DE496912C - Balgartiges Ausdehnungsgefaess, insbesondere fuer Hochspannungserdkabel - Google Patents
Balgartiges Ausdehnungsgefaess, insbesondere fuer HochspannungserdkabelInfo
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- H02G15/00—Cable fittings
- H02G15/20—Cable fittings for cables filled with or surrounded by gas or oil
- H02G15/26—Expansion vessels; Locking heads; Auxiliary pipe-lines
Description
Beim Betrieb von Hochspannungserdkabeln mit massivem oder hohlem Leiter, der
mit einer Isolation, z. B. mit Papier, umgeben ist und in einen Bleimantel eingeschlossen
ist, wird vielfach das Kabel mit Öl gefüllt, um die Bildung von evakuierten oder
luftgefüllten Räumen, die eine große Gefahr darstellen, zu vermeiden. Wächst die Temperatur
im Kabel, so dehnt sich das Öl aus, und fällt sie, so zieht es sich zusammen. Mit
Rücksicht hierauf hat man metallene Membranen oder Ausdehnungsgefäße, die nach
Art eines Blasebalgs ausgebildet sind, verwendet. Um den Drücken, denen das Ölausdehnungsgefäß
ausgesetzt ist, standzuhalten, sind seine Wände verhältnismäßig stark ausgebildet,
so daß es seinen Bewegungen einen ziemlich großen Widerstand entgegensetzt. Dabei wird unter gewissen Bedingungen ein
teilweises Vakuum im Ölausdehnungsgefäß erzeugt, wodurch der Rückfluß des Öls in das
Kabel verzögert wird. Meist ist es ferner noch nötig, irgendwelche Vorrichtungen vorzusehen,
um die Ölausdehnungsbewegung des Balges zu begrenzen, wenn er verhältnismäßig hohen Drücken ausgesetzt ist.
Die Erfindung bezweckt, die Bauart von solchen balgartigen Ausdehnungsgefäßen derart
zu verbessern, daß ein vorausbestimmender Öldruck innerhalb des Kabels beibehalten
werden kann, und zwar mit verhältnismäßig einfachen Mitteln, die innerhalb des Ölausdehnungsgefäßes
liegen, wo sie vor Beschädigung geschützt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
Abb. ι zeigt den Längsschnitt eines balgartigen
Ölausdehnungsgefäßes und von Teilen des Gehäuses einer Kabelmuffe. Abb. 2 und 3 zeigen eine Vorrichtung, die die Bewegung
des Ausdehnungsgefäßes überwacht, in Draufsicht bzw. schaubildlich. Abb. 4 zeigt eine
abgeänderte Ausführungsform eines Einzelteiles.
4 bezeichnet einen Teil des Muffengehäuses für ein Hochspannungskabel. Die übrigen
Teile des Muffengehäuses und das Kabel selbst sind nicht dargestellt, da sie für das
Verständnis der Erfindung nicht nötig sind. Es genügt, darauf hinzuweisen, daß das Gehäuse
zusammen mit dem Bleimantel des Kabels eine dichte Hülle um die Kabelseele bildet, um zu vermeiden, daß das Öl ausläuft
oder daß Luft eindringt.
Das Muffengehäuse trägt das Ölausdeh-
nungsgefäß. Bei der dargestellten Ausführungsform besitzt das Gehäuse einen Ansatz
5, der eine Kammer 6 einschließt, die mit Öl gefüllt ist und von der das öl durch verschiedene
Bohrungen oder Gänge 7 in das Gehäuse selbst und damit in das Innere des Kabels fließen kann. Der Ansatz 5 besitzt
oben ein Schraubenloch, in welches ein- durchbohrter Nippel 8 eingeschraubt ist. Der Nippel,
der zugleich zur Ölführung dient, trägt das eigentliche Ölausdehnungsgefäß. Beide
Teile sind miteinander verlötet.
