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Ophthalmoskop für Demonstrationszwecke Im Ausbildungsunterrichte von
zukünftigen Augenärzten wird es oft als Mangel empfun-,den, daß, während der Dozent
selbst mit Hilfe eines der bekannten Ophthalmoskope den Hintergrund eines bestimmten
lebenden Auges untersucht, er nicht gleichzeitig einem oder mehreren seiner Hörer
das von ihm gesehene Bild sichtbar machen kann. Es ist deshalb versucht worden,-
durch Einführung der sogenannten Demonstrationsokulare, beispielsweise an Ophthalmoskopen
nach G u 11 -s t r a n d, diesen Mangel zu beseitigen. Diese Lösung der Aufgabe
gestattet jedoch nur ein einäugiges Sehen der Beobachter; die Vorteile der beim
beidäugigen Arbeiten erhaltenen Bilder kann man sich also nicht zunutze machen.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät der genannten Art, zu dem
in üblicher Weise eine in der Regel asphärische Ophthalmoskoplinse und ein aus einem
Objektive und einem Okulare bestehendes Beobachtungsgerät gehören. Die Ophthalmoskoplinse
entwirft gemeinsam mit dem optischen System des untersuchten Auges ein reelles Bild
.des durch ein Beleuchtungssystem erhellten Augenhintergrundes. Dieses Bild kann
man mehreren Beobachtern gleichzeitig sichtbar machen, indem man noch wenigstens
ein zusätzliches Beobachtungssystem anbringt, welches je nach Bedarf für einäugiges
oder beidäugiges Sehen eingerichtet sein kann, wobei den verschiedenen Beobachtungsstrahlenbündeln
nach der Erfindung getrennte Eintrittspupillen in der Pupille des untersuchten Auges
zugeordnet .sind. Entsprechend .der beim einfachen Ophthalmoskop bekannten Anordnung
muß das der Eintrittspupille eines jeden der Beobachtungssysteme in bezug auf die
Ophthalmoskoplinsekonjugierte eBild in der Augenpupille liegen, und zwar räumlich
getrennt von der Abbildung .des als Lichtquelle dienenden beleuchteten Spaltes des
Beleuchtungssystems. Hieraus ergibt sich wegen der verhältnismäßig geringen Ausdehnung
der Augenpupille einerseits, daß die Eintrittspupillen der verschiedenen Beobachtungssysteme
möglichst dicht nebeneinanderliegen müssen, und andererseits, daß bei Anbringung
einer größeren Anzahl Beobachtungssysteme die Beobachtung im allgemeinen nur mit
künstlich erweiterter Augenpupille möglich sein wird. Durch die Anwendung getrennter,
mäßig großer Eintrittspupillen. in der Augenpupille wird für jedes Beobachtungssystem
eine praktisch ausreichende Lichtstärke bei scharfer Abbildung des Augenhintergrundes
trotz der Unvollkommenheit des optischen Systems des Auges und eine verhältnismäßig
große Tiefenschärfe der Abbildung erzielt, die namentlich bei krankhaften Veränderungen
des Augenhintergrundes, wie z. B. Stauungspapille, von größter Bedeutung ist.
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Damit sich die Beobachter beim gleichzeitigen Arbeiten nicht gegenseitig
behindern, müssen die Austrittspupillen der Beobachtungssysteme genügend weit voneinander
entfernt liegen. Das läßt sich in einfacher Weise durch Ablenkung des Verlaufes
der B.eobachtungsstrahlenbiirndel
erreichen, indem man ein Spiegelsystem,
beispielsweise ein Winkelprisma, in den Strahlengang sinngemäß in der Nachbarschaft
des Objektives einschaltet. Ist die Zahl der gleichzeitigen Beobachter besonders
groß, dann empfiehlt es sich, die Ablenkungswinkel verschieden oder gruppenweise
verschieden zu wählen, um die Achsen der zusätzlichen Beobachtungssysteme möglichst
nicht in eine gemeinsame Ebene zu verlegen; auch kann man die Strahlengänge der
zusätzlichen Beobachtungssysteme nochmals unterteilen, indem man hinter den Objektiven
dieser Systeme je eins der bekannten Strahlenteilungssystemne anordnet. Mit Rücksicht
auf möglichst geringe gegenseitige Behinderung der Beobachter wird es sich empfehlen.,
diese Strahlenteilungssysteme zwischen die Objektive und die Okulare der Beobachtungssysteme
zu schalten, so daß die Beobachter je ein besonderes Okular, zwei dagegen gemeinsam
ein Objektiv benutzen.
