<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Nassbehandeln von Geweben, insbesondere zn deren Reinigung und
Bleichung.
EMI1.1
Waschen oder Bleichen von Wäsche. beruben entwedfer auf dem Grundsatz, die Wäsche durch mechanisches Umrühren mit, der zu behandelnden flüssigkeit, beispielsweise mit der Waschlange. durchzuwalken, oder die in einer Trommel ruhende Wäsche mit der Waschnüssigkeit, z. B. mittels eines Sprudeleinsates, beständig zu begiessen.
Die erste dieser Arbeitsweisen hat den Nachteil, dass die Wäsche mechanisch sehr stark
EMI1.2
verfahrens liegt jedoch darin, dass es sich, wenn es einigermassen wirksam sein soll, über eine verhältnismässig lange Zeitdaner erstreckl, und dass die Wäsche infolge des langen Verharrens In der Waschlauge, häufig eine gelbliche Färbung annimmt.
Die Waschvorrichtung gemäss der Erlindung beruht in der Erkenntnis, dass die Wasch- flüssigkeit, durch die innerhalb eines Kesscls ruhende Wäsche mit genügender Wirkung durch- getrieben werden kann. wenn man sie in Schwingungen versetzt. deren Frequenz die Eigen- schwingungszahl des Systemes iibersteigt. Solelhe Schwingungen werden also im allgemeinen eine sekundliche Frequenz von mehr als zwei haben, also sehr viel höher liegen als sie die bekannten Waschvorrichtungen erzeugen. bei denen die ganze Wassersäule mit grosser Amplitude und daher in verhältnismässg grossen Zeitabständen durch die Wirkung eines auf-und niedergehenden, die Wäsche tragenden Bodens hin- und herschwingt.
Bildet man beispielsweise den Boden eines die wäschen und die Waschlawuge aufnehmenden Kessels als Membrane aus. die durch einen periodisch erregten Magneten in Schwingungen geeigneter Frequenz versetzt wird. so pflanzen sich diese Schwingungen über die als Ganzes an sich ruhende Wassersäule fort und durchdringen hiebei auch das zu reinigende Gewebe. das sich im Gegensatz zu den bekannten Waschmaschinen in Ruhe befindet, bei denen die Waschflüssigkeit durch das Auf- und Niederschwingen eines Stampfers oder einer als Stampfer wirkenden Membrane in Wallungen gerät. Die Wirkung dieser Schwingungen auf die Ver-
EMI1.3
vergleichen.
Die hin und herschwingenden Wasserteilchen durchziehen mit grosser Geschwindigkeit und hoher Frequenz die Poren des Gewebes und spülen oder drücken hiebei dessen Verunreinigungen in wenigen Minuten heraus. Da sich Schwingungen im Wasser bekanntlich sehr leicht und nach allen Richtungen fortpflanzen, ist die Wirkung dieses Waschprozesses
EMI1.4
auf diese Weise möglich ist. die Wäsche ohne jede mechanische Beanspruchung in so kurzer Zeit gründlich zu reinigen, dass die Waschlauge keinerlei färbende Wirkung auf die Wäsche ausübt.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Fig. 3 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. bei dem die Schwingungen durch eine Mehrzahl periodisch erregter und in die Waschflüssigkeit eintauchenden Zungen erzeugt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Boden 10 des Flüssigkeitsbehälters starr und mit Öffnungen versehen. durch die zwei oder mehr Zungen od. dgl. 11 hindurch- führen und in die Flüssigkeit hineinragen.
Das untere Ende dieser, zweckmässigerweise aus Weicheisen bestehenden und gegen die Bohrungen der Platte 10 abgedichteten Stäbe ist mit den Magnetwicklungen 4 versehen. bei deren Speisung mit Wechselstrom die Stäbe 11 periodisch magnetisiert werden. so dass sich ihre zugespitzten. abgeflachten oder in sonstiger Weise abgeschwächten oberen Enden in der in Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Weise einander nähern und entfernen und auf diese Weise die sie umgebende Flüssigkeit in Schwingungen versetzen werden, die sich über den gesamten Kesselinhalt fortplianzen. Um ein Berühren der Zungen
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
magnetische Wirkung zu erhöhen und die Geränschbildung und vor allem ein Klebenbleiben zu verhindern.