Der Boden 9 des ölausdehnungsgefäßes besteht aus Metallblech von genügender Stärke,
um die später beschriebene Regelvorrichtung zu tragen. Seine Decke 10 besteht
ebenfalls aus stärkerem Metallblech und hat eine Öleinlaßöffnung. Die ringförmige Wand
11, die die Decke und den Boden verbindet, besteht aus einem verhältnismäßig dünnen
elastischen Metall, das jedoch genügend zäh ist, um den Beanspruchungen ohne Rißbildung
standzuhalten. Um diese ringförmige Seitenwand nachgiebig zu machen, sind verhältnismäßig
tiefe Rillen 12 vorgesehen, die außen durch gut abgerundete Bogen 13 verbunden
sind. Die Enden der ringförmigen Wand sind fest mit der Decke und dem Boden verlötet.
Innerhalb des Ölausdehnungsgefäßes sind zwei senkrechte Tragböcke 14 angeordnet, die
an dem Boden des Gefäßes durch Niete o. dgl. befestigt sind. In diesen Böcken sind die
Doppelhebel 15 drehbar um Zapfen gelagert. Die freien Enden der langen Arme der Doppelhebel
sind durch je ein Gelenk 16 und durch einen Zapfen 18 mit dem Schraubenbolzen
17 verbunden. Der Schraubenbolzen ist in der Innenmutter 19 (Abb. 1) eingeschraubt,
die in einem Ring 20 sitzt. Der Ring ist mit der Decke 10 verlötet. Die Innenmutter
19 hat Öffnungen 21, durch welche Öl in das Innere des Ölausdehnungsgefäßes
und damit in das Kabel fließen kann. Unter normalen Verhältnissen ist das öelausdehnungsgefäß
mit Öl gefüllt. Die Ölmenge ist dabei von den Verhältnissen innerhalb des Kabels abhängig. Das Ölausdehnungsgefäß
wird oben durch eine Stopfschraube 22 abgeschlossen.
Die Hebelanordnung ist so gewählt, daß die langen Arme der Doppelhebel 15 sich
überlappen, wie besonders aus Abb. 2 und 3 zu ersehen ist, und daß die Gelenke 16 aufeinander
zulaufen, und zwar bis zu dem Verbindungspunkt mit dem Schraubenbolzen 17.
Auf diese Weise erhält das Ölausdehnungsgefäß eine sehr gedrungene Bauart mit einem
verhältnismäßig geringen Durchmesser. Da solche Ölausdehnungsgefäße gewöhnlich in
Einsteigeschächten oder in anderen engen Räumen untergebracht sind, ist es wichtig,
daß die mit dem Gefäß verbundenen Regeleinrichtungen innerhalb des Gefäßes angeordnet
sind, um sie vor Beschädigungen und vor Schmutz, Feuchtigkeit usw. zu bewahren. Da
das Gefäß ganz oder größtenteils mit Öl gefüllt ist, werden die einzelnen Teile der
Regelvorrichtung dauernd gut geölt und so eine gute Wirkungsweise in jedem Zeitpunkt
gewährleistet.
Am Boden des Ölausdehnungsgefäßes liegt horizontal eine Druckfeder 23, deren Enden
sich gegen Widerlager 24 legen. Jedes dieser Widerlager hat einen Kopf, an den sich
einerseits ein zylindrischer, in den Innenraum der Feder hineinragender Bolzen und
andererseits ein plattiger Vorsprung 25 anschließt, der mit dem kurzen Arm eines der
Doppelhebel 15 durch Zapfen 26 verbunden
ist. Die Feder liegt in einem Raum, der durch die Böcke 14 und durch die unteren
Seitenflächen der langen Arme der Hebel 15 begrenzt ist. Diese Bauart ist sehr gedrängt,
so daß jeder unnötige Raum vermieden wird. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, versucht
die Feder in jedem Zeitpunkt einen Druck auf die Hebelvorrichtung auszuüben, und zwar in dem (Sinne, daß das Ausdehnungsgefäß
zusammenklappt und so einen Druck auf das Öl dm Gefäß und in den sich anschließenden
Räumen ausübt. Steigt der Druck mit steigender Temperatur des Öles
oder aus anderen Gründen, so wird sich die Deckwand 10 des Ausdehungsgefäßes in die
strichpunktierte Lage (Abb. 1) nach aufwärts bewegen, dabei die Feder 23 zusammenpressend.
