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Sicherheitseinrichtung für einmännig bediente Triebfahrzeuge Bei den
Sicherheitseinrichtungen für einmännig bediente Triebfahrzeuge, die der Kürze halber
in folgendem als Totmannschaltungen bezeichnet werden sollen, wird durch Loslassen
eines sogenannten Totmannknopfes die Antriebskraft eines nur von einem Manne gesteuerten
Triebfahrzeuges abgestellt und gegebenenfalls eire Bremsung eingeleitet. Diese Wirkungen
können sofort oder mit einer Verzögerung ausgelöst werden.
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In gewissen Fällen ist es erwünscht, daß der Bedienungsmann vorübergehend
die Totmannkurbel außer Betrieb setzen kann, beispielsweise, um das Fahrzeug während
eines Aufenthaltes zu untersuchen. Da jedoch während dieser Zeit ein Totmannknopf
nicht betätigt wird, kommt bei Vorhandensein eines Zeitrelais nach Ablauf der dort
eingestellten Zeit die Sicherheitsfahrschaltung zur Wirkung.
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achteilig wirkt sich hierbei insbesondere das Ansprechen der Druckluftbremse
aus, da beim Wieder anfahren zunächst die ganz oder teilweise entleerte Bremsleitung
aufgefüllt und die Bremsen gelöst werden müssen.
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Bei verschiedenen Totmanneinrichtungen wurde daher ein besonderes
Organ zum Abschalten der Totmanneinrichtung vorgesehen. Beispielsweise wurde in
der Luftauslaßleitung ein Absperrhahn, häufig auch Ordnungsschalter genannt, angeordnet.
Wurde dieser in Abschlußstellung gebracht, so wurde dadurch auch nach Ablauf des
Zeitrelais der Austritt der Luft aus der Bremsleitung verhindert. Um jedoch zu verhindern,
daß der Führer mit außer Wirksamkeit gesetzter Totmannschaltung anfährt, führt man
diesen Absperrhahn teilweise so aus, daß in seiner Abschlußstellung gleichzeitig
auch der Steuerstrom unterbrochen wird.
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Um weiterhin zu verhüten, daß durch dieses Abschaltorgan während der
Fahrt, beispielsweise einer längeren Talfahrt, die Totmannschaltung außer Wirksamkeit
gesetzt werden kann, wurde bei der bekannten Anordnung das Abschaltorgan an einer
für den Führer während der Fahrt nicht zugänglichen Stelle, also etwa an der Außenseite
des Fahrzeuges, angebracht.
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Sofern dieses Abschaltorgan nur ein einfacher Absperrhahn in der Luftauslaßleitung
ist, wird zwar, solange er sich in seiner Abschlußstellung befindet, auch nach Ablauf
des Zeitrelais die Entlüftung der Bremsleitung verhindert. Sobald jedoch nach Ablauf
des Zeitrelais das Abstellorgan in seine Betriebsstellung zurückgebracht wird, kann
nunmehr sofort die Luft aus der Bremsleitung ins Freie entweichen.
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Erfindungsgemäß wird daher eine Lösung erstrebt, bei der durch Betätigen
eines für
den Führer während der Fahrt nicht zugänglichen Organs
die Totmanneinrichtung außer Wirksamkeit gesetzt werden kann, wobei jedoch zum Unterschiede
von den bereits bekannten Totmanneinrichtungen das Zeitrelais in seine Anfangsstellung
gebracht wird und die gesamte Totmanneinrichtung nach Wiedereinschalten erst nach
Ablauf der am Zeitrelais eingestellten Zeit erneut wirksam werden kann. Der Führer
hat hierbei genügend Zeit, um auf den Führerstand zu gelangen und durch Betätigen
eines Totmannknopfes das Ansprechen der Totmannschaltung zu verhindern. Im folgenden
wird ein Beispiel einer derartig gekennzeichneten Totmanneinrichtung für ein elektrisches
Triebfahrzeug beschrieben.
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Nach dein in der Zeichnung wiedergegebenen Schaltbild wird durch Niederdrücken
des Totmannknopfes r zunächst der Steuerstromkreis b über die Kontaktes geschlossen.
