-
Vorrichtung zum Entfernen von Eis und Schnee von Bahnschienen Die
Erfindung betritt eine weitere Ausbildung der Vorrichtung zum Entfernen von Eis
und Schnee von Bahnschienen nach Patent 456755-Die Zeichnung veranschaulicht die
Erfindung an mehreren Ausführungsformen nebst Einzelheiten, und zwar sind Abb. i
und z Aufriß und Grundriß einer ersten Ausführungsform und Abb.3 und 4 Aufriß und
Grundriß einer zweiten Ausführungsform mit teilweise weggebröchenem vorderen Rahmenblech.
-
Abb. 5 bis i i zeigen Einzelteile dieser beiden Ausführungsformen
in Schaubilddarstellung, und zwar Abb.5 das frei auf der Schiene liegende Schaufelende
mit gefedertem Schieber und Preßluftdüse, Abb. 6 den Schaufelzylinder im Schnitt
mit im oberen Teil geschnittener Kolbenstange der zweiten Ausführungsform, Abb.7
eine besondere Ausbildung des Kolbenzug- und Druckgestänges, Abb. 8 ein über das
ganze Querprofil gezähntes Fräserrad, Abb.9 ein Schneepflugblech, Abb. i o die Lenkerarmeinspannung
und Führung und Abb. i i die Anordnung der Bürste an der Schaufel. Der durch die
Rahmenbleche i (Abb. i bis 4) entweder nach vorn oder rückwärts fortgesetzte Fahrzeugrahmen
trägt den bekannten starren Führungsrahmen (Abb. i, 3 und io) der in den Lenkerarmen
eingespannten Fräserräder 3. Der Unterschied gegenüber dem bereits bekannten Führungsrahmen
liegt in dem Wegfall der festen Führungswelle, die hier gleichfalls im Rahmenblech
i beweglich gelagert ausgebildet ist und mit der oberen Verbindungswelle 5 und den
zwei seitlichen Führungsschienenpaaren 6 (Abb. io) einen geschlossenen, seitlich
beweglichen Führungsrahmen bildet. Die FräserrÄder @3 (Abb. i o) können nun nach
Bedarf bei Fahrten im weichen Schnee zur Schonung der Zahnschneide gegen Vollräder
7 mit vollem Spurkranz (Abb. i bis 4) bei vollkommen vereisten oder mit Eis bedeckten
Schienen gegen Fräser mit über das ganze Profil reichenden Zähnen 8 (Abb.8) leicht
ausgewechselt werden. Die Lenkerarme 2 sind schienenabstandgleich durch eine starke
Welle g miteinander verbunden, auf welcher die beiden Schaufeln io mittels der Doppelzapfengelenke
i i (Abb. 2 bis 4) frei drehbar
gelagert sind. Das Verbindungsglied
zwischen Zapfengelenk und Schaufel bilden die zweiteiligen Laschen 12, welche. einerseits
auf die beiden oberen und unteren Gelenkzapfen 13 aufgeschoben, andererseits mit
der Schaufel verschraubt werden. Die Zapfengelenke sind durch Stellringe oder Schellen
14 auf der Welle 9 seitlich unverrückbar festgehalten und um die Welle drehbar.
Die Welle 9 und die Fräser 3 werden durch die regelbaren Rückziehfedern 15, die
an der Lenk erarmabstützfeder 16 oder an deren Querblatt 17 befestigt sind, unter
die Stützfeder zurückgezogen. Die beiden freien Enden der Schaufeln i o, mit welchen
sie auf den Schienen in gesenkter Lage aufruhen, sind einerseits durch die Spannfedern
18 (Abb. 2, ¢ und 7) federnd auseiinandergehalten, andererseits ist ihr Ausschlag
nach außen durch die auf der Verbindungswelle (in Abb. 2 zugleich Spannfederführungswelle)
19 sitzenden Begrenzungsmuttern 2o auf Schienennormalweite fest begrenzt. In Abb.3
und 4 sind sowohl für die Begrenzung, zugleich Belastung, als auch Verspannung der
Schaufeln getrennte Wellen vorgesehen. Das Einschwenken der Schaufelenden gegen
die Gleisachse, z. B. durch den Schneewiderstand oder durch Tiefganghindernisse,
ist jedoch nach überwindung der Federspannung möglich. Diese ist durch die auf der
Federführun_gswelle sitzenden Anzugsmuttern 2 1 regelbar.
