DE497584C

DE497584C - Beschleunigungsmesser

Info

Publication number: DE497584C
Application number: DEL71455D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-08-02
Filing date: 1927-08-02
Publication date: 1930-05-28

Description

Beschleunigungsmesser Es sind Beschleunigungsmesser mit vorgespannter Masse und elektrischer Anzeige bekannt, bei denen die Stromunterbrechung durch das Beschleunigungsmeßpendel ein Relais auslöst und das Relais eine Anzeigevorrichtung, wie Signallampe, Schreib- oder Zählgerät, in Tätigkeit setzt.
Die Erfindung bezweckt durch eine besondere Schaltung das Relais zeitempfindlich zumachen und trotzdem sicher zu verhindern, daß die Relaiszunge durch äußere mechanische Einflüsse (Stöße u. ä.) unzeitig auslöst.
In der Abbildung ist eine Beschleunigungsmeßeinrichtung nach der Erfindung dargestellt. Sie besteht aus dem Beschleunigungsmeßpendel B und dem Relais R und der Registriervorrichtung S.
Der Strom verläuft in drei Stromkreisen Stromkreis I, Hauptstromkreis (dargestellt mit blankem Dreieckspfeil), verläuft von der Batterie t über das Beschleunigungsmeßpendel M, den Kontakt y, die Relaisspulen o und den Hauptwiderstand P, der im vorliegenden Falle als Lampe gestaltet ist, aber auch regelbar sein kann, zur Batterie t zurück. Der Stromkreis I wird also vom Beschleunigungsmeßpendel gesteuert.
Stromkreis II, Nebenstromkreis (dargestellt mit schwarzem Dreieckspfeil), verläuft von Batterie t durch die Relaiszunge z, die Stromübergangsstelle von der Relaiszunge zum Kontakt z und dem Hauptwiderstand p zurück zur Batterie. Er kann auch, statt das Meßpendel zu überbrücken durch das Meßpendel geleitet werden. Zwischen dem Kontakt z und dem Hauptwiderstand p kann auch ein Vorschaltwiderstand eingeschaltet werden.
Stromkreis III, Schreiberstromkreis (angedeutet mit Kugelpfeil), speist aus beliebiger Stromquelle den Schreibmagneten und wird von der Relaiszunge x geschaltet.
Wirkungsweise: Die Schaltung der Meßvorrichtung unterscheidet sich von der bekannten durch die Anordnung des Nebenstromkreises II. Die Größe des in den Relaisspulen fließenden Stromes (Hauptstrom) und die Größe des Nebenstromes stehen in bestimmten gesetzmäßigen Beziehungen zueinander, derart, daß eine Verkleinerung des Nebenstromes eine Vergrößerung des Hauptstromes in den Relaisspulen zur Folge hat, und umgekehrt. Die Möglichkeit nun, den Nebenstrom und damit also auch den Relaisstrom zu beeinflussen, ist gegeben durch Änderung des Widerstandes im Nebenstromkreis, der, abgesehen von Leitungswiderständen, durch den Übergangswiderstand zwischen der Relaiszunge und dem Kontakt z gebildet wird.
Dieser Übergangswiderstand hängt von der Größe des Anpreßdruckes der Zunge gegen den Kontakt z ab: Dieser Anpreßdruck wiederum wird beeinflußt durch etwaige Stöße, denen die Zunge bei rauhem Versuchsbetrieb - etwa Messungen an stoßenden Fahrzeugen - ausgesetzt ist, derart also, daß eine Kraft, welche die Relaiszunge vom Kontakt z ablösen will ohne Stromunterbrechung durch die Masse M, selbsttätig eine größere Anziehungskraft der Relaisspulen bewirkt, und umgekehrt. Die maximale Anziehungskraft des Relais ist zwar nicht größer als bei der bekannten Anordnung ohne Nebenschlußstromkreis. Seine Verwendung bringt. aber den Vorteil mit sich, daß der Strom, der bei normalem Abheben der Zunge x und durch Unterbrechung des Stromkreises I am Kontakt y in den Spulen o des Relais zum Verschwinden kommt, nur gering ist, so daß das Abheben der Zunge x in kürzerer Zeit erfolgt, obwohl bei unbeabsichtigtem Abheben der Zunge x durch Stöße eine wesentlich größere Anziehungskraft vorhanden ist. Diese Anpassung der Relaisanziehungskraft an etwaige äußere mechanische Einflüsse auf die Relaiszunge gestattet also eine sehr zeitempfindliche Einstellung der Relaiszunge bei kleiner Differenz zwischen der die Zunge anziehenden Relaiskraft und der die Zunge abziehenden Gegenkraft (Feder, Magnet), ohne daß Gefahr vorhanden wäre, daß die Relaiszunge durch Stöße unzeitig auslöse. Es ist möglich, in den Nebenstromkreis zwischen Kontaktstelle z und Hauptwiderstand p einen sogenannten Nebenwiderstand einzubauen, der dann den Relaisspulen stets einen Mindeststrom aufdrückt.
Als Anwendungsgebiete der Meßeinrichtung seien genannt: Messung von Stößen an Fahrzeugen (Kraftwagen, Eisenbahn) und Flugzeugen, Messungen von Erschütterungen an Straßen und Gebäuden, Messung der Stöße bei Materialprüfung und dem Fallwerk u. a.

Claims

PATENT ANSPRUCI3: Beschleunigungsmesser mit einer trägen Masse, die bei einem einstellbaren Grenzwert der Beschleunigung sich von einem Widerlager entfernt und dabei einen elektrischen Stromkreis für ein das Anzeigegerät schaltendes Relais öffnet oder schließt, gekennzeichnet durch einen zum Relais (o) parallelen, beim Abheben der Relaiszunge sich öffnenden Nebenstromkreis (II).