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Anordnung zur gemeinsamen elektrischen Regelung mehrerer Dampfkesselfeuerungen
Die Erfindung betrifft eine Regelanor dnung zur gemeinsamen elektrischen Regelung
mehrerer Dampfkesselfeuerungen, die von einem einzigen gemeinsamen Dampfdruckmesser
beeinflußt werden. Bei bekannten Anordnungen dieser Art sind die verwendeten Regel-
und Steuerglieder, insbesondere aber die einzustellenden Widerstände der Regelschaltung
derart, daß für ihre Einstellung erhebliche Verstellkräfte erforderlich sind, so
daß darunter die Meßgenauigkeit leiden kann.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden, indem die Regelglieder
möglichst einfach und klein gehalten sind, so daß für den Regelvorgang nur geringe
Verstellkräfte erforderlich «erden.
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Erfindungsgemäß sind mit dein den Regelimpuls auslösenden Meßgerät,
vorzugsweise einem Dampfkolbendruckmesser mit rotierendem Kolben, leicht einstellbare
Widerstände, insbesondere Ouecksilberringrohrwiderstände verbunden, von denen jeder
in einer aus festen Widerständen gebildeten fZegelschaltung zur Regelung je einer
Detriebsgröße angeordnet ist. Die Regelschaltun- ist als Ausgleichsschaltung ausgebildet,
Wobei von ihr bei einer erforderlich werdenden Regelung infolge einer entstehenden
Spannungsdifferenz in dieser Schaltung ein Kontaktinstrument verstellt wird, das
eine Schalteinrichtung zur Umsteuerung eines l'egelinotors, der die betreffende
Betriebsgröße einstellt, beeinflußt. Die zu regelnde Betriebsgröße verstellt von
sich aus einen zweckmäßig ebenfalls leicht einstellbaren Regelwiderstand, der nach
erfolgter Einregelung das Gleichgewicht in der Ausgleichsschaltung wieder herstellt.
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Bei einer derartigen Anlage ist es in der Praxis oft erwünscht, die
einzelnen Dampferzeuger, die durch das gemeinsame Meßgerät geregelt «erden, mit
verschiedener Belastung arbeiten zu lassen. Um diese Aufgabe in einfacher und sicherer
Weise zu lösen, werden zweckmäßig in den Brückenschaltungen, zu denen die einzelnen
Geberwiderstände gehören, je zwei in verschiedenen Brückenzweigen liegende Widerstände
derart angeordnet, daß sie in gleichem Sinne und um gleiche Beträge einstellbar
sind zum Zwecke, durch ihre Einstellung die Belastung des zugehörigen Dampferzeugers
eindeutig festzulegen. Um über (las Arbeiten der neuen Anordnung jederzeit unterrichtet
zu sein, empfiehlt es sich, für jeden Dampferzeuger je zwei Signalgeräte, beispielsweise
Lampen von verschiedener Farbe, in solcher Schaltung anzuordnen, daß sie den Regelungssinn
des zugehörigen Regelmotors erkennen lassen.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
wobei angenommen ist, daß zwei Dampfkessel vorhanden sind. Ein an die Dampfsammelleitung
angeschlossenes Meßgerät i stellt zwei Geberwiderstände -2', z" ein, die zur Regelung
der beiden Dampfkesselfeuerungen dienen. Das :l,Teßger<it i kann beispielsweise
ein
Dampfkolbendruckmesser mit rotierendem Kolben von ara y sieh-
-'bekannter Bauart sein. Der gemeinsame Antrieb der beiden Geberwiderstände 2' und
2" durch das Meßgerät i ist durch eine gestrichelte Linie 3 angedeutet. Die beiden
Geberwiderstände sind als Ouecksilberringrohrwiderstände von an sich bekannter Bauart
dargestellt. Der Geberwiderstand 2' gehört einer Brückenschaltung 3' an, die außer
Widerständen 4.', 5', 6' und 7' von konstantem Betrage noch gemäß der Erfindung
zwei Regelwiderstände 8' und 9' enthält, die durch Verstellen eines Schleifkontaktes
io' in gleichem Sinne und um gleiche Beträge regelbar sind. In dem Diagonalzweig
der Brücke 3' liegt ein Galvanometer i i', das den Stromkreis für ein Regelrelais
12' steuert. Das Relais 12' verstellt bei Erregung einen Schalter 13, der in noch
-zu besprechender Weise den Stromkreis eines Motors 14 für Rechts- oder Linkslauf
steuert bzw. den Motor 14. abschaltet. Der Motor 14. verstellt beispielsweise die
Luftzufuhrl;lappe für die Feuerung des ersten Dampfkessels. In der Brückenschaltung
3' ist außerdem ein Regelwiderstand 15' vorgesehen, der von einem Zugmesser 16'
mechanisch eingestellt wird. Hierdurch wird die Brücke 3' wieder auf Null geregelt.
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Die an einen Geberwiderstand 2" angeschlossene Brückenschaltung zur
Regelung des zweiten Dampfkessels ist in genau gleicher Weise aufgebaut, wie durch
Einfügung entsprechender Bezugszeichen 3", 4." usw. angedeutet ist. Für den zweiten
Dampfkessel ist indessen die von dem Relais 12" gesteuerte Regelvorrichtung weggelassen.