-
Um die Schaufeln mit ihren unter Schienenoberkante reichenden Tiefgangsteilen
sowohl in der Geraden als auch im Gleisbogen jederzeit sicher einsenken zu können,
ist ein mit den Laschen 12 ('ebb. 2 und 4) verschraubter und gegen die Welle 9 sich
abstützender Winkelanschlag 22 vorgesehen, der ein Ausschwenken der Schaufeln über
die Schienen hinaus verhindert. Um auch bei festem oder gefrorenem Schnee die _ganze
Tauchtiefe der Schaufeln zu erreichen, wozu deren Eigengewicht allein nicht ausreichen
würde, können diese entweder durch Federdruck (Abb. i und 2) oder motorisch (Abb.
3 und 4) mehr belastet werden. In Abb. i und z ist zu diesem Zweck ein auf die Schaufelverbindungswelle
i9 mittels Drahtzuges 23 herabsenkbarer Belastungsarm vorgesehen. Er besteht aus
der in einer Wiege 24 endigenden Führungsstange 25, dem auf der oberen Druckwelle
26 sitzenden Hülsengelenk 27 und der zwischen Wiege und Gelenk eingespannten. Spannfeder
28. Die Führungsstange ist durch das Hülsengelenk geführt und ruht auf diesem mittels
der durch die Stecklöcher 29 gesteckten Stifte auf. Die Länge des Belastungsarmes
ist daher nach unten begrenzt, während die Verkürzung durch das Maß der Federzusammendrückung
gegeben ist. Die Spannfeder 28 ist durch die Anzugsmutter 3o regelbar. Die Wiege
wird auf das die Schaufelspannfeder i 8 umhüllende, in Abb. 2 im Schnitt gezeichnete
Druckrohr 31 herabgesenkt.
-
Um auch bei Schienenerweiterung im Bogen ein Bestreichen der inneren
Schienenkopffläche durch den unterhalb der Oberkante reichenden Schaufelteil zu
erzielen, ist an der Rückseite beider Schaufeln ein abgefederter Schieber 32 (Abb.
1, 2, 3, 4, 5) befestigt. Der Schieber ist in einem genuteten Blechgehäuse 33 geführt
und wird mittels der am Gehäuse befestigten Feder 34 über den einarmigen Hebe135
ständig an die Schiene gedrückt. . Beim Abrücken der an der inneren Schienenkopffläche
anliegenden senkrechten Schaufelkante wird der Schieber über diese vorgeschoben.
Um beim Senken der gehobenen Schaufeln ein Aufsitzen dieser am vorgeschobenen Schieber
auf der Schiene zu verhindern, wird der Schieber durch den Drahtzug 36 entweder
selbsttätig durch den beim Heben des Belastungsarmes an seinem Hülsengelenk 27 (Abb.
i und 2) oder am Zylinder 37 (Abb. 3, 4 und 6) befestigten, mitbewegten Ausleger
38 oder motorisch durch Vorschub des in der Kolbenstange 39 laufenden kleinen Kolbens
40 (Abb. 6) zurückgezogen. Die Preßluftzufuhr erfolgt durch die mit einer engen
Bohrung 41 versehene Kolbenstange 39. Beim Senken kann die Preßluft durch die enge
Drosselbohrung nicht so schnell entweichen, weshalb durch die bewirkte verzögerte
Senkung des kleinen Kolbens 4o auch der Schieber 32 verzögert vorgeschoben wird.
-
An der Rückseite der freien Schaufelenden (Abb. i und 2) ist ferner
zur Säuberung der Schienenbefestigungen je eine Stahldraht-. bürste 42 angebracht.
