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Vorrichtung zum Reinigen von Geweben Die bisher bekannten Waschmaschinen
und Waschvorrichtungen beruhen entweder auf dem Grundsatz, die Wäsche durch mechanisches
Umrühren mit der Waschflüssigkeit durchzuwalken oder die in einer Trommel ruhende
Wäsche mit der Waschflüssigkeit, z. B. mittels eines Sprudeleinsatzes, beständig
zu begießen.
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Die erste dieser Arbeitsweisen hat den Nachteil, daß die Wäsche mechanisch
sehr stark beansprucht wird, während das Sprudelverfahren den Übelstand aufweist,
daß seine Wirkung auf die verschiedenen Wäschestücke verschieden ist. Der wesentliche
Nachteil des Sprudelverfahrens liegt jedoch darin, daß es sich, wenn es einigermaßen
wirksam sein soll, über eine verhältnismäßig lange Zeitdauer erstreckt, und daß
dieWäsche infolge des langen Verharrens in der Waschlauge häufig eine gelbliche
Färbung annimmt.
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Die Waschvorrichtung gemäß der Erfindung beruht in der Erkenntnis,
daß die Waschflüssigkeit durch die innerhalb eines Kessels ruhende Wäsche mit genügender
Wirkung durchgetrieben werden kann, wenn man sie in Schwingungen versetzt, deren
Frequenz die Eigengeschwindigkeit des Systems übersteigt. Solche Schwingungen werden
also im allgemeinen eine sekundliche Frequenz von mehr als zwei haben, also sehr
viel höher liegen, als sie die bekannten Waschvorrichtungen erzeugen, bei .denen
die ganze Wassersäule mit großer Amplitude und daher in verhältnismäßig großen Zeitabständen
durch die Wirkung eines auf und nieder gehenden, die Wäsche tragenden Bodens hin
und her schwingt.
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Bildet man beispielsweise den Boden eines die Wäsche und Waschlauge
aufnehmenden Kessels als Membrane aus, die durch einen periodisch erregten Magneten
in Schwingungen geeigneter Frequenz versetzt wird, so pflanzen sich diese Schwingungen
über die als Ganzes an sich ruhende Wassersäule fort und durchdringen hierbei auch
das zu reinigende Gewebe, das sich im Gegensatz zu den bekannten Waschmaschinen
in Ruhe befindet, bei denen die Waschflüssigkeit durch das Aufundniederschwingen
eines Stampfers oder einer als Stampfer wirkenden Membrane in Wallungen gerät. Die
Wirkung dieser Schwingungen auf die Verunreinigungen im Gewebe läßt sich in gewissem
Sinne mit der Wirkung eines Schüttelprozesses vergleichen. Die hin und her schwingenden
Waserteilchen durchziehen mit großer Geschwindigkeit und hoher Frequenz die Poren
des Gewebes und spülen oder drücken hierbei dessen Verunreinigungen in wenigen Minuten
heraus. Da sich Schwingungen im Wasser bekanntlich sehr leicht und nach allen Richtungen
fortpflanzen, ist die Wirkung dieses Waschprozesses auf alle Gewebeteile gleichmäßig
verteilt, ohne daß es hierzu besonderer Handhabungen, z. B. eines Umrührens während
des Waschvorganges, bedarf. Versuche haben ergeben, daß es auf diese Weise möglich
ist,
die Wäsche ohne jede mechanische Beanspruchung in so kurzer
Zeit gründlich zu reinigen, daß die Waschlauge keinerlei färbende Wirkung auf die
Wäsche ausübt.
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In der Zeichnung sind einige Waschvorrichtungen als Ausführungsbeispiele
in schematischer Weise dargestellt.
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Abb. 1 ist ein Schnitt durch eine Ausführungsform, bei der der Schwingungserzeuger
fest in der Vorrichtung eingebaut ist.
