DE253429C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE253429C DE253429C DE1911253429D DE253429DA DE253429C DE 253429 C DE253429 C DE 253429C DE 1911253429 D DE1911253429 D DE 1911253429D DE 253429D A DE253429D A DE 253429DA DE 253429 C DE253429 C DE 253429C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- suspension
- electroosmotic
- vats
- osmosis machine
- substances
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 239000000725 suspension Substances 0.000 claims description 26
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 15
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 7
- 238000000605 extraction Methods 0.000 claims description 5
- 239000000203 mixture Substances 0.000 claims description 5
- 239000004927 clay Substances 0.000 description 6
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 6
- 230000029142 excretion Effects 0.000 description 5
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 5
- 239000003792 electrolyte Substances 0.000 description 4
- 239000000463 material Substances 0.000 description 4
- 239000002245 particle Substances 0.000 description 4
- HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M Sodium hydroxide Chemical compound [OH-].[Na+] HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 3
- 238000005370 electroosmosis Methods 0.000 description 3
- 239000002253 acid Substances 0.000 description 2
- 239000007795 chemical reaction product Substances 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 238000000746 purification Methods 0.000 description 2
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 2
- 239000002002 slurry Substances 0.000 description 2
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 2
- 235000008733 Citrus aurantifolia Nutrition 0.000 description 1
- 235000011941 Tilia x europaea Nutrition 0.000 description 1
- 230000002378 acidificating effect Effects 0.000 description 1
- 239000003513 alkali Substances 0.000 description 1
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 description 1
- 239000000470 constituent Substances 0.000 description 1
- 230000005611 electricity Effects 0.000 description 1
- 230000002349 favourable effect Effects 0.000 description 1
- 239000012535 impurity Substances 0.000 description 1
- 150000002506 iron compounds Chemical class 0.000 description 1
- 239000004571 lime Substances 0.000 description 1
- 230000010355 oscillation Effects 0.000 description 1
- 238000001556 precipitation Methods 0.000 description 1
- 239000004576 sand Substances 0.000 description 1
- 238000004062 sedimentation Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D61/00—Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
- B01D61/42—Electrodialysis; Electro-osmosis ; Electro-ultrafiltration; Membrane capacitive deionization
- B01D61/427—Electro-osmosis
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Treatment Of Sludge (AREA)
- Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 253429 KLASSE Ud. GRUPPE
Verfahren zur
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. September 1911 ab.
Vorliegende Erfindung bezweckt die Nutzbarmachung elektroosmotischer Prozesse, d. h.
dei transportierenden Wirkung des elektrischen Stromes bei der Trennung und Gewinnung der
kleinsten Teilchen in einer Suspension, einem Suspensionsgemisch oder in sogenannten kol·-
loidalen Lösungen.
Elektroosmotische Prozesse eignen sich insbesondere für die Reinigung und Scheidung
von Gemischen fein verteilter Körper in Suspen-
oder in kolloider Form. Durch das vor-Verfahren läßt sich nun sowohl eine Scheidung der feinsten oder kolloiden Teile
eines Gemisches voneinander erreichen, wie auch eine Reinigung der gewünschten Fraktion
von fremden Beimengungen und schließlich eine mehr oder minder große Entwässerung
der sich an der Elektrode ansetzenden Masse erzielen.
Für die genannten Zwecke beginnt die Elektroosmose sich mehr und mehr in die Praxis
einzuführen, und insbesondere ist es die Reinigung und Gewinnung von Ton usw., bei der
die Anwendung der Elektroosmose in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht Resultate
ergibt, die durch die bisherigen Gewinnungsverfahren nicht erreicht werden konnten.
Bei dem elektroosmotischen Verfahren wird die zu behandelnde Masse in Wasser oder
einer anderen geeigneten Flüssigkeit zu einer dünnen Aufschlämmung suspendiert oder kolloidal gelöst und ihr zweckmäßig ein Elektrolyt
zugesetzt, dessen Natur vorzugsweise
basisch ist, wenn elektronegative, und sauer, wenn elektropositive Substanzen gewonnen
werden sollen. Es möge im folgenden die Gewinnung eines Tones — elektronegative
Substanz — als Beispiel zugrunde gelegt werden. Die sinngemäße Übertragung der gemachten
Ausführungen auf andere Substanzen versteht sich dann von selbst.