Diese sind beiderseitig in Lagern 43 horizontal drehbar gelagert und durch die einerseits
mit einem Ende im beweglichen Bürstenhalter 4.1, mit dem anderen Ende in der festen
Lagerung 43 eingespannte, über die Bürstenhalterwelle 45 gewundene Fe. der 46 nach
unten federnd belastet. Zur_ Erleichterung eines allenfalls notwendigen Seitenspieles
in der Achsrichtung beim Schleifen der Bürste oder des Bürstenhalters am Schienenkopf
dient die in axialer Richtung wirkende Spannfeder 47. Die Bürsten ruhen auf einem
Anschlag 48 auf. Sie sind im NVinkel zu den Schaufeln gesetzt, so daß sie den Schnee
nach innen in das von den Schaufeln bereits bestrichene Feld räumen.
-
Die Bürstendrähte können auch unmittelbar an der Rückseite der Schaufeln
befestigt sein, wodurch sie dann die elastische untere Fortsetzung der Schaufel
bilden (Abb. i i), oder sie können so angeordnet sein, daß sie statt um eine horizontale
um eine vertikale
Achse drehbar sind. Die Schaufelvorrichtung ist
mittels des Drahtzuges 49 (Abb. t und z) voni Fahrzeug aus heb- und senkbar.
-
1n Abb. 3 und .l ist das motorische Heben, Senken und gleichzeitige
Belasten der Schaufeln dargestellt. Es geschieht durch einen Dampf-, Preßluft- oder
sonstigen :Motor 37 durch unmittelbaren, seitlich verschiebbaren Angriff entweder
einer senkrechten eiziteiligen oder durch ein Gelenk 5ountorbrochenen, in der Mitte
der Druckwelle 1-9 (Abb. ; und 4. oder durch eine abgezweigte, mit ihren beiden
Enden an den freien Schaufelenden angreifende Kolbenstange 39 bzw. 51 (Abb.
,. Der Zylinder 37 ist mittels der in seine Zapfen greifenden, auf der festen genuteten
Welle 52 befestigten Hebel 53 in der Zapfenlagerung drehbar aufgehängt. Er
hat entweder zwei Gaszuführungen (Abb. _3), wenn sowohl das Heben als auch das Senken
motorisch erfolbt, oder deren nur eine auf der oberen Deckelseite, wenn das Heben
mittels Zugfedern 54. erfolgt (20)b. 7). In dieseln Falle kann der Zylinder
auch eilikamnierig sein. Durch die verzweigte Kolbenstange 5 i sind die Schaufeln
nicht nur motorisch belastet, solidern auch auseinandergehalten, doch inuf.') eine
Spannfeder 18 für den gehobenen Schaufelzustand vorhanden sein. Da bei infolge seitlichen
Spieles des Fahrzeuges der Zylinder seine Lage zu den Schaufeln ändert, d.li. abwechselnd
sich dem einen Schaufelende nähert und sich vom andern entfernt, müssen auch die
Zweige der Kolbenstane in ihrer Länge veränderbar sein und sind' datier unterteilt.
Der obere, in ,einem Zapfen 55 endigende Teil ist im Schlitzloch 56 des Unterteiles
beweglich. Beide werden auch. im vollausgezogenen Zustand durch die Feder 5; gespannt.
Die Nachgiebigkeit der Feder macht die Länge der Kolbenstange dadurch venänderlich.
Schließlich ist auch der Zylinder in diesem Falle auf der Welle verschiebbar angeordnet.
