DE503080C

DE503080C - Zweitaktbrennkraftmotor mit kolbengesteuerten Spuelschlitzen

Info

Publication number: DE503080C
Application number: DEB115834D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-09-26
Filing date: 1924-09-26
Publication date: 1930-07-23

Description

Vermöge ihrer Eignung für hohe Drehzahlen und Leistungen der axialen Symmetrie ihrer Wärmespannungen in Mantel-, Deckel- und Kolbenwandungen und ihres einfachen Aufbaues ist eine wichtige Gattung von Zweitaktbrennkraftmotoren diejenige, die mit Auspuff und Spülung vom Arbeitshubende aus vermittels nacheinander vom Kolben abgedeckten, je am ganzen Umfang gleichmäßig angeordneten Auspuff- und Spülschlitzen arbeiten.

Der Spülvorgang in dieser Motorengattung spielt sich bekanntlich wie folgt ab. Beim Abdecken der Spülschlitze nach erfolgter Entspannung vereinigen sich die Spülluftstrahlen zu einer mit der Zylinderachse konzentrischen Säule, die gegen den Deckel des Verbrennungsraums strömt, um dort nach außen umgestülpt zu werden, dabei die Verbrennungsgasreste vor sich herschiebend nach den Auspuffschlitzen

ao hin, aus dem die Säule umgebenden Ringraum. Es ist außerordentlich wichtig, daß eine störende, vorzeitige Zerwirbelung zwischen zentraler Spülsäule und der entgegengesetzten Strömung in dem von ihr frei gelassenen ringförmigen Zylinderraum vermieden wird.

Zweck der Erfindung ist, eine zentrale Spülluftsäule zu erhalten, die diese vorzeitige Zerwirbelung mit ihrer Umgebung nicht eingeht und sich als zusammenhängender Körper bis gegen den Deckel des Verbrennungsraums erhält.

Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß die einzelnen diese Spülluftsäule bildenden Spülluftstrahlen bis zu ihrer Einreihung technisch frei von Wirbel und Streuung erhalten werden, indem jeder von ihnen das Erzeugnis der Um-Setzung der potentiellen in kinetische Energie der vorverdichteten Spülluft in gemäß Patent 501776 ausgebildeten Spüldüsen ist.

Abb. ι veranschaulicht im Schnitt nach 1-2 in Abb. 2, Abb. 2 im Schnitt nach 3 - 4 in Abb. 1 und

Abb. 3 im Schnitt nach 5 - 6 in Abb. 1 eine beispielsweise Anwendung der Erfindung.

7 sind die Spülschlitze, die annähernd gleichmäßig am Umfang der Bohrung des Zylinders 8 verteilt sind und zusammen mit den in der Stirnfläche des Kolbens 9 liegenden Gegenvertiefungen 10 gemäß Patent 501776 zu technisch vollkommenen, d. h. wirbelfreien Expansionsdüsen ausgebildet sind.

Beim Abdecken dieser Schlitze nach vorangegangener Entspannung im Zylinderinnern vereinigen sich diese vervollkommneten Strahlen 12 zu einer Säule 13 von scharf abgegrenzten Umrissen. 14 ist der von der Spülsäule frei gelassene Ringraum, aus dem die Verbrennungsreste durch die Auspuffschlitze 11 von der Spülluft ausgetrieben werden.

Es ist wichtig, daß Druckausgleich sowohl vor allen Spüldüsen wie hinter allen Auspuffschlitzen

herrscht, denn in dem Maße, wie dies nicht der Fall ist, wird das Ziel verfehlt.

Die Einwirkungen kleinerer Druckunterschiede an diesen Stellen können durch eine an sich bekannte zusätzliche Drehbewegung der Spülluftsäule um ihre Achse ausgeglichen werden. Diese Drehbewegung kann auch eine günstige Wirkung auf den Verbrennungsvorgang ausüben. Abb. 4 veranschaulicht im Schnitt nach 5-6 in Abb. 1 die Erzeugung dieser Drehbewegung in der Weise, daß die Achsen 15 der Spüldüsen in einer Ebene, senkrecht zur Zylinderachse betrachtet, als Tangenten an einen mit dieser Achse konzentrischen Kreis 16 gelegt werden. Es entstehen dadurch die in Abb. 1 angedeuteten druckausgleichenden schraubenförmigen Strömungslinien 17.

Bei der Anwendung der Erfindung auf doppelt wirkende Motoren mit Kolbenstangen im Verbrennungsraum bilden diese Stangen den Kern der Spülluftsäule, und sie werden von letzterer vollkommen symmetrisch gekühlt.

Claims

Patentansprüche:

i. Zweitaktbrennkraftmotor mit kolbengesteuerten Spülschlitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülschlitze gemeinsam mit Gegenvertiefungen in der Kolbenstirnfläche Spülluftdüsen nach Patent 501 776 bilden helfen und daß diese Spülluftdüsen in an sich bekannter Weise am ganzen Zylinderumfang annähernd gleichmäßig verteilt sind, so daß eine mit der Zylinderachse konzentrische Spülluftsäule gebildet wird, die aus einzelnen sich einreihenden, technisch streuungsfreien Strahlen besteht und einen wirbelfreien, scharf umrissenen Strömungskörper darstellt, der bis weit gegen den Deckel des Verbrennungsraums hin als solcher erhalten bleibt.
2. Zweitaktbrennkraftmotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Spülluftdüsen, in einer Ebene senkrecht zur Zylinderachse betrachtet, in an sich bekannter Weise einen mit der letzteren konzentrischen Kreis tangieren, zwecks Erzeugung einer zusätzlichen Drehbewegung der Spülluftsäule um ihre Achse.
3. Zweitaktbrennkraftmotor nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kolbengesteuerten Auspuffschlitze in an sich bekannter Weise am ganzen Zylinderumfang gleichmäßig verteilt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen