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Anordnung zur Fernsteuerung mehrerer Empfänger Bei der Fernsteuerung
gemäß dem Hauptpatent werden von einer Gebereinrichtung zwei oder mehrere Geberwiderstände
gesteuert, die mit den Empfängerwiderständen eine WheatstonescheBrückenschaltungbilden.
Eine derartige Einrichtung soll dazu benutzt werden, um mehrere Empfängerglieder
derart zu steuern, daß ihre Steuerbewegung in einem konstanten Verhältnis zueinander
stehen.
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Zu diesem Zwecke sind nach der Erfindung mit den parallel geschalteten
Geberwiderständen veränderliche Zusatzwiderstände verbunden, die aber untereinander
stets Bleichbleiben, sie werden also beispielsweise durch Schleifkontakte geregelt,
die starr miteinander verbunden sind, oder wenn man die verschiedenen Zusatzwiderstände
zu einem einzigen Widerstand zusammenlegt, durch einen einzigen Schleifkontakt.
Die Geberwiderstände sind zweckmäßig von Hand oder aber auch selbsttätig regelbar,
so daß das Verhältnis der Steuerbewegungen der Empfängerglieder beliebig eingestellt
werden kann. Das Schaltbild eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Drei Empfängerglieder i, z, 3 sind als Wandermuttern ausgebildet,
die auf Spindeln 4, 5, 6 laufen. Die Spindeln werden von den Motoren 7, 8, 9 angetrieben,
die durch polarisierte Relais gesteuert werden. Diese Relais besitzen drehbare Spulen
io, 11, 12 und diese legen die mit Plus und Minus gekennzeichneten Batteriepole
an Kontakte 13, 14, 15, die mit den Ankern der Motoren 7, 8, 9 verbunden
sind. Je nach der Ausschlagsrichtung der Drehspule werden die Motoren in der einen
oder anderen Umlaufrichtung eingeschaltet.
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An jeder der Wandermuttern i, 2, 3 ist eine Reihe von Gleitkontakten
befestigt. Die Gleitkontakte 16, 17, 18 gleiten auf Empfängerwiderständen i9, 2o,
21, die mit ihren Enden an den positiven und negativen Polen derselben Stromquelle
liegen, wie in der Zeichnung durch Plus und Minus angedeutet. Die Kontakte verbinden
einen bestimmten Punkt der Widerstände i9, 2o, 21 mit den
Leitungen
22, 23, 24, die zu den Drehspulen io, 1i, 12 und weiter zu den Geberkontakten 25,
26, 27 führen. Diese Kontakte gleiten auf den Geberwiderständen 28, 29, 3o. Die
Widerstandswerte a, b, c werden für dasjenige Verhältnis eingestellt, das bei der
Bewegung der Empfänger i, 2, 3 eingehalten werden soll. Die Widerstände 28, 29,
3o liegen mit einem Ende am positiven Pol der Stromquelle. Die anderen Enden sind
mit Gleitkontakten 31, 32, 33 verbunden, die auf Widerständen 34, 35, 36
gleiten, welche unmittelbar an den Polen der Stromquelle liegen, also als, Spannungsteiler
geschaltet sind. Die Kontakte 31, 32, 33 sind starr miteinander verbunden, legen
also bei irgendeiner Einstellung ein und dieselbe Spannung an die Geberwiderstände
28, 29, 30. Wie sich auch diese Spannung ändern mag, das Verhältnis der an den Kontakten
25, 26, 27 herrschenden Potentiale behält stets den einmal eingestellten Wert. Da
die Widerstände 28, 29, 30 mit den Widerständen i9, 2o, 21, wie sich aus
der Darstellung ergibt, in Brückenschaltung liegen, und da die Relais i o, i i,
i2 mit Hilfe der Motoren 7, 8, 9 die Wandermuttern i, 2, 3 so lange verstellen,
bis der Strom im Diagonalzweige verschwindet, so müssen auch die erreichten Stellungen
der Wandermuttern i, 2, 3 stets dem durch die Kontakte 25, 26, 27 eingestellten
Verhältnis entsprechen.
