DE495001C - Verfahren zum Brennen, Sintern oder Schmelzen von Zementrohmehl und Stehrohrofen zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Brennen, Sintern oder Schmelzen von Zementrohmehl und Stehrohrofen zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE495001C
DE495001C DESCH89091D DESC089091D DE495001C DE 495001 C DE495001 C DE 495001C DE SCH89091 D DESCH89091 D DE SCH89091D DE SC089091 D DESC089091 D DE SC089091D DE 495001 C DE495001 C DE 495001C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B1/00Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
    • F27B1/005Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces wherein no smelting of the charge occurs, e.g. calcining or sintering furnaces

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Feeding, Discharge, Calcimining, Fusing, And Gas-Generation Devices (AREA)

Description

  • Verfahren zum Brennen, Sintern oder Schmelzen von Zementrohmehl und Stehrohrofen zur Durchführung des Verfahrens Das Brennen und Sintern von Zementrohmehl geschieht zur Zeit im Drehrohrofen oder automatischen Schachtofen. Dabei kommt das Brenngut in größeren Massen mit den Brennwänden unmittelbar in stundenlange Berührung; als Enderzeugnis entsteht sogenannter Klinker von kugeliger oder stückiger Form.. Bekannt sind außer diesen Brennvorrichtungen solche, bei denen das Brenngut während seines freien Falles im Luftraum vermittels Gas gebrannt wird. Auch ist schon vorgeschlagen worden, das Brenngut tangential in einen Schacht einzublasen und vermittels gleichfalls eingeblasenen Kohlenstaubes zu erhitzen, wobei man Brenngut und Brennstoff getrennt oder miteinander gemischt einbläst.
  • Abweichend von genannten Verfahren bezweckt das vorliegende, das Brenngut vermittels Kohlenstaubes während des freien Falles beider zu brennen, sintern oder zu schmelzen. Hierbei gilt als Eigentümlichkeit, daß Brenngut, Brennstoff und Brennluft derart gesondert in den Ofen eintreten, daß im waagerechten Schnitt das Brenngut vom Brennstoff und dieser von der Brenpluft gleichachsig umschlossen werden; im senkrechten Schnitt das Brenngut die zu oberst liegende Einfallöffnung besitzt, worauf stufenweise diejenigen des Brennstoffes und der Brennluft folgen. Weiter hat das vorliegende Verfahren als besonderes Merkmal die Art der Zuführung und Vorwärmung der Brennluft und die Art der Abführung der Heizgase. Es wird kalte Druckluft zwischen den mit Abteilungen versehenen Außenwänden des Ofenmauerwerks hochgeleitet und oberhalb des Brennraums in einem besonderen Sammelraum aufgespeichert, während die Heizgase, auf gleichem Wege hochgeleitet, in das oben als Schornstein ausgebildete Rohr des Ofens einmünden.
  • Durch genannte, dem vorliegenden Verfahren eigentümliche Anordnungen wird erreicht, daß Staubentwicklung im Ofeninnern und Anbacken von Brenngut oder Brennstoff an die innere Fläche des Brennmantels vermieden werden und daß Brenngut, Brennstoff und Brennluft genügend vorgewärmt in den Brennraum des Ofens eintreten. Durch die kegelartige Ausbreitung der aus den Einfallöffnungen austretenden Brennluft wird ferner eine Durcheinanderwirbelung des Brenngutes und damit ein Aufeinandertreffen seiner Teilchen bezweckt. Endlich ist für eine rechtzeitige, d. h. vor der Sinterung vor sich gehende Abführung der aus den Kalkteilchen austretenden Kohlensäure Sorge getragen. Als Enderzeugnis ist ein staubförmiger oder in kleinsten Staubkörnchen lose zusammenhängender, gesinterter oder geschmolzener Zement gewährleistet, dessen Güte infolge des sehr schnell verlaufenden Sinter- und Kühlvorgangs, der Gleichmäßigkeit des Brandes und :der beliebig hoch einzustellenden Brenntemperatur eine besonders hohe sein muß. Geringe Anlagekosten, geringer Brennstoffverbrauch, einfache Betriebsweise sowie Wegfall der schwierigen Vorzerkleinerung des anders erzielten Stückenklinkers sind weitere wesentliche Vorteile aus vorliegendem Verfahren.
  • Ein Ausführungsbeispiel ist im 'nachfolgenden. beschrieben und in fünf Abbildungen dargestellt. Abb. i und 2 zeigen Längsschnitte, Abb. 4 und 5 Querschnitte durchden Ofen, während Abb.3 eine Einzelheit bringt.
  • Ein schornsteinähnlicher Stehrohrofen besteht aus einem Fundament i, einem Sockel z, einem Ofenfuß 3, einem Außenmantel 4 und einem Brennmantel s. Zwischen Außen- mantel 4 und Brennmantel -5 befindet sich ein der Länge nach in vier Abteilungen getrennter Hohlraum 6.
