deren Herstellung die Anbringung der Formkerne an der unteren Fläche des Eingufsbehälters A geeignet erscheint.
Sind die Hohlräume herzustellender Hohlkörper nicht cylindrisch geformt oder ist
die obere Oeffnung derselben kleiner als der innere Hohlraum, so werden zerlegbare Formkerne
angewendet, damit dieselben nach erfolgtem Pressen aus den hergestellten Gegenständen
entfernt werden können. Der Mitteltheil B ist aus zwei Hälften gebildet, welche
bei D scharnierförmig mit einander verbunden sind und durch die Handgriffe E E, welche
„ während des Pressens durch geeignete Schrauben, Bügel u. s. w. zusammengehalten werden, nach
erfolgtem Gufs aus einander geklappt werden können, um die hergestellten Körper zu entfernen.
Der Eingufsbehälter A enthält über jeder Form, die in dem Formentheil B gebildet ist,
eine (cylindrisch oder konisch nach unten convergirende) Eingufsöffnung α (oder auch mehrere
solcher), während der Stempel 5 die obere Oeffnung des Behälters A zu schliefsen hat,
welch letzterer bezüglich der Fläche seines inneren Raumes derart bemessen ist, dafs über
der Gesammtfläche der herzustellenden Gegenstände die flüssige Glasmasse sich befindet.
Die Fig. 2 zeigt einen Grundrifs des mittleren Fprmentheiles B, Fig. 3 einen Grundrifs auf den
Eingufsbehälter A gesehen, und sind in diesem
, Grundrifs noch Schrauben r angedeutet, durch
welche, wenn erforderlich, ein Zusammenschrauben der dreitheiligen Formen geschehen
kann.
In der Fig. 4 ist derselbe Querschnitt, wie ihn Fig. ι darstellt, nochmals in der Annahme
gezeichnet, dafs es sich hier um die Herstellung massiver Körper handelt, während die
Fig. ι für Hohlkörper gedacht worden ist. Bei der in dieser Figur gezeichneten Anordnung
besitzt der Eingufsbehälter eine Eintrittsöffnung für den Stempel, welche kleiner ist
als die Innenfläche desselben, und wird die Querschnittsverminderung durch einen an dem
Eingufsbehälter A oben angebrachten Ansatz ^ erreicht, wobei dann der Stempel ebenfalls
entsprechend kleiner genommen wird. Diese Abänderung des Eingufsbehälters A wird angewandt,
wenn sehr grofse oder sehr kleine Eingufsbehälter gebraucht werden, bei welchen durch das rasche Erkalten des die innere Wandfläche
berührenden Glases ein wirksamer Druck nur auf die noch flüssig bleibenden Theile des
geschmolzenen Glases ausgeübt werden soll, welches sich in einiger Entfernung von der
inneren Wand des Eingufsbehälters befindet.
In Fig. 5 ist der Grundrifs eines Formentheiles dargestellt, welcher mehrere Reihen
Formen enthält, so dafs diese Gufsform in der Mittelachse einer jeden Formreihe getheilt
und in diesen Mittelachsen mit den Scharnieren D und Handgriffen E zum Aufklappen
der einzelnen Theile versehen ist. Der innere Raum des Eingufsbehälters, dessen obere Oeffnung
der äufseren Form des Prefsstempels entspricht, ist hierbei "in Fig. 5 in punktirten
Linien gezeichnet. Mit diesen Gufsformen wird die Herstellung der Glaswaaren in der Weise
zur Ausführung gebracht, dafs, nachdem die Formen für die herzustellenden Körper gebildet,
die eventuell erforderlichen Kerne eingesetzt und der Eingufsbehälter A auf den
Formtheil B. aufgesetzt, oder durch Scharnier aufgeklappt worden ist, das geschmolzene Glas
in den Eingufsbehälter A eingegossen und der Stempel S mit der entsprechenden Kraft eingedrückt
wird, so dafs derselbe die in den Fig. ι und 4 in punktirten Linien angedeutete
Stellung einnimmt. Das geschmolzene Glas strömt durch die, kleinen Oeffnungen α und
füllt die für die herzustellenden Körper in dem Formtheil B übrig gelassenen Räume aus. Ist
die Glasmasse erkaltet, dann wird der Eingufsbehälter A abgenommen oder, wenn ein
Scharnier für denselben vorhanden ist, seitwärts geklappt; wenn erforderlich, werden die Kerne
herausgezogen, sodann werden die einzelnen Theile des Formfheiles B aufgeklappt, um die
hergestellten Körper zu entfernen'. Die letzteren sind nach dem Abbrechen des erkalteten Glases
an der schwächsten Stelle, also an dem Ende der Eingufsöffhungen a, sowie nach erfolgter
Kühlung als Versandtproducte fertig, während die Form nach einem neuen Zusammenbauen
derselben für einen neuen Gufs bereit ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von geprefsten Glaswaaren, dadurch gekennzeichnet, dafs
das in einem einzigen Eingufsbehälter eingebrachte flüssige Glas durch eine oder
mehrere kleine konische Oeffnungen in die Formräume eingedrückt wird, welche zur
Herstellung der zu fertigenden Glaswaaren freigelassen worden sind.
2. Die Anwendung einer Form zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens,
bestehend aus einem einzigen, zur Aufnahme des Prefsstempels dienenden Eingufsbehälter,
welcher durch eine oder mehrere kleine konische Oeffnungen mit einem Formtheil communicirt, der die
Räume für die herzustellenden Glaswaaren bildet.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE50634C true DE50634C (de) |
Family
ID=325464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE50634C (de) |
-
0
- DE DENDAT50634D patent/DE50634C/de not_active Expired - Lifetime
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