Beide Brükkenschaltungen 3' und 3" sind über Vorschaltwiderstände 17' und 17" an
die Netzleitung 16 angeschlossen.
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Steht beispielsweise der von dem Relais 12' gesteuerte Schalter 13
in der voll ausgezogenen Stellung, so läuft der Motor 14. z. B. im Rechtssinne um
und verstellt entsprechend die Luftzufuhrklappe des ersten Kessels. Die Erregerwicklung
17 des Motors 14 ist ständig an die Netzleitung 16 angeschlossen. Der Stromkreis
für Rechtslauf des Motors verläuft von der positiven Netzleitung 16 über Leitung
18, den oberen Arm des Schalters 13, Leitung i9, durch den Motoranker, Leitung 2o,
über den unteren Schaltarm des Schalters 13, über Leitung 21, Kontakt 22, Leitung
23 zur negativen Netzleitung. Dabei ist außerdem über Leitung 34. und Kontakt 29
der Stromkreis für die Signallampe 28 geschlossen, die durch ihr Aufleuchten die
Umlaufrichtung des Motors 14. erkennen läßt. Der Motor 14 stellt dann die Luftzufuhrklappe
beispielsweise auf erhöhte Luftzufuhr ein. Dadurch ändert sich die Einstellung des
Zugmessers i6', der seinerseits den Ringrohrwiderstand 15' so lange verstellt, bis
das gestörte Gleichgewicht der Brücke 3' wieder hergestellt ist.
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Wird der Geberwiderstand 2' durch das Meßgerät i im entgegengesetzten
Sinne als oben angenommen verstellt, so wird das Relais 12' durch die Kontaktgabe
des Meßgerätes i i' in solcher Weise erregt, daß es den Schalter 13 in die gestrichelt
gezeichnete Stellung einstellt. Der Motor 14 ist dann für Linkslauf geschaltet.
Der Stromkreis verläuft in diesem Falle von der positiven Netzleitung 16 über Leitung
18, über den unteren Schalthebel des Schalters 13, Leitung 20, über die Ankerwicklung
des Motors, Leitung i9, den oberen Schalthebel des Schalters 13, Kontakt 29, Leitung
23 zum negativen Pol der Netzleitung. Gleichzeitig ist ein Stromkreis geschlossen
von dem oberen Schalthebel des Schalters 13, Leitung 24, Signallampe 27, Kontakt
22, so daß die Signallampe 27 aufleuchtet und dadurch anzeigt, daß der Motor r.I
in umgekehrter Richtung umläuft als vorher. Der Motor 14 regelt dann die Luftzufuhr
in solchem Sinne, <laß der Zugmesser 16' den Regelwiderstand 15' wiederum so
einstellt, daß das gestörte Brükkengleichgewicht wieder hergestellt wird. Ist das
Relais 12' schließlich aberregt, so nimmt der Schalter die durch die Kontakte 25
und 26 angedeutete Ausschaltstellung ein.
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Um nun in jedem Augenblick den Regelungssinn des Motors i- leicht
erkennen zu können, sind die beiden Signallampen 27, 28 zweckmäßig von verschiedener
Farbe rot und grün.
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Für den zweiten Dampfkessel ist, wie bereits erwähnt, der Aufbau der
Regelanordnung genau der gleiche. Um nun die Möglichkeit zu haben, die vorhandenen
Dampfkessel verschieden belasten zu können, sind die Regelwiderstände 8' bis io'
bzw. 8" bis io" vorgeschen. In der gezeichneten Stellung sind beispielsweise beide
Widerstände so eingestellt, daß die zugehörigen Dampfkessel mit voller Belastung
arbeiten. Will man nun etwa den ersten Dampfkessel nur mit 8o °/u Belastung arbeiten
lassen, so wird der Regelkontakt io' so verstellt, daß er 1j, der Beträge der Widerstände
8' und 9' ausschaltet. Infolge dieser Verstellung des Regelkontaktes io' wird das
Gleichgewicht der Brücke 3' gestört. Durch die oben beschriebene Steuereinrichtung
wird der Motor 14. so geregelt, daß er entsprechend der Einstellung des Kontaktes
io' die Luftzufuhrklappe rles ersten Kessels verstellt. Wesentlich ist hierbei,
daß nach erfolgter Wiederherstellung des Brückengleichgewichtes in der Brücke 3'
diese Brücke bei jeder Verstellung des zugehörigen
Geberwiderstandes
2' in ganz entsprechender Weise gesteuert wird, wie der in dem Beispiel mit 10o.
"/o Belastung arbeitende zweite Dampfkessel. Die Kontakte 22 und 29 werden durch
den Motor 1d. in nicht dargestellter Weise betätigt, wenn der Motor die Grenzlagen
seiner Bewegung erreicht. Die Kontakteinrichtung an den Brückengalvanometern i i'
und i i" ist nur andeutungsweise dargestellt. 'L\Tan wird im allgemeinen bei einer
mechanischen Regelung eine intermittierende Kontaktgabe, beispielsweise mittels
eines Fallbügels vorsehen.