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Die Steuerung gemäß der Erfindung kann beispielsweise zur Einstellung
der Belastung dreier Dampfkessel verwendet werden. In diesem Fall werden durch die
Wandermuttern i, 2, 3 etwa die Brennstoffzuführung und die Verbrennungsluft der
drei Dampfkessel eingestellt. Häufig ist es erwünscht, je nach dem jeweiligen Zustande
eines Kessels ihn mehr oder weniger zu belasten, den ersten beispielsweise voll
zu belasten, den zweiten nur mit 75 °/o und den dritten nur mit 50 °/o. Zu diesem
Zwecke werden die drei Schiebekontakte 25, 26, 27 von Hand diesen Verhältnissen
entsprechend eingestellt. Die Dampferzeugung verteilt sich dann auf die drei Kessel
in diesem eingestellten Verhältnis. Die Größe der Gesamtbelastung, die in manchen
Betrieben sich; dauernd ändert, wird durch die miteinander verbundenen Kontakte
31, 32, 33 eingestellt, und zwar kann diese Einstellung gemäß der weiteren
Erfindung selbsttätig vor sich gehen. Zu diesem Zweck sind die drei Kontakte an
einer Wandermutter 54 befestigt, die vermittels der Spindel 55 durch den Motor 56
eingestellt wird. Dieser Motor wird durch ein Relais gesteuert, dessen Drehspule
37 im Diagonalzweige einer weiteren Wheatstoneschen Brücke liegt. Diese Brücke besteht
einesteils aus dem Widerstande 38, auf dem der Schiebekontakt 39 gleitet. Der Kontakt
39 wird durch einen Dampfmesser eingestellt, der die Menge des aus allen drei Kesseln
zusammen entnommenen Dampfes mißt. Der andere Teil der Brücke besteht aus den Widerständen
4o, 41, 42, 43, 44, auf denen die 1tontakte 45, 46, 47, 48, 49 gleiten. Diese sind,
wie in der Zeichnung dargestellt, an den Wandermuttern i, 2, 3 befestigt, ebenso
wie die bereits erwähnten Kontakte 16, 17, 18. Die dargestellte Schaltung hat zur
Folge, daß der die Drehspule 37 enthaltende Diagonalzweig der Brücke dann stromlos
ist, wenn der Regelweg des Kontaktes 39 der Stimme der Steuerbewegungen der Wandermuttern
i, 2, 3 entspricht. Der von der Drehspule 37 Testeuerte Motor 56 verstellt also
die Kontakte 31, 32, 33 so lange, bis die Gesamtbelastung der drei Kessel
der durch den Kontakt 39 angegebenen Gesamtdampfmenge entspricht.
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Wenn bei steigender Belastung einer der Kessel das Maximum seiner
Belastung erreicht hat, so soll eine weitere Steigerung ausgeschlossen sein, die
übrigen Kessel sollen dagegen in dem eingestellten Verhältnis unverändert weiter
geregelt werden. Zu dieseln Zweck sind an den Wandermuttern i, 2, 3 Endausschalter
angeordnet. Der Endausschalter der Wandermutter 3 ist mit 5o bezeichnet. Er öffnet
in der Endstellung der Wandermutter einen Kontakt 51. Dadurch wird der Motor g für
die eine Drehrichtung stromlos, so daß er die Wandermutter 3 nur in der anderen
Richtung, also zurückbewegen kann. Die Steuerung der Wandermuttern i und 2 bleibt
dabei vollkommen unbeeinträchtigt.
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Statt der Spannungsteilwiderstände 34, 35, 36 können auch gewöhnliche
Vorschalt- oder Parallehviderstände zu den Brückenzweigen verwendet werden, die
auf den Widerständen 28, 29, 3o durch die Kontakte 25, 26, 27 abgegriffen sind.
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Wenn die Regelung nicht von einem Dampfmesser ausgehen soll, der die
sämtlichen Kesseln entnommene Gesamtdampfmenge mißt, sondern von mehreren Dampfmessern,
welche die einzelnen Dampfmengen messen, so werden statt eines Gleitkontaktes 39
mehrere Gleitkontakte verwendet, die auf ihren Teilender Wheatstoneschen Brücke
eine Summenschaltung in genau derselben Weise bilden, wie die Kontakte 45 bis 49
auf ihren Brückenzweigen.
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Die Anwendung der Erfindung bei einer Dampfkesselanlage ist nur ein
Beispiel. Statt Dampfkessel können beispielsweise auch elektrische Generatoren derart
gesteuert werden, daß bei jeder beliebigen Gesamtleistung die Leistungsanteile der
einzelnen Maschinen zueinander in bestimmtem Verhältnis stehen. Durch Relais 37
wird in diesem Falle bei
Änderungen der Gesamtleistung eine Verstellung
der Gewindemuttern 1, 2 und 3 herbeigeführt, und durch die Kontakte 25, 26 und 27
wird der Lastanteil jedes einzelnen Generators im Verhältnis zur Gesamtlast und
zur Belastung der anderen Generatoren bestimmt. Auch in chemischen Betrieben kann
die Erfindung mit Vorteil angewendet werden, wenn beispielsweise Flüssigkeitsmengen
in bestimmtem Verhältnis zu mischen sind und wenn die benötigte Menge des Gemisches
Schwankungen unterworfen ist. Mit den Wandermuttern 1, 2 und 3 werden dann die Einlaßorgane
für die einzelnen Flüssigkeiten gekuppelt.