DE50380C - Schiefslanze - Google Patents
SchiefslanzeInfo
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- DE50380C DE50380C DENDAT50380D DE50380DA DE50380C DE 50380 C DE50380 C DE 50380C DE NDAT50380 D DENDAT50380 D DE NDAT50380D DE 50380D A DE50380D A DE 50380DA DE 50380 C DE50380 C DE 50380C
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F41B—WEAPONS FOR PROJECTING MISSILES WITHOUT USE OF EXPLOSIVE OR COMBUSTIBLE PROPELLANT CHARGE; WEAPONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F41B13/00—Thrusting-weapons; Cutting-weapons carried as side-arms
- F41B13/10—Lances; Pikes
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 69: Schneidwerkzeuge.
Graf BELA KREITH in WIEN. Schiefslanze.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. März 188g ab.
Diese Erfindung besteht darin, dafs der Schwerpunkt , der Lanzenstange nicht in deren
Mitte, sondern von diesem Punkte weiter gegen das rückwärtige Ende gelegen ist, damit
die Lanze mittelst eines zu diesem Zwecke vorhandenen Riemens vom Reiter am Leibe
oder in einem am Sattel befestigten Futteral getragen werden kann; wesentlich ist, dafs das
untere Ende der Lanzenstange ein Carabiner- oder Gewehrlauf ist, und zwar zu dem Zwecke,
damit die Lanze zugleich als Schiefswaffe für gröfsere Distanzen verwendet werden kann.
Wesentlich ist ferner eine derartige Construction, dafs an jener Stelle, wo die gefällte Pike während
des Angriffes mit der rechten Hand erfafst wird, man auch eine Pistole anbringen kann,
zu dem Zwecke, um aus derselben bei dem Angriff in der Richtung gegen den Feind schiefsen zu können. Wesentlich ist ferner,
dafs die oben erwähnte Pistole oder der das Ende dieser Länzenstange bildende Gewehrlauf
durch Schrauben und Federn derart an der Lanze befestigt werden, dafs man, wenn
dieselben von der Lanzenstange getrennt sind, diese Waffen als selbstständige Schiefswaffen
verwenden kann; an den Gewehrlauf wird, sobald derselbe von der Lanzenstange getrennt
ist, ein gewöhnlicher Gewehrkolben angeschraubt. Wesentlich ist ferner, dafs der Aufsatz
zur leichteren Handhabung der Schiefslanze (während dieselbe als Stichwaffe verwendet wird)
derart construirt ist, dafs der liegende Aufsatz in den zu diesem Behufe gemachten Vertiefungen
des Laufes und auch eventuell in die Vertiefung des um denselben befindlichen Mittelschaftes zu liegen kommt. Wesentlich
ist noch die an der Lanzenstange angebrachte, den Gewehrkolben ersetzende Vorrichtung,
welche den Zweck hat, den Rückstofs beim Schufs aufzuhalten, sobald aus dem am Ende
der Lanze befindlichen Gewehrlauf geschossen wird. Endlich ist noch wesentlich, dafs die
Lanzenstange, um dieselbe während des Marsches leichter tragen zu können, derart aus einander
geschraubt werden kann, dafs dieselbe in diesem Zustande noch immer ein zusammenhängendes
Ganzes bildet.
Auf beiliegender Zeichnung zeigen die Fig. 1 und 9 die Schiefslanze in ihrer ganzen Form.
