DE495333C - Verfahren zur Herstellung von Schellackersatzprodukten durch Kondensation aliphatischer Oxycarbonsaeuren mit hydroaromatischen Oxycarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schellackersatzprodukten durch Kondensation aliphatischer Oxycarbonsaeuren mit hydroaromatischen Oxycarbonsaeuren

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DE495333C
DE495333C DESCH74328D DESC074328D DE495333C DE 495333 C DE495333 C DE 495333C DE SCH74328 D DESCH74328 D DE SCH74328D DE SC074328 D DESC074328 D DE SC074328D DE 495333 C DE495333 C DE 495333C
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oxycarboxylic acids
hydroaromatic
shellac
acid
acids
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; DRIERS (SICCATIVES); TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schellackersatzprodukten durch Kondensation aliphatischer Oxycarbonsäuren mit hydroaromatischen Oxycarbonsäuren Die bisherigen zahlreichen Versuche zur Herstellung von Schellackersatzprodukten liefen stets darauf hinaus, harzartige Stoffe zu erzeugen, welche zwar die eine oder andere technisch wesentliche Eigenschaft des echten Naturproduktes mehr oder weniger vollkommen aufwiesen, hinsichtlich des chemischen Aufbaues selbst aber keine entfernte Analogie besaßen. Die Unmöglichkeit, gerade in letzter Hinsicht eine nähere Verwandtschaft zwischen dem künstlichen und dem natürlichen Erzeugnis herbeizuführen, gibt sich in technischer Hinsicht insofern zu erkennen, als von der Existenz eines künstlichen Produktes, das gewissermaßen nach Art eines Homologen innere und äußere Verwandtschaft zum natürlichen Schellack aufwiese, bisher gar keine Rede sein kann.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, welches eine neue Klasse von Harzen herzustellen erlaubt, die hinsichtlich ihres chemischen Aufbaues, so weit dem natürlichen Schellack analog sind, als dies gemäß dem Stande der gegenwärtigen Wissenschaft überhaupt möglich ist. Bekanntlich haben die Forschungen über das Schellackreinharz ergeben, daß es als eine Kombination von im wesentlichen zwei Säuren anzusehen ist, nämlich der Aleuritinsäure einerseits und der Schellolsäure andererseits. Die Aleuritinsäure ist, wie feststeht, eine Trioxypalmitinsäure. Bezüglich der Schellolsäure (und der ihr nahestehenden Begleiter) steht zwar noch nicht fest, welche prinzipielle Konstitution richtig sein mag; man weiß aber immerhin doch so viel, daß es sich um eine weitgehend hydrierte Oxycarbonsäure zyklischer Struktur handelt. Durch Erhitzen eines Gemisches von Aleuritinsäure und Schellolsäure kann man insofern eine Partialsynthese des Schelllackharzes verwirklichen, als durchaus schelllackähnliche Harze gebildet werden. Praktisch ist das natürlich insofern ohne Bedeutung, als man weder Aleuritinsäure, noch erst recht Schellolsäure synthetisch gewinnen kann, sondern bezüglich ihrer Herstellung auf den Naturschellack selbst als Ausgangspunkt angewiesen ist.
  • Es ist nun zwar inzwischen vorgeschlagen worden, die eben angedeuteten Erkenntnisse in der Weise praktisch auszunutzen, daß man an Stelle der natürlichen Schellackharzsäuren Gemische von Oxysäuren aliphatischer oder hydroaromatischer Natur miteinander kombiniert. Die Analogie der so erhaltenen Produkte zum Schellack soll sich dabei unter anderen in der Weise zu erkennen geben, daß die betreffenden Produkte beim Erhitzen über 22o° C in eine unschmelzbare und unlösliche Form übergeführt werden können. Die Erreichung eines solchen Effektes, der für zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten erhebliche Bedeutung besitzen würde, setzt aber voraus, daß die für die Umwandlung benötigten Zeiten keine übermäßig langen sind und daß überdies die zur Umwandlung benötigten Temperaturen möglichst niedrig gehälten werden können. Diese Möglichkeit besteht aber bei keiner der bis jetzt vorgeschlagen Kombinationen in ausreichender Weise und kann, was besonders zu betonen ist, vor allem nicht etwa dadurch erreicht werden, daß man speziell Oxyabietinsäure (bzw. oxydiertes Kolophonium) in die Kombination einführt.