DE49632C - Schnittverfahren zur Herstellung verzierter und fournirter Reliefplatten - Google Patents
Schnittverfahren zur Herstellung verzierter und fournirter ReliefplattenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C3/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing ornamental structures
- B44C3/10—Producing and filling perforations, e.g. tarsia plates
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das bisher benutzte Decoupirverfahren bei Holzplatten mittelst Laub- oder Decoupirsäge,
welches eine Abtrennung und Ausschneidung senkrecht zur Holzplatte bewirkte, ist, abgesehen
von seinem grofsen Kosten- und Zeitaufwand, für fournirte Holzplatten nicht brauchbar,
da an den Abtrennungsflächen die minderwerthigen
Holzunterlagen zum Vorschein kommen und . keinen Fournirbelag zeigen. Sind diese fournirten Holzplatten nun gar
noch reliefartig geprefst, so dafs die abfallenden Flächen α b einen Theil des Musters bilden,
also zum Muster gehören, so würden bei Decoupirung nach gewöhnlichem Verfahren, bei
welchem stets auch noch ein nachträgliches Befeilen der Schnittfläche nothwendig ist, die
fournirten, geprägten Flächen von einem Streifen minderwerthigen Holzes umrahmt und die Verwerthung
derartiger Muster in der Praxis unmöglich sein, da die verticale Schnittfläche b d
von c bis d das minderwerthige Holz vortreten läfst.
Dieses Decoupirverfahren ist also bei geprägten fournirten Platten . des erlangten Productes
wegen gewerblich unverwerthbar; es ist aber auch, da jedes einzelne Muster ausgeschnitten
und dann befeilt werden mufs, besonders bei reichen Formen des Musters, umständlich
und theuer, weil jede der geprefsten Platten einzeln und nicht packetweise, wie bei
ebenen Platten, bearbeitet werden mufs.
Es wird deshalb nachfolgend beschriebenes und in Fig. 2 dargestelltes Verfahren vorgeschlagen
, bei welchem die in geeigneter Tiefe mit konisch abfallenden Rändern geprefste
Platte durch eine Kreis- oder Bandsäge parallel ihrer Prefsebene mit einem Schnitt so
in zwei Theile zerlegt wird j dafs der obere Theil die gewünschten Musterumrisse und
Durchbrechungen zeigt, während der oder die unteren Abschnitte bezw. Abfälle aus den tiefer
als die Schnittebene liegenden, d.h. vorher niedergeprefsten Holztheilen bestehen.
Dieses Decoupirverfahren, Fig. 2, ersetzt durch die Prefs- und Schnittoperation die Holzschnitzerei
in Bezug auf jedes Muster und liefert ein äufserlich gleiches und auch gleichwerthiges
Fabrikat; es liefert die schwierigsten äufseren und inneren Muster, also auch mit
Durchbrechungen, in vollster Reinheit; jeder sichtbare Theil des geprefsten und contourirten
bezw. durchbrochenen Fabrikats ist mit dem Fournirüberzug versehen, und dadurch ist die
gewerbliche Verwerthbarkeit des Products erreicht; es ermöglicht die Massenproduction, da
die Prefs- und Schnittoperationen nur kurze Zeit, die letztere kaum eine halbe Minute
dauert, während dieselbe Arbeit nach dem bisherigen Decoupirverfahren ganze Stunden erfordert
und bei subtilen und complicirten Gegenständen das fortwährende Wenden und Erschüttern, das Umspannen der Säge vielfache
Beschädigungen und Brüche herbeiführt.