Ist das Fahrzeug mit einen I'rel:)lul'tmotor ausgerüstet, so kann bei lockerem Schnee
mittels der an der Rückseite der Schaufeln befestigten, knapp an den Schienen eiltlangstreichenden
einstellbaren Luftdüsen 5S Abb. ;, .l und 5 i die Schienenbefestigung gesäubert
werden. Die hierzu nötigen I_uf tzuführung sschl.ätiche 59 sind im Kreuzstück 6o
vereinigt und an den Zweiweghalni (@i an-eschlossen. Zur Steuerung des Schaufelmotors
;; dient, je nachdem er ein-oder zwei.kammerig ausgebildet ist, ein Zwei-bzw. Dreiwegliahn
62. Beide Hähne sind auf einer am Blechrahmen i befestigten Tragplatte 63 befestigt
und werden von der gemeinsamen Gas sammelkammer 64. gespeist. Die Sammelhammer kann
bei gewöhnlichen Lokomotiven, je nach ihrer Ausrüstung, entweder mit dem Brems-
oder dem Heizschlauch 65 verbunden werden. Die Düsensäuberung ist natürlich nur
in ersterem Falle möglich. Entsprechend der Länge der Gasschläuche kann die Schaufeleinrichtung
ohne weiteres von jeder Stelle des Fahrzeuges gesteuert werden.
-
Um ein Verlegen der Laufräder 7 durch auf der Schiene liegenden hohen
Schnee zu verhindern, ist ein auf dein Lenkerarm 2 befestigtes, drehbares Schutz-
(Pflug-) Blech 66 (Abb.9) vorgesehen. Es ist um die durch den Arm 2 geführte Welle
67 drehbar und wird durch das freie Ende der um die gleiche Welle gewickelten, -mit
dem anderen Ende fest eingespannten Feder 68 mit dem vorderen Ende elastisch auf
die Schiene gedrückt. Die Schienenauflage bildet der schiefgestellte Teil
69, um ungleiche Schienenstöße gefahrlos überlaufen zu können. Das Blechende
ist vorn nach unten gebogen, um auch gefrorenen Schnee mit gesenktem Blech sicher
zu schneiden.
-
Schließlich ist das hintere Ende des Blechrahmens i der Vorrichtung
auf eine Achse 70 gestellt, um die ganze Vorrichtung fahrbar und leicht verschiebbar
zu gestalten. Nach der Befestigung der Vorrichtung am Fahrzeug wird die Achse entfernt.
Diese Achse kann auch als belastete zweite Achse ausgebildet sein.
-
Die Anbringung eines Schneepfluges 71
(Abb. 3) bzw. die
Möglichkeit der Vereinigung der Vorrichtung finit einem Schneepflug ist durch dessen
leichte Befestigungsmöglichkeit am vorderen Ende des Blechrahmens i mittels eines
Winkeleisenflansches 72 und der Befestigungsmuttern 7 5 ohne weiteres gegeben.
Der Blechrahmen ist durch Quer-und Längsversteifung 74. und ; 5 (Abb. i und 2),
deren letzte zugleich als Anschlag der Abstützungsfeder 16 dient, entsprechend verstärkt.
-
Die Schaufeln mit ihren Ausrüstungen werden von der Verbindungswelle
der Laufräder gezogen und geführt. Beim Cberfahren von Tiefganghindernissen werden
sie in der Regel mechanisch oder motorisch gehoben und nach dein Oberfahren wieder
in die Räumerlage bzw. auf die Schienen gesenkt. Beim Anfahren an ein solches Hindernis,
z. B. an einer Wegkreuzung, gleiten sie durch Zusammenschwenken nach innen und gleichzeitiges
Aufdrehen, beides bei eingelegter Mehrbelastung durch überwinduiig der wirksamen
Spannfederdrücke oder motorischen Kräfte, gefahrlos über das Hindernis hinweg. Bei
weichem Schnee wird das Schaufelgewicht allein, also Räumung mit abgezogenem Belastungsarm
bzw. Motorleerlauf genügen. Die Bestandteile für die Säuberung der Schienenbefestigung,
wie
Bürsten und gefederter Schieber, arbeiten selbsttätig. Nur die Düsen müssen gesteuert
«-erden. In der gesenkten Lage gleicht der Räumungsteil einem vom Fahrzeug vollständig
losgelösten, von diesem auf den Schienen geschobenen, teils rollenden, teils gleitenden
Schlitten. Das Schwergewiclit der Räumung liegt an den Innenseiten der Schienen.