In einem Quirl wird die Tonsubstanz in Wasser zu einer dünnen Aufschlämmung suspendiert
und ihr eine geringe Menge eines geeigneten Elektrolyten, z. B. Natriumhydroxyd,
zugesetzt. Diese Suspension wird in einen oder mehrere Bottiche oder Bassins geleitet,
wobei in letzterem Fall die Einrichtung so getroffen sein kann, daß die Flüssigkeit, wenn
gewünscht, die Bottiche der Reihe nach durchfließen kann und die Zeit, während welcher
die Flüssigkeit in jedem derselben bleiben soll, nach Belieben gewählt werden kann. Aus
einem oder mehreren Bottichen kann nun die Suspension einer Osmosemaschine zugeführt
werden, d. h. einer Maschine, in der durch die Wirkung des elektrischen Stromes die Suspension
in der nachstehend beschriebenen Weise beeinflußt wird. Das schließlich erzielte
Endprodukt wird bestimmt durch die Konzentration der Suspension zwischen den Elektroden
der Osmosemaschine, die Strömungsgeschwindigkeit und den Elektrplytzusatz sowie naturgemäß durch die Stromverhältnisse.
Durch die Wirkung des geeigneten Elektrolyten
geraten die elektronegativen Tonteilchen
(Z. Auflage, ausgegeben am 7. Oktober
in den Solzustand, d. h. in lebhafte Schwingung (Brownsche Bewegungen), während die
entgegengesetzt geladenen Teile in Gelzustand und die groben Teile, von der sie einhüllenden
Tonsubstanz befreit, zu Boden fallen. Auch bei den in Schwingung befindlichen elektronegativen
Tonteilchen tritt allmählich eine Fraktionierung ein, indem die gröberen sich, weniger lange schwingend, auch weniger lange
ίο in Schwebe erhalten wie die feineren. Nach
einer gewissen Zeit enthält die Suspension nur noch allerfeinste Teilchen, die überhaupt nicht
oder doch nur durch sehr langes Abstehenlassen zum Niederschlag zu bringen sind. Die
diese Bestandteile enthaltende Flüssigkeit wird nun der Osmosemaschine zugeführt, in der
durch den Strom diese Bestandteile an der einen Elektrode niedergeschlagen werden. Indem
man die Zeit, während welcher man die Suspension in den einzelnen Bottichen beläßt,
ehe sie der Elektroosmose unterworfen wird, entprechend wählt, hat man es in der Hand,
ein Material von beliebiger gewünschter Korngröße zu gewinnen. Es läßt sich z. B. bei
Verwendung mehrerer Bottiche erreichen, daß sich in dem ersten die Verunreinigungen, also
Sand, Kalk, Eisenverbindungen usw., absetzen, während in dem zweiten Bottich sich nur
Tonsubstanzen einer bestimmten Korngröße, in dem dritten wieder Fraktionen von anderer
bestimmter, aber gegen die zweite kleinerer Korngröße niederschlagen. Die Osmosemaschine
liefert dann das Material in gewünschtem Feinheitsgrad in hoher Reinheit und stichfester
Form.
Die Kombination des Absetzverfahrens mit dem elektroosmotischen ergibt eine große Anzahl
von Variationsmöglichkeiten, d. h. sie gewährt den Vorteil, daß sowohl die Auswahl
einer bestimmten Korngröße desselben Materiales, wie auch eine Auswahl einer bestimmten
Fraktion aus Suspensionsgemischen sich erzielen läßt.
Neben diesen in bezug auf das Endprodukt wesentlichen Vorteilen besteht ein weiterer
Vorzug der Kombination darin, daß durch sie eine'Entlastung der Osmosemaschine erreicht
wird, indem nämlich gewisse Bestandteile, die sonst die Maschine durchfließen bzw. in dieser
durch Aufwendung elektrischer Energie ausgeschieden werden müßten, nunmehr schon
vor Eintritt der Suspension in die Osmosemaschine ausgeschieden werden. Dadurch ist
eine Ersparnis an Strom bedingt.
Das im obigen erläuterte Verfahren läßt sich noch weiter verbessern, wenn man es
unter Kreislauf der Flüssigkeit durchführt. Es wird dabei die aus der Osmosemäschine
ausfließende Suspension in einen oder mehrere Bottiche weitergeleitet, in denen nunmehr
wieder Ausscheidungen stattfinden, die durch elektroosmotische Vorgänge in der Osmosemaschine
bedingt sind. Von diesen Bottichen wird die Suspension in den oben erwähnten
Quirl zurückgepumpt, um gegebenenfalls durch Zusatz neuen Materiales wieder angereichert
zu werden. Dadurch, daß die Suspension die Osmosemaschine im Kreislauf mehrfach durchläuft,
wird sie mehr und mehr von Säurerestern befreit, die nach der Anode wandern
und mit dem Ton entfernt werden bzw. bei Anwendung eines vor die Anode geschalteten
Diaphragmas im Anodenraum verbleiben. In je weiterem Maße die Suspension von Säureresten
befreit wird, in um so stärkerem Maße überwiegt die Wirkung des »geeigneten« Elektrolyten.