  • Der Brennmantel s umschließt zu Oberst eine nach zwei Seiten hin offene, im übrigem beschlossene Kammer7, weiche zur Unterbringung der Beschickungsvorrichtungen, für Rohmehl und Kohlenstaub dient und in die eine Anzahl Ofen verbindende Laufbühnen 8 einmünden. Weiter unten befindet sich, innerhalb des Brennmantels 5, ein Semmel- und Vorwärmeraum 9 für Preßluft, darunter eine konische Verengung io des Brennmantels 5, welche mit Rohren bzw. rohr- oder schlitzartigen Aussparungen zwecks Durchführung von Preßluft, Rohmehl und Kohlenstaub versehen ist. Darunter folgen ein Sinter- bzw. Schmelzraum i i und. ein Erstarrungsraum 12. Der Brennmantel 5 ruht auf dem Ofenfuß 3. Eine nach unten zu verlaufende Verlängerung des Erstarrungsraums 12 bildet einen Kühlraum 13, der durch den Ofenfuß 3 und den Ofensockel 2 hindurchgeht und mit einer Aussparung 14 in :dem letzteren zu einer Fördervorrichtung, beispielsweise einer Schüttelrinne 15, führt.
  • Durch die Kammer 7 sind zwei Übereinanderliegende Bandschnecken gelegt, von denen die obere, Schnecke 16, zur Herbeiführung von Kohlenstaub, die untere, Schnecke 17, zum gleichen Zweck für Rohmehl dient.
  • Von Schnecke 17 geht,- in der Mitte des runden Brennmantels 5, ein unterhalb des an dieser Stelle durchlöcherten Schneckengehä.usebodens senkrecht angebrachtes - Rohmehlfallrohr 18 durch den Sammelraum .9 und mündet in eine nach unten zu etwas konisch erweiterte, rohrartige Aussparung ig der Verengung io. Nach oben zu sind am Gehäuse der Schmecke 17 zwei mit Drosselklappen wer" sehen, Dunstrohre 2o angebracht, welche, durch die Decke der Kammer 7 hindurchgeführt sind und in den freien Schornstein einmünden; sie dienen zur Abführung von Kohlensäure und Wasserdampf.
  • Ton der Schnecke 16 gehen vier unten am durchlöcherten Schneckengehäuseboden angebrachte Kohlenstaubfallrohre 21 (Abb. i, 2, 4) ab, die durch den Sammelraum 9 hindurchführen, kranzförmig um das Rohmehlfallrvhr 18 angeordnet sind und senkrecht in den. unteren Teil -der Verengung i o ausmünden. -- Von. den vier Abteilungen des Hohlraums 6 dienen zwei sich gegenüber und unterhalb der Kammer 7 liegende zur Aufnahme von Preßluft, welche vermittels zweier durch den Außenriiahtel 4 oberhalb des Ofenfußes 3 angebrachter Rohre 22 (Abb. 1, 2, 5) eingeführt und zum Sammelraum g hochgeleitet wird. Unterhalb der Kammer -7 ist der Brennmantel 5 unterbrochen. Vom Sammelraum 9 gehen, möglichst nahe am Brennmantel 5, acht rohroller schlitzartige, kranzförmig angeordnete Luftzuführungskanäle 2.3 (Abb. 1, 2, 4) durch. die Verengung i o hindurch und endigen unterhalb der Kohlenstaubfallxohre 21 in dem Sinterraum i i. Der in der Mitte der Verengung io freigelassene, in seiner gesamten Länge vom fallenden Rohmehl durchstrichene Raum bildet für letzteres einen Erhitzungs- und E:ntsäuerungsraum 2q..
  • Die andern zwei Abteilungen .des Hohlraums 6 werden zur Abführung .der von oben her herabgedrückten Heizgase und der von unten her einströmenden Kühlluft benutzt; sie endigen seitlich und oberhalb der Kammer 7 in dem freien Schornstein 25 (Abb. z, 2) und haben untere Abzugs- bzw. Einströmungsöffnungen. 26 (Abb. 1, 2, 5).
  • Von den Laufbühnen 8 führen zwei Scha.urohre 27- (Abb. 1, a) nach .dem Sinterxaum z z. Behufs Einstellung der Preßluftmenge sind die Luftzuführungskanäle 23 oben mit halboffenen, vierteiligen Ventilsitzen z8 (Abb. 3) ausgerüstet, von welchen mit gleicligearbeiteten Scheiben versehene Ventilstangen bis zur Kammer 7 führen und hier mit entsprechenden Werkzeugen gefaßt und gedreht werden können.
  • Der Betrieb und die Wirkungsweise des vorliegenden Erfindungsgegenstandes gestalten sich folgendermaßen: Zur Anfeuerung wird der Ofen etwa bis zum oberen Ende de Erstarrungsraums 12 o. dgl, angefüllt, welches durch die Schaurohre 27 eingeführt wird. Die Anzündung erfolgt von oben durch die Schaurohre 27 hindurch. Mit der Anzündung beginnt auch die Preßluftzuführung. Nachdem, die - Strahlhitze des Holzfeuers genügend auf den Brennmantel 5 des Sinterraums i i eingewirkt .hat, wird mit der Einführung von Kohlenstaub begonnen, welcher sich vorerst- imunteren, später im oberen Teile, des Sinterraums i i, in Einmündungshöhe der Preßluftkanäle 23, entzünden wird. Zu dieser Zeit wird auch das im Kühlraum 13 aufgestapelte Holz wegbrennen. Die Asche fällt auf die Schüttelrinne 15 und wird von dieser weggefördert. Ein Durchschlagen der Flamme durch die Schaurohre 27 sowie die Fallrohre i8 und 21 ist nicht zu befürchten, da die Prellluft eine Umbiegung des Gasstromes besorgt.
