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Verfahren zur Entfernung von Rückständen aus Destillationskammern
In Öldestillationsanlagen hat man bereits vorgeschlagen, die festen Rückstände aus
einem Kessel oder einer Kammer, die sich darin festsetzen und anbacken, dadurch
zu entfernen, daß man in dem Kessel bewegliche Zugglieder anbringt, um welche sich
die Rückstände ansammeln, so daß dann durch Herausziehen der biegsamen Glieder auch
der feste Rückstand mit herausgerissen und gleichzeitig zerkleinert wird. In diesen
früheren Anordnungen bestanden die Mittel zur gewaltsamen Entfernung der Rückstände
aus einzelnen hintereinander oder nebeneinander angeordneten Rahmenwerken, die durch
ein Zugglied miteinander verbunden waren, so daß die Rahmenstücke mit dein Rückstand
herausgerissen werden mußten.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, bewegliche Glieder, wie z.
B. Ketten, auf dein Boden der Gefäße oder längs der gekrümmten Wände derselben anzubringen,
und nur die Enden der Ketten an Haken einzuhängen, die an den Kopfstücken des Kessels
angebracht sind. Bei der Entfernung der Enden der Kette aus den Haken soll der gesamte
an der Kette haftende Koks mitgenommen werden, während die geringe Menge von auf
dem Kesselboden zurückbleibendem, aufgebrochenem Koks leicht beseitigt werden kann.
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Überdies ist noch vorgeschlagen worden, auf den Boden eines. Destillierkessels
eine oder mehrere Ketten zu legen und die Enden derselben an Haken aufzuhängen.
Beim Hochheben der Ketten soll der Koks in Stücke aufgebrochen und dann leicht entfernt
werden.
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Diese bekannten Maßnahmen haben jedoch den Nachteil, daß besonders
in den Fällen, wo eine Kammer eine große Menge Koks enthält, wie z. B. bei Spaltverfahren,
Jie Ketten sich in Kanälen durch den Koks durchziehen, so daß Stellen zurückbleiben
können, an denen der Koks überhaupt nicht aufgebrochen ist.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird das Zugglied, z. B. ein Drahtseil
oder eine Kette, durch eine größere Anzahl von an den Kammerwandungen in geeigneten
Abständen verteilten Stützpunkten abreißbar unterstützt, so daß bei Entfernung des
Zuggliedes die abreißbaren Teile der Unterstützung abreißen und durch die Bewegung
des Zuggliedes durch die Rückstandsmasse diese aufgebrochen wird, selbst wenn sie
den größten Teil der Kammer ausfüllt, so daß der ganze Rückstand aufgebrochen wird.
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Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele dar: Fig. i zeigt schematisch
eine solche Destillationsanlage, Fig.2 ist ein waagerechter Schnitt durch die Reaktionskammer,
Fig.3 zeigt einen Befestigungspunkt für das Zugglied, Fig. d. eine Führungsvorrichtung
für dasselbe,
Fig. 5 und 6 zeigen Reaktions- oder Verdampfungskammer
n mit darin unterstützem Zugglied und einem Rahmen, der auf dem Boden der Kammer
steht, Fig.7 ist ein waagerechter Schnitt durch eine Reaktions- oder Verdamp,fungskammer,
und Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer solchen.
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Zur Erläuterung der Destillationsanlage in Fig. i sei erwähnt, daß
der Heizschlange i und dem Ofen 2, dessen Schornstein bei 3 und dessen Heizung bei
d. angedeutet ist, Frischöl oder Rückstromkondensat durch die Leitung 5 zugeführt
wird. Das heiße Öl strömt durch die Leitung 12 mit dem Ventil 13 in die Verdampfungs-
oder Reaktionskammer i4., die oben durch den Deckel 15, unten durch das Mannloch
16 abgeschlossen ist. Die Dämpfe gehen aus dieser Kammer durch die Leitung 2i mit
dem Ventil 22 zum Dephlegmator 8, der den Dampfablaß i i hat, und auf dessen Prallplatten
g sich das Kondensat ansammelt, indem auch Frischöl bei io in den Dephlegmator eigeführt
wird. Das Rückstromkondensat geht durch den langen Stutzen 7 und durch das Ventil
6 zur Leitung 5. Zu Anfang des Betriebes wird sich Rückstand auf dcta Boden oder
Reaktions-oder Verdampfungskammer 14 in Gestalt von Flüssigkeit absetzen, und diese
kann durch die Leitung ig und Ventil 2o entfernt werden. Während des weiteren Betriebes
können die Rückstandsflüssigi<@iten durch die Leitungen 17 und die Ventile
18 ausgelassen werden, bis der Rückstand in festem Zustand bis über die Leitung
18 hinaus angewachsen ist.