In dieser Darstellung ist zwischen α und g der vordere Theil des Lanzenstieles gezeichnet, d. h.
jener Theil, welchen man während des Angriffs nach vorn hält, wenn man die gefällte Pike
zum Angriff mit der rechten Hand erfafst (s. Fig. ι zwischen e gl). Der in Fig. 1 und 9
zwischen g1 und i gezeichnete Theil der Schiefslanze
ist ein längeres oder kürzeres Schiefsrohr, aus welchem man auch so schiefsen kann,
dafs man zu Fufs oder zu Pferde während des Schiefsens, zur Vermeidung des Rückstofses,
die in Fig. 1 mit Z1 bezeichnete gewehrkolbenartige Vorrichtung an die Schulter ansetzen
kann. Die in Fig. 1. und 9 zwischen c d gezeichnete gewehrkolbenartige Vorrichtung ist
in Fig. 2, 3, 4 und 5 detaillirt dargestellt, in welchen Figuren zwischen c und d der vordere
Theil dieser Vorrichtung an dem Lanzenstiel mit den mit nl bezeichneten Schrauben befestigt
ist. In dieser kolbenartigen Vorrichtung läfst sich in den Fig. 2, 3, 4 und 5 ein mit
I I1 sichtbar gemachter Stab in der Achse Z1
auf- und abwärts bewegen. Fig. 2 zeigt diese
den Gewehrkolben ersetzende Vorrichtung mit dem zugeklappten Stab / / 1 von aufsen und
Fig. 3 im Querschnitt; Fig. 4 zeigt den aufgeklappten Stab lll von aufsen und Fig. 5 im
Querschnitt. Der in Fig. 4 und 5 mit Z /1 sichtbar gemachte aufgeklappte Stangentheil ist
auch in Fig. 1 mit P ersichtlich gemacht und hat, wie schon erwähnt, den Zweck, zum
Schiefsen die Lanze an dieser Stelle an die Schulter ansetzen zu können. In Fig. 3, 4
und 5, zwischen ram1, ist die mit den Schrauben η befestigte Feder ersichtlich, welche bezweckt,
den mit /Z1 bezeichneten Stab in ruhender oder senkrechter Lage festzuhalten.
In Fig. 2, 3, 4 und 5 sind mit nl die Schrauben bezeichnet, welche den zwischen c d befindlichen
Vordertheil dieser gewehrkolbenartigen Vorrichtung in welcher Weise zum Lanzenstiel
befestigen, dafs die Schrauben auf der entgegengesetzten Seite in die Mutterschrauben,
welche sich in der mit (P bezeichneten Metallflä'che befinden, eindringen. Der an der
Schiefslanze angebrachte Riemen ist in Fig. 1 und 2 zwischen bfe ersichtlich; wenn man
den am Riemen angebrachten Carabinerhakeny in dem Ring Z) befestigt, dann wird der von
bfh begrenzte Riemenring derart zusammengezogen,
dafs man den Arm in denselben bis zur Achsel stecken kann, und zwar aus dem Grunde, damit der Riemen, wenn man
aus der in Fig. 1 mit g i bezeichneten Waffe schiefsen will, gegen den Rückstofs eine
Stütze bietet; in diesem Falle ist die in Fig. 1, 2, 3, 4, 5 und 9 zwischen c d gezeichnete
Vorrichtung nicht nothwendig. Im übrigen hat der oben bezeichnete Riemen auch den
Zweck, dafs der Reiter die Lanze am Körper umgehängt tragen kann. Der in Fig. 2 mit
0 ö o1 bezeichnete halbkreisförmige Theil, sowie
der mit ö^pp1 bezeichnete Schieber des
aufgestellten Visirs kommen beim Umlegen des Visirs in die an dem Gewehrlauf mit s s1 angebrachten
Vertiefungen. Dagegen kommen die mit opr und ο1;?1 bezeichneten Seitenstäbe
des Visirs in die am Schaft oder am Lauf befindlichen beiderseitigen Vertiefungen r r1
zu liegen. Jeder einzelne Theil des versenkten Visirs bildet somit mit dem Lauf eine glatte
Fläche. Diese Vorrichtung ist deshalb angebracht, weil das am Lauf hervorstehende
Visir ein Hindernifs bilden würde, wenn der Reiter während des Angriffes den zwischen e g
ersichtlichen Lanzentheil in der rechten Hand bezw. den Lanzentheil g i unter der Achselhöhle
hält. Fig. 6 zeigt das umgekehrte Visir in jener Lage, wo dessen in Fig. 2 zwischen
ο ö o1 und JJo1P1 und or befindlichen Theile
in den in Fig. 2 ersichtlichen, am Laufe angebrachten Vertiefungen s s1 und r r1 ruhen.
Fig. 7 zeigt die Befestigung des in Fig. 1 während des Angriffes auf dem Lanzenschaft befestigten
Revolvers s oder der Repetirpistole. Die Pistole wird an der Lanze in der Weise
befestigt, dafs der in Fig. 7 ersichtliche Haken v1
zuerst in die entsprechende Vertiefung eingepafst wird; sobald dies geschehen, wird der
unter dem Pistolenbügel befindliche Haken ν in die um ν angebrachte Vertiefung gedrückt,
in welcher der Haken ν vom Sperrstift t1 festgehalten
wird. Dieser Sperrstift wird mit der Spiralfeder t gegen ν vorwärts getrieben und
durch den Knopf u zurückgezogen, wenn man die Pistole wieder herausnehmen will. Fig. 8
zeigt den mit u bezeichneten Sperrstift t tl
von oben gesehen, während der Querschnitt derselben in Fig. 7 ersichtlich ist. Zweck dieser
an der Lanzenstange provisorisch befestigten Pistole ist der, dafs aus derselben während
des Angriffs Schüsse gegen die feindliche Richtung abgegeben werden können. Fig. 9
zeigt die Lanze, nachdem die in Fig. 1 und 7 provisorisch befestigte Pistole entfernt worden
ist. Fig. 7, 11 und 12 zeigen im Querschnitt
einen Theil einer Metalllanzenstange, welche innen mit Papiermache gefüttert ist;
in den Fig. 7, 11 und 12 ist mit w w1 das
Papiermache, und mit s t der innere hohle Raum der Lanzenstange ersichtlich gemacht.
Der in Fig. 9 ersichtliche, zwischen ag1 befindliche
Vordertheil des Lanzenstieles ist von dem zwischen i g befindlichen Theil durch
Auseinanderschrauben derart getheilt, dafs die so getheilten zwei Lanzentheile ein zusammenhängendes
Ganzes bilden; dieselben sind nämlich, wie in Fig. 11 ersichtlich, durch einen
auf beiden Enden mit Kugeln ü ü versehenen beweglichen Stahlstab ö oder auch, wenn
thunlich, durch eine Kette zusammengehalten. Das Auseinanderschrauben der Lanzenstange
geschieht deshalb, um die Lanze während des Marsches verkürzt tragen zu können, in welchem
Falle an der Stelle j, Fig. 9, die zusammengelegten zwei Lanzenstangentheile durch
einen Riemen zusammengehalten werden. Fig. 9 und 10 zeigen den durch Auseinanderschrauben
in zwei Theile getheilten Lanzenstiel von aufsen, dessen Ende g1 mit Schraube und das Endeg·
mit der entsprechenden Schraubenmutter versehen ist. Fig. 11 zeigt den Querschnitt der
aus einander geschraubten Lanzenstange. Die hier in der Höhlung s t des Lanzenstieles ersichtlichen
Kugeln ü ü sind deshalb an den Enden der Verbindungsvorrichtung ö angebracht,
damit diese durch die Oeffnung q q1 nicht durchdringen kann. Die mit q q1 bezeichnete
Oeffnung hat einen Spielraum, in welchem sich die Verbindungsvorrichtung ö
während des Zusammen- oder Auseinanderschraubens der Lanze bequem drehen kann; ebenso verhindert der enge Durchmesser der
für diese Verbindungsvorrichtung angebrachten Oeffnung q q1 das Durchdringen der beiden
an dem Verbindungsstab ö angebrachten Kugeln U ti1, welche sich während des Auseinander-
oder Zusammenschraubens der Lanzenstange in der Höhlung s t frei bewegen können.