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man zu ganz ausgezeichneten Ergebnissen gelangt, wenn man speziell als hydroaromatische Carbonsäure eine solche vom Typ der Kopalharzsäuren verwendet. Ganz im Gegensatz zur Oxyabietinsäure zeigen nämlich Produkte dieser Art die Eigenschaft, den mit ihrer Hilfe hergestellten Kombinationen nicht nur allgemein besonders günstige Eigenschaften zu verleihen, sondern vor allem ihre Umwandlungsfähigkeit auf eine ausreichend hohe Stufe zu bringen. Während z. B. ein Harz aus Trioxystearinsäure und Oxyabietinsäure dauernde Löslichkeit und Schmelzbarkeit beibehält, wandelt sich ein entsprechendes Produkt, bei dem die Oxyabietinsäure durch z. B. oxydierte Manilakopalsäuren ersetzt wird, schon bei i5o bis 16o° C innerhalb ein bis zwei Stunden weitgehendst um. Die Überlegenheit der oxydierten Kopalharzsäuren zeigt sich aber auch darin, daß die mit ihrer Hilfe hergestellten Kombinationen die Fähigkeit einer gemeinsamen Aggregation mit natürlichem Schellack aufweisen, was bei den mit Oxyabietinsäure hergestellten Produkten gleichfalls nicht zutrifft. Infolgedessen ist die Anwendungsmöglichkeit derjenigen Schellackersatzprodukte, bei denen die hydroaromatische Oxycarbonsäurekomponente speziell durch oxydierte Kopalharzsäuren dargestellt wird, besonders weitgehend. Dabei kann man die Produkte sowohl für sich als auch insbesondere in Verbindung mit natürlichem Schellack selbst verwenden.
  • Als Kopalharzsäuren empfehlen sich insbesondere die den Manilakopalen zugrunde liegenden Resinolsäuren, ohne daß man deshalb auf diese beschränkt wäre. So kann man z. B. auch die Resinolsäuren des Kaurikopals und andere Kopale verwenden.
  • Was die gewissermaßen Aleuritinsäurekomponenten angeht, so empfehlen sich in erster Linie Polyoxyfettsäuren, doch sind auch andere aliphatische Oxysäuren brauchbar.
  • Die Kondensation erfolgt durch Erhitzen der Komponenten, gegebenenfalls im Vakuum. Zugabe von Kontaktmitteln, wie Säuren, Salzen oder Basen geeigneter Art kann gegebenenfalls vorteilhaft sein. Beispiel i 3o Teile Leinölfettsäuregemisch und 30 Teile Mankopalolsäure (aus Weichmanilakopal) werden in 5oo Teilen Wasser suspendiert und durch Zusatz der gerade ausreichenden Menge Alkali in Lösung gebracht. Zu dieser Lösung werden bei niederer Temperatur (etwa 15 bis 2o° C) unter Rühren nach und nach 3o Teile Permanganat, gelöst in i ooo Teilen Wasser, laufen gelassen. Nach beendetem Eintragen des Permanganats wird vom abgeschiedenen Braunstein abfiltriert, das. -Gemisch der oxydierten Komponenten durch Säure ausgefällt, abfiltriert, gewaschen und schließlich so lange auf ioo° C erhitzt, bis alles Wasser verflüchtigt ist, um dann endlich Üoch so lange bei einer bis gegen 15o° C gehenden Temperatur gehalten zu werden, bis eine klar fließende, in der Kälte sofort hart erstarrende Harzmasse erhalten wird.
  • Der Schmelzpunkt des so gewonnenen Produktes kann bis gegen 9o °C gebracht werden. Das Harz _ löst sich mit schwach weingelber Farbe in Spiritus, Alkalikarbonat, Borax, ist aber unlöslich in fetten Ölen, Benzol und Benzin.
  • Beispiele Zoo Teile- oxydierter Ma:nilakopalharzsäuren, die durch Oxydation mit alkalischer Permanganatlösung erhalten worden sind, werden mit 107 Teilen Trioxystearinsäure bei einer allmählich bis 2oo° C gesteigerten Temperatur so lange verschmolzen, bis bei Anwendung eines Vakuums das Aufschäumen praktisch verschwindet. Das entstehende Harz entspricht in seinen Löslichkeitsverhältnissen durchaus dem natürlichen Schellack, dem es durch Zugabe von einigen Prozenten Wachs noch griffähnlicher gemacht werden kann. Das Produkt wandelt sich beim Erhitzen auf 2oo° C innerhalb längstens einer Stunde, bei 150 bis 16o' C innerhalb längstens 2 bis 3 Stunden um. In Kombination mit natürlichem Schellack (etwa 25°0) wird die ümwandlungszeit bei 2oo° C auf die Hälfte bis ein Drittel bei gesteigerter Unlöslichkeit herabgemindert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schellackersatzprodukten, die durch Kondensation aliphatischer OYycarbonsäuren mit hydroaromatischen Oxycarbonsäuren erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß als hydroaromatische Oxycarbonsäuren oxydierte Kopalharzsäuren Verwendung finden.
DESCH74328D 1925-05-30 1925-05-30 Verfahren zur Herstellung von Schellackersatzprodukten durch Kondensation aliphatischer Oxycarbonsaeuren mit hydroaromatischen Oxycarbonsaeuren Expired DE495333C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1996004345A1 (de) * 1994-08-04 1996-02-15 Bremer Sonderabfallberatungsgesellschaft Mbh Biologisch abbaubarer werkstoff, verfahren zu dessen herstellung, sowie verwendungen desselben

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1996004345A1 (de) * 1994-08-04 1996-02-15 Bremer Sonderabfallberatungsgesellschaft Mbh Biologisch abbaubarer werkstoff, verfahren zu dessen herstellung, sowie verwendungen desselben

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