  • Nunmehr wird auch die Rohmehlschnecke 17 in Betrieb gesetzt. Die Drehgeschwindigkeiten der beiden Schnecken 16 und 17, desgleichen die Stärke und Menge der Preßluft sind einstellbar.
  • Das einfallende, vermittels des durchlöcherten Schneckengehäusebodens in Rohmehlfallrohr 18 gut verteilte Rohmehl wird in der Aussparung i 9 bis zur Rotglut vorgewärmt, verliert im Erhitzungsraum 24 seine Kohlensäure, wird von der Strahlhitze des im oberen Teil des Sinterraums i i :entflammten Kohlenstaubes fast augenblicklich in den Sinter- bzw. Schmelzzustand übergeführt, durch die hier kegelförmig nach der Mitte zu dringende und nach unten zu abströmende Preßluft erfaßt und zusammengeworfen, und seine im weichen, also klebrigen Zustande befindlichen Einzelteilchen werden miteinander in Berührung gebracht. Der gesinterte oder geschmolzene Zement wird aus kleinsten, entweder vereinzelt oder in losen Zusammenhängen vorkommenden Körnchen bestehen, die Erstarrungs- und Kühlräume 12 und 13 durchfallen und von der Schüttelrinne i 5 aufgenommen werden.
  • Der Wirkungsbereich der Preßluft geht etwa bis zum unteren Ende der Sinterzone i i, von da. ab beginnt die Saugwirkung des Schornsteinzuges. Der Druck der Preßluft und der Zug der Saugluft sind so eingestellt, daß sie, oberhalb und unterhalb der Sinter-zone i i, den freien Fall des Brenngutes nicht behindern.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brennen, Sintern oder Schmelzen von Zementrohmehl o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen, Sintern oder Schmelzen während des freien Falles des Rohmehls in dem leeren Innenraum eines schornsteinähnlichen Stehrohrofens vermittels frei fallenden Kohlenstaubes vorgenommen wird.
  2. 2. Stehrohrofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, äaß der Stehrohrofen oberhalb eines Sinterraums (i i) eine konische Verengung (io) seines Brennmantels (5) aufweist, welche mit Rohren bzw. rohr-oder schlitzartigen Aussparungen (19, 21, 23) zwecks Durchführung und Vorwärmung von Brennluft, Brennstoff und Brenngut versehen ist.
  3. 3. Stehrohrofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Verengung (io) ein Sammel- und Vorwärmeraum @(9) für die Brennluft angeordnet ist.
  4. 4. Stehrohrofen nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einströmungsöffnungen für die Brennluft die Einfallöffnungen für den Brennstoff und diese die Einfallöffnungen des Brenngutes konzentrisch umgeben.
  5. 5. Stehrohrofen nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfall-bzw. Einströmungsöffnungen für Brenngut, Brennstoff und Brennluft, in senkrechter Richtung gemessen, übereinanderlnegen.
  6. 6. Stehrohrofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verengung (io) eine nach unten zu konisch erweiterte, rohrartige Aussparung (i9) besitzt.
  7. 7. Stehrohrofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Außenmantel (4) und Brennmantel (5) des Stehrohrofens ein der Länge nach in Abteilungen getrennter Hohlraum (6) gelassen ist, der einerseits zur Hochführung und Vorwärmung der Brennluft, andererseits zur Abführung der Heizgase nach dem Schornstein (25) dient. B. Stehrohrofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Förder-bzw. Fallbahn des Brenngutes mit Abzugsrohren (20) für Kohlensäure und Wasserdampf versehen ist.
DESCH89091D 1929-01-22 1929-01-22 Verfahren zum Brennen, Sintern oder Schmelzen von Zementrohmehl und Stehrohrofen zur Durchfuehrung des Verfahrens Expired DE495001C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2639132A (en) * 1948-08-13 1953-05-19 Combined Metals Reduction Comp Processing furnace for discrete solids
US3071357A (en) * 1960-04-07 1963-01-01 Selas Corp Of America Apparatus for forming clay spheres

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2639132A (en) * 1948-08-13 1953-05-19 Combined Metals Reduction Comp Processing furnace for discrete solids
US3071357A (en) * 1960-04-07 1963-01-01 Selas Corp Of America Apparatus for forming clay spheres

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