Fig. 9 und ι ο zeigen die aus einander geschraubten Larizentheile von aufsen, Fig. 11
deren Querschnitt und Fig. 13 dieselben von hinten gesehen. , Fig. 12 zeigt den Querschnitt
der zusammengeschraubten Lanzentheile. Sämmtliche in Fig. 11 mit Buchstaben
bezeichneten Lanzentheile sind mit den in Fig. 12 bezeichneten Lanzentheilen identisch
bezeichnet. Fig. 14,15, 16 und 17 zeigen
die Construction jener nach vorn und rückwärts schiebbaren, auch in Fig. 1 und- 9
zwischen j k ersichtlichen bajonnetförmigen Vorrichtung, deren Hauptzweck der ist, die in
Fig. ι mit i bezeichnete Gewehrlauföffnung bei eventueller Berührung des Erdbodens vor
dem Eindringen von Erde oder Koth zu schützen. .Diese Vorrichtung besteht, wie
Fig. 14, 15, 16 und 17 zeigen, in einer an den
Lauf (dieser ist in Fig. 1 mit i bezeichnet) angelötheten
oder angeschraubten rinnenförmigen Hülseyyl) in welcher, wie ersichtlich gemacht
ist, ein mit Griff j versehener, zwischen j k
bezeichneter bajonnetförmiger Stab nach vor- und rückwärts verschiebbar ist.
Diese bajonnetförmige Vorrichtung j k wird in der vor- oder zurückgeschobenen Lage, wie
Fig. 14, 15, 16 und 17 zeigen, von einer
Feder \ ^1 dadurch festgehalten, dafs das hakenförmige
Ende \ durch die Oeffnung λ:1 oder x*
in die auf j k befindliche entsprechende Vertiefung x1 xl eindringt.
Claims (4)
- Patent-AnSprüche:i. Eine Schiefslanze aus Holz, Bambus oder mit Papiermache ausgefülltem Metallrohr, mit einem Gewehrlauf am rückwärtigen Ende, welcher Lauf ebenso wie der denselben aufnehmende Schaft mit Aussparungen oder Eindrehungen 5 s1 (Fig. 2 und 6) versehen ist, in die 'sich das umgelegte Visir derart vollständig einlegt, dafs an dieser Stelle eine vollkommen glatte Oberfläche entsteht, welcher Lauf ferner am rückwärtigen Ende, um das Eindringen von Erde u. s. w. in den Lauf bei etwaiger Berührung mit dem Boden zu verhindern, eine verschiebbare bajonnetartige Schutzvorrichtung (Fig. 14 bis 17) trägt, und endlich durch seine Anbringung an dem rückwärtigen Ende der Lanze den Schwerpunkt der letzteren von der Mitte gegen dieses Ende verlegt. ·
- 2. Bei der in Anspruch 1. erwähnten Schiefslanze die Anbringung einer Pistole (Fig. 7) vermittels zweier Haken ν ν1 und eines durch Feder t gegen ν angedrückten und durch einen Knopf u zurückziehbaren Sperrstiftes t1 (Fig. 7 und 8) an der Stelle der Lanze, wo dieselbe während des Angriffes mit der rechten Hand erfafst wird.
- 3. Bei der in Anspruch 1. erwähnten Schiefslanze die den Gewehrkolben ersetzende Vorrichtung, bestehend in einem umklappbaren und aufstellbaren Hebel / Z1 (Fig. 1, 4 und 5).
- 4. Bei der in Anspruch 1. erwähnten Schiefslanze die Verbindung der einzelnen Theile der Stange, falls solche zerlegbar hergestellt ist (Fig. 10 bis 13), durch eine an beiden Enden mit Kugeln U ü oder anderen Verstärkungen oder Verbreiterungen versehenen Schnur, Kette oder sonstigem biegsamen Bande ö, zum Zwecke, beim Zerlegen der Schiefslanze die Theile derselben im Zusammenhange zu erhalten.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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- DE DENDAT50380D patent/DE50380C/de not_active Expired - Lifetime
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