Die Fabrikation der geprefsten und fournirten Reliefs, welche mit ausgeschnittenem Rande
bezw. mit Durchbrechungen versehen werden, kann in verschiedener Weise ausgeführt werden;
der Erfinder wendet vorzugsweiee folgendes Fabrikationsverfahren an: Es werden Holzplatten
von je 0,5 bis 3 mm Stärke mit einem bei etwa 90° flüssig werdenden und bei höherer
sowie niedrigerer Temperatur festen Bindemittel
(Albumin, Casein) bestrichen. Von diesen bei gewöhnlicher Temperatur trockenen und nicht
klebenden Platten werden mehrere auf einander gelegt, und zwar kreuzweise zu ihren Fasern,
und darüber eine oder mehrere dünne Fournirplatten gelegt, welche in gleicher Weise präparirt
sind. Nur die Deckfournirplatte bleibt auf ihrer freien Oberseite unpräparirt, ebenso wie die
Unterseite der untersten Holzplatte, um ein Ankleben an die Prefsform zu vermeiden.
Zwischen Fournirplatten und Holzplatten bringt man passend noch eine Leinwandschicht, um
das Reifsen der Fournirplatten zu vermeiden.
Die so auf einander gelegten Platten werden in einer erhitzten Prefsform (hydraulische Presse),
die das Reliefmuster (positiv und negativ) trägt, einem Druck von 250 Atmosphären etwa je
nach Gröfse 2 bis 7 Minuten lang ausgesetzt; das dabei erhitzte Bindemittel wird zuerst
flüssig, so dafs eine innige Verbindung aller Platten und Fournire eintritt, und erstarrt,
nachdem die erhitzten Prefsformen den Holzplatten die dazu genügende Temperatur mitgetheilt
haben.
Die fertige, aus der Prefsform gewonnene Reliefplatte wird nun an einer Führungsleiste
entlang gegen das betreffende, parallel zur Prefsebene des Reliefs gerichtete Schneidinstrument
(am besten gegen eine Kreis- oder Bandsäge) geführt, so dafs das Schneidwerkzeug die
Reliefplatte genau in der Höhe durchschneidet, in welcher die entstehenden Umrisse der ausgeschnittenen
Obertheile den gewünschten Musterumrissen oder Durchbrechungen entsprechen,
Alle diejenigen Theile A1 des Reliefs werden als Durchbrechungen auftreten, welche sich
links von der Schnittebene xy der Kreis- oder Bandsäge befinden, also tiefer durch die Pressung
niedergedrückt sind als die Theile 11 des Reliefs. Die ganze sichtbare Relieffläche der Theile 11
wird dann mit Fournirbelag versehen sein.
M ist in der Zeichnung die Bandsäge, r die Führungsleiste, an der die Reliefplatte entlang
geführt wird; 0 ist die obere dünne Fournirschicht, e die untere stärkere Holzschicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Schnittverfahren zur Herstellung verzierter und fournirter Reliefplatten, darin bestehend, dafs die mit abfallenden Rändern geprefste Platte durch ein Schneidwerkzeug in der Richtung der Prefsebene so getheilt wird, dafs der obere Theil die Musterverzierüngen und Durchbrechungen zeigt und die gewünschte verzierte Platte bildet, während der oder die unteren Abschnitte aus den tiefer als die Schnittebene liegend geprefsten Theilen der Platte beT stehen, zum Zwecke, verzierte und durchbrochene Holzreliefmuster beliebiger Form mit vollständiger Fournirbedeckung des Reliefs durch einen Schnitt zu erzielen,Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE49632C true DE49632C (de) |
Family
ID=324545
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT49632D Expired - Lifetime DE49632C (de) | Schnittverfahren zur Herstellung verzierter und fournirter Reliefplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE49632C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3636587A1 (de) * | 1986-10-28 | 1988-05-11 | Pelz Ernst Erpe Vertrieb | Verfahren zum herstellen eines furnierwerkstueckes mit ausschnitt sowie pressstanzwerkzeug zu seiner durchfuehrung |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3636587A1 (de) * | 1986-10-28 | 1988-05-11 | Pelz Ernst Erpe Vertrieb | Verfahren zum herstellen eines furnierwerkstueckes mit ausschnitt sowie pressstanzwerkzeug zu seiner durchfuehrung |
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