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Abb.2 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem
die Schwingungen durch eine Mehrzahl periodisch erregter und in die Waschflüssigkeit
eintauchender Zungen erzeugt werden.
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Abb. 3 ist ein Schnitt durch eine Ausführungsform, bei der die Schwingungen
in einem Einsatzkörper erzeugt werden.
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In dein die Waschlauge enthaltenden Behälter 2 wird .die zu reinigende
Wäsche eingebracht. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Abb. 1 ist der Boden 3 des
Flüssigkeitsbehälters als Membrane ausgebildet, die durch ein periodisch erregtes
Elektromagnetensvstem q. in Schwingungen versetzt wird, deren Amplituden in Abb.
i durch strichpunktierte Linien angedeutet sind. Das Magnetsystem d. wird zweckmäßigerweise
in einem von dem Boden 5 und den Wandungen des Kessels 2 gebildeten Hohlraum 6 untergebracht,
so daß seine Lage gegenüber der Membrane 3 eindeutig bestimmt ist. An geeigneter
Stelle der Kesselwand ist in bekannter Weise ein Steckkontakt oder eine Kabeldurchführung
7 vorgesehen, durch die das Erregersystem mittels einer Leitung 8 an ein Wechselstromnetz
angeschlossen werden kann, dessen Periodenzahl im allgemeinen zwischen 16 und ioo
liegt.
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Um den auf der Membrane 3 lastenden Druck der Wassersäule auszugleichen,
kann eine Druckfeder 9 zwischen dem Boden 5 und der Membrane 3 angeordnet sein.
Die Stärke dieser Feder, die den Wasserdruck auch überwiegen kann, wird zweckmäßigerweise
jedoch nur so bemessen, daß das Aufwärtsbewegen der Membrane weniger schnell erfolgt
. als der Anzug der Magneten. Durch diese Verschiedenheit der Membrangeschwindigkeit
in den beiden Richtungen werden nicht nur Schwingungen, sondern auch Strömungen
in der Flüssigkeit erzeugt. Zweckmäßigerweise wird die Einrichtung so getroffen,
daß der Druck der Feder 9 von außen, beispielsweise von der Unterseite des Bodens
5 her, einstellbar ist.
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Um das Erregersystem vor der Wärmewirkung heißer Waschlauge zu schützen,
kann man die Anordnung beispielsweise so treffen, daß ein an der Mitte der Membrane
befestigter Weicheisenstab als Anker einer Solenoidspule angeordnet ist, in die
das untere Ende des Stabes eintaucht.
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Bei :dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 2 ist der Boden 1o des Flüssigkeitsbeliälters
starr und mit Öffnungen versehen, durch die zwei oder mehr Zungen o. dgl. 11 hindurchführen
und in die Flüssigkeit hineinragen. Das untere Ende .dieser, zweckniäßigerweise
aus Weicheisen bestehenden und gegen die Bohrungen der Platte 1o abgedichteten Stäbe
ist mit den Magnetwicklungen q. versehen, bei deren Speisung mit Wechselstrom die
Stäbe 1 i periodisch magnetisiert werden, so daß sich ihre zugespitzten, abgeflachten
oder in sonstiger Weise abgeschwächten oberen Enden in der in Abb. 2 gestrichelt
angedeuteten Weise einander nähern und entfernen und auf diese Weise die sie umgebende
Flüssigkeit in Schwingungen versetzen werden, die sich über den gesamten Kesselinhalt
fortpflanzen. Um ein Berühren der Zungen durch die Wäschestücke zu verhindern, können
sie mit einem nicht dargestellten Schutzkorb o. dgl. umgeben sein.
