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Knochenputzmaschine Vorrichtungen zum maschinellen Putzen von Tierknochen
sind nicht neu, jedoch handelt es sich bei diesen Vorrichtungen entweder um einzelne,
meist fräserähnliche, mechanisch angetriebene Werkzeuge oder um Maschinen mit Stahlbürstenwalzen.
Erstere gestalten den Arbeitsgang umständlich und zeitraubend und sind überhaupt
zu primitiv, um als 'Maschinen angesprochen zu werden. Bei den letzteren entfällt
zwar der vore rw# 'ihnte -i \-achteil bis zu einetn gewissen Grade, doch neigen
die Bürstenwalzen dazu, sich mit den gelösten Fleischfasern schnell zu verstopfen
und so häufig Betriebsstörungen zu veranlassen, ein Umstand, der in Fleischereien
immer lästig empfunden wird. Auch neigen die Stahlborsten trotz ihrer hohen Elastizität
infolge der stark wechselnden Beanspruchung zum Bruch. Die Folge davon ist ein Nachlassen
der Leistungsfähigkeit der 1laschine einerseits, andererseits der bedenkliche Cbelstand,
die abgebrochenen Stahlteilchen aus den abgeschabten Fleischresten ummöglich restlos
entfernen zu können.
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Die vorstehend angeführten Mängel beseitigt der Erfindungsgegenstand
in der Weise, da'' das Loslösen der Fleischreste an den Knochen durch ein umlaufendes
Messerwerk von eigenartiger Ausführung, Anordnung und Arbeitsweise erfolgt.
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Das Messerwerk ist zusammengesetzt aus zwei oder mehreren übereinanderliegenden,
um 9o° gegeneinander versetzten Messerstaffeln, von denen jede aus zwei parallel
nebeneinander gelagerten Messerwellen besteht.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung schematisch dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Ouerschnitt, Abb. 2 einen Längsschnitt und Abb. 3 einen
waagerechten Schnitt durch die 'Maschine.
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Zur oberen Staffelgehören die Wellen 7v1 und zur unteren Staffel die
Wellen w,; und w4. jede Welle trägt zwei Scheiben a, die mit einer Anzahl von Radialschlitzen
c (im Ausführungsbeispiel mit je 8) versehen sind. In diesen Schlitzen c sind die
Messerbolzen b mit den aufgenieteten oder aufgeschweißten Messern ml, m._ federnd
und leicht auswechselbar gelagert. Die Federung wird erreicht durch in den Radialschlitzen
c sitzende Schraubenfedern f, welche die Messerbolzen b nach außen drücken. Der
Zweck der Federung besteht darin, die Messer in, ,in, auf die verschiedenen
Knochenstärken selbsttätig einstellbar und Vorsprüngen gegenüber nachgiebig zu machen,
ferner tun Verstopfungen des Messerwerks durch Fleischreste und damit Betriebsstörungen
zu vermeiden. Die Radialschlitze c werden am lmfange der Scheiben a durch ein leicht
abnehmbares Metallband oder einen elastischen Metallring e abgedeckt, wodurch bei
auftretenden Betriebsstörungen ein schnelles Auswechseln der Messer ml, m2 gewährleistet
wird. Die Messerbolzen b der oberen Staffel sind mit nur je einem zwischen den beiden
Scheiben
a liegenden Messer in, ausgerüstet. Die Messerbolzen b der unteren Staffel besitzen
außerdem noch ein zweites Messer in.,
welches an einer durch die eine Scheibe
a hindurchgehenden Verlängerung der Messerbolzen b fliegend angeordnet ist. Die
Messer 111, dienen zur Bearbeitung der Bein-, Rippen- und Röhrenknochen, die Messer
in., zur Bearbeitung der Hals- und Wirbelknochen.
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Sämtliche Messer sind hohlgeschliffen. Die Schneiden der Messer na,
verlaufen in einer oder mehreren zur Messerlängsachse parallelen oder geneigten
Geraden, die durch einen oder mehrere Bogenstücke ia unterbrochen werden. Die Messer
in.. haben in ihrem Hauptteil die gleiche Form; jedoch läuft das freie Messerende
in eine lanzettförmige Verlängerung i mit abgerundeter Spitze aus.
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Der Schnittwinkel der Messer na" in, kann durch Islemmlappen
p beliebig eingestellt werden. Die Klemmlappen p umschließen finit dem einen als
lösbare Schelle ausgebildeten Ende die Bolzenenden b und greifen mit dem anderen
hakenartigen Ende in die Radialschlitze c, wodurch eine Änderung des jeweilig eingestellten
Schnittwinkels auch bei der federnden Lagerung unterbunden ist.
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Die Messerwellen w, bis w4 werden durch bekannte Antriebsmittel, z.
B. durch Riemen r, Riemenscheibe s, Zahnräder z, und Z -
durch Kette
n verbundene Kettenräder 1, und l@ und die beiden Kegelräderpaare ;;, w, derart
in Drehung versetzt, daß sämtliche mit den Wellen w, bis w. umlaufenden Messer an
der Arbeitsstelle eine Aufwärtsbewegung ausführen. Das hat den Zweck, daß die zwischen
die Messer eingeführten Knochen nicht in die Maschine hineingezogen werden können.
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Das ganze Messer- und Triebwerk ist von einem Gehäuse umschlossen.
Das Gehäuse hat oben zwei Öffnungen. -Die eine Öffnung mit darüberliegendem Trichter
t, sitzt genau über der Arbeitsstelle der Messer in" die andere mit Trichter t2
genau über der Arbeitsstelle der Messer in.. Beide Öffnungen sind zwecks Vermeidung
von Unfällen durch bekannte Spreizklappen iz geschlossen.
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Auf der Bedienungseite der Maschine befindet sich ein in der Höhe
verstellbarer Tisch q zur Bereitstellung und Ablage der Knochen, Werkzeuge usw.
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Oberhalb des Tisches g, in Höhe der Messer m., ist im Gehäuse ein
Beobachtungsfenster o angeordnet. Die Bearbeitung der Knochen geht folgendermaßen
vor sich. Die langen Bein-, Rippen- und Röhrenknochen werden -in ihrer Längsrichtung
von Hand durch den Trichter tl gegen die Messer in, gedrückt, mehrmals seitlich
gedreht und zurückgezogen. Alsdann wiederholt sich derselbe Vorgang mit dem anderen
Knochenende. Vermöge ihrer Abfederung schmiegen sich die Messer in" z- an
die Knochen an, welche Gestalt diese auch haben mögen, und schaben dabei die anhaftenden
Fleischreste ab. Infolge des ruckartigen Zurückschnellens der einzelnen Messer nach
Verlassen der Arbeitsstelle lösen sich die Fleischreste leicht von den Schneiden
und fallen in die Mulden u, welche aus dem Gehäuse herausgezogen werden können.
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Die kurzen Wirbelknochen werden mit Hilfe einer Spezialzange durch
den Trichter t. den Messern in, zugeführt.