Ein weiterer Strom, der einer Batterie entnommen wird, fließt durch die Magnetspule
des Magneten f und über die Kontakte t
zur Batterie zurück. Durch den
Magneten f wird Anker g angezogen und dadurch der Kontakt da geschlossen. Nunmehr
fließt ein weiterer Strom von der Batterie über Kon-
takt h, Magnet
i und Leitung c zur Batterie zurück. Solange Magnet i. erregt ist, zieht
er den Anker des Luftauslaßventils h an und verschließt somit den Luftaustritt aus
der Bremsleitung. Wird nunmehr der Totniannknopf losgelassen, so wird Magnet :f
stromlos, und der Anker g fällt ab. Nach einer durch Verzögerungselement q bestimmten
Zeit wird nun Kontakt h unterbrochen, 'Magnet i wird stromlos und läßt den Anker
des Luftventils k los. Die Luft aus der Bremsleitung v strömt nunmehr über das Luftventil
k ins Freie, wodurch eine Bremsung eingeleitet wird. In gewissen Fällen ist es indes
erwünscht, daß das Ansprechen der Bremse verhindert wird.
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Um die Luft am Entweichen zu verhindern, kann man beispielsweise,
wie bekannt, in der Ausströmleitung ein Abschlußorgan a vorsehen, das zweckmäßigerweise
an einer dem Führer während der Fahrt nicht zugänglichen Stelle, also etwa an der
Außenseite des Fahrzeuges, angebracht wird. Durch Umlegen dieses Abschlußorgans
ra in die gezeichnete Stellung wird die Ausströmleitung abgeschlossen. Dadurch wird
verhindert, daß jetzt, obwohl der Totmannknopf losgelassen ist, die Bremse anspricht.
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In Abhängigkeit von der Stellung des Abschlußorgans a bringt man aus
Gründen der Betriebssicherheit die Steuerstromkontakte b, wie beispielsweise angedeutet.
Infolgedessen kann jetzt das Fahrzeug nicht in Betrieb gesetzt werden, auch wenn
bei dieser Stellung des Abschlußorgans der Totmannknopf niedergedrückt und damit
am Totmannknopf die Kontakte s des Steuerstromkreises geschlossen werden. Es müßte
vielmehr zuvor das Abschlußorgan a wieder in die punktierte Stellung zurückgelegt
und damit der Luftauslaß aus der Leitung z, freigegeben, also die Totmanneinrichtung
bzw. die mit ihr verknüpfte Einwirkung auf die Bremse wieder in Kraft gesetzt werden.
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Da jedoch bei der im vorhergehenden beschriebenen Schaltungsanordnung
bei losgelassenem Totmannknopf der Magnet f stromlos ist, fällt der Anker g des
Magneten f ab, und nach einer durch Verzögerungselement q bestimmten Verzögerung
werden die Kontakte h unterbrochen. Da jetzt Magnet r: ebenfalls stromlos-wird;
öffnet sich das Luftventil k. Unmittelbar nach Wiederumstellung des Abschlußorgans
a nach rechts, d. h. in die betriebsmäßige Stellung, entweicht nun so lange Luft
über das Luftauslaßventil, bis durch Niederdrücken eines auf dem Bedienungsstande
angebrachten Totmannknopfes y und Schließen des Kontaktes t eine Absperrung
des Luftaustrittes im Luftventil k erfolgt. In der Zwischenzeit spricht indes bereits
die Bremse an.
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Um diese störende Folgeerscheinung zu beseitigen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß beim Abschalten der Totmanneinrichtung zugleich die Verzögerungseinrichtung
q, deren Wirksamkeit vor Betätigung des Abstellorgans bereits begann, wieder in
den Anfangszustand zurückversetzt wird. In dein gewählten Ausführungsbeispiel dienen
hierzu. die Kontakte .c, deren Betätigung zwangsläufig eine Unterbrechung der Steuerstromkreiskontakte
b, wie angedeutet, zur Folge hat. In der ausgezogenen Stellung schließen diese Kontakte
einen Strom über die Leitungen e und u, so daß Magnet f wieder erregt und dadurch
Hebel g wieder angezogen wird. Infolgedessen werden die Kontakte da geschlossen,
der Magnet i erregt und (las Ventil k in Abschlußstellung gebracht.
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Bevor nach Wiederöffnen der Kontakte c die eingestellte Verzögerungszeit
abgelaufen ist, kann der Führer auf den Bedienungsstand gelangen und durch Betätigen
des Totmannknopfes dem Ansprechen des Luftauslaßventils k vorbeugen und damit (las
Ansprechen der Bremse verhindern.
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Demnach bedeutet die oben angegebene Schaltungsanordnung einen technischen
Fortschritt gegenüber dem bisher Bekannten.
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Die Verbindung eines in der Luftauslaßleitung etwa vorhandenen Abschlußorgans
a mit dein Kontaktschalter c bzw. b, wie in der
Zeichnung beispielsweise
vorgesehen, ist nicht unbedingt erforderlich, aber unter -Uni-ständen corteilliaft.
In der Zeichnung sind die Kontakte b und c nur einmal angedeutet. Es ist jedoch
gegebenenfalls zweckmäßig, dieselben an mehreren geeigneten Stellen sinngemäß anzuordnen.