Das Resultat ist, daß sowohl die Scheidung der Substanzen schärfer hervortritt als auch die abgeschiedenen Teile trockner,
d. h. fester werden. Während in manchen Fällen ohne Anwendung des Kreislaufes die
Ausscheidungen wasserreich sind, ergeben unter Kreislauf wasserarme Ausscheidungen
die in der Regel stichfest zu gewinnen sind.
Die Suspension in der Osmosemaschine ist verschiedenen Einwirkungen unterworfen. Es
hat sich z. B. als besonders vorteilhaft erwiesen, die Suspension etwa mittels Rührwerkes
durch eine perforierte oder aus Lochblech hergestellte Kathode hindurchzuführen.
Die Suspension passiert an dieser eine durch elektroosmotische Wasserausscheidung wasserreiche
Schicht, die durch elektrolytische Ausscheidung von Alkali alkalisch ist. Hierdurch
treten neue Ausscheidungen ein, und die Suspension tritt hochgeladen in den Zwischenraum
zwischen den Elektroden.
Wie bereits oben erwähnt, ist für das Verfahren auch die zwischen den Elektroden herrschende
Konzentration der Suspension von Einfluß, und es hat sich gezeigt, daß von de: Konzentration die Stromausbeute abhängt.
Diese letztere wird nämlich günstiger mit zunehmender Konzentration der Suspension. Das
Rührwerk hat daher ferner die Aufgabe, eine Verarmung im Anodenraum zu verhindern.
An Stelle des Rührwerkes könnte auch eine andere geeignete Vorrichtung, die der Flüssigkeit
die nötige Geschwindigkeit und Richtung erteilt, benutzt werden. no
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur elektroosmotischen Behandlung von Suspensionen, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks getrennter Gewinnung von Stoffen verschiedener Korngröße oder bestimmter Fraktionen aus Suspensionsgemischen das elektroosmotische Verfahren mit dem mechanischen Absetzverfahren abwechselnd zur Anwendung bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension im Kreislauf behandelt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension mittels Rührwerkes o. dgl. durch die eine perforierte Elektrode nach der zweiten hindurchgetrieben wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Suspension zwischen den Elektroden möglichst hoch gehalten wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE253429T | 1911-09-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE253429C true DE253429C (de) | 1912-11-11 |
Family
ID=511710
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1911253429D Expired DE253429C (de) | 1911-09-29 | 1911-09-29 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE253429C (de) |
-
1911
- 1911-09-29 DE DE1911253429D patent/DE253429C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69400966T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Wasserqualität | |
DE2551030A1 (de) | Abwasser-reinigungsverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE2815390A1 (de) | Verfahren zur entwaesserung von tonen mittels druckfiltration | |
DE2208076A1 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Industrieabwässern und Vorrichtung zur Durchführung desselben | |
DE253429C (de) | ||
AT59443B (de) | Verfahren zur elektroosmotischen Behandlung von Suspensionen. | |
DE179086C (de) | ||
DE3824289C2 (de) | ||
DE383666C (de) | Verfahren zur vollstaendigen oder teilweisen Reinigung von Wasser auf elektroosmotischem Wege | |
DE886130C (de) | Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern | |
DE265628C (de) | ||
DE905360C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur elektrolytischen Reinigung von Wasser oder Rueckgewinnung von Metallen aus Abwaessern | |
DE3047301C2 (de) | Vorrichtung zur elektrochemischen Abwasserreinigung | |
DE298283C (de) | ||
AT150996B (de) | Verfahren zur Trennung grob-kolloid- oder molekular-disperser anorganischer Systeme im elektrostatischen Feld. | |
DE1177081B (de) | Verfahren zur elektrolytischen Entfernung von kolloidalen Stoffen aus netzmittelhaltigem Abwasser | |
DE470739C (de) | Verfahren zum Behandeln von alkalische Bestandteile enthaltenden Fluessigkeiten | |
AT61116B (de) | Verfahren zur Trennung adsorbierter, kolloidaler, löslicher oder feinverteilter Körper von den ihnen als Träger dienenden Stoffen. | |
DE233281C (de) | ||
AT59296B (de) | Verfahren zur Trennung der Komponenten eines Suspensionsgemisches. | |
DE525811C (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Erzen | |
AT111542B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Konzentraten oder Niederschlägen aus Dispersionen. | |
DE294667C (de) | ||
DE1671093C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von Betoniten | |
DE394360C (de) | Verfahren zur vollstaendigen oder teilweisen Beseitigung von Salzen aus Wasser auf elektroosmotischem Wege |