Die Feder ist so gewählt, daß sie selbst im ausgezogenen Zustand (Abb. 1)
genügend Druck erzeugt, um den Widerstand des Balges zu überwinden und so zu verursachen,
daß das öl vom Ausdehnungsgefäß ins Kabel übertritt. Ohne eine solche Feder
würde sich im Ausdehnungsgefäß beim Zusammenziehen des Öles ein Teilvakuum bilden,
ehe die Druckdifferenz an der oberen und unteren Seite der Deckwand groß genug würde, um die Decke selbst abwärts zu bewegen.
Durch richtige Wahl der einzelnen Teile läßt sich erreichen, daß auf die Deck- χ10
wand ein annähernd konstanter, abwärts gerichteter Zug ausgeübt wird. Dies wird hauptsächlich durch die Größe und Elastizität ■
der Feder und durch die Länge und die Anordnung der Hebelarme bedingt. Um die n5
beste Wirkung zu erzielen, soll der Öldruck im Kabel immer etwas über dem atmosphärischen
Druck liegen.
Unter Umständen kommt es vor, daß die beweglichen Teile des Balges, insbesondere
die Deckwand, sich nicht genau parallel zu ihrer Ursprungslage bzw. zu dem Boden be-
wegen, und zwar deshalb, weil die zylindrische Wand 12, 13 nicht in allen Teilen
gleichmäßig elastisch ist. Um dies zu vermeiden und die Parallelbewegung der Decke in
jeder Lage zu gewährleisten, ist ein Führungszapfen 30 vorgesehen, der in einem der
horizontalen Hebelarme 15 befestigt ist und der in einem Schlitz 31 des anderen Doppelhebels
15 geführt ist.
In Abb. 4 ist eine andere Ausführung dafür gezeigt, um öl in den Balg und in das
mit ihm verbundene Gehäuse einzuführen. Sie kann für sich allein oder in Verbindung
mit der vorher beschriebenen Fülleinrichtung verwendet werden. Mit dem Teil 4 der
Muffenwand ist ein Ring 32 verlötet, der innen ein Gewinde besitzt, um das Zwischenstück
33 aufnehmen zu können. Das Zwischenstück hat einen Öldurchlaßkanal 34, der in das Ventilgehäuse 35 führt. Das Gehäuse
35 besitzt ein federbelastetes Kugelventil 36, dessen Kugel sich nach innen bewegt, wenn
Öl unter Druck aus einer Pumpe oder aus einer anderen Druckvorrichtung zugeführt
wird. Ist die erforderliche Menge öl eingeführt, so schließt sich das Ventil 36 selbsttätig.
Das Ventil wird dann durch eine Kopfschraube 37 abgeschlossen.
Claims (4)
- Patentansprüche:
1. Balgartiges ölausdehnungsgefäß, insbesondere für Hochspannungserdkabel, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Gefäßes eine Vorrichtung angeordnet ist, durch welche bei sinkendem Öldruck die Decke und die Wandungen des Gefäßes gezwungen werden, mit dem sich zusammenziehenden Öl mitzugehen, so daß zwischen Gefäßwand und öl kein Vakuum entstehen kann. - 2. Ölausdehnungsgefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung aus einer Schraubenfeder besteht, die mit der Gefäßdecke durch Hebel verbunden ist.
- 3. ölausdehnungsgefäß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (23) sich gegen die kurzen Arme zweier Doppelhebel (15) legt, deren lange Arme mit der Gefäßdecke (10) durch Gelenke (16) verbunden sind.
- 4. Ölausdehnungsgefäß nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der Verbindungshebel und Gelenke, daß dadurch die Feder (23 j und die Decke (10) parallel zu sich selbst geführt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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