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Anordnung zur Entstaubung der Verpackung von verpacktem Sammelgut
Beim Entleeren von Sammelgut aus seiner Verpackung ist die Staubbildung durch das
Sammelgut selbst und durch die Verpackung für die Bedienenden sehr lästig. Es sind
viele Lösungen bekannt geworden, bei denen das Sammelgut vor oder während seiner
Anhäufung und Verarbeitung entstaubt wird, z. B. auch unter Verwendung von Saugluft.
Hierbei erfolgt meist eine Entstaubung des Verpackungsmaterials nach der Entleerung
in besonderen Anlagen, z. B. in sogenannten Beutelschüttelanlagen.
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Die nachstehend beschriebene Erfindung behandelt eine Anordnung, in
der z. B. Briefbeutel entleert und dabei sowohl der Inhalt der Beutel als auch die
Beutel selbst mittels Saugluft entstaubt werden. Dazu wird zweckmäßig ein mehrflügeliges
Rad verwendet, das in einem Gehäuse drehbar angeordnet ist und zwischen den einzelnen
Radflügeln Zellen bildet, die zur Aufnahme der zu entstaubenden Beutel dienen. In
eine dieser Zellen, die jeweils vollkommen geöffnet ist, wird der zu entstaubende
Beutel eingebracht und an seinem geschlossenen Ende mittels Klammern befestigt.
Nach Aufhebung einer Sperrung setzt sich das Flügelrad mit dem zuvor geöffneten
Beutel in Bewegung. Der Beutel gelangt in eine Entleerungsstellung, in der sein
Inhalt herausrutscht. Dabei wird durch den nachfolgenden Flügel des Rades eine Erschütterung
des Beutels bewirkt, die die Entleerung seines Inhalts und die Lockerung des Staubes
begünstigt. Gleichzeitig werden der herausfallende Inhalt und der zurückbleibende
Beutel mittels Saugluft entstaubt. Durch die mehrzellige Anordnung des Flügelrades
wird eine fließende Entleerung und Entstaubung von Beuteln erzielt.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung zum Entstauben
von Sammelgut und seiner Verpackung ist in Abb. i und 2 wiedergegeben. Abb. i stellt
die Anordnung von der Seite dar (zum Teil im Schnitt), Abb. 2 in der Draufsicht.
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Ein mehrflügeliges Förderrad, in Abb. i z. B. das vierflügelige Förderrad
D, ist um seine zweifach gelagerte Achse A drehbar angeordnet. Die Radflügel bilden
in ihrer Stellung zueinander vier sektorartige Räume, von denen drei seitlich durch
Seitenwände O und Blechhauben P nach außen abgeschlossen sind. Zur Erzielung eines
vollkommenen Abschlusses werden die Flügel an den Rändern mit Dichtungslaschen 0
versehen. An den als Entstaubungskammer dienenden Sektorraum E schließen sich die
Luftzu- und -abführungskanäleKlund K.# an. K_ führt unmittelbar zu dem vom MotorM
angetriebenen Gebläse G, das die staubhaltige Luft durch den Kanal K, ausbläst.
Der Zuführungskanal K, für die Frischluft ist als Fördereinrichtung zum Fördern
der entstaubten Sendungen ausgebildet.
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In der Anfangsstellung ist einer der vier Sektorräume vollkommen zugänglich,
damit das verpackte Sammelgut (z. B. Postsäcke) in den Sektorraum eingebracht werden
kann.
In dieser Stellung schließt sich zweckmäßig der untere Flügel
dieses Sektors waagerecht an eine das Fördergut zubringende Fördereinrichtung (Band,
Rollbahn, Rutsche, Plattform usw.) an. Die Postsäcke werden auf den in gleicher
Höhe der Aufgabeplattform liegenden Flügel geschleift und nahe der Drehachse festgeklemmt.
Der Entleerungsvorgang spielt sich wie folgt ab. Der ankommende Beutel wird in der
Stellung Bi mittels der beweglichen Klammer C befestigt, darauf wird- das Förderrad
durch Betätigung des Hebels H entsperrt. Das Gewicht des Beutels übt ein Drehmoment
aus, welches das Rad mit dem Beutel in dem obigen Beispiel um go° dreht, bis der
nächste Radflügel am Hebel H in seiner Bewegung aufgehalten wird. Der Beutel befindet
sich nun in der Stellung B2; er übt auch jetzt noch ein geringes Drehmoment auf
die Achse aus. Außerdem wird durch die bereits herausrutschenden Sendungen eine
gewisse Keilwirkung zwischen der innen geglätteten Haube P und dem anliegenden Flügel
D auftreten, welche die Drehung des Rades unterstützt. Das Gewicht der stärker gefüllten
Säcke reicht zur selbsttätigen Drehung des Rades aus; bei den weniger gefüllten
wird am Handrad R (Abb. a) oder am nachfolgenden Förderradflügel von Hand aus der
Drehung nachgeholfen. Inzwischen wird der nächste Beutel in Stellung B1 aufgelegt,
und der Drehvorgang wiederholt sich in gleicher Weise. Der erste Beutel gelangt
inzwischen aus der Stellung BZ in, die Entleerungsstellung B3. Während sich das
Rad um go° weitergedreht hat, hat sich der Beutel an die andere Flügelwand seines
Sektorraumes gelegt, wodurch die Lockerung des Staubes und ein Ausschütteln eintritt.
In dieser Stellung und bis zur Erreichung der nächsten Lage (Stellung B4) entleert
er seinen Inhalt vollkommen. Die Sendungen werden von der Fördereinrichtung dem
durch den Kanal K, eintretenden Luftstrom entgegen und aus der Anlage herausgefördert.
Der Entstaubungsluftsirom fließt durch die an beiden Seiten des Raumes E befindlichen
Schlitze S. Bei der weiteren Drehung des Flügelrades wird nun der Querschnitt des
in den Raum E eintretenden Luftstroms verringert. Dadurch steigt die Luftgeschwindigkeit
stark an, so daß eine gründlichere Entstaubung des zurückbleibenden Beutels sowie
der abfließenden Sendungen erreicht wird. Nach dieser dritten Arbeitsstufe liegt
der entleerte Beutel in Stellung q. und gelangt schließlich nach der vierten Stufe
in den offenen Sektorraum zurück, wo er vor dem Einlegen eines nachfolgenden gefüllten
Beutels vom Flügel loszulösen ist.
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Die Anlage ermöglicht erhebliche Arbeitserleichterung durch selbsttätiges
Aussacken der geöffneten Verpackung, gründliche Entstaubung von Fördergut und Verpackung,
stetige Arbeitsweise der Anordnung, gesteigerte Arbeitsgeschwindigkeit und einfache
Bedienung und Betätigung von Hand.