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Eine besonders -zweckmäßige Einrichtung gemäß der Erfindung veranschaulicht
Abb. 3. Bei dieser Ausführ ungsform des Waschgerätes ist das gesamte Erregersystem
als Einsatzkörper ausgebildet, der beispielsweise mittels eines Handgriffes 12 in
bequemer Weise in den Behälter 2 eingebracht und aus diesem wieder, entfernt werden
kann. Das Erregersystem q., dessen Zuleitungen 8 durch den mit dem Handgriff 12
versehenen Schaft 13 hindurchgeführt sind, ist hier von einem Gehäuse 14 ningeben,
dessen Bodenplatte 15
zweckmäßigerweise mit Füßen 16 versehen ist, die auf
dem Boden 5. des Kessels aufruhen. Gegenüber den Magneten d. ist die gegen die Gehäusewand
wasserdicht abgeschlossene Membrane 3 angeordnet, deren Schwingungen gleichfalls
durch strichpunktierte Linien angedeutet sind. Der zwischen der Membrane 3 und der
Bodenplatte 15 gelegene zylindrische Teil des Gehäuses 1d. ist mit einer Mehrzahl
von Öffnungen 17 versehen, so daß der zwischen den beiden Platten 3 und 15 liegende
Raum 18 mit Flüssigkeit angefüllt ist. Bei dieser Vorrichtung wird die Membrane
3 bei Erregen der Magneten q. nicht nur in Schwingungen versetzt, die sich dem gesamten
Inhalt des Behälters 2 mitteilen, sondern die in dem niedrigen Rauni 18 schwingende
Membrane 3 wirkt hier zugleich als Membranpumpe, indem das Wasser mit großer Geschwindigkeit
durch die öffnungen 17 angesaugt und sodann wieder aus diesen ausgestoßen wird.
Auf diese Weise wird zugleich ein dauerndes Strömen der Waschflüssigkeit erzielt.
Die Höhe des zylindrischen Raumes 18 richtet sich nach der
Schwingungsweite
der Membrane 3 und wird zweckmäßigerweise so bemessen, daß die Gesamtarnplitude
der Schwingung einen großen Bruchteil der Raumhöhe 18 beträgt.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann eine Vorspannfeder g vorgesehen
sein, die entweder, wie es die Zeichnung erkennen lzßt, zwischen der Membrane und
der Bodenplatte i , des Gehäuses 14 oder zweckmäßiger zwischen der Membrane und
dem Sockel des i\lagnetsvstenis -. eingeschaltet ist.
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Das Erregen der Membrane 3 bzw. der Zungen i r kann auch auf mechanische
Weise erfolgen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, indem man beispielsweise
die Membrane 3 unmittelbar oder durch Zwischenschalten anderer Teile mit (lern Exzenter
eines Hlektroniotors kuppelt.
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Bei allen Ausführungsformen der Erfindung kann eine Heizvorrichtung
zum Erwärinen der Waschflüssigkeit vorgesehen sein. Bei der Ausführungsform gemäß
Abb. i wird inan entweder einen elektrischen Einsatzkörper oder einen oberhalb der
Membrane 3 angeordneten Mantelheizkörper verwenden, während für Abb. 2, je nach
der r:iumlichen Anordnung der Zungen i i, die beispielsweise auch ringförmig am
:Mantel des Behälters 2 angeordnet sein können, entweder ein Einsatzheizkörper oder
ein Mantelheizkörper verwendet wird. Bei einer Waschvorrichtung gemäß Abb.3 schließlich
kann man einen Mantel-, Boden- oder Einsatzlieizkörper verwenden, der mit dem Gehäuse
14 verbunden ist, indem inan ihn beispielsweise auf dessen oberer Deckplatte anordnet.
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Der Eisenkörper des ?@lagnetsystenis, dessen Erregung auch durch pulsierenden
Teichstrom erfolgen kann, besteht zweckmäßigerweise aus weichem Baustoff, der zum
Vermeiden von Hysteresisverlusten und Erwärmen lamelliert wird.
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Die Durchführung des Erfindungsgedankens ist nicht an die dargestellten
Waschvorrichtungen gebunden, deren bauliche Ausbilaung in mannigfacher Weise erfolgen
kann, - hne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.