Ferner ist in der Zeichnung eine Steuerstroinunterbrechung an den Isontakten s des
Totinarinknopfes r angedeutet. Beim Loslassen des Totmannknopfes erfolgt eine sofortige
Unterbrechung des Steuerstromes. Es ist aber selbstverständlich möglich, eine Anordnung
zu treffen, bei der der Steuerstrom ebenfalls erst mit einer einstellbaren Verzögerung
unterbrochen wird.
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Die in dein Beispiel beschriebene Handhabung der Abtellcorrichtung
ist immerhin noch unbequem, weil der Führer genötigt ist, nach der Rückbetätigung
des Kontaktschalters c aus der ausgezogenen in die punktierte Stellung b den Totmannknopf
baldigst wieder niederzudrücken, bevor die durch q bewirkte #'`erzögernng abgelaufen
ist.
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Zur weiteren Vervollkommnung der Einrichtung ist ferner erfindungsgemäß
vorgesehen, daß nach Außerbetriebsetzung der Totmanneinrichtung vermittels der vom
Bedienungsstande aus unzugänglichen Kontakte c das Wiederanstellen durch ein jedoch
vom Bedienungsstande aus zugängliches Organ o erfolgt, wobei gleichzeitig die zuvor
abgeschaltete Antriebsenergie wieder eingeschaltet wird.
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Zu diesem Zweck ist der --\Iagnet 1 vorgesehen. Dieser erhält Strom
über die Kontakte c. Beien Schließen #ler Kontakte c (linke Schalterstellung) wird
ein Stromkreis. wie zuvor schon beschrieben, geschlossen und durch Erregung des
Magneten 1 ebenfalls die Kontakte in.. Der Strom kann nunmehr auch über Leitung
w die geschlossenen Kontakte o, Leitung ii und über die Kontakte m und weiter
über 1. e und u. fließen und bleibt über diesen Weg geschlossen, auch wenn
jetzt die Kontakte o beim Unterbrechen der Kontakte c, d. 1i. beim Zurücklegen des
Schalters in die punktierte (rechte') Stellung, wieder geöffnet werden. Die Kontakte
o können nun mit einem vorn Bedienungsstande aus zugänglichen Organ p verbunden
werden. Am einfachsten werden sie unmittelbar am Fahrschalter vorgesehen und so
ausgeführt, daß sie beispielsweise in dessen Nullstellung geschlossen und in allen
übrigen Stellungen geöffnet sind. Nach Zurücklegen von a in die rechte Stellung
wird jetzt der Strom des Magneten f erst unterbrochen, wenn das Organ p die Kontakte
o öffnet. Beispielsweise wird also erst durch Bewegen des Fahrschalters aus der
Nullstellung die ganze Totmanneinrichtung wieder in Wirksamkeit gesetzt, so daß
bei eingeschalteter Antriebskraft die Totmanneinrichtung auf jeden Fall wieder in
betriebsmäßigem Zustande sein muß.
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Mit dein Magneten 1 kann noch ein weiteres, nicht dargestelltes Kontaktpaar
im Steuerstromkreis betätigt werden, das wechselweise finit den Kontakten in geschlossen
und geöffnet ist. Klebt der Magnet 1, so bleibt der Steuerstrom offen, und das Fahrzeug
kann nicht in Betrieb gesetzt «-erden. Das Abstellorgan a braucht durchaus nicht,
wie gezeichnet, mit einem Absperrhahn in der Ausströrnleitung x verbunden zu sein
und kann für ein und dieselbe Maschinenanlage in sinngemäßer Weise auch an mehreren
geeigneten Stellen angeordnet werden. Es genügt unter Umständen auch, wenn durch
einen Schalter nur die Kontakte c kurzzeitig betätigt werden. die sinngemäß an einer
oder mehreren während der Fahrt unzugänglichen Stellen angeordnet sein können, beispielsweise
in Verbindung mit einem Druckknopf an der Außonseite eines Fahrzeuges.
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Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Erfindung für jedes einmännig
bediente Triebfahrzeug anwendbar, gleichgültig, welches Triebmittel verwendet wird.
Die Leistungsunterbrechung kann dabei durch Unterbrechung der Energiezufuhr oder
auch mechanisch durch Entkoppeln erfolgen. Die Betätigung der einzelnen Organe der
Totmanneinrichtung erfolgt bei dem angeführten Beispiel elektrisch bzw. elektromagnetisch,
läßt sich aber auch ebenso hcdrauliscli oder mechanisch oder mittels Druckknopfes
oder durch eine Verbindung mehrerer dieser Betätigungselemente erzielen.