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In der Zeichnung ist in Abb. i im Aufriß schematisch der Strahlenverlauf
bei eirein Ophthalmoskop nach G u.11 s t r a n d dargestellt. Abb. 2 zeigt als Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einem schematischen Grundriß das für gleichzeitige Beobachtung
durch fünf Beobachter ausgebaute Ophthalmoskop.
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Die optische Einrichtung des Gullstrandschen Ophthalmoskops (Abb.
i) besteht aus einer asphärischen Ophthalmoskoplinse z und einem aus einem Objektive
2 und einem zwe.ilinsigen Okulare 3, 3' bestehenden Beobachtungssystem und wird
durch ein Beleuchtungssystern mit einer Lichtquelle 4, einem zweilinsigen Kondensor
5, 5' und einem Winkelprisma 6 vervollständigt. Vor das Winkelprisma 6 ist eine
Blende 7 mit spaltförmiger Öffnung und vor das Objektiv 2 eine Blende 8 in den Strahlengang
beschaltet. Bei dem nach der Erfindung für fünf Bleichzeitige Beobachter ausgebauten
Ophthalmoskop (Abb. 2) sind seitlich vor -das Obj ektiv 2 zwei Winkelprismen 9,
io in den Strahlengang geschaltet, an die sich weitere Beobachtungssysteme anschließen.
Diese Systeme haben Objektive ii und 12, zu denen aus halbdurchlässig versilberten
Platten 13 und 14 bestehende Strahlenteilnngssysteme und je zwei zweilinsige Okulare
15, 15' und 16, 16' bzw. 17, 17' und 18, 18' gehören. Den Objektiven ii und 12 sind
ferner gleichfalls Blenden. i9 und 2o vorgeschaltet.
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Beim Gebrauche des Ophthalmoskops wird die Lichtquelle 4 durch den
Kondensor 5, 5' auf der Blende 7 abgebildet. Die Ophthalmoskoplinse i bildet den
beleuchteten Spalt der Blende 7 mit Hilfe des Winkelprismas 6 in der Pupille 2i"
eines zu untersuchenden Auges 21 ab, wodurch der Augenhintergrutvl 2i' beleuchtet
wird. Ebenso werden die Blenden 8, i9 und 2o :in der Augenpupille 2i" abgebildet,
wobei diese Abbildungen die Durchtrittsöffnungen der Beobachtungsstrahlen der entsprechenden
Beobachtungssysteme darstellen. Der beleuchtete Augenhintergrund ai' wird von der
Ophthahnoskoplinse i in deren Brennebene i' abgebildet. Die hier entstehenden Bilder
können mit den Beobachtungssystemen betrachtet werden, wobei das Objektiv 2 eine
Zwischenabbildung auf der Feldlinse 3 unmittelbar, die Objektive i i und 12 mit
Hilfe der Prismen 9 und io auf der Feldlinse 15 und infolge der Spiegelung an der
Platte 13 auf der Feldlinse 16 bzw. auf der Feldlinse 17 und, infolge der Spiegelung
an der Platte 14 auf der Feldlinse 18 erzeugen, so daß beispielsweise auf dem Augenhintergrund
22' des Auges 22 eines Beobachters ein Bild des Augenhintergrundes 21' entsteht.