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Um nun die Entfernung des festen Rückstandes aus der Verdampfungs-
oder Reaktionskammer 1d. zu erleichtern, sind im Innern der Verdampfungskammer in
verschiedenen Höhen an den Wänden haken 23 befestigt, in welche ein Zugglied, beispielsweise
das Kabel 27, durch Drähte 25 angeschlossen ist, so daß die aus Fig.2 ersichtliche
Verlegung dieses Zuggliedes in Sehnen a. und h zwischen den Haken 23 und in Seilringen
24. entsteht. Dabei werden die an den verschiedenen Schichten spiralförmig verlaufenden
Längen 2-,. des Zuggliedes durch diametral verlaufende Drähte 26 unterstützt, und
auch an diesen Drähten wird das Zugglied durch abreißbare Bindedrähte c, d festgehalten.
Das Ende des Kabels 27 mag dann auf dem untzren Deckel 16 ruhen, und dort kann ein
Haken 28 o. dgl. angeordnet sein, so daß bei Entfernung des Deckels nach Abstellung
ges Betriebes dieses Ende des Seiles leicht zugänglich ist und durch Reißen von
den verschiedenen Befestigungsstellen gelöst werden kann. Natürlich werden die unteren
Lagen dabei erst abgerissen und die oberen Lagen der Reihe nach; um die Auszerrung
des Kabels zu erleichtern, kann die aus Fig..I ersichtliche Führungsvorrichtung
angeordnet sein, wonach eine die Rollen 29 tragende Lasche durch den Flansch 33
an dem Mannloch angehängt wird. Das Seil wird zwischen den Rollen 2g und anderen
Rollen 3o hindurchgezogen, und bei diesem gewaltsamen Herausreißen des Seiles aus
der Masse wird letztere zerkleinert und entweder gleichfalls mit herausgezogen oder
aber leichter entf ernbar.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 bis 7 ist außer dem an den Wänden
des Kabels 14 unterstützten Seile io6 im Innern der Reaktions- oder Verdampfungskarnmer
ein Gestell angeordnet, das sich aus den Ständern ioi mit abgebogenen Enden 102
unci eineue zweiten nachgiebigen Zugglied 103 zusammensetzt. Die senkrechten
Pfosten ioi sind durch dieses zweite Zugglied 103 mittels Bindedrähten io5 so miteinander
verbunden, daß die Rückstandsmasse, die innerhalb dieser Ständer ioi erhärtet, leicht
durch Herauszerren des an den Ständern befestigten und an seinem freien Ende mit
einem Halsen iod. versehenen Zuggliedes mit herausgerissen wird. Dann können die
Ständer ioi leicht entfernt werden, und das zweite Zugglied kann ebenfalls dann
leicht leerausgerissen werden, wodurch die Entfernung der fest gewordenen Rückstandsmasse
begünstigt wird. Auch hier können die spiralförmig verlegten Zugglieder 103 in den
vers@hicdenen Höhenlagen durch Drähte 107 unterstützt werden, die einerseits an
der Wand der Reaktions- oder Verdampfungskaimner und andererseits an den Ständern
ioi befestigt sind.
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Während in den bis jetzt beschriebenen Ausführungsformen das Zugglied
sich in verschiedenen Höhenlagen quer durch rlie Kammer erstreckte, kann, wie Fig.8
zeigt, der Vorrichtung noch eine andere Ausführung gegeben werden. Hiernach hat
die Reaktions-oder Verdampf ungskammer A die Stutzen B am Kopf und C am Boden. Hier
sind die Haken E an der Boden- und Kopfwand im Innern befestigt und entsprechend
verteilt. Das Drahtseil F ist an diesen Haken wieder durch lösbare Bindedrähte G
derartig befestigt, daß es sich durch die ganze Masse hinciiii ch in Zickzackform
erstreckt, wobei nicht. nur eine Verlegung des Seiles an der zylindrischen Wand
der Reaktions- oder Verdainpfungskammer, sondern durch deren ganzes innere hindurch
herbeigeführt wird. Nach Al,stellung des Betriebes kann wieder durch den Haken an
dem Drahtseilende das ganze Seil herausgezogen werden. _.,