Zu diesem Zwecke kann zwischen dem Kern 32 und den Ankern 36 eine Puffervorrichtung, z. B. eine Feder, eingeschaltet sein. die zugleich die Arbeit der in den Fig. 1 und 3 mit 9 bezeichneten Vorspannfeder erfüllen kann.
Um vier Membranen gemäss dem Schema der Fig. 5 in Schwingungen versetzen zu können, braucht man nur das Rohr 31 durch einen Kasten oder durch eine Rohrkreuzung zu ersetzen und einen Eisenkern mit der entsprechenden Anzahl von Spulen vorzusehen. Auf diese Weise kann man ein beliebiges Vieleck von Membranen zusammenstellen und auch ein System bei dem die Membranen nicht oder alle parallel zueinander verlaufen. Insbesondere können auch parallel zur Flüssigkeitsoberfläche verlaufende Membranen vorgesehen sein, deren senkrechte und gegenläufige Schwingungen gleichfalls Knotenpunkte erzeugen.
Zur Erzeugung der erforderlichen Schwingungen ist man jedoch nicht an magnetische Vorrichtungen gebunden ; vielmehr können die Schwingungen auch auf andere Weise. beispielsweise auf elektrolytischem Wege, erzeugt werden.
Wird beispielsweise an der Unterseite des Deckels eines Waschgefässes die Anode eines Wehnelt- oder simonunterbrechers befestigt und das metallische Gefäss an den Gegellpol angeschlossen. so entsteht an den Wandungen des Gefässes und der Anode eine wirksame Gasbildung, die derartig heftig, an der Anode geradezu explosionsartig ist. dass sie mechanische Schwingungen der als Elektrolyt dienenden Waschflüssigkeit hervorruft, An Stelle des Wehnelt- unterbrechers kann man auch gemäss der Erfindung nach Art eines elektrolytischen Gleichrichters geschaltete Elektrodenplatten verwenden, deren elektrolytische Wirkung gleichfalls mechanische Schwingungen und gegebenenfalls auch kataphoretische Erscheinungen zur Folge hat.
In den Fig. 7-10 sind einige Ausführungsbeispiele eines auf elektrolytischem Prinzip beruhenden Apparates gemäss der Erfindung dargestellt.
EMI4.1
versehen. an dessen Unterseite der Porzellankörper, 21 der gegen den Deckel isolierten Anode eines Wehneltungterbrechers befestigt ist. Das Gefäss. ? spielt hiebei die Rolle der Kathode.
Wird die Vorrichtung mit Wechselstrom betrieben, so kann das Gefäss 2 aus jedem beliebigen Metall bestehen. Bei Verwendung von Aluminium wird sich allerdings eine Gleichrichtenvirkung einstellen, die zur Folge hat. dass die Vorrichtung nur mit halber Frequenz und Leistung
EMI4.2
Die Gaserzeugung einer derartigen elektrolytischen Vorrichtung ist bekanntlich äusserst heftig, an der Anode geradezu explosionsartig. so dass die Flüssigkeit in ausserordentlich starke und hochfrequente Schwingungen versetzt wird. die in gleicher Weise wie bei der elektro-
EMI4.3
Entstehens besonders aktiv ist. die bleichende und losende Wirkung der Waschflüssigkeit. Enthält diese Sauerstoff abspaltende Salze oder z. B. Wasserstoffsuperoxyd. so fördert die oszilltorische Stoss-und Saugwirkung sowie der elektrolytische Prozess als solcher die Zer- setzung wesentlich, so dass grosse Mengen von frischem Sauerstoff die Wäsche durchziehen.
Nicht zuletzt wird der Reinigungsprozess durch kataphoretische Erscheinungen gefördert.
Man kann die zum Betrieb eines Apparates gemäss Fig. 7 erforderlichen Betriebspannungen wesentlich ermässigen und überdies noch eine Reihe weiterer beachtenswerter Vorteile erzielen.
EMI4.4
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
EMI5.2
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
will. möglich, auch nur ein Plattenpaar zu verwenden.
Will man diese Vorrichtung mit Gleichstrom betreiben, so muss zwischen das Netz und die Elektroden ein Unterbeecher eingeschaltert werden. der einen pulsierenden Gleich-
EMI6.2
in Frage.
Sowohl bei der Verwendung von Wechselstrom als auch bei Gleichstrom wird es zweck- uässig sein. mit hohen Stromstärken geringer spannung, beispielsweise in der Grössenanordnung von 20 bis 30 Amp. mit 10 bis 4 Volt Spannung, zu arbeiten. Natürlich richtet sich die
EMI6.3
Elektroden und diese wiederum nach der Waschleistung, d. h. nach der Grosse der Vorrichtung.
Obwohl die Gasentwicklung bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 10 wesentlich schwächer vor sich geht und die von ihr erzeugte Stosswirkung somit nicht so heftig wie bei
EMI6.4
Stosswirkung wenigstens zum Teil auszugleiehen seheint.
Um die Wirkung der an den Elektroden entstehenden Gase zu erhöhen, kann man die Elektroden auch parallel zur Bodenfläche des Gefässes anordnen. so dass der gesamte Flüssigkeitsquerschnitt von dem anfsteigenden frischen Sauerstoff durchdrungen wird.
EMI6.5
Membran e ist beispielsweise zwischen zwei Flanschringen f und g in geeigneter Weise eingespannt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sitzt der Flanschring g am oberen Ende
EMI6.6
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt :
Das in Richtung der gezeichneten Pfeile durch das Rohr b in die Kammer a einströmende Wasser übt durch die Öffnungen d auf die Membran r einen Druck aus. unter dessen Wirkung
EMI6.7
schmalen Spalt in das Rohr 11 und von diesem in Richtung des eingezeichneten Pfeiles in den Schlauch o, dessen anderes Ende in die Abwasserleitung geführt sein kann.
Sobald eine Wasserströmung zwischen der Membran c und der Kappe c auftritt, verringert sich jedoch der durch die Öffnungen d auf die Membran e ausgeüble Druck. so dass die Membran selbsttätig
EMI6.8
<Desc/Clms Page number 7>
EMI7.1
Bei diesen wird jedoch nur die Schwingung der Membran ausgenntzt. während man bestreht war, die Schwingungen der Wassersäule in der Abflussleitung durch besondere Mittel zu unterdrüeken. da sie bei Apparaten dieser Art in der Tat eine lästige Nebenerscheinung sind.
Für den der Erfindung zugrunde liegenden Zweck können sie aber mit besonderem Vorteil ausgenutzt und sogar verstärkt werden. Bei einer Vorrichtung gemäss der Erfindung werden daher zwischen dem Abflussstutzen n und der Abflussleitung keinerlei Dämpfungsvorrichtungen eingebaut. Um die in der Abflussleitung auftretenden Schwingungen möglichst ungebremst
EMI7.2
Wasser noch für andere Zwecke des Haushaltes verwendet werden.
Obwohl bei der Bescheibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele immer nur die Rede von Waschapparaten zum Reinigen von Wäsche war, so ist doch klar, dass die gleichen
EMI7.3
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Nassbehandeln von Geweben, insbesondere zu deren Reinigung und Bleichung, bei der das zu behandelnde Gewehe in der Flüssigkeit eingetaucht ist, gekennzeichnet durch ein die Behandlungsflüssigkeit in Schwingungen versetzendes Erregersystem. welches mehr als zwei Schwingungen in der Sekunde ausführt.
EMI7.4